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Mopauer» Zagevlan «nd Anzeiger s»«i-v°n°ll.nPost°nst°tt.n°,genomm-n Wockenblatt für Afchopa« ««d Amsesend Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.BezugSpreiS l.7v RM. Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst.,von den Boten, Anzeigenpreise: Die 40 mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; die 93 mm breite Millimeterzeile km Textteil 25 Psg.; Nachlabstaffel L Ziffer- und NachwciSgebühr 2S Psg. zuzügl. Port» Da» Zschopau « r Tag « blatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und de» StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bcsnmml« Blatt «id enthält die amtlichen Bekanntmachungen d«S Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. A. m. b. H.gschopau. 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Dabei erlitt Guthrie so schwere Verletzungen, daß er in das Küchwaldkrankenhaus Chemnitz übergesührt werde» mußte, wo er bald nach seiner Einlieferung seine« Geist aufgab. Guthrie war in Deutschland durch seine außerordentlich faire Fahrweise allgemein beliebt. Erst im vergangenen Jahre konute er in Hohe«stei«»Erustthal das Renne« «m den „Großen Preis von Europa" gege« schwerste Konkurrenz sür sich entscheide». Nach dem bedauerliche» Unfall verzichtete der ko zum Sieger gewordene Gall auf BMW. auf die Ehren runde, während Korpsführer Hühnlein zn einer Zeit, wo man «och nichts von dem bedenklichcn Zustande Guthries wußte, bestimmte, daß der vou ihm gestiftete Ehrenpreis Guthrie im Krankenhaus überreicht werde« sollte. Tieferschüttert hat die gesamte dentfche Sportgemeinde Se««t«is von dem schwere« Unfall geuomme« und Iranert mit dem gesamten englische« Volk «m de« verstorbene« Sportsman« «nd Samerade«. Hohenstein - Ernstthal, 8. August. Uebcr das Rennen selbst ist folgendes zu sagen: Schon bevor die Hähne krähten, mar gestern früh in Zschopau reges Leben in den Straßen. Strebten doch viele Volksgenossen nach dem Bahnhof, um nach Hohenstein- Ernstthal M fahren, um dort Zeuge des „Großen Preises von Deutschland" zu werden, während andere ihre Fahr zeuge „aus dem Stall" zogen, um sich so nach Hohenstein- Ernstthal an den Schauplatz der Kämpfe zu begeben. Das Nennen selbst stand unter einem unglücklichen Stern. Während es bis kurz vor Schluß ohne jeden Unfall in der gewünschten glatten Art abgemickelt hatte, stürzte im wahrsten Sinne des Wortes in den letzten Minuten Guthrie (England) auf Norton einige hundert Meter hinter der NötzolLkurve, wenige Kilometer vor dem Ziel. Er wurde .sogleich in das Küchwaldkrankenhaus nach Chemnitz ge- breW^wo er bald nach seiner Einlieferung seinen Geist auf- MU sch» bst ein Sportsmann im Kampf um den Sieg «eßiWi^ ber in Deutschland außerordentlich viel Freunde ^trch sAnc spannenden und fairen Kämpfe besaß. Erst im oergangenenJ ahre begeisterte er die Hunberttausende in Hohenstein-Ernstthal genau so wie gestern. Schon glaubte man in ihm zum dritten Mal hintereinander den Sieger fcststellen zu müssen Ganz Voreilige hatten die Strecke «schon verlassen, weil Guthrie „ja doch wieder einmal mehr" als Sieger durch das Ziel gehen würde, als er ... nicht kam. Gall versicherte einem Bekannten von mir, daß er nur ge sehen habe, wie man Guthrie weggetragcn habe». Wie sich her Unfall ereignet hat, das konnte keiner sagen. Doch nun der Ncihe nach. Hohenstein-Ernstthal und die gesamte nähere und weitere Umgebung standen ganz im Zeichen des „Großen Preises". Auf den Zufahrtsstraßen herrschte ein Verkehr, wie er in seinen Ausmaßen sogar das Vorjahr bei weitem übertraf. Ein Kollege aus Dresden, ter versehentlich iu Chemnitz die Autobahn nicht verlassen hatte, brauchte auf der kurzen Autobahnstreckc von Chemnitz nach Hohenstein-Ernstthal zwei geschlagene Stunden, wäh rend früh bis i^8 Uhr die Chemnitzer Ausfallstraße, die 'Neefestraße, schon über 1880 Motorräder und über 1009 Kraftwagen passiert hatten. NTKK, Polizei und die Sani- itätsmannschasten vom Roten Kreuz hatten „alle Hände voll zu tun", niu den Verkehr in den gewünschten Nahmen zu Ihringen und Unfälle nach Möglichkeit zu vermeiden. Je näher mau an Sie Strecke hcraukam, desto stärker wurde der Verkehr. Aber, soweit wie ich beurteilen konnte, ging cs auch dieses Mal ohne ernstere Unfälle ab. Kurz vor )49 Uhr marschierte der Ehrensturm des NSKK zur Flaggenparade auf, die nach der Ankunft von Korps- iführer Hühnlein, der mit seiner Begleitung die Nennstrecke absnhr, vorgcnommcn wurde. Punkt 9 Uhr begann dann daß Nennen der kleinen Klasse, zu dem 26 Fahrer antraten. Um cs gleich vornwegzunehmcn, nur 14 konnten gewertet »verden, während man 12 Ausfälle zu verzeichnen hatte. Gleich von Anfang an legte der Ek-Zschopauer Ewald Klug« auf Auto Union/DKW ein Tempo vor, dein die ^Konkurrenten nicht fo leicht folgen konnten. Lediglich T c n n i „nS Eg n d r i, beide auf Mvto-Guzzi, konnten noch ,einigermaßen „mithalten". Während sie angeblich mit ihren Maschinen nacht tanken sollten, mußte Kluge „ans Zeit" -fahren, weil er in der Mitte des Nennens Benzin auf- 'nehmcn mußte. Einem Uhrwerk gleich zog er seine Kreise, «konnte dann una-ngefochten tanken und als ihm einige Run den vor Schluß der Gang der Maschine etwas unklar vor kam, da konnte er auch noch mit aller Nuhk vor dem End kampf seine Zündkerzen auswechseln, ohne daß sein Steg jemals In Gefahr gebracht wurde. Walfried Winkler, der schon im vorigen Jahre tn Hohenstein-Ernstthal nicht sonderlich vom Glück begünstigt war, fiel auch dieses Mal durch einen Kerzenschaden auf den vierten Platz mit Nun- denrückstand zurück. G. Woods kam mit seiner Ecelsior auch nicht so richtig „ins Geschick" und mußte sich eine Runde von dem Spitzenreiter Kluge abknöpfen lassen. Unter den Opfern des schweren und schnellen Rennens — die Rekorde des Vorjahres wurden sämtlich unterboten — befanden sich Ivan Goor auf Benelli, Karbstein auf Rudge, Notet auf Husguarna, Schörg auf Excelsior, Häusler auf Auto Union/DKW u. a. Kluge wurde auf seiner Ehrenrunde stark umjubelt und vom Korpsführer wegen seines guten Fahrens zum Scharführer des NSKK befördert. Der so jäh aus dem Leben gerissene Guthrie (England) auf I!orton während des Nennens. (Weltbild Zander M.) Eine an und für. sich recht einseitige Angelegenheit wurde das Nennen über 830 ccm über 40 Runden — 344 Kilometer. Lediglich Fleischmann auf NSU konnte mit den beide» Engländern Daniell und White auf Nortou „mit- haltcn" und endete mit ihnen in einer Nundc. Die beiden Engländer lieferten sich von Anfang bis zu Ende ein außer- ordenllichspannendes Nennen und wechselten sich gegenseitig in der Führung ab. Znm Schluß konnte Daniell seinen Stallgefährten White ^m etwa 5 Meter das Nachsehen geben. Mellors lEngland) fiel gegen seine VorjahrSleistnug etwas ab und auch Thomas blieb hin^r seipen sonstigen Erfolgen etwas zurück. Vou deu gürteten 31 Fahrern konnten nur 15 gewertet werden. Unter den Ausfällen riefen besondere Beachtung hervor das von Gizzly ans Sarolea,A n d c r s v u lEngland) aus NSU uud Mell man n auf NSU. Nachdem die englische Flagge am Siegcsmast cmpor- gesticge» war, fuhren die beiden Ersten des Nennens eine j Ehrenrunde, auf der sie von den anwesenden etwa 210 000 Zuschauern stark umjubelt wurden, die ihnen durch an haltenden Beifall für die gezeigten schönen Leistungen dankten. Die Spannung der Zuschauer, unter denen sich als Ehrengäste des Korpsführcrs Gauleiter Mutschmann, Innenminister Dr. Fritsch, Wirtschaftsminister Lenk, Vertreter von Partei, Wehrmacht und Staat und Vertreter ausländischer Motorsportorganisationen mit ihren zu ständigen Konsulen befanden, als dann die 26 Fahrer der Klasse bis zu 500 ccm sich dem Starter stellten. Die Sonne, die den ganzen Tag über unbändig über den Zuschauern ge brannt uud damit in verschiedenen trinkbaren „Stossen" einen Mangel verursacht hatte, neigte sich schon, als )^4 Uhr der Startschuß ertönte. Wird es Guthrie zum dritten Male gelingen, in Hohenstein-Ernstthal Sicgeslorbeeren zu er ringen, das war die große Frage. Nun, es sollte, wie schon am Anfang Les Berichtes gesagt wurde, nicht sein. Der Engländer tat einen bösen Sturz, an dessen Folgen er in zwischen verschieden ist. Von Anfang an spitzte sich das Nennen zu einem Duell zwischen Guthrie auf Norton und dem Deutschen Gall auf BMW zu, während die Auto- Union-DKW-Fahrer erst am Schluß eingreifen konnten. Guthrie ging in der 6. Nunde an die Spitze und behauptete sie gegen alle Angriffe. Mit Gall als Schatten zog er Runde um Runde und überrundete schließlich alle Fahrer bis auf de» Deutschen. Mansfeld kam nach dem ersten Drittel des Rennens auf den dritten Platz, den er bis kurz vorS chluß behaupten konnte, obwohl er von Guthrie einmal überrundet morden war und erst gegen Schluß sich seine Runde hatte znrückholen können. Tenni ans seiner schweren Moto-Guzzi wurde ein Opfer des schweren Nen nens, auch Frith auf Norton, Hentze auf NSU, Ley auf BMW, Fleischmann auf NSU usw. schieden aus. In der letzten Nunde, als man schon den sicheren Sieg von Guthrie erwartete, ereignete sich der beschriebene Unfall, kp- daß schließlich Gall auf BMW vor Mansfeld ans Anto Union/DKW das Nennen sür sich entscheiden konnte. Infolge des schweren Sturzes von Guthrie verzichtete Gall auf die Ehrenrunde. Bei der sich anschließenden Preis- vcrteilnng ging der Korpsführer nochmals auf die gezeigte» Leist»nge» der Fahrer ein und gab bekannt, daß der Preis, den er gestiftet und dessen Verwendung er sich vorbehalte» habe, solle dem gestürzte» Guthrie übermittelt werde». Es sollte ebe» nicht sein! Heinz Haberlands * An den Führer und Ncichskanzlcr sandte der Korps führer nach Schluß des Nennens folgendes Telegramm, nachdem er zuvor den Zuschauern für ihr AnSharren und ihre Objektivität gedankt hatte: Nach einem unerhört heißem Ringe« der Elite der Rennfahrer von acht Nationen um den Großen Preis von Deutschland für Motorräder 1937 heftete in der 5W-ccm-Klassc Karl Gall auf BMW den Sieg an die deutschen Farben und gewann damit Ihren stolzen Preis mein Führer! Auch in der 250-ccm-Klasse war Dentschland durch die bravouröse Fahrweise von Ewald Kluge auf Ant» Union-DKW siegreich, während in der 350-ccm-Klasse der Sieg an England fiel. Heil meinem Führer! Korpsführer Hühnlein, Die einzelnen Rennen hatten folgende Ergebnisse: ErgsL«';s des Rennens der Krafträder bis 350 ccm 344 Kilometer m 40 Runden 1. H. L. Daniell, Norton, in 2:47:52:3, 123,9 Stunden kilometer: 2. I. H. White, Norton, in 2:47:53:3, 123.9 Stirn- denkilometcr: 3. H Fleischmann, NSU-D-Rad, in 2:51:07:2, in121,5 Stundenkilometer: 4 Mellors (England) auf Velocette in 2:49:34:2, eine Runde zurück: 5. Richnow (Deutschland)« auf Rudge, in 2:49:44:4, eine Rund« zurück: 6. Thomas (England) auf Velocette, in 2:51:19:4, eine Runde zurück:, 7. Hammclehle lDeutschlnnd), Norton, in 2:50:04:3, zwei, Nundon zurück Gestartet: 81 Fahrer. Gewertet: 15 Fahrer, ausgefallen 18 Fahrer. Ergebnis des Nennens der Krafträder bio 230 ccm 301 Kilometer in 35 Rundrn , 1, E. Kluge, Auto-Union, DKW, 2 Std. 29.30,4, 121,6 Stundenkilometer: 2. O. Tenn! (Italien). Moto-Guzzi, 2 Std. 30.11,1, 121.2 Stundenkilometer: 3, G. Sandri (Italien), Moto-! Guzzi, 2 Std 31,05,0, 120,4 Stundenkilometer: 4. W. Winkler. Auto-Union DKW, 2 Std. 29,37,0, 1 Nunde zurück; 5. G., Woods (England,, Excelsior, 2 Std. 32.19,4, 1 Runde zurück;» 6 B. Petrusch, Auto-Union DKW, 2 Std, 33,01,1, 1 Runde zurück. Gestartet: 26 Fahrer, gewertet: 14, ausgefallen 12.