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ÄEwoMKn Ae-akiemr SE Srd^ - Druck und Derlag: «ar, 8«»«« in »wvsl»l«va»-. 4 t Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite PeMzeile 2V Reichspfennig«. Eingesandt und Reklamen 50 Reichspfennige «Mes Bla» enthSN »le amtliche« BekanulmachuagrL »er Amlshauplmannfchafi, »es Amlsgerichls ««» »es Sla-lrals zu DippolSiswal»e ; Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. - j mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Reichs- r Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3 :: Fernsprecher: Amt Dippold!^ ' walde Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12 548 eitzeritz-Zeilung m>» Anzeiger Mr Dippoldiswalde, Schmiedeberg mit Arreste ZeUuug »es Bezirks > , — ' tk Sonnabend, am 23. Juni 1928 Nr. 145 94. Jchrgang Der Stadtrak. Schuttablagerungsplatz. Die Ablagerung von Schult und Asche an ber Dorsperre wird biermit untersagt. Als SchuttablagerungSplatz ist b. a. W. das durch Tafel kenntlich gemachte Grundstuck am Hechewege zu dc- ^Dlppoldiswalde, am 23. Juni 1928. Ni Am 25. Juni 1928, vormittags 11 Uhr, sollen im gerichtlichen Verstetgerungsraume in Dippoldiswalde . 1 Bücherschrank, 1 Lisch, 1 Ausziehtisch, 1 Liegesofa, 1 Kleiderschrank, 1 Waschtisch mit Marmor und Spiegel, meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerrchts Dippold,swalde Q 489/28, 515/28 jOertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am 9. September d. I. wird hier das Kreisposaunenfest abgehalken werden, an dessen Spitze Pfarrer Adolf Müller, Dresden, steht. Unter dem Borsitze von Pfarrer Mosen tagte gestern die erste Sitzung zur Borbereitung des Festes. Erwartet werden 150 bis 180 Bläser, für die vom 8. zum 9. September Nachtquartiere (Freiquarkiere) erbeten werden. Abends 7 Uhr soll Haupt probe fein und V-10 Uhr Abendmusik vor dem Diakonat dez. aus dem Bismarckplatz geboten werden. Am folgenden Sonn tage findet V-8 Uhr Morgenmusik auf der Berreuther Höhe und 8 Uhr Turmblafen statt. Der Hauptgottesdienst soll durch Posaunenklänge und eine Motette verschönt werden. Bor mittags 11 Uhr ist Marktmusik geplant und für V-4 Uhr die Hauptversammlung im Schützenhaus angesetzt. V-6 Uhr wer den sich die Bläser durch eine Abendmusik am Freiberger Platz Umgang Gerberplatz) von uns wieder verabschieden. Mir grüßen im voraus schon die lieben Gäste und wünschen den Veranstaltungen besten Erfolg. Dippoldiswalde. Die Garkengemeinschaft „Kirchfeld " hakte für Freitag abend zu einer Mitgliederversammlung in das Stadtkaffee eingeladen. Zahlreich hatten die Mitglieder der Einladung Folge geleistet, so daß das Bereinszimmer fast zu klein war. Gegen 9 Uhr eröffnete der Borsitzende Emil Hesse die Bersammlung. Der verstorbenen Mitglieder wurde durch Erheben von den Plätzen gedacht. Schriftführer Brandmeier verlas sodann das Protokoll über die letzte Bor standssitzung, die sich im besonderen mit der Abhaltung eines Gartenfestes befaßt hatte. Infolge der kalken und nassen Witterung dieses Jahres, die das Wachstum sehr beeinträch tigt hat, war in der Sitzung vorgeschlagen worden, das Fest 14 Tage später abzuhalten als sonst, also erst am 19. August. Weiter war zu der Aufforderung des StodtratS „Erwerbung der Mitgliedschaft beim Landesverband Sächsischer Schreber gärten" in dieser Sitzung Stellung genommen worden. Der Borsitzende gab Aufschluß über Zweck und Ziele des Landes verbandes und kam zu dem Resultate, daß der Beitritt zu dem Landesverband für hiesige Verhältnisse keinen Nutzen dringt, sondern nur hohe Kosten verursachen würde; mußten doch außer anderen Kosten allein weit über 100 M. jährlich an Beiträgen an diesen abgeführt werden. Gegen 1 Stimme wird der Beitritt endgültig abgelehnt. Ebenso wird der Be schluß der Borstandssitzung, das Gartenfest am 19. August in der bisherigen Weife wieder abzuhalten, einstimmig gutge- heißen. Der Festausschuß in seiner vorjährigen Zusammen setzung wird, da er sich voriges Jahr gut bewährt hat, wieder gewählt, außerdem wird noch als Stellvertreter Arthur Reichel hinzugewählt. Daß jeder Pächter durch Schmücken Ler Gärten und abends durch Illumination derselben zum guten Gelingen des Festes beitragen soll, wurde vom Bor stand noch besonders hervorgehoben. Da wieder eine Gaben- lvtkerie veranstaltet werden soll, wird jedes Mitglied ersucht, mindestens ein Geschenk abzuliefern. Bei schönem Wetter soll nachmittags eine Musikkapelle einige Konzertstücke spie len und so die Bewohner von hier und Umgebung zur Teil nahme am Feste und Besichtigung der Gärten anlocken. Ein Borschlag, Eintrittsgeld zu erheben, wird abgelehnk. Das weitere Sehen von Garkensäulen wird genehmigt. Die Be fürchtung mancher Gartenpächter, Lie vorgesehene und jetzt beim Bczirksneubau angefangene Straße werde in den näch sten Jahren durch die Gärten nach der Querstraße Postamt— Meißeritzftrahe gebaut, ist unbegründet, da an einen Bau dieser Straße in nächster Zukunft nicht gedacht werden kann. Der Weiterverpachtung des Gartens Nr. 10 an Len Interes senten Paul Göhler wurde zugestimmt. Hierbei wies der Vorsitzende nochmals darauf hin, daß Kündigungen von Gärten nur schriftlich Gültigkeit haben und nur solche aner kannt werden. Bei der Pachteinhebung soll es bei der halb jährlichen bleiben, Loch können Pächter, die es wollen, auch vierteljährlich zahlen. Zur Entlastung Les Kassierers Zönnchen, der ohnehin schon viel Arbeit hat, wurde Wesely ernannt. Mit herzlichen Dankesworten für den guten Be such schloß um 11 Uhr der Borsitzende Emil Hesse die Ber sammlung. — Der Mot o r r a - - K l ub Dippoldiswalde u. Umg. traf sich am Mittwoch abend nach schöner Ausfahrt durchs Müglitztal zu einer gutbesuchten Bersammlung bei Sports kamerad Rieger, «Goldenes Glas", Glashütte. Es fanden wieder einige Neuaufnahmen statt, so daß der Klub heute be reits 30 Mitglieder zählt. Unter anderem wurde beschlossen, am 5. August eine Werbefahrt mit anschließendem Geschick lichkeitsfahren zu veranstalten. Dippoldiswalde. Während das hiesige Wett inst ist erst vor kurzem vom Frauenverein Hänichen besichtigt wurde, nahmen am 17. Zuni die Gemeindeverordneten und der Gemeinderak von Wilmsdorf die Einrichtungen des Stifts in Augenschein. Die Führung erfolgte durch die Frau Oberin und Oberaufseher Irmscher. Die Erschienenen halten dabei Gelegenheit, sich mit den einzelnen Pleglingen zu unterhalten und sie namentlich auch wegen ihres Be findens und etwaige Wünsche zu hören. Sie konnten da bei mit Befriedigung hören, daß die alten und mehrfach gebrechlichen Leute dort aufs Beste aufgehoben sind und ihren Lebensabend anderwärts nicht besser verbringen können. Es ist erfreulich, daß immer weitere Kreise des Bezirks dieser segensreichen Einrichtung ihr Interesse zu wenden. Dippoldiswalde. Zum Gauschießen ließen einige junge Herren von hier einen Luftballon mit anhängendem Zettel in die Lüfte steigen. Jetzt kam die Nachricht, daß der Ballon in der Sächsischen Schweiz in der Nähe des Pfaffensteines gelandet und gefunden worden sei. Immerhin ein Anfang zum ständigen Flugverkehr zwischen Dippoldiswalde und Ler Sächsischen Schweiz. Dippoldiswalde. Am kommenden Sonntag wird das I. Dresdner Knaben- und Jugendorchester e.B. uns in unserem Städtchen einen Besuch abstatten. Wie geplant, soll von i l bis 12 Uhr ein Marklkonzert stattfinden, ausgeführt von der 70 Mann starken Kapelle. Anschließend wird im Schützen- Haus Mittag eingenommen. Auch hier will man im Garten ohne Eintritt seine Kunst erweisen. — Wochenendzauber. Ein Harry Liedtke-Filin und noch dazu mit dem Titel „Wochenendzauber" verspricht viel — gehalten wird noch mehr. Es ist ein Filmwerk, das weit das Durchschnittsniveau übersteigt, denn es ist alles in ihm enthalten, was zu einem zugkräftigen Film gehört. Er trägt zu Beginn einen gesellschaftlichen Charakter. Ein junger, bild- j hübscher Neffe kann eben schlecht auf das Wohlleben ver- - zichten, bis schließlich von dem guten Onkel der Kredit ver- weigert wird. Grund genug für die gesellschaftsstolzen Freunde und Freundinnen des Neffen, sich von ihm zurück zu ziehen. Keiner leiht ihm etwas, selbst seine intimste Freundin nicht. Er fängt ein neues Leben an. Als Eintänzer und dann als Kellner sucht er seinen Lebensunterhalt zu verdienen, aber auch hier wird ihm alsbald der Abschied gegeben. Am Wann see gerät er in eine fröhliche Wochenendgesellschaft. Bei dort anwesenden Berlinern findet er Unterkunft und später auch durch diese, ein hübsches Mädchen und einen trolligen Ber- > lincr, den Bruder des Mädchens, Arbeit. Eine ihm gehörige ! Kravottennadel bringt ihm 3000 Mark ein. Verlobung mit ; der kleinen Schwester des Berliners, Wiedersehen mit seinem Onkel und Hochzeit bilden einen guten Schluß. Jeder der Darsteller (Hany Lüdtke, Fritz Kampers, Lissi Arna, Maria Paudler und 2wa Wanja) spielt seinen bewährten Typus und erfreut die Besucher von Anfang bis Ende. Ceisersdorf. Unser allverchrlcr und beliebter Pfarrer Eltz konnte dieser Tage sein 25jührigcs Amtrjubiläum begehen, s Aus diesem Anlaß wurden ihm von seinen Amtsbrüdern, der Kiichrninspektion, Gemeinde, Kirchgemeinde und den Kirch- gemeindegliedein vielsoche Ehrungen zuteil. Possendorf. 2n der Nacht zum Freitag gegen 12 Uhr brach hier bei der Firma Ehrlich L Hillig in größeres Cchaden- scuer aus, welches die beiden an das Wohnhaus angebautcn Schuppen in kurzer Zeit vollständig vernichtete. Das Feuer sand in den vorhandenen Kohlen-, Heu- und Cäckevorräten solch reiche Nahrung, daß es einen äußerst gefährlichen Um fang annahm. 2m Wohnhaus waren bereits verschiedene Fcnstcr durch die entstandene Hitze gesprungen, und nur der außergewöhnlichen 2 ätigkcst der erschienenen Heiser, insbeson dere der Freiwilligen und der Pslichtseuerwchr Possendorf, ist dir Crhal.ung desselben zu danken. Durch die abgegebenen Wassermengen dürfte allerdings erheblicher Schaden entstanden sein. Da es zuerst auf dem Heuboden gebrannt haben soll, so ist wohl mit Sicherheit Brandstiftung anzunehmen. Glashütte. Bei der am Freitag in der öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten vorgenommenen Wahl des Bürgermeisters für unsere Stadt wurde von den vier zur engeren Wahl vorgeschlagenen Bewerbern der bisherige Finanzdirektor Gotthardt in Oelsnitz i. B. mit 8 Stimmen gegen 5 Stimmen, die auf Skadtrat A. Kästner fielen, gewählt. Dresden, 22. Juni. Bekanntlich wurde in der Nacht zum 12. Juni in dem Kontor einer Rauchtabakhandelsgesell schaft auf dem Mtmarkt der Geldschrank erbrochen, wobei die Täter etwa 1000 M. Bargeld erbeuteten. Durch die Er mittlungen der Kriminalpolizei lenkte sich bald der Verdacht auf den wegen Einbruchs erheblich vorbesttasten Schlosser Kurt Baumgart von hier, der seitdem aus Dresden ver schwunden war. Auf Veranlassung des Kriminalamts konnte er vor einigen Tagen in Breslau ermittelt und festgenommen werden. Bei seiner Vernehmung durch einen Dresdner Kriminalbeamten hat er nach längerem Leugnen zugegeben, den Einbruch mit seinem Komplizen, dem 41 Jahre alten, ebenfalls erheblich vorbestraften Arbeiter Gustav Lahode von hier verübt zu haben. Auch er konnte von der hiesigen Kriminalpolizei festgenommen werden. — Seit längerer Zeit wurden im D resdner Schlacht- Hof fortgesetzt Diebstähle begangen. Aus den Kühlzellen der Fleischermeisker verschwanden öfter ganze Rinderviertel, halbe Schweine und dergleichen eingelagerke Sachen. In den letzten Tagen konnte der Schleier endlich gelüftet werden. Als Dieb wurde der Pflegesohn eines Fleischer meisters ertappt und feslgenommen. Pirna. Im Laufe des Freitag gelang es den Beamten der Mordkommission des Kriminalamtes Dresden im Verein mit der zuständigen Landgendarmerie, das entsetzliche Ver brechen an der kleinen Margarethe Mehnert aufzuklären. Als Täter kommt deren eigener Vetter bezw. Onkel, der erst 19 Jahre alte Steinbruchsarbeiter Arno Bräuer in Bettacht. Der Täter wohnte in Rottwerndorf im Haufe Ler Großeltern des ermordeten Mädchens. Dort ging die kleine Marga rethe Mehnert täglich ein und aus. Mit ihm — dem Onkel — war das Kind aufs beste bekannt. Arglos vertraute sich die Gretel, wie sie Kurzweg genannt wurde, seiner an. So war es auch an jenem Donnerstag nachmittags. Beide trafest . sich auf dem abgelegenen Wege, der sonst kaum von fremden Menschen begangen wird. Von einer plötzlichen Luft ge packt, lockte Bräuer das Mädchen in das dichte Unterholz. Unbedenklich dürfte es dorthin gefolgt sein, um dann einem so scheußlichen Verbrechen zum Opfer zu fallen. Als die Be amten der Mordkommission des Dresdner Kriminalamtes und der zuständigen Landgendarmerie zur Festnahme schrit ten, leugnete der jugendliche Bursche ganz hartnäckig Las schwere Verbrechen begangen zu haben. Erst nach einigen Stunden räumte der Unhold ein, was man ihm längst auf den Kopf zugesagt hatte. Er legte dann auch sofort ein volles Geständnis ab. Der Großvater des ermordeten Kindes ge riet daraufhin begreiflicherweise in die denkbar größte Er regung, man hatte Mühe, ihn vor Tätlichkeiten zurückzu- halken. Dresden. Dem Justizministerium ist bekannt geworden, daß Zweifel darüber hervorgekreten sind, ob die im 8 5 der Verordnung über die Lockerung der Mohnungszwangswirt- schaft vom 6. April 1927 verfügte Aufhebung des Reichs mietengefehes für die Mietverhältnisse gilt, die im 8 4 Abs. 2 nur erwähnt, aber nicht im einzelnen aufgeführt sind (Ge schäftsräume, die Teile einer Wohnung bilden oder wegen ihres räumlichen und wirtschaftlichen Zusammenhanges mit Wohnräumen zugleich mit diesen vermietet sind, Werkstätten der bildenden Künstler und der Lichtbildner). Diese Zweifel entbehren nach der Auffassung des Justizministeriums und Ler damit übereinstimmenden Rechtsanficht des Oberlandes gerichts Dresden, das gutachtlich zu dieser Frage gehört wor den ist, der Begründung. Aus dem Wortlaute, dem Sprach gebrauch und dem Aufbau der Verordnung geht klar hervor, daß das Reichsmiekengesetz für alle Geschäftsräume, die Teile einer Wohnung bilden oder wegen ihres räumlichen und wirtschaftlichen Zusammenhangs mit Wohnräumen zugleich mit diesen vermietet sind, sowie für Werkstätten der bilden den Künstler und der Lichtbildner auch gegenwärtig noch Gel tung hat. Denn Lie Miekvcrhälknisse über derartige Räume gehören sämtlich zu den ini 8 5 Abs. 2 vcrb. mit 8 4 Abs. 2 „bezeichneten" Rechtsverhältnisse. Nossen. Am Donnerstag vormittag entgleisten zwischen den Stationen Miltitz und Meißen-Triebischtal einige Wagen eines Bauzuges. Die Strecke wurde dadurch zeitweilig gesperrt.