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Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: I. Allustr. Sonntags- Statt (wöchentlich), 2. Kine tandrvirth- scHastNche Weitage (monatlich). AbonnementS-PreiS: Vierteljährl. 1M.2S Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zusendung. Blatt Amts des Königs. Amtsgerichts und des Stadtrathes Zu Wutsnih. Inserate sind bis Dienstag u. Freitag» Borm. 9 Uhr aufzageben. Preis für die einspaltige Cor- PuSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes.P a b st in Königsbrück, in den An- noncen-BureauS von Haasen» steinL Vogler u. „Invaliden- dank" in Dresden, Rudolph Moffe in Leipzig. Aschen 5// Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend Druck und Verlag von E. L. Förste r's Erben in Pulsnitz. Kufundvicrzigflcv Jahrgang. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Mittwoch. Ax. 85. 25. Octover 18S3. Zwangsversteigerung. Die im Grundbuche auf den Namen Emil Ferdinand Bienert eingetragenen Grundstücke, als: 1-, das Miihlengrundstück, bestehend aus Gebäude mit Hofraum, Garten und Feld, Nr. 192 des Brandkatasters, Fol. 248 des Grundbuchs und Nr. 952, 953, 956 und 1155 ä des Flurbuches für Bretnig, geschätzt auf 14,249 50 2 ., das Feldgrundstüü Fol. 262 des Grundbuches und Nr. 1138 des Flurbuches für Bretnig, geschätzt auf 1137 — ^f, 3 ., das Feldgrundstück Fol. 263 des Grundbuches und Nr. 1139 des Flurbuches für Bretnig, geschätzt auf 1197 4 ., das im Grundbuche mit „Dominialhäuslernahrung", nach dem Schätzungsgutachten mit „DomittialhänslersFeld- und Wieseugrundstücke" bezeich nete Grundstück, Fol. 269 des Grundbuches und vir.' 885, 886 und 887 b des Flurbuches für Bretnig, geschätzt auf 4360 und 5 ., das Feldgrundstück Fol. 461 des Grundbuches für Großröhrsdorf und Nr. 1180 des Flurbuches für Bretnig, geschätzt auf 1078 sollen mit Ausnahme der besonders zu versteigernden Dreschmaschine im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und ist der I. November 1893, Vormittags 10 Uhr als Bersteigernttgstermin, sowie der 15. November 1893, Vormittags 11 Uhr als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplanes anberaumt worden. Eine Uebersicht der aus den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisscs kann in der Gsrichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Pulsnitz, am 21. August 1893. Königliches Amtsgericht. I. V.: Aff. v. Bloedcm. Söhnel. Bom Königs-Jilbiliium. Bereits am Sonnabend, Nachmittags bez. Abends, trafen der Grobherzog und der Erbgroßherzog von Wei mar, sowie der Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz »nd der Erzherzog Albrecht von Oesterreich in Dresden ein, welche vom König Albert herzlichst begrüßt wurden. Prinz Leopold von Bayern und Herzog Karl Theodor bon Bayern wurden bei ihrem Eintreffen am Böhmischen Bahnhöfe von dem Prinzen Georg, sowie den Gesandten und den zum Ehrendienst kommandirten Offizieren em pfangen. In ähnlicher Weise vollzogen sich die Empfänge der änderen Fürstlichkeiten, von denen der Herzog von Sachsen-Altenburg, der Herzog von Anhalt und der Fürst Von Schwarzburg - Sondershausen mit Gefolge auf den« Leipziger Bahnhofe >/r9 Uhr Abends und etwas später Prinz Albert von Sachsen-Altenburg ebendaselbst eintrasen. Um dieselbe Zeit kam auch Heinrich XlV. von Reuß auf dem Böhmischen Bahnhofe hier an. Am Sonntag früh brachten im Stallhof an der Augustusstroße (Ostflügel des Residenzschlosses) das Ho boistenkorps des 1. (Leib-) Grenadierregiments Nr. 100 und das Trompeterkorps des Gardereiterregiments eine Morgcnmusik zu Ehren des Tages und der hohen Gäste zur Ausführung. Zu derselben Zeit erschien das Trom peterkorps des 1. Feldartillerieregiments Nr. 12 vor dem Palais am Taschenberg und führte hier das Morgen- ßändchen aus. Nach Beendigung desselben begaben sich das Trompeterkorps nach dem Schloßhofe an der Augustus- straße, um hier, vereint mit den beiden anderen Kapellen, Unter Leitung des Stabshornisten Hermann vom 1. Leib grenadierregiment einige Nummern zu spielen. In den Kirchen Dresden fanden hierauf FestgotteS- dienste statt. Ebenso auch ein solcher der Garnison Dres den und der Militärvereine, die sich in der Nähe des Alaunplatzes versammelt hatten. Auf der Nordseite des großen Platzes war die Kanzel für den protestantischen Prediger errichtet. An demselben nahmen sämmtliche Truppentheile der Garnison theil. Eingeschlossen in die selbe war das Kadettenkorps, die Generalität, die Offiziere, Sanitätsoffiziere und Militärbeamte, die in Dresden und Amgegend lebenden inaktiven Offiziere, die Olfiziere des Veurlaubtenstandes, sowie die Abordnungen der Militär vereine. Auch waren die Prinzen Georg, Friedrich August, Yohann Georg und Albert erschienen. Der katholische Gottesdienst wurde im Hofe des Arsenals abgehalten. Der protestantische Gottesdienst wurde durch den Garnisons- Prediger Heinemann, der katholische durch den katholischen Mililärpfarrer Hahn ausgeführt. 2n beiden Gottesdiensten ^urde der Mitfreude des Volkes und speziell des Mllitär- standes an dem Ehrentage des Königs und des von ihm geführten sächsischen Heeres Ausdruck verliehen. Nach Pe-ndigung des Gottesdienstes erschallte ein dreifaches Hurrah der Versammelten auf den König Albert und mit dein Gesang der Sachsenhymne schloß die Feier. Vormittags 11 Uhr fuhren die einzelnen Deputationen durch die Schloßhöfe. Zunächst brachten die Fürstlich keilen, soweit dieselben m Dresden bereits eiugetroffen waren, deni König Albert ihre herzlichsten Glückwünsche dar. Ihnen schlossen sich die Spezialgesandten der auswärtigen Fürstlichkeiten an, die ebenfalls im Auftrage ihrer Souve- raine dem König beglückwünschten. Hieran reihten sich die Beglückwünschungen seilens: 1) Der Deputation der königl. sächsischen Armee unter Führung des Prinzen Georg, Herzogs zu Sachsen. An derselben nahmen Theil: die Prinzen Friedrich August, Johann Georg und Albert, die aktive Generalität, die Generale ä la suita von Truppen- theilen, die Regimentskommandeure, die Kommandeure selbstständiger Bataillone, der Major Gottschalck vom Eisenbahnregiment Nr. 3, die Ablheilungschefs im Kriegs- ministermm, der Adjutant des Kriegsmimsters, der Militär bevollmächtigte, die Direktoren der vereinigten Artillerie- Werkstätten und Depots des topographischen Bureaus und der Militärreitanstalt, der stellvertretende Direktor der Militär- Bau-Direktion, die Kommandeure des Kadetten-Korps und Unterosfizierschule, der Korps-Generalarzt, der General- Auditeur, die Mitglieder des Festkomitees Majore v. Haugk und von Gersdorff, der BezirSkommandeur Oberst von Zeschwitz, ferner Vertreter der inaktiven Offiziere. 2) Die Offiziere des früheren und des jetzigen persönlichen Dienstes des Königs. 3) Der Herren Slaalsminister von Thümmel, Or. Schurig, v. Metzsch, Edler von der Planitz, v. Seyde witz und von Nostitz-Wallwitz, Minister des königl. Hauses. 4) Die Deputation derjenigen Osfizrere rc., welche während eines Feldzuges im Stabe Sr. Majestät sich befunden haben. 5) Der Deputation der sächsischen Militärvereine und zwar: Inspektor Tanner, Kaufmann Beyer und Schicht meister Uhde. 6) Der Deputation der nichtjächsischen Re gimenter und zwar: des kaiserl. russischen 4. Koporischen Infanterie-Regiments; des königl. ostpreuß. Dragoner- Regiments Nr. 10; des königl. bayerischen Infanterie-Re giments Nr. 1b. 7) Der Deputation des Johanniter- Qrdens: Kammerherr Freiherr von Burgk und Graf Rex. — Hierauf zog sich der König in seine Gemächer zurück. Um 5 Uhr begann im Residenzschlosie die Auffahrt der Wagen, welche die hohen Gäste zur Galatafel brachten. b/46 Uhr fuhren Kaiser Wilhelm und Prinz Georg im offenen Wagen vor der Rampe der Schloßtreppe vor, ge folgt von einer glänzende Suite. Der Kaiser wurde am Ausgange der Treppe von den königlichen Majestäten herz lichst begrüßt. Nachdem der hohe Gast den König in den innern Gemächern beglückwünscht hatte, überreichte er dem selben einen kostbaren, mit Brillanten besetzten Marschall stab. — Kurz nach 6 Uhr durchschritten die allerhöchsten Herrschaften unter Vorantritt des Oberhofmarschalls und des Oberhofmeisters, gefolgt von Pagen und Offizianten, den Ball- und Banketsaal und betraten unter den Klängen des Krönungsmarsches (Aus Kretschmer's „Folkunger") den Eckparadesaal. Kaiser Wilhelm führte die Königin Carola. Den Mittelsitz an der Tafel nahm der Kaiser ein. Außer den Fürstlichkeiten nahmen an der Tafel theil: die Herren StaatSminister, der Minister des königl. Hauses, die am königlichen Hofe beglaubigten Gesandten, General feldmarschall Graf Blumenthal, ein Theil der Generalität, die Spitzen des Hofstaates, Oberhofmarschall Graf von Vitzthum, Oberhofmelsterin von Pflugk, der funktionirende Oberkammerherr u. s. w. Während der Tafel konzertirte die Kapelle des 2. Grenadierregimcnts unter Leitung des Herrn Musikdirektor Schröder. Das aus 10 Nummer bestehende Programm stellte sich fast ausschließlich aus historischen Musikstücken zusammen. Die Tafelmusik der Marschallstafeln wurde von der Kapelle des Schützen regiments unter Leitung von Herrn Musikdirektor Keil ausgesührt. Gegen halb 8 Uhr erhob siL der Kaiser zu einer Ansprache. Bei dem begeistert aufgenommenen Hoch auf den König setzten die Hoftrompeter mit einem von Trompeten und Pauken ausgeführten Tusch ein und zu gleich donnerten von Elbnfer herüber 101 Kanonenschüsse. Die Tafel nahm hierauf in wahrhaft festlicher Stimmung ihren weiteren Verlauf bis kurz nach 8 Uhr. Die aller höchsten Herrschaften erhoben sich um diese Stunde, um, nach kurzem Cercle, sich nach der königl. Hofoper zur Auf führung des Festspiels „Die Feuertaufe" zu begeben. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden stets gegen Honorar dankend angenommen. Pulsnitz. Nächsten Freitag, den 27. dss. Mts., Abends 8 Uhr, findet im Saale des Schützenhauses ein Concert von der Kapelle des Schützenregiments No. 108 unter Leitung des Stabshornist G. Keil statt. Es ist, wenn wir nicht irren, das erste Mal, daß genannte Kapelle in unserm Orte concertirt und da dieselbe einen bedeutenden Nuf hinsichtlich ihrer musikalischen Leistungen besitzt, der weit über die Grenzen unsres sächsischen Vaterlandes geht, so dürfte dieses Concert sich eines regen Besuches zu erfreuen haben. — Am vergangenen Sonntag Abend feierte der königl. sächs. Militärverein für Pulsnitz M. S. und Böhm. Vollung das 50jährige Militärdienstjubiläum Sr. Maj. des Königs im Saale des Menzel'schen Gasthofes durch Concert, ausge führt von der Giertschen Kapelle, und Vorträgen des Gesang vereins Liederkranz in würdiger Weise. Ein vom Vorstande ausgebrachtes Hoch auf den königlichen Jubilar fand bei den Anwesenden begeisterte Aufnahme. Ein flotter Ball schloß sich dein Concert an. — Erfüllungs-Ort! Von größter Wichtigkeit für jeden Geschäftsmann ist genaue Festsetzung der Verkaufs- und Zahlungsbedingungen bei Geschäftsabschlüssen. Auf Preislisten, Rechnungen u. s. w. begegnen wir oft dem Vermerk „Erfüllungsort " (hier folgt Wohn- oder Gerichts-Ortsbezeichnung des Lieferanten) ohne weiteren Zusatz. Dies genügt indessen, wie ein kürzlich vorgekom mener Streitfall und daraufhin erfolgte Reichsgerichts- Entscheidung erwiesen hat, nicht, einen Lieferanten in den Fall zu setzen, an seinem eigenen Wohnorte säumige aus-