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. !)!I »rschei«»! -!-' jchzo Wochentag stütz, -Uhr. Jusrratt w«. dt» bi« Nachmittag« » Uhr für di. nüchfl. erscheinende Nmmn« «ngenommm. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Prei« vletteljährlg ?Ü M Inserat» werdens gespaltM Zeile »W d«t» Raum mit S Pst batthnet. Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gertchtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 277 Sonnabend, den 28. November 1863. Freiberg, den 28. November. Oeffentliche Gerichtsverhandlung den 8. Dccbr., Vormittags S Uhr: VcrbandlungStermin in der Untersuchung wider Ernst Wilhelm Petersohn aus Plauen, wegen Diebstahls. Vormittags */,10Uhr.: Anderweitiger Verhandlungstermin in der Untersuchung Wider Christian Friedrich Müller aus ClauSnitz, wegen Diebstahls. Vormittags 10 Uhr: Verhandlungstermin in der Untersuchung wider den Bergarbeiter Ernst LouiS Gründig aus Brand, wegen ver suchten Diebstahls. TogessMhichte. Das Frankfurter Konnte für Schleswig-Holstein schritt am 23. Nov. zur Bildung eines Bureaus, sowie eines Wehr- und Finanzausschusses. Das Bureau wird vorerst aus fünf, der Wehr- ausschuß aus 10 und der Finanzausschuß aus 15 Mitgliedern be stehen. Einem der letzter« hat eine einzige Person 1000 Fl. zur Verfügung gestellt, mit dem weitern Anerbieten, sich zugleich bei einer Anleihe des Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein be theilige» zu wollen. — Mden's Erklärung in ker BundeStagSsttzung vom 21. Nov. lautet nach der „Europe": „Der großhcrzogliche Gesandte ist von seiner allerhöchsten Regierung beauftragt worden: erstens hoher Bundesversammlung zur Anzeige zu bringen, daß der großherzoglichen Regierung von Seiten des bisherigen Erbprinzen Friedlich zu Schleswig-Holstein- Sonderburg-Augustenburg sein Antritt der durch das Ableben des Königs-Herzogs Friedrich VII. erledigten Erbfolge in die deutsche» Bundesländer Holstein und Lauenbnrg als Herzog Friedrich V1II- von Holstein notificilt worden ist; zweitens: in Erwägung, daß »ach früheren zur Kenntniß der hohen deutschen Regierungen uird der hohen Bundesversammlung gelangten Vorgängen eine Bestreitung der legitimen Erfolge N den deutschen Bundesländern Holstein und Laucnburg von anberemSeiten nicht gußerhalb der Wahrscheinlich keit liegt, zu beantragen,'der deutsche Bund wolle die legitimen Rechte der Erbfolge in den Herzogthümern Holstein und Lanenburg und die mit denselben zusammenhängenden sonstigen Rechte dieser Bundesländer, welche aus Anlaß des, erfolgten Thronwechsels in Frage gestellt werden könnten, wahren und schützen und keine Be einträchtigung oder Präjudicirung derselben in irgend einer Weise zulaffen, und schon jetzt in Berathung ziehen, mit welchen Mitteln entstehenden Falles t der deutsche Bund diesen Rechten Schutz an- gedeihen lassen und fie zur Geltung bringen könnte." Nach demselben Blatte sollen Weimar, Meiningen und Alten burg beantragt haben: „1) die Bundesversammlung wolle in Erwägung ziehen, welche Maßregeln geboten erscheinen, um sowohl die Rechte der mit Däne mark bis dahin vereinigten Herzogthümer, als auch die des deut schen Hunde- zu wahren; 2) die Bundesversammlung wolle vor hierüber gefaßter Entschließung keines Falles einen Act zulassen, durch welchen der jetzt regierende König von Dänemark fich als Regierungsnachfolger in Holstein und Lauenburg' geriren würde, also namentlich keines Falles einen vom regierenden König von Dänemark für Holstein und Lauenburg ernannten BundeStagsge- sandteu anerkennen und zulassen." Ein nachahmungswerther Schritt ist in Karlsruhe gethan worden. Dott hat ein geselliger Verein, der bis jetzt von seinen zusammengelegten Geldern eine gegenseitige WeihnachtSbescheerung veranstaltet hatte, beschlossen, die dieses Jahr zu diesem Zweck zu- sammengeksümtne Summe zur Verfügung der rechtmäßigen Re gierung der Herzogthümer zu stellen. „Kein Fest, keine Freud- mehr, bis deutsches Recht, deutsche Ehre wieder Achtung genießt in der Welt!" Das war der leitende Gedanke bei diesem Beschlusse dem die Ausführung sofort nachfolgte. Das Geld, 400 Fl., ist bereits abgesandt worden. Der „Südd. Ztg." berichtet man aus Pf-rzhelM vD 24. Nov.: „Nachdem schon in der am 21. Nov. gehaltenen Bürgere Versammlung 31 junge Männer sich in die Freiwilligeuliste einge zeichnet , fand gestern Abend auf ergangenen Aufruf eine- dtp Freiwilligen eine Versammlung junger Männer statt, welche begeistert für Schleswig-Holsteins Recht gegen jeden inner» und äußern Feind einzutreken gelobten, und die Liste dürste schon auf 100 «»gewachsen sein, abgesehen von denen, welche nur auf die Organisation wartest." Aus Stade hat eine Anzahl Patrioten zu eitler Provinzial Versammlung alle männlichen volljährigen Einwohner der Land drostei Stade eingeladen, um die schleswig-holsteinische Frage z» berathe». „Die Frage" , heißt es in der Einladung, „ist kittv Parteifrage. Jeder Deutsche, mögen seine politischen Ueberzeugtznaea sonst wie sein, hat nur Eine Antwort. Was auch der Kampf M da» Recht unserer Brüder mit sich bringe, Deutschland hat keine Wahl." ' Aus Breme«, 22. Nov., schreibt man den „Hamb. Nachr/A „Alle inneren Fragen von Wichtigkeit trete» gegenwärtig vor der schleswig-holsteinischen Frage, vor der nahen Aussicht auf einen Krieg mit Dänemark und der Gefahr einer Lähmung von HaudrL und Schifffahrt zurück. Aber so sehr auch unsere HaupterwerbS«. quellen bedroht scheinen, so manifestirt sich dort i» unserer Be« völkerung immer entschiedener die Ueberzeugung, daß rasch und energisch gehandelt werden müsse, und daß auch von Seiten der Hansestädle vor dem gesammten Vaterlande ein lautes Zeuaniß ihres OpfermutheS und der nationalen Gesinnung abgelegt werden müsse. Von Hoch- und Niedrigstehenden hört man gleichmäßig die Ansicht aussprechen, daß jetzt für die deutsche Nation ein Aus weichen gar nicht mehr möglich sei." Schleswig-Holstein. Von dem zu Hamburg znsammengetretenen ComitL de- schleSwig-holsteinischen Vereins ist nachstehender Ausruf an da deutsche Vosk und seine Vertreter ergangen: „Durch den Tod des Königs Friedrich VIl. von Dänemark, Her zog« zu Schleswig-Holstein und Lauenburg, ist derjenige männliche Zweig des oldenburgischen Hauses erloschen, der zugleich in Dänemark und in den Herzogthümern zur Erbfolge berechtigt war. Es ist Pflicht des deutschen Volke« und der deutschen Regierungen, mit allen ihnen zu Gebot stehenden Mitteln dahin zu wirken, daß den nordalbingische» Herzogthümern ihr Recht, als selbstständige, untheilbar mit einander verbundene Staate«, nunmehr sofort von Dänemark getrennt und von ihrem rechtmäßigen Herzoge Friedrich von Schleswig-Holstein regiert zu werden, gewahrt und gesichert werde. Unser» Brüder in Schleswig- Holstein werden, wenn auch an Händen und Füßen gebunden, nicht zögern, abermals, wie sie schon einmal im heldenmüthigen Kampfe von 1848—50 gethan, Gut und Blut freudig für die Befreiung ihres Landes vom schmählichen Joche der Fremdherrschaft einzusetzen. Sid haben in den jüngstverflossenen Jahren unsägliches Leid erduldet, und, der Augenblick ist jetzt gekommen, wo die deutsche Natton die Schmach tilgen muß, welche eine feige und ehrvergessene Diplomatie durch PreiS- gebung der schleswig-holsteinischen Interessen über unser Vaterland ge bracht hat. Möge das Volk in allen deutschen Gauen sich wie Tin Mann erheben, um die Regierungen durch energische Kundgebung»» seines Willens zu sofortiger Anerkennung und thatkrästiger Unterstützung