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AM- M Aozeigeblktt für deu Ab»»»«m«»t uiertelj. 1 M. 20 Pf. einschliehl. des .Jllustr Unterhaltung« bl.' u. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. IO Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — 48. Zaßrga»,. — 5 Dienstag, deu 22. Januar «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die Ileinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespalten« Zeile 30 Pf. Maßregeln gegen Verhütung der Tuberkulose betreffend. Unter Hinweis aus das durch Anschläge und in der Presse verbreitete Tuberkulosen merkblatt, wonach die verheerendste aller Volkskrankheiten, die Tuberkulose, insbesondere ihre am häufigsten beobachtete Form, die Lungenschwindsucht, durch einfache, Jedermann zu Gebote stehende Mittel mit Aussicht auf Erfolg bekämpft werden kann, sind von der Königlichen Amtshauptmannschaft unter Zustimmung des Bezirksausschusses und den Stadt- räthen revidirter Städteordnung die nachstehenden besonderen Mahnahmen beschlossen worden: In allen Räumen, Welch« dem Publikum zugänglich sind, insbesondere in Gast- und Schankwirthschaften, in Fabriken und gröheren Werkstätten, in offenen Verkaufsstellen, in den Unterkunstsräumen für Neubauten, aus viel begangenen Treppen, sind Spuckuäpfe mit Wafserfüllnng (nicht Sand oder Sägespähne) in genügender Anzahl und zweckentsprechender Form auszustellen und täglich zu reinigen. Daselbst find Anschläge mit der Aufschrift: .Nicht auf den Boden spucken, Spucknapf benutzen!' anzubringen. Die Anschläge können bei den Ortsbehörden nach dem nachgewiesenen Bcdarfe unentgeltlich entnommen werden. Auf die Gefahr der Ansteckung durch Benutzung von Kleidung und Wäsche, welche von schwindsüchtigen Personen getragen wurde, wird noch besonders hin gewiesen. Zur Desinfektion von Wohnungen und Gebrauchsgegenständen empfiehlt sich die Benutzung von Desinfektionsapparaten, soweit solche im Orte zur Verfügung stehen. Schwarzenberg, Aue, Eibenstock, Lößnitz, Neustädte! u. Schnee berg, am 2. Januar 1901. Die König!. Amtshauptmannschast Schwarzenberg und die Stadträthe z« A«e, Eibenstock, LStznitz, Neuftädtel, Schneeberg und Schwarzenberg. vr. 8rng von Nidda. vr. Lrrtzschmar. Hesse. Zieger, B. vr. Lichter. vr. von Wogdl. Eareis. Oessentliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Montag, den 28. Januar 1901, von Nachm. 3 Mr an im Verhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschast. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtshauptmann schaftlichen Dienstgebäudes zu ersehen. Schwarzenberg, am IS. Januar 1901. Königliche Amtshauptmannschast. Krug von Nidda. Im hiesigen Handelsregister für den Landbezirk sind heute a. auf Blatt 244 die Firma « «»>- Tliill^r in Karlsfeld und als deren Inhaber der Handelsmann Herr Holnrlrli I.oe>I>« Hüller daselbft, k. auf Blatt 245 die Firma Vilkelm Slenmerinni»!» in Karlsfeld und als deren Inhaber Herr Fabrikant und Handelsmann 4VlIl>eln> HVnlüeinnr Lleninerin»»» daselbst eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: zu a. Handel mit Glas- und Porzellanwaarcn, zu b. Fabrikation von Concertinos und Bandonions, Hültenkantinenbctrieb und Materialwaarenhandel. Eibenstock, den 15. Januar 1901. Königliches Amtsgericht. I V - Schilde, Ass. Hg^ Ausnahmen vom Ladenschluß. Unter Hinweis auf die Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschast Schwarzenberg vom 20. Dezember 1900 werden für die Bezirke der Gemeinden Schönheide, Schönheidcrhammer und Neuheide hierdurch als weitere Tage, an denen künftig die Ver kaufsstellen für den geschäftlichen Verkehr von 9 bis 10 Uhr Abends geöffnet sein dürfen und an welchen die den Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern nach Beendigung der Arbeits zeit zu gewährende ununterbrochene Ruhezeit von mindestens zehn Stunden verkürzt werden darf, festgesetzt: Der Freitag vor Palmarum, die nächsten 12 Sonnabende nach dem 15. Juni, die beide» Donnerstage vor den Schönheide» Jahrmärkte«, der Sonnabend vor dem Kirchweihfest. Die Ortsbchörden zu Schönheide, Schönheiderhammcr u. Neuheide. Haupt.Poller. Hochmuth. Holz-Versteigerung aus Bockauer Staatssorstrevier. Im „Rathskeller" in Aue sollen Sonnabend, den 28. Januar 1881, von Vorm. V--9 Nhr an 45 55 41 9892 5013 2726 175 829 weiche Stämme von buchene Klötzer . welche I I fichtene Stangen „ 3 rm harte, 130 "rm 1 . . 108 . 16 , „ 40 „ 21 „ „ 45 „ 1151 . 10—29 cm Stärke, 8-22 , . 23—65 „ l s 3—o in Lange, 7- 15 . „ . - 16—22 „ , !3,5».4,omLänge,/ ausbereitet 23—74 „ „ ' I in den Abth. 6u.7 „ . 25, 26, 29 8— 15 „ „ bis 32, 36, weiche Arennscheite, ! 39, 40, 43 . Areuukuüppel, i und 44. „ Zacke«, H » Aelle (Reisigknüppcl), weiches Streureissg gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Rcvieroerwaltung ertheilt über obige Hölzer nähere Auskunst. Bockau und Eibenstock, am 18. Januar 1901. Königliche fforftrevierverwaltung. Königliches Forstrentamt. Kriimöiegel. Herlach. Deusschkand-Areußen 1701 und 1901. Während da« Deutsche Reich heule au» 26 selbstständigen Staaten besteht, die aber im Innern durch gleiche bürgerliche und Strafgesetze, gleiche Münze, gleiche« Maaß, gleiche Zölle und gleiche Verbrauchsabgaben ebenso eine Einheit bilden, wie durch Heer, Marine, politische und konsulare Vcrlreiung nach außen hin — zählte Deutschland nach dem Frieden von Münster und Osnabrück und im wesentlichen auch bi« zum Ende de« >7. Jahr hundert» nicht weniger al« 172 geistliche und weltliche Staaten, zu denen noch 57 freie Reich«städte kamen: im Ganzen also 229 staatliche Hoheiten. Der unglücklelige Dreißigjährige Krieg hatte Deutschland in eine katholische und eine protestantische Häistc zerrissen; die eine sammelte sich um Oesterreich, die andere um die Kur'ürften von Sachsen, bi« Friedrich August l., um seine Wahl zum König von Polen zu ermöglichen, selbst zum Katholizismus übertrat. Seitdem galt Preußen al« da« geistige Haupt de« Protcstanti«- mu« in Deutschland gegenüber Oesterreich, wobei aber der poli tische Gegensatz im Laufe der Zelt gegenüber den, konfessionellen vollständig in een Hintergrund trat. Al« Brandenburg Preußen 1701 Königreich wurde, war iein Areal im Vergleich zu anderen Königreichen der damaligen Zeit höchst unbedeutend. E« umfaßte die Mark Brandenburg, — deren südlicher Theil von Iüterbogk an aber noch zu Sachsen gehörte, — den größeren Theil der heutigen Provinz Sachsen, kleine Gebiet-Iheile in der heutigen Rheinprodinz und Westfalen, (Mark und Raven«berg), Hinterpommern und Ostpreußen (mit Ausnahme de« Ermlande»). Der erste preußische König erwarb durch Kauf von Sachsen da» Reich»stift Quedlinburg und die Stadt Nordhausen, später erwarb er die Herrschaft Tecklenburg und au« der Erbschaft Wilhelm« III. von Oranien fielen ihm Lingen, Mör« und Neuenburg zu. Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, erhielt durch den Utrechter Frieden den Besitz von Obergeldern und gewann von den Schweden Vorpommern bi« zur Peine. Friedrich der Große eroberte nach dem Tode de« letzten Habsburger« (Karl VI.) Schlesien und die Grafschaft Glatz; worauf sein Hau« ein alte« (allerdlng« von anderer Seite bestrittene«) Erbrecht hakte. Ferner erwarb er bei der ersten Theilung Polen« da« (seiner Zeit von Polen dem deutschen Orden-staat entrissenes Wcstpreußen, sowie den Netzedistrikt. Die Ostgrenze wurde bei der zweiten Theilung Polen« unter Friedrich Wilhelm II. durch Erwerb von Danzig- Thorn und Großpolen (Jüdpreußen) abgerundet, wovon aller dings letztere« später wieder an Rußland fiel. Während der Franzosenzeii verlor Preußen seine Besitzungen auf dem linken Rheinuscr, wurde dafür aber durch Reich-depu- tationshauptschluß (1803) mit Paderborn, Hildesheim, Münster, Erfurt, da« EichSfcld, Mühlhausen und Go«lar anständig ent schädig«. Durch den vom Minister Haugwitz abgeschlossenen schmählichen Vertrag von Schönbrunn trat Preußen an Frankreich Ansbach, Kleve und Neuenburg ab und nahm dafür da« (damal« dem König von England gehörige) Hannover. Aber im Frieden zu Tilsit (1807s verlor Friedrich Wilhelm III. seine sämmtlichen Länder link« der Elbe mit fast IO Millionen Einwohnern uno behielt nur die recht-elbischen mit rund 5 Millionen. Die Be- freiung«kilcgc brachten Preußen seinen alten Besitz nicht wieder. Die Erwerbungen der dritten polnischen Theilung und Süd preußen kamen an Rußland, Ansbach und Baircuth an Bayern, und an da« wiederhergeftellte Hannover fiel Ostsriesland, Go«lar und Hildesheim. Dagegen erhielt Preußen die Hälfte de« Königreich« Sachsen. Infolge de« 1866 er Kriege« kamen Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, die Landgrafschaft Hessen und Frankfurt a. M. an Preußen. Dafür hat aber auch der Groß staat Preußen seine Selbstständigkeit ebenso gut tast ganz aufgc- geben, wie alle anderen deutschen Staaten. Preußen ist mehr al« irgend ein anderer Partikularstaat in Deutschland ausge gangen. E« muß daran erinnert werden, daß Preußen sein ganze« militär-fi«kalische« Eigenthum an Gebäuden, Grundstücken und Kriegsmaterial, sowie auch seine Flotte ohne jede Entschädig ung an Deutschland, da« große Gesammtvaterland, abgetreten hat. Die Zelt, in der Preußen in Deutschland andere al« moralische Erwerbungen machen könnte (abgesehen etwa von Ansall durch Erbverträge), ist durch die Reich-versassung und durch die ganze geschichtliche Entwickelung au«geschlvssen. Während Preußen seinen historischen Beruf erfüll« und dauernd zu erfüllen bestrebt ist, steht sein ehemaliger Nebenbuhler Oesterreich seit 34 Jahren außerhalb de« deutschen Reichsverbanve«, aber in unerschütterlicher Bunde«trcue zu Preußen-Deun'chlanv. Und auch dieser Ent wickelung muß man beim 200jährigen Preußen-Jubiläum einge denk sein. Ta^esgeschichte. — Deutschland. Kaiser Wi lhelm legte am Jubi läum Stag in der SiegcSallee in Berlin am Denkmal de» Kö nig« Friedrich I. und im Mausoleum zu Eharlottenburg am Sarge Kaiser Wilhelm« einen Kranz nieder. Darauf empfing der Monarch im Schloß die Botschafter, Gesandten und Abord nungen fremder Fürsten und Staaten. Sodann folgte der Em pfang der in Vertretung ihrer Souveräne erschienenen deutschen Prinzen. Hieran schloß sich die Feier de« Krönung«- und Ordens feste« mit dem Gottesdienst in der Schloßkapcllc und der Tafel im weißen Saal, sowie ter Empfang der Deputationen au« Ost preußen. Beim Orden-fest trug der Kronprinz vor dem Kaiser paar die Krone. — Mit der Königin Wilhelmina von Holland hat ter Kaiser mit Rücksicht auf die holländische Abkunft der Mutter de« ersten König« von Preußen (der Kurfürstin Luise Henriette von Oranien) sreundschastlickc Telegramme gewechselt. Berlin, 19. Jan. Der .Reichranzeiger' veröffentlicht eine Hosansage, wonach wegen schwerer Erkrankung der Königin von Großbritannien und Irland und der Ab reise de« Kaiser« nach England die für den 23. d. M. in Aus sicht genommene große Cour nicht stattfindct. — Berlin, 19. Januar. Der Kaiser reiste heute Abend 6 Uhr mittel« Sonderzuge« mit dem Herzog von Connaught nach London ab. In seiner Begleitung befinden sich die Gene räle v. Kessel, v. Scholl, Kapitän v. Grumme und Generalarzt v. Leuthold. — England. Zn dem Befinden der Königin Vik toria ist leider eine so ernste Wendung eingetreten, daß die ernstesten Besorgnisse gehegt werden. Nach dem am Sonnabend Mit tag in Oiborne veröffentlichten Bulletin leidet die Königin an gro ßem Verfall der Körperkräfte, der von Symptomen begleitet ist, die Beunruhigung verursachen. — Die .Liverpool Post' melket, da« Sehvermögen der Königin Viktoria sei neuerding« sehr