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Wchmtz-MtW. 57. Jahrgang Dienstag, dm 6. Januar 1891. Nr. 3 erdigt wurden 26 Personen, und zwar 3 Ehemänner, I Ehefrau, 2 Wittwer, 2 Wittwen, 2 Junggesellen, 14 Kinder und 2 todtgeborene; 8 weniger als 1889. Außerdem wurde 1 Ehemann aus Kipsdorf auf hiesi gem Gottesacker zur Ruhe bestattet. Die Zahl der Kommunikanten betrug mit Einschluß von 6 Haus kommunikanten und 10 Konfirmanden 429, nämlich 183 Männer und 246 Frauen; 21 weniger als im Vorjahr. Im Jahre 1790 wurden hier 14 Kinder geboren, 1 Paar getraut und 10 Personen begraben. — Wie aus der heutigen Nummer d. Bl. ersicht lich, beabsichtigt unsere Gemeinde, das ihr bisher als Armenhaus dienende Gebäude, welches den ganzen Ort verunzierte, in nächster Zeit auf den Abbruch zu verkaufen, und es wird sich hoffentlich auf diesem Platze alsdann ein Bau erheben, der sich seinem so trefflich eingerichteten Nachbargebäude — dem Mutze schen - würdig zur Seite stellen kann. Schönfeld. Am Neujahrstag veranstaltete der hiesige Militärverein eine gesellige Sylvesternach feier, bei welcher Gelegenheit der hiesige Herr Kirch schullehrer Carl Laue in Anerkennung seines uneigen nützigen Bemühens um Förderung des Vereins zum Ehrenmitglied ernannt wurde und ihm vom Vorsitzen den Herrn Hermann Richter ein prachtvoll ausge arbeitetes Ehrendiplom überreicht. — Die hiesige Schule wurde vom königl. Herrn Bezirksarzt bis zum 9. Januar geschloffen, da in der Familie des Lehrers ein Kind an den Masern er krankt ist. Altenberg. Die Spitzbuben scheinen das Jahr mit guten Vorsätzen zu beginnen. In der Nacht zum 2. Januar wurde auf hies. Neustadt ein frecher Ein bruchsversuch in den Laden des Handelsmanns Sieber ausgeführt. Die Einbrecher waren von der Straße neben dem Vorhause durch Zertrümmern der Fensterscheiben in das Verkaufslokal eingedrungen. Ein Zuckerhut, der dabei herunterfiel, wurde zum Retter. Das dadurch verursachte Getöse war so groß, daß die Einbrecher befürchten mußten, überrascht zu werden, sodaß sie sich schleunigst durch das Fenster wieder zurückzogen. -s- Frauenstein. Der hiesige Kirchenvorstand hat beschlossen, daß während des Winterhalbjahres statt der Nachmittagsgottesdienste aller 14 Tage ein Abendgottesdienst gehalten wird. Der erste in diesem Jahre findet am Epiphaniasfeste, den 6. Januar, Abends 5 Uhr statt. H Poffendorf. Im verflossenen Jahre 1890 wurden in hiesiger Parochie 312 Kinder geboren und zwar 186 Knaben und 166 Mädchen. Darunter be finden sich 37 uneheliche Geburten (4 mehr als im Jahre 1889) und zwar 19 Knaben und 18 Mädchen; 8 Todtgeborene; 3 Zwillingspaare, 1 männliches, 1 weibliches und 1 gemischtes. — Konfirmirt wurden 179 Kinder und zwar 83 Knaben und 96 Mädchen. Aufgeboten und getraut wurden 81 Paare. Kom munikanten waren 2120, darunter 30 Hauskommuni kanten. Beerdigt wurden 212 Personen. Darunter waren 139 Kinder (76 Knaben und 63 Mädchen). Im Jahre 1889 starben 116 Kinder (63 Knaben und 83 Mädchen). Ferner befinden sich unter den 212 Beerdigten 9 ledige Personen (4 männliche und 8 weib liche) ; 41 Eheleute (26 Ehemänner und 16 Ehefrauen); 23 verwittwete Personen f(8 Wittwer und 18 Wittwen). Aus fremden Parochien wurden 2 Personen, je 1 aus Niedersedlitz und Leuben, hierher beerdigt. Im Ver gleiche zum Jahre 1889 wurden 26 Kinder mehr ge- boren, 4 Kinder mehr konfirmirt, 7 Paare mehr auf geboten und getraut und 28 Personen starben mehr. — Im Jahre 1890 ist die hiesige Tagesver- Verantwortlicher Redaeteur: Paul Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseltigem „Jllustrirten Unterhaltungsblatt." Mit land- und hauswirthschaftlicher Monatsbeilage. l- N N Inserate, welch« bei de» bedeutenden Auflage des Blatter eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 1V Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— Einge sandt, nn redaktionellen Theile, die Spaltenzeile L0 Pfg. nehmen an: in Dippoldiswalde: die Expedition, — in Altenberg: Buchbindermstr. Schütze, — in Frauenstein: Nadlermstr. Hardt. IMkKlk fkk blt „WtMlltz-LklluUff mann, — in Glashütte: Buchbindermstr. Schubert, — in Kreischa: Buchbinder Berger, — in Potschappel: Kaufmann Theuerkaus. Amtsblatt für die Königliche Umtshauplmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträlhe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nach der vorläufigen Zu sammenstellung der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember hatte sich bekanntlich ergeben, daß unsere Stadt nur um 48 Personen, also auf 3423 Einwohner gestiegen war. Zwar ist die Revision der Kontrollisten rc. noch nicht ganz beendet, aber bereits hat sich ergeben, daß der Zuwachs doch noch etwas höher, zum mindestens 8 Personen betragen wird. Dippoldiswalde dürfte also 3431 Einwohner zählen. — Bei der heute stattgefundenen gerichtlichen Sub- hastation der Unterrichtsmühle der Deutschen Müller schule ist dieselbe für das Gebot von 46,200 M. in den Besitz der Stadt Dippoldiswalde übergegangen. — Wie bereits seit einer Reihe von Jahren, so hat auch in jüngst vergangener Sylvesternacht das Signaliftenchor der freiwilligen Feuerwehr das Choral blasen auf dem Markte und dem Oberthorplatze besorgt. — Nach Eröffnung der Müglitzthalbahn hatten sich die Herren Bürgermeister Voigt hier, Landtagsabge ordneter Steyer-Reinholdshain und Rittergutsbesitzer Otto-Naundorf an die kgl. Generaldirektion der Staats bahnen mit der Bitte gewendet, an Stelle der jetzt auf unserer Bahn in Gebrauch befindlichen wenig praktischen und bequemen Wagen II. Klaffe solche ein stellen zu wollen, wie sie auf der Müglitzthalbahn in Gebrauch genommen worden sind. Daraufhin ist an Herrn Bürgermeister Voigr folgende Antwort dieser Tage eingegangen. „Auf die von Ihnen an erster Stelle unterzeichnete Eingabe vom 22. vor. Mts. er widern wir ergebenst, daß der Personenwagenpark der Hainsberg-Kipsdorfer Linie in Entsprechung der zu unserer Kenntniß gelangten Wünsche der Reisenden in letzterer Zeit bereits Verbesserungen mehrfacher Art erfahren hat. Insbesondere ist ein Theil der Wagen, Lei deren Benutzung über Zug geklagt wurde, gegen mit Quersitzen versehene Wagen III. Klaffe ausge wechselt, ein Umbau des auf der Linie verkehrenden Aussichtswagens angeordnet und die Beleuchtung sowie Reinigung der Wagen verbessert worden. Auch soll in Erwägung gezogen werden, ob es nicht möglich ist, ohne wesentliche Beeinträchtigung der Koupeeweite die Rücklehnen der Abtheilungen II. Klaffe mit schwachen Polstern zu versehen. Dagegen ist es nicht thunlich, vervollkommnete Einrichtungen, welche auf Grund ge sammelter Erfahrungen oder in Folge der fortschreiten den Technik bei neuerbauten Bahnen getroffen worden find, sofort allgemein auf andere Linien zu übertragen. Es kann daher Ihren Wünschen, wegen Einrichtung und Ausstattung der auf der HainSberg-Kipsdorfer Linie verkehrenden Personenwagen II. Klaffe nach dem Muster der für die Müglitzthalbahn eingestellten Be triebsmittel nicht entsprochen werden, vielmehr muß die Berücksichtigung Ihres bezüglichen Antrags bis zu einer künftig etwa erforderlich werdenden Vermehrung des Wagenparks oder bis zum ersatzweise» Neubau von Wagen für die Hainsberg-Kipsdorfer Linie aus geschoben bleiben." Gadiödorf. Seine Majestät der König hat dem hiesigen Handarbeiter und Häusler Karl Gottfried Weinholdt und dessen Ehefrau aus Anlaß ihres am 12. Juli 1890 gefeierten 80jährigen Ehejubiläums aus dem Stiftungsfond für würdige Ehejubelpaar eine Unterstützung von neunzig Mark allergnädtgst zu be willigen geruht, welche den Genannten durch den Orts pfarrer überreicht wurden. f Schmiedeberg. In dem nun vergangenen Jahre 1890 wurden in hiesiger Parochie geboren: 29 Kinder, 18 Knaben und 14 Mädchen (I weniger nlS 1889), darunter 2 todtgeborene und 4 außerehe liche. Getraut wurden 4, aufgeboten 11 Paare. Be- l pflegung im Januar von 86, im Februar von 80, im März von 74, im April von 66, im Mai von 68, im Juni von 66, im Juli von 63, im August von 66, im September von 67, im Oktober von 69, im No vember von 77, im Dezember von 98, in Summa also von 872 mittellosen Reisenden in Anspruch ge nommen worden. Es wurden 673 Marken zu 20 Pf. und 199 Marken zu 10 Pf. gewährt, was einen Ge- sammtaufwand von 164 M. 50 Pf. verursachte. Im Jahre 1889 belief sich der Gesammtaufwand für 871 ausgegedene Marken — 652 zu 20 Pf. und 219 zu 10 Pf. - auf 152 M. 30 Pf. — Unter den 872 Almosenempfüngern waren fast alle Erwerbszweige, sowie nach ihrer Herkunft die meisten Länder Deutsch lands, vom Auslande besonders Oesterreich (selbstver ständlich Böhmen hervorragend) vertreten. Dresden. Aus der im Armeeverordnungsblatte ver öffentlichten Uebersicht der Garnisonverpflegungs zuschüsse für das I. Vierteljahr 1891 ist zu entnehmen, daß im Königreiche Sachsen die höchsten Zuschüsse gezahlt werden. Während für Berlin und Potsdam 18 bezw. 19 Pf. gewährt werden, ist für Annaberg, Pegau, Pirna und Roßwein der Satz auf 21, für Lausig! aus 22, für die Festung Königstein sogar auf 23 Pf. festgestellt. Für Dresden werden 19, für Leipzig 17 und für Bautzen 18 Pf. gewährt. 17 Pf. ist überhaupt der niedrigste Satz für sächsische Garni sonsorte, während es preußische Garnisonen giebt, in denen als Verpflegungszuschuß nur 9 Pf. gewährt werden. Der Satz berechnet sich aus dem Durch schnitte der Marktpreise für Fleisch rc. aus dem letzten Vierteljahre. — Am 9. Jannar, Nachmittags 4 Uhr, wird Herr Geheimer Hofrath Prof. vr. Nobbe-Tharandt für die Oekonomische Gesellschaft im Königreich Sachsen in deren Gesellschaftsräumen, Restaurant Hirschoff, große Brüdergaffe 25, I, einen Vortrag halten über: „Die Ausgaben der Oekonomischen Gesellschaft auf dem Gebiete der Saatfruchtvermittelung und die Mittel zu deren Lösung." Auf Anregung des Herrn Geheimen Hofrath Prof. vr. Robbe und des Herrn Oekonomie- rath von Langsdorfs will die Oekonomische Gesellschaft im Königreich Sachsen einen Saatmarkt in's Leben rufen, welcher alljährlich im zeitigen Frühjahr in Dres den abgehalten werden soll. Diese Einrichtung dürste für die sämmtlichen Landwirthe Sachsens eine hohe Bedeutung erlangen; nicht allein Diejenigen, welche sich bereits einen Ruf als Saatgutpächter erworben haben, werden dieses Unternehmen mit Freuden be grüßen, sondern auch alle Diejenigen, welche sich über haupt mit dem Anbau von Saatgut befassen, speziell die kleineren Landwirthe werden durch den Saatmarkt ihr Produkt auf die vdrtheilhafteste Art bekannt machen und verkaufen können. Deshalb dürste denn genannter Vortrag einen großen Theil sächsischer Landwirthe leb haft interessiren und sei deshalb hierdurch auf denselben ganz besonders aufmerksam gemacht. Vor allen Dingen werden die Mitglieder derjenigen landwirthschaftlichen Vereine, welche der Oekonomischen Gesellschaft als korporative Mitglieder angehören, zu diesem Vortrage hierdurch angelegentlichst und freundlichst eingeladen. Nicht-Mitglieder sind, durch Mitglieder eingeführt, jeder zeit willkommen; ebenso sind Eintrittskarten in der Kanzlei der Gesellschaft, Karolastraße 2, pari., während der Vormittagsstunden beim Schriftführer Herrn A. Barthels kostenlos zu entnehmen. Freiberg. Am 3. Januar wurde vom königlichen Landgericht der Echneiderlehrling Friedrich Gotthilf Wagner, geb. am 28. Februar 1873 zu Ernstthal, zu letzt wohnhaft in Kleincarsdorf, bisher noch unbe straft, wegen schweren und einfachen Diebstahl- sowie DU „Weißrritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich p4Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan fialten, Postboten, sowie die Agenten nehm«» Be-