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Dresdner Nachrichten : 15.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189304156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-04
- Tag 1893-04-15
-
Monat
1893-04
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.04.1893
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!i8. Jalirqanq. Aufl 5«.<»00 Stück. kLrätuvll, vouo->ta 8iU'k«u, zxräkikto JuuuukI, ri> lailig^wu kroisau. Wlortt» Wla^InnA, VM" I» ckllmailit i». -W«, in großen Uusroavt non ISMk.an ? Ke»rl?K«>r tt»»«tvt»«>x i. 8. v>>ickdeilüitkü>!st> tt,-r.ur! czuello kür Istsidrinweu »UerLrt unä tei.b.ms«.dec Lllwmj- u. LsdeztVLsrs». — IK^t- — vvwmi-vskleoLt-dlsoeiic. Ks^ciulitä'.: llsrolt!» LllzbsL kiemeo. .li! e rr-Ver lruut lür chr-. linuiz,,. 8u-:t»^vu. 7«Ispdoa lir. 821. L. HH viÄlK, Uu^^li I Altnravkt. Robevt Äunze. Rathharrr. I isrnr.an I rieise-Artikel. Herren rNodcwaarcn. Lederwaarcn. -«s- s « . ^kesdeu. - ! LlL8VLLrvN 34 V>1,«°I»s°«st!»»e 34. . , » 6rot-^«i P.ixwr in iX»-vIi»tte-l» ti«»,t,l-I<-trn»t zzarnrtnl^ x d t^r AA „„-r äei, I.s^nutnn/!r> t» <.!.i«Irair,?u c!,'- >ri- »ml M ,E r»,,NI«uklüt«^. -M» «j« F»8l-»n<Ios. empsonlou m roienliultyrar Fusw.cdl 2 RozeolmL^^ixu porGiiliebo Pinküuto u»ck Aacko^krulwll W ? ^ 11ÜI. Iv^I. ll>>! Üstlstl-urlOlt, 8 w IK-rlin, pariu, I/arckan. » » II. W « «^I»«t«II« IIIV. H engtis-Pe nnd Ndianer Ncusteite» 12 N.arl iD^H» 1 ^Nti'tU's'Staatsstreich i» Serbien, »Bismarck nnd die chrisiUck-'ocie.lc Bewegttiig. Hosnackrichlen. Sanitälscoineienz. Stadtverordnclensitzung.! H ^ iDIlIVil 7kI».L SPIMt. Fermiia. Rrffewltzer Actsi-nbraucrei, Gr.icktsverüandlnnge». Heinrich Hnbler !. ! LVNIUIvrNV. I » LlPt U. Politische». Eine aufregende. ln ihren Holgen schwer zu überblickende Nachricht kommt auü Belgrad. Der mngc König Älexander bat einen Staatsstreich verübt. Unter wessen Einstutz und zu wessen Gunsten, das zu enticheiden wird erst daun möglich sei», wenn nähere Nachrichten vorliegen. Der junge noch nicht 17jäbrige König lietz vorgestern Nacht die Regenten verhalten, erklärte sich sür grvkiährig und ernannte sofort ein neues Ministerium unter dem Präsidium Dokic. Gleichzeitig lietz er die Truppen consig- niren und sich von Ihnen den Eid der Treue leisten. Diese über raschenden Mittheilungen lassen, wie gesagt, die Motive zu dem Handeln des ,ungcn Monarchen vollständig Im Tunkte». Liegen diel« Motiv« in einer russischen Aktion ? Liegen sie ausschließlich in den innrrvolitischcn Wirren? AlS feststehend kann nur die Thatiache gelten, datz in den Verhältnissen der serbisckren Kammer ein unheilbarer Wirrwarr entstanden war Tie liberale Regier ungspartei hatte bei den letzten Wahlen nicht eine entscheidende Mehrheit erlangt. Die Mandate der Radikalen und der Fvit- schrittlcr wurden daher zum Theil durch die Regenten und Mi nister mit ziemlicher Willkür sür ungiltig erklärt. Aber auch das nützre nichts. Indem die Gegner die Slnpschtina verlieben, mach ten sie dieselbe brschlutzunsähig. Als dennoch die Zurückgebliebene» die Brralhungen vers>>ssunaswidrig sortsetzten. entstand naturgemätz eine gewaltige Erregung, deren Wellen leicht den Thron ins Wanken bringen konnten. Nun hak König Alexander durch einen gewaltsamen Eingriff die Situation vollkommen geändert. Wenn man b.i der noch herrschenden Unklarheil einer Vermnthung Raum geben darf, so ist es die. datz der junge Monarch mncr dem Ein fluß besonnener Männer den Hatz, den die jüngste Zeit gegen die leitenden Männer ansammelte, von sich und dem Königthnm ab- lenkcn wollte und datz er aus diesem Grunde in der cktaraniesten Weis« die Träger beS bisherigen Systems von sich abrchüttctte- Iebensalls werden die nächjren Tage eine Hülle von aufregenden Mittheilungen bringen. Mehr atS einmal ist es geschehen, datz Ereignisse ans der Zeit der Kanzlerschaft des Fürsten Bismarck unter demEiirslutz gegneri- ickür »Preßerörterungen in ein vollständig schiefes Licht gerückt wurden. Mythen und Legenden haben sich schon jetzt, wo die Vergangenheit noch in greifbarer Nahe liegt, um einzelne Tinge gesponnen. Man braucht nur an die zahllosen Märchen vom WelsensondS und der in Gold schwimmenden Rcptilienpresic zu erinnern, um den Umfang einer Gcschichtssäljchnng beurtheilen zu können, die geradezu erstaunlich ist. Durch die sorgende Güie der Vorsehung ist Fürst Bismarck dem dentschcn Volke noch erhalten, es ist dienst die Möglichkeit gegeben, datz vier und da ein Lügen- geipinnst zerrissen wird. Eine Ausgabe dieser Art erfüllten in einer ihrer letzten Nummerir die „Hamb. Nachr.", indem sic einen Licht schein ersreulicher Art über die Stellung werfen, die der erste Kanzler dem Hosprediger Stöcker und der von ihm eingeleitctcn Bewegung gegenüber eingenommen hat. Die Thatsache, datz inan dem ersten Kanzler mit wenig Gcwisscnhastiglcit neben vsilcm Er folge nicht nur eine spezielle Feindjchast gegen den Vater der christlich-sozialen Bewegung andichietc, iondern datz man sogar be hauptete. Bismarck Hube Herrn Stöcker au» Grund des Sozialisten- ge'etzes aus Berlin onSwelsen lassen wollen, hol an vielen Stellen, vor Allem ln christlich-konservativen Kreisen, recht bö'es Blut ge macht- Andererseits hat man in manchen ontiiemttnchen Vereinig ungen gegen den Fürsten BiSmarck den stets wtcderkehrcnoen Vor wurs erhoben, datz er beim Beginn der Rcformbewegung nicht so fort alle anderen politischen Verbindungen fahren lietz und sich an die Spitz« dlrffr innen Bewegung stellte. Das Hamburger Blatt, das der greis« Kanzler zu seinem Organ erkoren hat. lammt nun aus diese Fragen in einem Artikel zurück, der in der Hauptsache Folgendes aussüart: Herr Stöcker äutzcrte in einer Sitzung der christlich-sozialen Partei. Fürst BiSmarck habe sich mit allen Par teien gerieben, er habe den Fortschritt bekämpft, die Nutional- liberokcn an die Wand gedrückt, d .tz sic guictschtcn. die Eonscr- vativen »ehr unliebenSwürdig behandelt, aber niemals ein Wort gegen die Iudenprcsje, gegen die Ucbcrmacht des Iudcnthums ge sagt. Diese Behauptung Slöcker's sei nicht richtig. BiSmarck habe im Jahre 1878 die Nationalliberalcn keineswegs an die Wand ge drückt. er habe sich damals vielurchr gegen den Versuch dieser Partei in der Defensive befunden, ihn, den Kanzler, mit Hille eini ger ihnen nahe stehender Minllterlollcgcn an die Wand zu drücken. Andererseits aber sei cs eine Zumulhung. die man wobt an einen Parlriman». aber nicht an einen leitenden Minister richten dürfe, datz Jemand in der Stellung des Letzteren sich zum „Hetzhund" sür Fraktionsintrressen hcrgebcn soll. Auch Herr Stöcker könne nicht, wenn er plötzlich an die Spitze der deutschen Politik gestellt würde, den Antisemitismus in der von ihm betriebenen Weise sortietzen. Thaisache aber sei es — in diesen Aussühmngen des Hamburger Blattes liegt der Kernpunkt — datz Fürst Bismarck, so lang« er im Amte war. sich niemals gegen Herrn Stöcker gcäutzert hat: im Geqentheil. der Kanzler sei. als bet dem Regierungsantritt des Kaisers Friedrich rin« Stöckcrbetz« in Scene gesetzt werden sollte, in den sehr zahlreichen Ldarloltendurgcr Eonseils der Ein zige gewesen, der mit Rücksicht auf die von Herrn Stöcker im Kampfe gegen die Demokratie bewiesene Tapferkeit rin milderes Verfahren beim Kaiser Friedrich zur Annahme bracht«. Die hier gebrachte historische Enihüilung ist nicht nur in Hohem Grade deincekcnSwcrth als ein Beitrag zur Aufklärung drr Vergangenheit, sondern sie bildet auch rin charakteristisches Merk mal für den Umfang der historischen Legcndrndildnng. und sie ent hält vor allen Dingen eine scharfumgrenzte Darlegung der P.ckltik. Ne der erste Kanzler der neu austauchenden gegen daS Lemiten- tlnim gerichtete» Bewegung gegenüber einzmchlagcn sür richtig hirlt. Er hielt es nicht sür die Ausgabe eine« leitenden Ministers, einer Partei anzugebören und sich zu deren Organ kerzugeden, sondern ins der Gesanimtwirkung der verschiedenen Parteien, auS der Diagonale der hieraus hervorgehenden Kräfte den Durchschnitt zu ziehen, soweit datz monarchsiche Staatsprirrziv nicht darunter leidet. Und ist diese Auffassung nicht durchaus berechtigt, ja einzig rich lig ? Drängen im Volke neue Bewegungen empor, wie am Ende der siebziger Jahre, io müssen diese Bewegungen in sich selbst die Kraft tragen, sich auszubreiten und zu entsprechender Ausge staltung zu gelangen. Als Stöcker zuerst in Berliner Volksver sammlungen den christlich-sozialen Gedanken ausivrach. da hat es ihm an passiver und selbst aktiver Förderung seiner Bestrebungen seitens des Kanzlers nicht gefehlt Professor Wagner und Crcmer können ein Lied davon singen. Erst dann, als Bismarck sah. dag unter dem Einflutz einzelner unlauterer Elemente, wie sic ja Berlin leider immer wieder erzeugt, die Bewegung in s Stocken kam. als er erkannle. datz sie zur Zeit nicht als ein politischer »Machtsaktor zu betrachten sei, hat er derselben lein förderndes Interesse ent zogen. Bismarck war Realpolitiker und er mutzte cS sein, er konnte nur mit fertigen Gestaltungen, aber nicht mit Embryonen rechnen, die ihre Lcbenssähigkeit noch nicht bewiesen hatten. Wäre es Siöckcr damals gelungen, eine »Bewegung zu schaffen, die zu posi tiven Gestaltungen führte, wäre die Bewegung in ein so ungeheu res Bett geströmt, wie cs in den letzten Jahren der Fall war. mit einem Worte, wäre die Frucht reis gewesen, so hätte Fürst »Bismarck un weiielliaft die „Diagonale" gezogen, die heute sein »Nachfolger leider noch nicht zieht. Wie sollte er aber eS möglich machen, als leitender Staatsmann alle Parteien fahren zu lassen, um sich einer neuen »Partei in die »Arme zu werfen, die noch gar nicht ensiirie? Er wählte einen andern Weg und das sollten wescr die heutigen Antiiemiten noch alle jene »Polltiter vergessen, die mit Vorliebe den Fürsten Bismarck der „Judcusreundschast" zeihen. Er ichus aus einem eckt christlich-germanischen Geiste heraus den Schutz der »aiionalen Arbeit und ec ritz in der sozialen Botschaft des Irhrcs l88l den künstlichen Ban einer hartherzigen Vergangen heit nieder, die den Schwachen dem Starken schütz- und hilflos vrcisgab. Er gerietst hier wie dort in einen erbitterten Kamps mit den abilerbcnde» Anschauungen dcS Manchesterthnms und er trennte sich von manchem Kämpfer, der ihm in früheren Jahren zur Seite gestanden. Aber die Macht der hier ausgesprochenen Ideen führte zu einem Siegeszuge unvergleichlicher »Art. Tausende und Abertausende belehrten sich zu einer »Politik, weiche die natio nale Arbeit ichiitzen wollte und ent dann, als unter dem neuen Conrse der Kamvi gegen die alte Zeit begann, sagte man sich z»m Scdrecken unseres Voltes von icncr »Politik los unter dem Jubel des Freisinns und der »Börie. die sehr wohl die deutsch- christliche Grundtendenz des Bismarck'jckcn »Vorgehens erkannten. Und ans dem gleichen Geiste war die neue soziale Welianichau- ung. die sich in der grotzc» »Botschaft auviprach. geboren, auch hier waren der Freisinn und ieinc Verbündeten die erbitterten Gegner. Fürst Bismarck übte aber praktisches Etnistenthum und Teutsch- thum. und voll trifft es zu. wenn jetzt die „Hamb. Rachr." schleidcn: „Wir glauben, datz Herr Stöcker schlimmere Feinde dcS christlichen Monarchismus bekämpfen könnlc, als den früheren Kanzler." Di—. Aernschretb- uud Acrusprech-Verichte vom 14 »April. »Berlin. Reichstag. Das Haus ist ziemlich, die Tri bünen sind gut besetzt. »Bor Eintritt in die Tagesordnung überreichte »Abg. »Ahlwardt dem »Prüsidenien v. Lcvetzow die Erklärung, die er abzugcden gedenkt. Der »Präsident kiest die Erklärung dnrcv, schüttelt mit dem Kopfe und giedt das Schriftstück dem Al>g. Ahlwardt zurück, indem er diejenige» Punkte der Erklärung bezeich net, die er sür unzulässig erachtet. Da eine »Vereinbarung offenbar nicht zu Stande kommt, zieht sich Ahlwaidt zurück und unterbreitet seine Erklärung dem »Abg. »Bebel. Inzwischen wird nnier großer Heiterkeit in die Tagesordnung eingcirclen. »Aus der Tagesordnung stchl Weilerbrralbnng des Gesetzeillirnlis bctr. Ergänzung der Bestimmungen über den Wucher »Referent Abg. Tr. Gieie zdeuisd-Ions.1. Artikel 1 der Vorlage stellt alle,^ - . „.. .. Foiinen desErediiwiichcrs unter Simse und beim, den Tha,bestand ^ie Vait sorldanert. Ter Koma nntcliiabm „nt de»! Mimner- d.e Wuchers, der für die Credilgeschafte aufgrffcll! ist, auf Rechte-? Präsidenten und dem KvegSmunster eine Rundfahrt und wurde von grschüstc jeder anderen Art ans, bedroht mithin neben dem Ercc»!-z der Bevölkerung mit lebhaften Eiviorufen begrsidi Im Lau»c des Wucher auch den Sachwucher mit Strafe. — »Abg. Siadlhagen Vormstmgs zog eine nach Tausenden zäblendc Volksmenge mn (Soz.) veilangt. datz auch dei Arbeitsvertraa uiitcr den Schlitz eerAmstln verdeu Komst und brachte dmelbst Hochrufe > uz den neuen Wucherbestimmniiacn falle »Auf diesem Gebiete herrsche König und die Dynastie aus der ärgste Wucher. — Staatssekretär Hahnarrer erwidert' ES könne keine Rede davon »ein, den »A beitSvcrtraa in diele »Bestimmungen iahigkcit des Hanies. Die Auszählung ergiovt köl »Anwesende, das H.ruS ist somit brrchlutznnsähig. — Abg. Liebermann b. Sonnen berg (»Aniii > bemerkt zur Ge'chästsoldimng: »Abg. »Ablwordt habe heute de» Versuch gemocht, die Allen vorzuleaeu. um 'eine Be hauptungen zu beweisen; er habe dies mittelst einer Erklärung vor Eintritt in die Tagesordnung tbun wolle», das sei aber in der Form, in derer es Ihn« wollte, vom »Präsidenten nicht gestattet w »r den. Er wünsche, datz sin Lande nicht der Eindruck entstehe, al ob dem »Abg. »Airtwardt die Möglichkeit entzogen werde, sein »Ma terial beizubringeii. oder als ob er der »Pflicht cnlbmidcn werden rolle, seine »Behaubtungen zu beweisen. Er bitte daher den »Präsidenten, dem »Abg. Ablwordt den »Leg anzugeden. aus dem dies ge'chehen könne. — »Präsident v. Levetzow erwiedert. datz er nnr am den durch die Geschäftsordnung vorgk'chriebenen Weg verwesten könne Aba. »Ahlwardt habe ihm heute erklärt, datz er die Akten nicht vorlcgen. sondern die Einsetzung einer Eomnnision verlangen wolle, welcher die »Akten zrnehen sollen Dazu h rbe er ihm dcrs Wmt vor Eintritt in die Tagesordnung nicht geben können - »Abg. Ahlwardt: ES sei ein Mitzvcrständnitz, er habe die Akten mittels einer Erklärung zum Verständnis; derselben nicderlegcn wollen, der »Präsident habe ihm aber nur gestatten wollen, zu sagen, ich lege die »Akten nieder. Er sei hier vom StaotSictretä» v. Maltzahn, vom Kricgsminister n s. w. angegriffen worden und — »Präsident von Lcoetzow unterbricht den Redner mit dem »Be merken. das; letzteres keine Aentzcmng zur Geschäftsordnung sei. Dann erklärte der Präsident die Angelegenheit sür heute geschlossen. — Montag Rest der heutigen Tagesordnung. — Tie Erltärung, die »Ahlwardt heule dun »Präsidenten überreichte, und deren Verlemng dieser ablehnic, hat folgenden Worilant: „Ter Staatssekretär Freiherr V. Maltzahn und andere Herren haben in öffentlicher Sitzung des Rcichsta,s am 2l. v. M. erklärt, datz mehrere meiner »Behauptungen der »Wahrbeit nicvi entsprächen. Ter Seniorcnkon- vent und im Anschluß daran der Hobe Reichstag selbst haben erklärt, datz durch Purinng der von mir vorgelegteu Akren seine »Aufgabe erledigt ici. Ich bin nunmehr in der Lage, das von mir Bcbauplelc durch Schriftstücke, die sich in meinem Besitz befinden, zn beweist». Ta die Beschuldigung gegen mich in öffentlicher Sitzung stattgesunden hat. so bitte ich den hohen »Reichstag, mir letzt Gelegenheit zn gebe», mein Bewcismatcrial vor.utragen oder einen anderen Tag zu bestimmen, an welchem ich dies thun könnte Ich bin demnächst bereit, einer zu wählenden Kommission mein BcwriSmaterial zu unterbreiten." »Berlin. Ter Kaiier ist heute Mittag nach Swinemünde ebgcreist. von wo er sich an Bord dcS »Avisos „Hobcnzollern" nach Kiel begiebt. — Der »Bunb-Sraih genehmigte geilem die »Novelle z»m Viebieucheiigrictze und den »Antrag vc8 Reichskanzlers zur »Aufhebung des PetrolcumsatzzolleS. — Das A bgc o rd n e ten - Haus nahm beute das Uebccweistinysgesttz nach Ablehnung eines frcikviiscrvätiven »Antrags, der die bei Eiiistihrmig der Grundsteuer bezahlte» Enisthädigniigen den Grundbesitzern belassen wollte, an. Morgni: Sckundärbahngeietz. — Tie Kommission des »Reichstags sür das llnterstützungswohnsitzgesttz bat die »Regierungsvorlage einstimmig angenommen. — Ter sächsische Gesandte Graf Hohcn- thal ist vom Urlaub »lrückgckehrt und hat die Geschäfte wieder übernommen. — Ter Füdrcr der Konservativen sin Reichstage, Frhr. v. Manteuffcl. Ist an einem Lebcrleiden cttrankt. Breslau. Ter hiesige Führer der dcuiichkonstrvaiivon An tisemiten, Fahr. Lothar v. Richthofen, ist im Alter von 7ö Jahren gestorben. Wien. In dem »Befinden des gestellt erkrankten bulgarischen »Ministcmräsidenien Stambulow ist heule eine entschiedene Besser ung cingctreten. Brüske l. Ein Erlas; des »Bürgermeisters verbietet bei strengen Strafen Umzüge oder Ansammlungen. Ter Führer der Sozialisten. Boldcrv. ist angeklagt, weil er eine B«nde zu Ruhestörungen veran laßt und angeführt hatte. Ter Gerichtshof mackst Volker für die Folgen der letzien Tage und sür die »Aufreizung der Menge zu Tumulten verantwortlrch. Die Lage des Streiks ist unverändert ss der Streikenden im Borinage betrüg! heute etwa 18E. Vor mittags II Uhr griffen etwa 3M Arbeiter die Koblenwcrkc von Grand »Bouillon in PattrrageS an. drangen in den Hof und rich teten dort große Verwüstungen an. London. »Nach de» letzten Nachrichten hat man bereits stl Tobte aus dem Great Wcstcrn-Lcrgwcrlc geschafft. am Leben ist Niemand mehr gefunden worden. Petersburg. Ter Kaiser und die Kaiserin cmvnngen gestern in Llvaksta die Königin Natalie und zogen diciAbc zur Frnhstückstarct. — Nach einer Meldung anö Lioadia mutzte drr Ezar den Osterseierlichkeiten scrnblcivcn. weil er an der Jnstuenza erkrankt war; letzt iei der Gesundheitszustand des Ezareu bcsno-. tagend. »Belgrad. Mittags winden die »Regenten Ristiisch und Vclimartmvinch in aoschlossenim Wagen aus dem Konak in ihre Wobiiriiiaeir transportiri, wo Wachtposten ausgestellt wurden, da über den Mucker mit cinzuichlietzen — Abgg. Dr. v. Bar und Dr. Krause (steif.) sprechen gegen die Ausdehnung der »Bestimm ungen über den Ereditwucher, L-taatSsekretär Habnaucr. Abg. Frl.r. v. Buol (Eentrtt »nd Tr. Giere (koni.) dafür. Die Bestimmungen werden unter Absthnnng des Stadtdagen ichc men. »Belgrad. Ter chcirialiac Unter'ichlsi»i»ister im Kabrntt »Paffe. Andra Nikolie. hat das Poricseuillc des AnSwärügen über nommerr Derselbe hat die serbischen »Vertreter im »Auslände be reits angewiesen, die Ucvcrnahmc der König!. Gewalt durch de» großjährig erklärten König und die »Bildung des neuen Kabineis .... den reip. Regierungen rn noiiffziren Die Stadt ist aus Linlutz . . _ .. ichcn »Anträge» angenom- der Grotziährigkeitserktän»!, dcs Königs bcstaggl. T>e »Radikalen - Abg^ Tr »Bar (freist) delämpit daraus die Bestimmun, und die iorlschriltUcken »Blätter vrröff-iitücheir die Proklamation gen über den Lachwucher. Damit werde nur eine Erschütterung des König» und begrüßen diestibe srimpachsich. Ter König erschien des Vertrauens erreicht und ein Schritt zum sozialistischen Staate j vergangene »Nacht in Begleitung des »eueniannlen Mrlirär-Gou- aethau. — Frhr. v. »Buol zllentr.)' Wenn man die Ursache der verneucs von Belgrad in den Kasernen und hielt »Ansprachen «u> Unzufriedenheit aus der Wett schaffe, unterstütze man die Sozial- die Truppen, woraus die Eidesleistung erfolgte. Das Offiffcrkorvs dcmokratie nicht, sond rn man trete ihr damit am wirksamsten entgegen, begrüßte den König mit begeisterten Zimiien und die rum Tin« Dr. Krause (freist) tvricvt gegen die »Vorlage. Wenn erst geladenen »»» ^ — »Aba. Dr. Krause (freist) tvricvt gegen die »Vorlage Wenn erst die unheilvollen Folgen der »Bismarck schen Wirthichastspoliktk über wunden sein würden, werde man auch kurzen Piozetz mit den, Wucteriesetz von 1880 machen und die wiitvichasiliche Freiheit auch auf diesem Gebiet wieder Herstellen. Für die Besiiffaung de» Komwnchers würde er gern die Hilst der Gesetzgebung in »Anspruch nehmen. — Staatssekretär Hahnaucr: ES sei unleugbar, datz neben dein Credit- auch ein Sachwucher bestehe und ibolig wirke, des- Huld sei cS »»gezeigt, auch dagegen Bestimmungen zu treffen. — Bor der Abstimmung bezweifelt Abg. Vollrath (fre») die Bclchlutz- geladenen Regenten und Minister cn»!,ren nach Tische, datz sie Gerangene de- Trappcnkvmniondanlcn seien. »Nur zögernd unter schrieben die Regenten Riuitüb und Brlimarkovittck das ihnen Vorgelegte Aktenstück, wonach sie nach dem Neuen »Palais in Hast aedrachk wurden. Die Regenten und Minister blieben bis 10 llhr Vormittags gelange», wor an sic sreigclassen wurden. Tie Eides leistung der Beamten und Truppen vollzog sich im ganzen Lande ohne Zwisckclir R Tie Stimmung tu »Belgrad ist gehoben, für beule Abend wird die Illumination der St»dt vorbereitet; die Häuser der Radikalen und Lortichnttln sind drkorirt.
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