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Amts- und Knzeigeblatt für öen amtsgerichlsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung H«l.-Aör.: Amtsblatt. : vezuaspr«isvi«rt«ljährl.M.1.SS«inschli«ß1 r des „Illuftr. Unterhaltungsbl«tts" und der r humoristischen»eila-«„Seif«nblasrn-in der « : Expedition,beiunserenvotensowiebei ollen » I Reichspostonstalien. r 104 für «kibensto», Larlrseld, hundrhübei, EüükbiUN Reuheide, Gberstützengrün, Schönheide, SchSlihtiderhammer, Sosa, UnterstützengrSn, Mldenthal »sw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die klrinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 110. Vnantwortl. Redakteur, Dmck«r und Verleger! Emil Hannebohn in Eibenstock. — SL. Iah*««»«. —-— - Freitag, den 7. Mai 1S1S A«fgebot! . Der Oberpostschaffner Heinrich Robert Jack sch in Ebersbach hat beantragt, den ver schollenen Forstgehtlfen »tttorUeü, zuletzt in Bla«e«thal wohnhaft, für tot zu erklären. Der Verschollene wird aufgefordert, sich spätesten- in dem auf den 15. Aezemver 1915, vvpmtttagA Uh Uhp vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Lebe» oder Lod de» Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätesten« im Aufgebotrtermine dem Gerichte Anzeige zu machen. Eibenstock, den 26. April 121k. Söoizliches Amtsgericht. Arbeitsnachweis. Seit einigen Jahren besteht an RalSstell« »in einfacher A»hett-«achwets. Im verflossenen Winterhalbjahr hat der Nachweis mit ersichtlichem Erfolge tätig sein können. Neuerdings läßt jedoch seine Inanspruchnahme nach, weil die Arbeitslosigkeit zu- rückgegangen ist. Im Gegensatz« dazu ist der heimische Arbeit-rbedarf seit dem Beginn der Arbeiten im Freien nennenswert gestiegen. Da z. Zt. auf den Zuzug auswärtiger Arbeits kräfte nicht zu rechnen ist, erscheint es doppelt wichtig, daß nicht Arbeitskräfte brach liegen, weil etwa Erwerbslose über offen« Arb«ttSstrll«n nicht hinreichend unterrichtet sind. Wir empfehlen deshalb Arbeitvergebenden und Arbeitsuchenden, sich für Arbeitergesuche und ArbeitSnachfragrn jederzeit des städtischen Arbeitsnachweises — Stadtbauamt — zu bedie nen. Soweit Angebote oder Nachfragen bet ihm vorltegen, wird bet Abschluß von Arbeit»« Verhältnissen gern mitgewirkt werden. Gtadtrat Eibenstock, den 5. Mai 1915. Nach einer Bekanntmachung de» Reichskanzler» vom 22. April 1SI5 hat am S. Mai 1915 eine Ausnahme der Vorräte von Getreide und Mehl stattzufinden. Die Aufnahme erstreckt sich auf die landwirtschaftlichen und diejenigen Unter nehmen, welch« solche Vorräte au» Anlaß ihre» Handels- oder Gewerbebetriebes in Gewahr sam haben. Zur Ausführung dieser Erhebung hat da» Königliche Ministerium des Innern die in Nr. 101 des hiesigen Amtsblattes abgedruckte Verordnung erlassen, auf die wir die Be teiligten mit der Aufforderung zur strengsten Beachtung besonder» Hinweisen. Die Aufnahme wird in der Weise oorgenommrn, daß die Zählpapiere am 8. Mai den Anzeigepflichtigen zugestellt und von ihnen am 10. diese» Monat» wieder abzeholt werden. E« ist unbedingt erforderlich, daß die Anzeigepflichtigen ihre Bestände rechtzeitig fest- stellen und die Zählpapiere dann entweder selbst richtig ausfüllen oder — wenn sie dazu nicht in der Lage sind — den Zählern zutreffende mündlich« Angaben machen. Wer vorsätzlich die Anzeige, zu der er auf Grund dieser Verordnung verpflichtet ist, nicht in der gesetzten Frist erstattet oder wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu K Monaten oder mit Geldstrafe bi» zu zehntausend Mark bestraft; auch können Vorräte, die verschwiegen worden sind, im Urteil für dem Staate ver fallen erklärt werden. Wer fahrlässig die Anzeige, zu der er auf Grund dieser Verordnung verpflichtet ist, nicht in der gesetzten Frist erstattet, oder unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Geldstrafe bis zu dreitausend Mark oder im Unvermögensfalle mit Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft. Gibt ein Anzeigepflichtiger bei Erstattung der Anzeige Vorräte an, die er bei früheren Vorratsaufnahmen verschwiegen hat, so bleibt er von den durch da» Verschweigen verwirkten Strafen und Nachteilen befreit. Gtadtrat Eibenstock, den 6. Mai 1915. Waldkarpaten durchbrach gestern die ». befestigte Linie der Ruffen, die, dort auf der ganzen Krönt geworfen, auf Wisloka zurückweichen. Die Größe des Sieges kann man daran ersehen, daß infolge des Durchbruchs der Verbündeten die Rusten ihre in der nördlichen Flanke bedrohten Stellungen in de« Waldkarpaten südwestlich v. Dukla zu räu men beginnen. Die Schnelligkeit, mit der un sere Erfolge errungen wurden, macht es un möglich, en» zahlenmäßiges Bild über die Ste- gesbeute z« gebe«. Rach den vorläufigen Mel dungen scheint die Zahl der Gesangenen bisher über zn betragen. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Wien, 5. Mai. Amtlich wird verlautbart: Die Rückwirkung des Sieges beginnt sichtbar zu werden. Die russische Beskiden front Zoro-Sztropko-Lupkow ist unhaltbar ge worden. Da die siegreichen verbündeten Streitkräfte unter andauernd erfolgreichen Kämpfen von Westen her gegen Jaslo und Zmigrod weiter vordringen, ist der Gegner im Westabschnitt der Karpatenfront seit heute früh im vollen Rückzug aus Un garn, verfolgt von unseren und deutschen Truppen. Die Russen sind somit an einer zirka 150 Kilometer langen Front geschlagen und unter schwersten Ver lusten zum Rückzug gezwungen. Die sonstige Situation ist im allgemeinen un verändert. Der Stellvertreter des Ehess des Äeneralstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ergänzend hierzu wird weiter berichtet: Wren, 4. Mai. Der General der Infanterie Baron Minarelli Fitzgerald schreibt in der „Neuen Freien Presse": „Nikolaus Nikolaje witsch hatte ein waghalsiges Spiel ge spielt, als er sich ungeachtet der ihm von der Bzura brs zur Biala frontal gegenüberstehenden Kräfte dazu entschlossen hatte, mit seinem rechtwinklig abgebogenen linken Flügel, noch dazu mitten im Winter, in das schwierige Bergmassiv der Karpaten vyrzustoßen. Nur ein sinnloses Verfolgen panslawistischer Träumereien konnte ein solch gewagtes Unternehmen, das sich aller dings auf ein Uebermaß von Kraft stützte, zur Reife gelangen lassen, dessen Gefährlichkeit aber gar bald deutlich in die Augen springen sollte. Menschenwelle um Menschenwelle, denen ohrenbetäubendes Geschütz feuer die Wege ebnen sollte, wurde bei Tag und bei Nacht gegen die Kar Paten wälle Hinaufgetrieben, lediglich um an den von unseren Soldaten helden- müttgst verteidigten Stellungen mit ungeheuren Verlusten zuf ammenzubrechen. Rußlands Kriegsmacht, deren Offensivkraft sich erschöpft hatte, begann bald mürbe zu werden. Diesen Augenblick hatte sich unsere Oberste Heeresleitung zunutze gemacht, in dem sie am 2. d. M an einem Punkte, den die Russen Unaufhaltsam vorwärts! Unter diesem Zeichen stehen unsere und unserer Verbündeten Heere in den letzten Tagen. Wie aus dem K. und K. Kriegspressequartier geschrieben wird, sind die Truppen des langen Positionskrieges müde, das Fieber der Bewegungsschlacht hat jeden Soldaten ergriffen, und während panischer Schrecken die russischen Kolonnen gepackt hat, glühen unsere Mannschaften nach entscheidendem völligen Sieg. Von Stunde zu Stunde wird die Lage der Russen ungün stiger. Doch nicht nur im Osten, auch im Westen herrscht das gleiche Bestreben unter unseren unvergleichlichen Kämpfern. Die Engländer müssen ebenfalls Ort um Ort weichen. Die Operationen bei Ypern leitet, wie die „Boss. Ztg." erfährt, der Herzog Albrecht von Württemberg, auf dem westgalizischen Kriegs schauplatz hat Generaloberst von Mackensen den Oberbefehl, während die Operationen in den bal tischen Provinzen unter Hindenburgs Oberbr- sehl stehen. Diese Namen bürgen uns für die glück liche Durchführung der so verheißungsvoll begonnenen Frühjahrskämpfe. Die gestrigen Generalstabsberichte melden: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 5. Mm. Westlicher Kriegsschauplatz. Mit schwersten Verlusten weichen die Eng länder weiter in Richtung auf den hart östlich von Ypern gelegenen Brückenkopf zurück. Fme. Van heule, Eksternest, der Schloßpark Heren- thage und Het Pappotje-Fme. wurden von uns genommen. Zwischen Maas und Mosel herrschte wieder regere Tätigkeit. Im Priesterwalde nordwestlich vonPont-ä-Mousson, griffen die Franzosen mit starken Kräften an. Trotz sehr heftiger Artil lerie-Vorbereitung brach der Angriff unter starken Verlusten für den Feind in unserem Feuer zusam men. Dagegen gingen wir im Walde von Ailly und östlich zum Angriff über, der gute Fort schritte machte. Hier haben wir bisher 10 Offi ziere und 750 Mann gefangen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Bon Süd osten kommende russische Angriffe auf Rosst? nie wurden abgewiesen. Die Verfolgung des Feindes ist im Gange. Auch bei Kalwarja sowie nord- nordöstlich von Suwalki und östlich von Au- gustow scheiterten zahlreiche russische Vor stöße. Dort wurden insgesamt etwa 500 Russen gefangen genommen. — Auf der übrigen Front fan- den einzelne Nahkämpfe statt, die sämtlich zu un sern Gunsten entschieden wurden. Südöstlicher «riegSscha«ptatz. Der Angrist der verbündeten Truppen nördlich der nicht vermutet zu haben scheinen, mit einem mach tigen Angriffe vorbrach. In einer Front von ungefähr 40 Kilometern, beiderseits von Gorlice, wnr den die Russen mit besonoers schwere» Verlusten zu rückgeworfen und gleichzeitig der Uebergang über den unteren Dunajec erzwungen. In helleuchtender, ur echter germanischer Treue und Tapferkeit sind uns in diesen schweren Kämpfen stets und allüberall unsere ruhmreichen V erblindeten dort zur Seite gestanden, wo der Tod diereichsie Ernte hielt, und das gemein sam vergossene Herzblut all der todesmutigen Kämp fer ist zu hartem Granit erstarrt, der die beiden Ar meen und mit ihnen die beiden mächtigen Monarchen für immer und ewig aneinandergekittet hat." Wien, 5. Mai. Aus dem Kriegspresse- quurti er wird gemeldet: Der Erfolg des Sie - ges in West-Galizien ist weit größer, als sich im ersten Augenblick erkennen ließ, da nun schon ein gro ßer Teil der russischen Karpatenfront in den Rückzug des Feindes hineingerissen ist. Ueber die Trophäen des Steges wird sich bei der Größe des in Betracht kommenden Raumes noch mehrere Tage kein Ueberblick gewinnen lassen. Sowohl in West-Galizien als in den Beskiden werden fortwährend Gefangene eingebracht, dock ist es begreiflicherweise ganz unmöglich, deren Zahl verläßlich sestzustellen. Was also von privater Seite diesbezüglich in der Oeffentlichkeit verbreitet wird, be ruht auf unwillkürlicher Schätzung, die reeller Grund lage entbehrt. In den amtlichen Verlautbarungen wird jeweilig der Stand der in die rückwärtigen Sammel stationcn täglich gebrachten und in eigene Verpflegung genommenen Kriegsgefangenen fallweife verlautbart. Die Endsumme wird jedenfalls eine sehr be deutende sein. Berlin, 5. Mai. Kriegsberichterstatter Lenn- hos berichtet der „B. Z." aus dem österreichischen Kriegspressequartier: Von Stunde zu Stund? wird die Lage für die Russen ungünstiger. Die Zahl der russischen Toten und Verwundeten ist außerordent- lich groß. Auch unsere Verluste sind nicht unbe deutend, lassen aber keinen Vergleich mit denen des Feindes zu. Lange Züge von Gefangenen werden fort während zur Bahn gebracht, neben unseren Berwini beten treffen fortgesetzt große Transporte russischer Verwundeter ein. Die Russen machen alle einen ge brochenen Eindruck, übereinstimmend erklären sie, daß sie im ganzen Kriegsverlauf noch nie solche fürchter liche Stunden durchgemacht hätten. Unsere U-Boote können folgende weitere Erfolge aufweisen: London, 5. Mai. ,Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die Besatzungen dreier Fischdampfer aus Hull, Jolenthe, Hero und Northward ka men gestern abend in Hull an und meldeten, daß ihr» Schiffe am 9. Mai von einem deutschen Unter-