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«mtS-latt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Rediglrt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. i8«r Donnerstag, den 10. Januar Im Auftrage des Ministers: Mann. Großenhain, den 3, Januar 1867. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. V.M. Die Dienstmagd Christiane Caroline Lippmann aus Lippersdorf hat sich auf eine wider sie hier eingegan gene Anzeige zu verantworten und wird hierdurch vorgeladen, sich unverzüglich hierzu an Gerichts- stelle allhier persönlich einzufinden. Zugleich werden alle Polizeibehörden ersucht, die Lippmann im Betretungsfalle auf diese Vorladung aufmerksam zu machen, jedenfalls aber über deren Aufenthalt Nachricht anher gelangen zu lassen? Das Kriegsministerlum findet sich veranlaßt, vorläufig zur öffentlichen Kenntnrß bringen, daß nach tz 95 der demnächst zur Publikation gelangenden Verordnung zu Ausführung des Gesetzes über Erfüllung der Militärpflicht vom 24. vor. Mts., zu welcher insoweit die ständische Zustimmung ertheilt worden ist, Anmeldungen zum einjährigen FreiwilLLgendiensL für die nächste, die Militärpflichtigen vom Jahre 1866 betreffende, Aushebung bis zum Anmeldungstermine zur Aushebung selbst, mithin bis zum 1. Februar 1867, angenommen werden sollen. Es sind daher aber auch spätestens an diesem Tage, bei Verlust des Anspruchs auf die Vergünstigung zum ein jährigen Dienste, diese Anmeldungen bei der betr. Kreisprüfungscommission (Keeisdirectkon) anzubringen. Dresden, am 7. Januar 1867. Kriegs-Ministerium. Nächsten Montag, den 14. Januar 18S7, Nachmittags 3 Uhr Sitzung der MrmenverforgungSbehörde Lm hiesigen Rathssitzungszimmer. Großenhain, am 9. Januar 1867. Der Vorsitzende. Kunze. Tagesnachrichten. Sachsen. Beide Kammern haben sich am 7. Januar damit einverstanden erklärt, daß feiten des Kriegsministeriums der Anmeldungstermin für den Eintritt als einjähriger Freiwilliger für dieses Jahr ausnahmsweise auf den 1. Febr. festgestellt werde. Von der ersten Kammer ward ferner der Antrag des Prof. Heinze auf Errichtung eines ständigen Bundesgerichts für den norddeutschen Bund auf die Erklärung des Herrn Staatsministers L)v. v. Falkenstein, daß eine besondere Berathung des Antrags prajudicirend sei, für erledigt erklärt. Alsdann genehmigte die Kammer ohne Debatte einstimmig den Vorschlag der Deputation: nicht nur mit den in den Jahren 1863, 1864 und 1865 vorgenommenen Veränderungen am Staatsgut sich einverstanden zu erklären, sondern auch auszu sprechen, daß sie mit dem gelegentlichen Verkaufe der Buschmühle bei Döltzschen und der Weßnitz mühle bei Pratzschwitz einverstanden sei. — Am 8. Jan. hat die erste Kammer über das k. Decret, die Errichtung eines neuen Schullehrerseminars stressend, berathen und dabei das von der Re- glerung geforderte Postulat einstimmig bewilligt. — Das bisher in Leipzig garnisonirende 7. bran denburgische Infanterieregiment Nr. 60 ist am 6. Jan. über Berlin nach seinem Standquartier Straußberg abgerückt. — Wie die „Const. Ztg." hört, hat Herr Bürgermeister Hirschberg in Mei ßen die ihm für den 7. Wahlbezirk angetragene Candidatur für das norddeutsche Parlament aus dem anerkennenswerthem Bedenken, daß er seinem städtischen Amte zu lange entzogen werden würde, abgelehnt, so daß sich nunmehr die Stimmen auf Herrn v. Rentzsch (aus Dresden) concentriren können. Preußen. Durch eine Bekanntmachung des Ministers des Innern wird die Auslegung der Wahllisten zum norddeutschen Parlament auf den 15. Jan., die Wahlen selbst auf den 12. Februar für den ganzen Umfang der preußischen Monarchie festgesetzt. Der Zusammentritt des Parlaments wird sich wahrscheinlich bis Ende Februar oder Anfang März verzögern. — Etwa 300 hannö versche Offiziere, die Hälfte der vorhandenen, hatten sich bis zum 4. Jan. zum Eintritt in die preußische Armee gemeldet. Da die gestellte Frist noch 10 Tage lief, erwartete man, daß die größte Mehrzahl der Uebrigen dem Beispiele folgen werde. — In Flensburg haben die Beamten seit Anfang d. I. die schteswig-hoksteinsche Cocarde (blau-weiß-roth) abgelegt. Es scheint indeß nicht, daß die Annahme und das Tragen der preußischen Cocarde schon geboten sei, da man viele Uniform mützen ohne Cocarde sieht.