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SA- 'sU , ILLI. G«««t»dr. , ««»»« «»»1» Rr. V4. ...leg oder sonstig« irgend welch« betriebe, der Zeitung oder der Besiirderungreinrich« Hau« halbmonatlich Mb. l.Ä), beim Abbolen wöchentlich SV Pia. Einzelnummer IS Psg. sowie uns«e Zeitungeaueträg« und die Grfck sednzelt Bestellungen entgegen. Anzeige»»««»» (in Goldmarb): Dir 43 mm dreist einspettig« Grundschristzeile 20 Psg.. örtliche AUeigm IS Psg, bi» SVwm breite Reklamrzrile (im Textteil) SO Psg. Zahlung in Papirrmarb zum amtlichen Brieskurs vom Zghitag, jedoch nicht niedrig«^!» «rschri*»»g,»eise: Irden W«ktag abend, ftir den solgend. Tag. P»stsch»M«Kont»: Amt Dresden Str. v«z»G«prei» für die Zett vom IS. bi« 30. April: Frei in» v«rband»gtr»bafie Bisch»s»n»rrb« " ' ' " ' ' ' "" en in der Eeschäftsstelle Im Falle höherer Gewalt — Krieg >. — Alle Poltanstaltcn, Störung des Betriebe» der Zeitung . .— Gefchäfststelle nehmen Umarn — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieserung oder zum Kur» vom >Tage der- Aechmmg. — Rabatt nach Tarik Mir . Nachlirserung der Zeitung od« auf Rückzahlung de, Bezugspreises. Sammelanzrigen tarifm. Ausschlag. — LrMungsort Bischofmverba ' Str. SS Mittwoch, den SS. AprU 1S2S sind die für Das Blatt mag bis zu einem gewissen Grade recht haben, wenn es nicht jede für Hindenburg abgegebene Stimme als eine solche für die Rechtsparteien ansieht. Auf der anderen Seite ist aber ebenso bestimmt zu erwarten, daß eine Nach wirkung des Wahlergebnisses vom 28. April auf die Partei verhältnisse in Sachsen nicht ausbleiben wird und daß dabei die sächsischen Demokraten, die in den Wochen dieses Wahl kampfes eine recht klägliche Rolle spielten, am schlechtesten wegkommen werden. Daß die Auseinanderseßungen zwi schen den beiden Richtungen in der sächsischen Sozialdemo kratie durch die Wahlniederlage neuen Anstoß bekommen, ist ebenso gewiß und es ist durchaus nicht unwahrscheinlich, daß olle diese Auswirkungen schon in den nächsten Sitzungen un seres sächsischen Landtages zutage treten werden. Tagesschau. * Die Reichsregierung hat beschlossen, entsprechend dem Antrag der Reichsbahnverwaltung die Perfonenlorise ab 1. Mal um 10 Prozent zu erhöhen; die Frachttarife und die Stadt- und Lokaltarife bleiben vorläufig unverändert. Die internationale Transporkarbeiterkonserenz in Stock holm hat die Blockade aller dänischen Häfen beschlossen, falls die dänischen Arbeitgeber die Kampffront erweitern. Nach Meldungen aus Prag beabsichtigt die tschechoslo- waklsche Regierung die Aufhebung ihrer Gesandtschaft beim Vatikan. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Le>er Aus- führnche» an ander« Stelle. Das Ende vom roten Sachsen. Sachsen Hot seinen ganz besonderen Anteil zur Wahl Hindenburgs beigetragen. Es gibt nur wenige unter den A5 Wahlkreisen im deutschen Reiche, in denen der Stimmen zuwachs für Hindenburg so groß und die Verluste des „Volksblocks" so gewaltig sind, wie in den drei sächsischen Wahlkreisen. Während beim Wahlgang am 29. März hier noch in allen S Wahlkreisen die Stimmen des Linksblocks er heblich höher waren, als die für die Rechtspartei abgegebe nen, hat sich jetzt das Bild ganz und gar geändert. In den beiden Wahlkreisen Ostsachsen und Zwickau sin ' Hindenburg abgegebenen Stimmen noch wesentlich höher, als die für Marx und Thälmann zusammengerechnet. Für ganz Sachsen ergibt die Zusammenstellung ein Mehr von 7V OVO Stimmen für Hindenburg gegenüber den für Marx und Thälmann abgegebenen Stimmen zusammengenommen. Nach diesem Ergebnis kann von einem „roten Sachsen" schlechterdings nicht mehr die Rede sein, besonders wenn man in Betracht zieht, daß doch auch unter den diesmaligen Marx-Wählern immerhin noch sehr viele sein werden, dis sich letzten Endes auch noch gegen rot entschieden haben wür den. Der Gewinn an Stimmen für Hindenburg ist zunächst wohl auf die gesteigerte Wahlbeteiligung zurückzusühren. Zum anderen aber ist er auf Kosten der früheren Marx- Stimmen erzielt worden. Rund gerechnet gewann Hinden burg in Sachsen 300000 Stimmen, während Marx über 150 000 verlor. Die Presse der unterlegenen Parteien sucht jetzt krampfhaft nach Erklärungen für diese Tatsache. Die unmöglichsten Beweise werden vom Himmel herunterzu- holen versucht. Nur eine Erkenntnis scheint in diesen Krei sen noch immer nicht aufgegangen zu sein, nämlich die, daß die in den letzten Tagen aus den Kreisen des Bolksblocks gegen Hindenburg geführte Schmutzagitation sehr viele zur Abkehr aus dem Lager des Bolksblocks beigetragen hat. Die Fälschungen und letzten Endes noch unoerhüllten Un flätigkeiten gegen Hindenburg haben sich eben gegen ihre Urheber gerichtet. Sachsen hat bewiesen, daß es sich seinen Hindenburg nicht von schmutzigen Händen antasten lassen will — und nun ist es dafür endlich vom Makel de» roten Sachsens Zeigner'schen Gepräges befreit worden. Wie sie erst den Kandidaten des Reichsblock» beschimpfte, so beschimpft die sozialdemokratische Presse Sachsen« in ihrem Aerger über ihre Niederlage nunmehr die Wähler Hinden burgs. Die „Dresdner Volkszeitung" nennt nun die Stadt Dresden, die ihr die ärgste Enttäuschung bereitete, geifender weise „die Stadt der Lakaien, der Hoflieferanten, der königstreuen Beamten, der Leutnantsliebchen, der Spießer". Das sächsische Zentrumsblatt, die „Sächsische Volkszei tung", spricht von einem Siege der Unpolitischen und schmäht die Hindenburg-Wähler, ähnlich wie die sozialdemokratische Presse. Es lohnt nicht, auf das Gezeter« der Verprügelten noch besonders einzugehen und weitere Pressestimmen anzufüh- ren. Die gesamte Volksblockpresse speit Gift und Talle. Die der demokratischen Partei nahestehenden „Dresdner Neueste Nachrichten", die von der sozialdemokratischen Presse gescholten werden, weil sie sich an der schmutzigen Be kämpfung der Kandidatur Hindenburgs nicht beteiligten, schreiben u. a. über den Wahlausgang: „Bemerkenswert ist der scharfe Rechtsruck in Sachsen, doch wäre es falsch, hieraus ohne weiteres weitergehend« Schlüsse, etwa für da» Ergebnis kommender Landtagswahlen, zu ziehen. Man darf nicht übersehen, daß in die Entscheidung der gestrigen Wahl sehr viele gefühlsmäßige und unpolitische Erwügun- gen und Entschlüsse htneinspielten Eine gestern für Hin denburg abgegebene Stimme bedeutet noch lange nicht «ine bei den Landtagswahlen für di« Rechtsparteien zu erwar tende Stimme". Bei Hindenburg. Berlin, 27. April. Ein Berichterstatter des „Lokalanz." mar in G r c> ß - S ch m ü l p e r, wo Hindenburg den Aus gang der Wahl abwarlete. Er berichtet von dort: Hinden burg nahm unsere freudigen Glückwünsche mit gütigem Lächeln entgegen. „Jetzt geht es erst richtig an die Arbeit!" Die Botschaft des Sieges wurde dem Marschall in früher Morgenstunde von seinem Sohn überbracht. Mit der ruhi gen, bestimmten Gelassenheit, die der Grundzug seiner gan zen Persönlichkeit ist, aber natürlich mit großer Freude, nahm er sie entgegen. Heute im Laufe des Vormittags sah er genau und sehr interessiert die Wahlberichte durch. Dabei fiel es ihm sofort auf, daß unter den Millionen seiner Ge folgschaft ein recht erheblicher Teil der Arbeiter schaft sich befindet. Diese Stimmen haben ihn ganz besonders gefreut. Er hat immer ein warmes Herz für die Kleinen und Schwachen gehabt, und wie der Feld marschall einst alle Nöte und Sorgen gerade des einfachen Mannes in Reih' und Glied mitempfand, so wird der Reichs präsident mit treuer Sorge auch die unter der Last der Zett besonders leidenden Schwachen unseres Vol ke s unter seinen starken Schuh zu nehmen wissen. „Man soll sich nur nicht einbilden, daß ich mir von irgendeiner Partei Vorschriften machen lassen werde. Vie Schlacht ist vorbei, und ich bin gern bereit, jedem Deutschen, auch dem bisherigen Gegner, rückhaltlos zu gemeinsamer Arbeit die Hand zu reichen." Ueberhaupt, wenn jemand etwa denkt, in dem großen Führer, für den sich trotz aller Lüge und Verhetzung schließ- lich der gesunde Sinti des deutschen Volkes entschieden hat, ein gefügiges Werkzeug zu finden, so wird er sich ganz außerordentlich irren. Dieser starke Mann ist nicht gu beeinflussen; er geht den Weg, den er für richtig hält, und keinen anderen. Hindenburg wird noch bis Diens tag auf seinem hiesigen Schlosse bleiben und dann zunächst nach Hannover zurückkehren. Fünf Herren der Auto-Propaganda-Deutschlandfahrt erklärte Hindenburg: Gott gebe, daß endlich der Partei- Ha ß aufhärt. Nun ist ja alle» entschieden. Hoffentlich lernt das Volk nun volle Einigkeit. Denn Einigkeit macht stark. Die Einholung Hindenburg». lieber den Termin der Amtseinführung des neuen Reichspräsidenten und über die feierliche Form, in der dies geschehen soll, glaubt die „Deutsche Allgemeine Zeitung" fol gendes mitteilen zu können: Es ist in Aussicht genommen, daß der Relchswahlaurschuß etwa am 7. Mai zusammentritt und da» Ergebnis der Dahl offiziell feststellt. Die Lerkün- digung Hindenburg» al, Reichspräsident durch den Ausschuß gilt als der Akt, durch den der Gewählte Sv jur» Präsident wird. Man rechnet dann mit dem 8. Mat al» Vorbereitungs tag für die feierliche Einführung Hindenburg», die am 9. Mat im Reichstage zu erfolgen hätte. Zur Zeit wird je doch geprüft, ob eventuell der Ausschuß schon früher zu die ser Feststellung gelangen kann, wie das Matt härt, soll eine feierliche Einholung geplant sein. Rach der Vereidigung Hindenburg« im Plenarsaal des Reichstag» «erde der ntue Reichspräsident vor dem Reich»tagsgebäud« di« Front einer Ehrenkompagnt« < ' Eine Ehrenschwadron werde ihn nach dem P palats in der Wilhelmstraße eskortieren. 8m Pi palai» selbst wird «in Empfang für di« obersten Spitzen der Reich«, und Staatsbehörden, der Vertreter der Länder und des diplomatischen Korps sich anschließen. Da von den zuständigen Stellen bis jetzt noch keinerlei Bestimmungen über diese ganze Angelegenheit getrosten worden sind, so muß die obige Mitteilung der Deutschen Allgenzeinen Zeitung zunächst mit Vorbehalt wiedergegeben 80. Jahrgang BegrützuRgstelegramm des Reichskanzler» an Hindenburg. Vertin, 27. April. Reichskanzler Dr. Luther hat heute an Generalseldmarschall v. Hindenburg, Hanno, ner, folgendes Telegramm gesandt: „Als Erwählten für das höchste Amt, da» da» deutsch« Volk zu vergeben hat, Sie zu begrüßen, ist mir als Reich»- kanzler eine besondere Ehre, voll Dankbarkeit und Ver ehrung gedenke ich alles dessen, was Ihre Person und Ihr Name sür unser Vaterland in Zeiten höchster kraftansirea- gung und tiesster Not bedeutet hat. Ich gebe der aufrich tigen hossnung Ausdruck, daß unter Ihrer Relchspräsldeut- schast das deutsche Volk durch wachsende Einigkeit im In nern erstarken und daß auch sein Wiederaufstieg im Kreise der anderen Völker auf den Bahnen friedlichster und gerech ter Entwicklung entscheidende Aortschrltte machen werde. Reichskanzler Dr. Luther." Die Vaterländischen Verbände an Hindenburg. Berlin, 27. April. Die Vereinigten Vaterländischen Ver bände Deutschlands haben an den Generalfeldmarschall von Hindenburg folgendes Telegramm gerichtet: In tiefempfun dener Freude fehen die Vereinigten Vaterländischen Ver bände auf den vom Volk unter der Führung seines getreuen Eckarts erfolgten nationalen Sieg. Wir erblicken hierin die beginnende Abkehr des deutschen Volkes vom internationa len Novembergcist und unvölkifcher Art. Die Vaterländi schen Verbände huldigten dem Führer unseres wieder erwachenden Volkes. Sie werden in unverbrüchlicher Treue wie früher hinter ihrem Generalseldmarschall, so auch hinter Ew. Exzellenz als Reichspräsident stehen. An Dr. Jarre» wurde svlgendes Telegramm gerichtet: Unter dem Eindruck des erfochtenen Sieges fühlen sich die Vereinigten Vaterlän dischen Verbände Deutschlands in dankbarer Treugesinnung dem selbstlosen Mann verbunden, der als tapferer kluger Vorkämpfer den Weg zur Niederlage des Novembergeistes bereitet hat. Der Dank des Reichsdlock» an Hindenburg. Berlin, 27. April. Der Vorsitzende des Reich,block« Staatsminister v. Löbell veröffentlicht au» Anlaß der Wahl des Generalseldmarschall» v. Hindenburg zum Reichspräsi denten eine Erklärung, in der es heißt: Der ReiMblock dankt dem Generalseldmarschall v. Hindenburg sür das große Opfer, das er mit der Kandidatur und mit der Au- nahme de» höchsten Amtes de» Deutschen Reiche» dem deut schen Volke gebracht hat. Mit dem Rust: Treue um Treue! hat der Jeldmarschall die Kandidatur angenommen. Heute können ihm alle Angehörigen de» Reichsblockes nicht bester danken, als wenn sie unermüdlich in der Arbeit für die über parteiliche Einigung sortfahren und die Ziest uud Gedanke», die uns geleitet haben, auch in den Reihen derer verbreite», die sich im Wahlkampf noch nicht zum Gedanken der allum fassenden ftaastwolltisthen Einigung bekehre» kouuten. Mit Hindenburg« Sieg hat da» deutsche Volk den Staatsgedau- ken zurückerobert. Ehrt uuseren »eich,prüft- deuteut Flaggen heraus! Die Berliner Presse zur Wahl Hindeuburg«. Berlin, 27. April. Die „Kreuzztg." stiert dl« Dahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten als «inen Sieg der nationalen Volksgemeinschaft, zusammengesetzt au» allen Kreisen, Klaffen, Berufsständen und Konfessionen. Das Ge meinschaftsbewußtsein de» deutschen Voltes habe sowohl über konfessionelle als auch soziale Gegensätze triumphiert. Die „Deutsche Tagesztg." schreibt: Weil diese Wahl frei von allen parteimäßigen Bindungen erfolgt ist, haben auch die rechtsstehenden Parteien keine Veranlassung, Triumph, gesänge auf sich selber anzustimmen. E, ist ein so tiefgehen ¬ der unterschied zwischen der Hindenburgwahl und irgend einer parlamentarischen, daß es zu ganz falschen Schlüsse« bezüglich der inneren Situation führen müsse, wenn man dl, Stimmzifkr Hindenburg, in die Reihe der übrig« Wahlergebnisse stellen wollte. Allerdings ist auf der ande ren Seist auch nicht zu übersehen, daß mit seiner Wahl Hi», denburg ast Person ein gewichtiger politischer Faktor ge worden ist. Der „Lokalanzeiger" rüst den Marx-Anhängem zu: 8-r müßt jetzt an» »rückenbauen gehen hinüber z» Unabhängige Leitung für alle Ständein Stadt und Land. DichtefteVerbreitung inallenVolksschichten Beilagen: Sonntags-Untechaltungsbsatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt LL. Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May G. m.b.H. in Bischofswerda. Fernspr. SK. 22 Bischofswerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten DK» Bla« enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- mannschast, der Schultnspedtion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, de» Finanzamtes und de» Stadtrast zu Bischofswerda'