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-Mähler, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend ««tsßlatt der Kgl. Amtshauptmannschast, der Kgl. Schulinspektto« und des Kgl. Hanptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 22. Ktermrdsechtzß-fter Jahrgemg. Telep>«dr.: Amtsblatt. MU be» Wöchentliche« Beilage«: Jeden Mittwoch: Belletristische Vellage; jeden Freitag: Der sächsische Laadwirt; jeden Sonntag: Illustriertes GomttagSvlatt. Uchtzt Irden «echag Abend« für den folgenden Lag. der drei wöchentlichen »Äagm btt Wholnng viertrljiihrltch t u« SO Unstrlkmg in« Hau« 1 70 «l, bei all« Postanstaven ertlufiv« Bestellgeld. — «rqelne Nummem koste« lü > — — Bestellungen werden anaenonnnrn: Kür vischostwerda und Umgegend d« unsere« Zettmt-S- sowie in der Seschüst«stelle, Altmarkt IS, rbmso auch bei allen Postanstalten. Nummer der ZeitungSttste SS87. Schluß der GeschästlsteSe abend« 8 Uhr. Inserate, welch« in diesem Blatte die weiteste Verbreitung finden, werde» bi« vorm. lO UHr angenommen, größere und komplizierte Anzeigen tag« vorher. Dir vtergespaltene Kor» pu»zeile 12 «l, dir Reklamrzrilr so «l Seriugster Jnse- ratmbetrag 40 Für Rückerstattung unverlangt emge» sandter Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr. Di« unterzeichneten Amtshauptmannschaften haben mit ihren Bezirksausschüssen folgendes beschlossen: Punkt I, 2 des Erlasses, den Fährverkehr auf öffentlichen Wegen betreffend vom 1. Mai 1896 wird aufgehoben, an seine Stelle treten folgende sofort in Geltung tretende Bestimmungen: '2. Jedes Fuhrwerk hat sich auf der rechten Straßenseite zu hallen, wenn nicht ein augenscheinliches Hindernis entgegensteht. Sind Fuhrwerke vorübergehend am Rechtsfahren behindert, so haben sie sobald als möglich wieder nach der rechten Seite zu fahren. Will ein Fuhrwerk an der linken Seite halt«», darf eS nicht eher dahin abbiegen, als es unbedingt nötig ist. Entgegenkommenden und Überholenden Fuhrwerken ist »ach rechts mindestens auf die Hälfte des Weges auszuweichen. Die leichten Fuhrwerke können während der Tageszeit abweichend von den obigen Borschristen dann auf der linken Straßenseite fahren, wenn sie den Sommerweg (s. «. ü) benutzen Vantzerr, Kamenz, Löbarr «ad Ztttarr, den 6. September 1910. Die Königliche« AmtShmrPtmamrfchasten daselbst. LsS Ktlleste Bo» Lage Die Verhaftung des deutschen Leutnants Helm vom 21. Pionierbataillon in Mainz wegen Spio- vageverdacht in Portsmouth bestätigt sich doch. Helm vmrde in das Gefängnis zu Winchester ge bracht. (Siehe Artikel und Letzte Depeschen.) O. ' Auf dem Berliner Gchlachthof würde bei eiue« aus Pommern ringeführten Schweinetrausport Maul- und Klauenseuche festgestellt. Auf der Zeche „Zollverein" bei Essen wurden durch niedergehende GesteiuSmafseu drei Berg leute verschüttet. Heute früh wurden zwei Mann lebend und einer tot geborgen. (Siehe Artikel und Letzte Depeschen.) Schwere Hochwasser sind in Schlesien und Mähren eingetrete«. In Mähreu find zahlreiche Häuser eingestürzt und zehn Personen ertrunken. (Siehe Sonderbericht.) * Ju Bien find gestern und vorgestern mehrere choleraverdächtige Erkrankungsfälle vorgekom men, von denen einer bereits tödlich verlaufen ist. (Siehe Sonderbericht und Letzte Depeschen.) * Aeronautische Kreise von Marseille tragen sich mit dem Plaue eines AeroplauwettflugeS Mar- seille—Algier. (Siehe Letzte Depeschen.) Die KetchSdersichenrugSordumrg. Die Reichstagskommission sür die Reichsver sicherungsordnung wird ihre am 14. Juli unter brochene Sitzung in 14 Tagen wieder aüfnehmen. Bis zu dem Mederzusamckentritt des Reichstages bleiben ihr etwa sieben Wochen. Bisher hat sie etwa ein Drittel deS Entwurfs bearbeitet, darunter allerdings dessen schwierigste und umstrittenste Teil«, wie insbesondere den Abschnitt über die Krankenversicherung. Da indessen ihre bisherigen Beschlüsse, deren wichtigste grundsätzlichste Punkte daS Gepräge des Provisorischen und Lückenhaften tragen und in der beabsichtigten »weiten Kom- missionSlesung größtenteils abgeändert «erden dürsten, jedenfalls aber zu neuen umfangreichen Erörterungen führen werden, so ist nicht anzu nehmen, daß die Kommission bis zur Wiederauf nahmeder Reichstagssitzungen ihre Arbeiten beendet haben könnte. Man rechnet vielmehr damit, daß sie noch bis in die ersten Monate des nächsten Jahres hinein zu tun haben werde, und daß der paragraphenreiche Entwurf erst im Februar oder März an das Plenum zurückgelangen wird. Da alsdann aber zunächst der Etat und das neue Militärgesetz verabschiedet werden müssen, so würde die zweite Plenarberatung der Reichsversicherungs ordnung erst nach den Osterferien beginnen können. Unter diesen Umständen wäre an die Verabschie dung der Vorlage durch den jetzigen Reichstag kaum noch zu denken, wenn nicht in der Kom mission bereits zwischen den verbündeten Megie« rungen und der großen Mehrheit der Parteiver treter über alle wichtigen Streitfragen eine volle Uebereinstimmung erzielt würde, so daß die Plenarberatungen möglichst beschleunigt werden könnten. Diese Absicht besteht nun tatsächlich, und es soll alles aufgeboten werden, um sie zu ver wirklichen. Ob sie sich auch bewerkstelligen lassen wird, ist eine andere Frage. Kämen nur die Bücher in Betracht, welche die Unfall- und Inva lidenversicherung, ja selbst nur die ganz neue Hinterbliebenenversicherung behandeln, so könnte «ne Einigung rasch erzielt werden, denn hier stehen fast nur Fragen zur Lösung, über die ein Einverständnis so ziemlich auf allen Seiten be steht oder das leicht herzustellen wäre. Anders ist es um die übrigen Bücher des Entwurfs be- stellt, insbesondere bezüglich der Krankenversiche rung und auch der Neuorganisation. Hier gehen in vielen wesentlichen Punkten die Meinungen weit auseinander, und es wird schwer fallen, sie schließlich unter einen Hut zu bringen. Poytlfche «ebersicht. Deutsche» «eich. Das diesjährige Saisermanöver wird, wie man aus militärischen Kreisen schreibt, im Gegensatz zu den beiden letzten sehr teueren Kaisermanö- vern, im Zeichen der jetzt so beliebten ReichSspar- samkeit stehen. SS ist alles vermieden worden, was größere Kosten verursachen könnte, vor allem wird auf die Vermeidung größerer Flurschäden Hoher Wert gelegt. Die Zuteilung von Truppen eines dritten Korps ist diesmal nicht erfolgt, die Verhältnisse werden einfach und klein sein, so daß das diejährige Kaisermanöver zu den kleinsten der letzten 10 Jahre gehören wird. Der obligate Zug für die Manöverleitung fällt ebenfalls fort, die Bagage ist eingeschränkt worden, um Kosten zu vermeiden. Lenkbare Luftschiffe dürsten nicht zur Verwendung kommen oder im Hintergrund blei- ben. Die Dauer des Manövers wird 3 Tage nicht überschreiten, an die Leistungen der Truppen wer den demnach, zumal da die Terrains ganz eben find, verhältnismäßig geringe Anforderungen ge stellt werden. Die Zahl der fechtenden Truppen und der Umfang des Manöverterrains sichen in direktem Kontrast zum vorjährigen süddeutschen Kaisermanöver. Das letzte ostpreußische Kaiser manöver fand 1901 statt und verregnete vollstän dig. Ob die Flotte diesmal eingreift, ist noch un- gewiß, wahrscheinlich werden die Truppen das Frische Haff kaum zu Gesicht bekommen. Der deutsche Handwerks- und Gewerbekam mertag ist am Dienstag unter Vorsitz des Herrn Obermeisters Plate (Hannover) und sehr zahl reicher Beteiligung in Stuttgart zusammengetre ten. Als sächsischer Regierungsvertreter wohnt Ober-Reg.-Rat Dr. Lantzsch (Dresden) der Ta- gung bei. Nachdem der Jahresbericht erstattet war, beschäftigte sich die Versammlung mit der Reichsversicherungsordnung und stellte eine Reihe von Forderungen auf, ohne deren Berücksichtigung dem neuen Gesetzentwurf nicht zugestimmt werden könne. Weiter wurden das Meisterprüfungswesen der Handwerkskammern und die Fürsorge für die gewerbliche Jugend besprochen. Das Gesetz über die Einführung einer Privat- beamtenversicherung ist in seiner Borberatung be reits soweit gediehen, daß voraussichtlich im Ok tober das Gesetz zusammengestellt werden und nach erfolgter Begutachtung durch die einzel- nen Bundesstaaten vielleicht schon im November dem BundeSrat vorliegen kann. Der Bundesrat wird voraussichtlich die Verabschiedung deS Ge setzes bis zu seinen Weihnachtsferien hewerkstelli- gen können. Die Ausarbeitung deS Entwurf» ist erfolgt auf den Grundzügen, die in der zweiten diese Frage berührenden Denkschrift, die dem