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Dresdner Nachrichten : 30.09.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187009301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-09
- Tag 1870-09-30
-
Monat
1870-09
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.09.1870
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Täglich sttid 7 flhr. Inserate nxsdrn angenommc»; dl« Abends 6. TonntaaSr blö Mittag >2 Ubr Marienstrahe »»; in Neustadt: Buchdruck«rei vvn J»h. PLffler, ar. rttofteraasse ». Tlnzcigen in dies. Blatte sind«« ei«« rrjolgreich« virvrrilung. Auflager i«,«»«« Errmpiare. Tageblatt sitr Unterhaltung nnd Geschästsverkchr. Druck und Eigcnlhum der Herausgeber: Iltp slh 4c Neichgrdt. — Verantwortücher Nedacteur: Julius Neichnrdt Fbonnement: Menrliabiiich 20NW. h«' unemgtldlichei ierung in'« Haus Durch die HSnigl »ierleljährl 22»,«Ngr. Einzelne Nummern > Sigr Inseratenpreise: Für den Raum ei«» gespaltenen Zetl«: I Ngr. Unter »Eingesandt" die Zeit« 2 Ngr. Nr.Zrs. Fünfzehnter Jahrgang. Dredten, tUl. September. — Der Schlachtslcucrcinnchmcr Ioffann Christian In» scher In Stein bat die silberne Medaille des Albrcchtoordcns erbaltcn. — Oeflentliche Sitzung der Stadtvcrord- ueten am 28. September. Die Reglstrandc enthält eine Eingabe mehrerer srlibercr Mitglieder dco Arbeite» - Fvrtdil- d»»n»iövereino, worin mitgctbcilt wird, daß sieb der Verein in Folge innerer Zivistlgkciten gespalten habe und die Versager der Eingabe zugleich mit anderen ebenfalls ausgetretenen Mitgllc der» einen neuen Verein gegründet hätten. Sic bitten, ibrem Verein die dem Arbeiter-FortbckhungSbcrcln gciväbrtc Subvcn tio» von 2«X> Thir. jährlich ganz oder tdeliweisc znkomincn zu lassen. Da daö Sci>reibcn auch an de» Stadtratb gerichtet ist, io wird beschlossen, eü zunächst an diese» gelangen zu lassen. Nachdem mehrere Eommunicate dcö StatlratbS, bcrjckstedene Forderungen betreffend, der Finanztcputation überwiese» worden und, gelangt zur Verlesung die Antwort dco Ltadtraths ans den in der vorigen Sitzung aiigenomnicnen Antrag, den Beglcit- mannschaltcn der Gefangene». und Vcrwundetcntranoporte durch Darreichung von Erquickung die Tl cllnabinc der S'adt zu be weisen. Der Stadtratb hatte Herrn Ltadtrath Meuchelt beau> tragt, sich beheffü Auosührung dieses Antrags mit dem hiesigen Etappcncominaudo in Verbindung zu setzen. In Folge der Ver handlungen mit demselben ist man üdercingekonuncn, dcnManii- sckxfften, welche turck)>ichente Züge begleiteii, da dieselben nur so lange halten, alö der Wechsel der Locomotlve und dev Zug personals) erfordert, darzurcichcn pro Mann eine Tasse Kaffee oder Bouillon mit Semmel, bez. ein Glaö Wein oder Schnaps mit Brot und Fleisch, dazu 6 Stück Cigarren. Bei den hierher alö Bcstlmmungsoist dirigirtcn Zügen, wo die Beglcitinann- schaltcn hier Rasttag halten, soll die Einrickstung getroffen wer- den. daß die Osstcicrc im Hotel Royal O.uartlcr und Vcrpflc- gung für einen Tag erhalten. Untcrofficiere und Soldaten bin gegen 6 Cigarren und 7'^ Ngr. baar, sowie ein MittagSesscn zu 10 Ngr. aus dem leipziger Bahnhofe, sofern sie durch das Mappcncoinmando aus dem Bahnhöfe cinguartirt werden; wer den sie aber bei Bürgern cinguarticrt, so sollen sie 6 Stück Ci garren und 1!» Ngr. baar bekommen. Daö Ctappcncommando übernimmt die Vertbcilung und Berechnung, lieber diese Vor lage wird sofort Beschluss gefasst und die Vorschläge genehmigt, zugleich aber auf Antrag des Stadtv. Adv. Rebmann der Wunsch ausgesprochen, dass diese Gaben den Empfänger» alö im Namen der Stadt Dresden gewährt bezeichnet werden. — Nachdem Stadtv. Beck mit !N von ült Stimmen zum Stattrath auf Zeit gewählt worden ist, berichtet Vicevorsleber Ist. Wigard über die Benutzung der Schanze Nr. VII. zum Pulvermagazin. Wie im Bericht über dit vorige Sitzung initgcthcilt worden ist, hat daö Kriegömlnlsterium die Erisicnz jedweder Gefahr ncgirt. Da aber gleichwohl vielfache Befürchtungen von den Atjacentrn und den nächsten Anwohnern von Neu und Anlon- stadt ausgesprochen werden, so beantragt die Vcrfassungs-Dep» tation, den -Stadtrath um schleunigste Einholung einco sachver ständigen Gutachtens über die etwa aus der beabsichtigten An lage rcsultircndc Gemeingefährlichkcit, insbesondere auch mit Rücksicht aus die bevorstehende Errichtung des städtischen Waisen bauicö zu ersuchen. Stadtv. Adv. »rippenden belämpii in einer schwungvollen, niebt selten durch Beifall untervroa-encn Rede diesen Vorschlag und beantragt vielmehr, sofort eine Petition an Sc. Majestät den König zu richten um Beseitigung dieses Pulvermagazins, die Veriassungsdeputation mit Ameit! gung dieser Petition zu beauftragen und den Stadlrall um Mitvollziehung zu ersuchen. Ehe der Sachverständige sich um leben könne, werde das Magazin fertig sei». Das Magazin solle zur Aufbewahrung fertiger Munilw» dienen: Pairouen seien aber noch viel gefährlicher als Pulver. Er erinnere an Mainz, sowie an dag von den Franzosen GIN angelegte Via gazin in der .waiserschanze hinter dein Neustädte»Kircvbof; als tieics explodirt sei, seien trotz der weite» Entfernung und der Statlwälie die Häuser selbst am der Haupkflraffc beschädigt worden. Jene Schanze habe man den Feinden zu danken ge Cab«, und letzt solle man eine solche Anlage einer befreundeten Regierung verdanken? Das Wachstvum der Friedrichsiadt werde gebindert durch das nabe Pulvermagazin, und jetzt solle man eine» neu aufgeblähten Stadttbeil mit einer gleiche» Gefahr bedrohen? Man sehe ängstlich darauf, taff Niemand mehr als 5> Pfund Pulver habe, man büre jedes Fa-. Petroleum und nun wolle man in der Nähe des Waldes, wo selbst das Rabatt rauchen verboten ist, viele Centn»» feuergefährlicher Stoffe aui bewahren. Redner erinnert an daö Hottbcatcr und den Ponton schuppen und schließt mit den Worten: ,.Das l'.ngluct der Schanzen ist groß genug und bedarf einer weiteren Zugabe nicht!" iVeifali.s Vicevorsieber l»r. Lchaffratl' verihridigt den Deputationsantrag. Er wolle dasselbe wie Stadtv. Kiippciidor-. aber er wolle gehörig bewaffnet, unterstützt durcl- Autoritäten von Stimme», welche Gewicht habe», das Ziel verfolgen. Durch die Einholung eines sachverständigen Gutachtens werde die Angelegenheit nur unbedeutend verzögert. Nach dem noch Stadtverordneter Schanz und der Referent iercnt den Deputationsantrag verthcidigt haben und der Letzter» namentlich bervorgehoben bat, daß man jedenfalls der Autorität des sachverständigen Kricgsministcriuins eine andere Autorität entgegensetze» müsse, um etwas zu erreichen, wird das Votum der Deputation mit-io gegen I I Stimmen angenommen. Derselbe Referent berichtet über die Hcnunung des Verkehrs durch dic Eiscnbahnzüge an der Frieda ichSbrücke, die durch cinen Antrag des Stadtv. Ist. Rotbe, welcher vom Collegium angc nommcn wurde, zur Sprache gekommen Ist. Der Stadtratb bat sich, um diese Verkehrsstörungen möglichst zu beschränke», an die Polizeidircctio» gewandt; dicze jedoch crwicdcrt, da täglich nur io >2 Züge im Sommer, 5, - 6 im Winter die unter der F-ried- cichvbrüeke hinsührcntc Eisenbahn pasfirten, mitunter, bei Ein ilellung der Schifffahrt, der Verkehr gänzlich sistirt fei, so seien diese Störungen unerheblich und keineswegs bedeutender als diejenigen, die an manchen Knotcnpnnticn dcö Verkehrs, z. B. an der Ecke der Wilsdruffer unv Schlvffslraffc oder an der Augnstuvbrückc durch die Fregucnz bcrbcigesührt ivürden. Bei dem geringen Verkehr von der Ostra Aller naä' l-er Friedalcl. Mitredaetenr: Tsteodor kirobisch. stadt sei die Zahl der Passanten, die während der', 8 Minuten dauerutc». durch das Hcrausuehen der Brücke vcraniafften Unter brechung warte» mufften, nicht gröffer als 15,-20 Fuffaängcr lind l) 4 Wagen. Hieraus hat sich der Stadtrath an die Ge- ncraldirection der StaatSeiscnbahnen gewendet und von dieser die Zusicherung erhalten, daff zur gröhtmöglichslcn Beschränkung der Vcrkehrohcminiingen von nun an jeder an kommende Zug vor der Brücke anhaltc» und dann erst auf gegebenes Signal die Brücke gehoben werden solle. Für Beleuchtung sei durch rothc Laternen u. dergl. genügend gesorgt. Aui Vorschlag der Deputation läßt ev daö Collegium bei dieser Mittbeilung be wenden, nachdem Stadtv. Ist. Rotbe gegen die Anschauungen und Angabe» der Polizcidircction protestirt und sich Vorbehalten hat. seiner Zeit aus andere zu ergreifende Maffregcln, z.B. Ver besserung deö Mechanismus zur Hebung der Brücke, Erhöhung der Balm bis zum Niveau derselben, zuzukommen. — Bei Ge legenhcit der letzten Besetzung der TtadtkrankenbauSpredigerstekle, wobei daS Collegium um seine Zustimmung befragt worden war, batte dasselbe angcfragt, wie sich künftig bei der Besetzung sol cher Stellen, die nicht zu einer Parochie gehören, der -Lladkratb verhalten wolle, und derselbe batte geantwortet, taff eine erfolgreiche Mitwirkung nur durch die Stadt krankcnhauS-Dcputation auSgeübt werten könne. Das Col legium batte sich durch diese Antwort befriedigt erklärt. In- mlltclst bat jedoch die »reis - Direktion dem Stattrath zu erkennen! gegeben, daff eine Befragung der Stadtverordneten bei Besetzung solcher geistlicher Stellen nach Erlaff tcrKirchcn- vorstandsordnnng ihr nicht mehr am Platze zu sein schien, sic Eilte eö sür zweckmäßig, dem Gesammtkirchcnvorstande von Dresden die Mitwirkung einzuräumen. Der Stadtratb bat zwar Bedenke» gegen diese Auffassung geäußert. Die Deputa tion hält jedoch dieselben sür nicht durchschlagend und empfiehlt, sich mit Uebcrtragung der zcitbcr der Gemeindevertretung zu- gcstantencn Befugnisse bei Besetzung der StadlkrankcnbauSprc- digerslelle aus den hiesigen Gesamintkirchenvorstant unter der Voraussetzung einverstanden zu erklären, daff auch bei allen übrigen ähnlichen geistliche» Acmtern Michel, Verfahren ringe- halten werde, im klebrigen jedoch die Ernmriung auozui'prcchen, daff die vom Stadtrath Betreffs der Diitwirkung der Stadt- krankcnbauSdcputation erweckte Zusage durch diesen Beschluß in keiner Weise alterirt werte. Stadtv. lst. Schulze hält cö für zweckmäßig, die Mitwirkung bei Besetzung der.ckrankenhauö- predigerstellc dem Frictrichstädter Kirchcnvorstandc zu übertra gen ; nachdem jedoch die Stadtv. IR. Rotbe und Liede, Mit glieder dieses Kirchen Vorstandes, sich namentlich In Hinblick auf die noch schwebende Entschädignngssragc dagegen ausgesprochen haben, findet der Dcputationsvorzchlag einstimmige Annahme. Ein Nachtrag zum Regulativ über Bebauung des Terrains zwischen der Bergstraße und der Sächsisch-Böhmischen Eisenbahn, welcher die früher beschlossene Bestimmung enthält, daff die Lchlcuffenbaukoslcn von den Adjacentcn mit OThlr. proFron- teuc cnlrick'tet werden sollen, wird genehmigt und dessen Mit- vollziehiiug beschlossen. Derselbe Bcscbluff wird gefaßt in Be treff des über das gräflich Schall-Riaucour'schc Hauö- und Gartengnintslück an der Secstraffe, dessen Ankauf für 100,000 Tbalrr am >:t. Juli d. I. in geheimer Sitzung beschlossen wor den ist, angescrtlgten »ausvcrtrags. unter der Bedingung taff die Verzinsung der hypothekarisch stebenbleibenden unbezahlten K ungelter von 70.E>0 Tblr. erst vom I. November d. I. ab beginnet. 'Nach Erledigung mehrerer Vorträge der Petitions- Deputation und Iustisication verschiedener Rechnungen gelangt »oä zur Verlesung ein während der Sitzung eingelauicneö Schreiben des Herrn Seifenfabrikanten Vudwig Küntzelman». dao a» das Üledaetionsbureau sür die Sitzungsberichte des Stadt- veroedneteneoilegiums gerichtet ist, da aber ein solches Bureau nicht eriktirl, dem Collegium vorgclrager. wird. Genannter Hu r beschwert sich darüber, daff er in dem im „Dresdner An zeiger" vom M. d. M. enthaltene» Berichte über die Sitzung der Stadtverordneten vom 21. d. M. als „Seifensieder" bc zeichnet sei, da er doch der Seisensledcriunung nicht angehöre, vielmehr als Fabrikant und Kaufmann abgeschätzt und besteuert sei. überdies wenige Zeilen vorher Herr Gutbmann alö ..Sci- senfabrikant" ange'übrt werde. Viccvorstel er Proi. Dr. Wigard erklärt im Namen der Wabldeputaiion, nach deren Vorschlägen die 'Namen in den Sitzungsbericht ausgenommen worden sind, nnler anhaltender Heile'rkeit der Versammlung, taff die Bezeich nung ale- „Seifensieder" nur aui einem Bez iehen heruhe, keines wegs aber die Ablich! der Deputation gcweien sei, Herrn Küutzcl maun z» kränken oder in 'einer Sleluing herahzufetzen. Die Sackv findet hieeturcl, ihre k'alcdigimg. p'i»! die öffentliche loigi nock- eine geheime Sitzung. IN I'. K önigli cb e s H oftbeatc r. „ßilbcinngcn nie gelungen" iff ein altes nnd wabreu Wort. Die Mpsicrie» der Brantnacl't zur Unterlage einer nwternen Tragödie zu machen, das in eine Aufgade, an deren Ungeheuerlichkeit nicht lNoS ein mebr lyeifchcr Dicl'ler wie Geibel, iondeen ein äwter Drama liier wie Hedde! scheitern muffte. Ein Weih, daö ihrem vcr mihlteii Gallen das.j»^ >>einm<- nuelE versagt, ein Gatte, der einen 'Anderen zur Bändigung dieses hünenbaiten WcivcS zn Hickc rnit, dieser Drille, welcher Ihr den Gürtel sprengt n»d sich kann empffchlt, um dem Galten das durch das Argument der gröffercn Körperstärkc üvcrzengte '."Selb zu überlassen das sind Voeausietzungei!, die liiiscecr Kultneslnkc calscinedcii widersprechen, die in dem Sagenkreis des Heldenepos, i» dem Zwielicht einer balbbaibariichen Kullur ibec 'Ucreehtigmig l-a bcn, die aber unter dem groücn Keoiilcuck'tcr augeff vc» uns wildfremd anmuthen. Geisel hat in seiner Tragödie Brnnhild ! die i» der Nihclungensage so natürliche Erzählung, wie Sieg fried i» der Tarntappe Buinbilten zur 'Ausgabe ibrer Jung srauschait nöthigt, vertanscl-t mil der anderen, daff Siegfried die ^ Gcsialt dcs Königs Günther angenommcn hade schwcrli.h zu>» Belte» der Handlung. 'Natürlich waren die Erörterungen, wir eine solche Steuverlretnng ohne Nchclkappe möglich, lür die Dclicatcffc der Zuhörer »iclck zu gebrauchen; um so weniger ahcr rechtscrtigt sicl; die Bcarhcitung des Stoffes a!S Draiua. Woraus länit cs den» schliefflich hinauö? 'Au! eine Verherrlich ung de» gröffercn Körpcekrait. Der Roduslecke Ist der Herrscher. Dicic barltznlsche 'Anlämunng zu überwinde», haben wir Iah» hundenc »rwig ge> wl und uiucrc Dichtc. hätten etwas Bc! Freitag, 'iff. September 187V: screö, sollte man meinen, zu tdun, alö die herrliche deutsche Dichtung, in weickwr sich auch das sür unser Empfinden Rauhcsre als der in dem Epoö behandelten Zeit naturgemäß entwickelt, für die Bühne ungenießbar zu machen. Die Vorzüge der Gcl- hcl'schen Schöpfung, sobald man einmal die Voraussetzungen billigt, werden dadurch nicht berührt; dramatischer Ausbau, rasche Cutwickelu g der Cbaractcrc, Zusaminenprall der Leiden schaften und edle Sprache strahlt die Tragödie gläizzend auö.- Die Rolle der Brunhild liegt so ganz in dem Spdärenkreiö der Fräulein Ziegler, daß sE der höchsten Triumphe gewiß sein konv.tc. Ihr Pathos flutbctc, nicht gehemmt durch kleine Ton malereien. stolz und groß dahin; so groß und stolz, daß selbst offenbare falsche Betonungen, die ein mäßigeres Talent gewiß vermieden hätte, in dem Strome unbeachtet untergingen. Ja, sie war eine ächte, nordische Schiltjungsrau, umstrahlt von de« Nordlichts blutigem Schein; die Scene mit der Priesterin Segrun, die Fräulein Berg in großartigen Umrissen entwarf, die Scene an der Todtcndahrc Siegfrieds waren Meisterstücke von Pathos, kühnster und doch vollendeter Bewegnngökunck, von markerschütternder Stimmgahe. Fräulein Ulrich hatte in dem Strecke beider Hcldenwclbcr alö Chrimbilde idr Organ zu den höchsten Leistungen airzusporncn, um nicht überwunden zu werden. Der Bciiall, den auch sie fand, war ein redlich vcr- dicntcr, doch würde Fräulein Langcnbaun, die früher diese Rolle spielte, gewiß auch bicr am Platze gewesen sein. Herr Winger war als finsterer Hagen eine Gestalt, die den Blättern der Nl- dclungcnsage entstiegen zu sein schien, und Herr Haustein zeich nete den hellen, srcudigcn Helbcn Siegfried i» trefflicherWeisc- Noch sei der aniprcchcndcn Figur Giselherö, durch den strebsa men Herrn Hagen rcpräscntirt, mit 'Anerkennung gedacht. Gestern sind ErsatzmannscEfftcn unserer 6 Eavallerlere- gimcntcr, man sagt 80 Mann von jedem Regiment, von hier aus nach Frankreich abgegcmgcn. — Im Lauic dcö vorgestrigen Tagcö sind zwei französische Fahnen, darunter die eines Turkorcgimcntö, welche von unfern Truppen in der Schlacht von Sedan genommen wurden, hier- selvst cingctroffen. Dieselben sind durch einen Feldwebel der Ersatztruppcn hierher gebracht, vorläufig lm Kricgöminlckerium dcponirt und gestern Mittag Sr. Majestät dem König im hie sigen Ncsidenzzchlossc durch Sc. Erecckenz den Herrn Kriegs- Minister borgestciit worden. iDr. I.» Ein frcudiaes Wiedersehen nach den Kriegs Strapazen feierten am 27. d. M. in der Bautzncr Blcrhalle auf dcrMontz- Ailcc die ans Frantreich zurückgekchrrc» „vereinigten Markcten- der" durch ein frohes gcmcinschastlichcö Mahl! ES läßt sich denken, daß hier viele interessante Meinungen und Erzählungen auSgctauscht wurden. Es muß intcß den Herren übern» Rhein nickst gerate zum Besten ergangen sein; denn am Schluß ihres Tasclllcdcö sangen Ile: „Nach Frankreich geben wir sobald nicht wieder. Zum Huiigerleihen, nein, daö fehlte iioch; Wir aber »vollen bleiben treue Brüder, Draus bebt vereint daö Giaö zum Lebehoch! — Soeben ist der alliäbrlich wicderkchrcndc geknickte Jab» rcöbcrick't der Handels- und Gewerbckammcr zu Dresden für das Jahr IE erschienen. Derselbe, verlaßt vom I)r. Rcntzsch, liefert in einen» elegant auSgestatteten, etwa 15,0 Selten ent haltenden Bande abennalS ein vollständiges und zugleich vor treffliches 'Bild von der Lage des Handels und der Gewerbe, insbesondere von der Erzeugung der mannigsaltigcn Rohpro dukte, dco VeririedeS der Coniumlidilicn, von dem Geld- und Creditvcrkebr »nid den Einrichtungen und dem Umfang dcö Verkehrs überbaupt. Im Anhang besintct sich ein Verzeichnis! der Kainmcrinitglietcr nnd die Tagesordnung der Sitzung im vergangenen Jahre. - Der an» I. Oetobcr cinkretende Micthzinstcrmin wckv viele Frauen, deren Ernährer in» Felde sieben, in große Sor gen versetzen. Gewiß wird die buniane und palriotnchc Gcsin nung der'große» Mebrzabl der Hausbesitzer ihnen dicic Sorge durch Nachsichtserrheilimg abnchinen. Diejenigen aber, welci>c mit Strenge Vorgehen »int von ibren» Rechte, die gerichtliche HcrailSsctznng zn verlangen, Gebrauch machen woitten, mögen bedenken, daß durch das Biindcsgcsctz von» 21. I»Ii d. I. dar- proccssnallschc Vcnabren gegen die im Kriegsdienste stcbcnten Personen ans die Dauer des Krieges eingestellt ist. so daß das Verlangen aus HcranSsctz'.ing der »amiilcn cinbcrll'cncrSolda ten auS den von ibnen innegebabten ffNietbivobnungcn voin Ge richte adgcivicicn wcrden mü'-te. Selbst Kiindignngc» ivcrden letzt In gültiger Wecke nickst bewirtt werten können, da diese nur dann rechtliche Wirkungen haben, wem: sic gegen den Ab mietbe»' selbst »'der decke» Bevollmächtigten erklärt »verte», vci de» 'Avwescnveit der Soldaten aber eine solche Erklärung n» möglich nst» wird. Dagegen inkgen ave» die Franc'» cinvcr» fcncr Soidatcn ivolst bedenken, tiü sic nni eine sogenannic Galgenfrist erzielen nnd später die Noch desto gröffer an sie berank» Itt, »renn sic von der gedachten Reästsverglinstigung Ge brauch mach»» und tabcr AlicS anwictcn. um ihren Hauszins pünktlich abzutragcn. Denn nack' der Rückkehr ihrer Ehegatten muff dann nehcn dem lautenden auch noch der rückständige MicthzinS hcsci'afft werden und eS sicht ihnen dann die Gefahr bevor, mit dem kaum wieder gewonnenen Gatten obdachlos zu werten. Voigcstei » suchte >>» Mar PrlatS ein junger Mann um Arveit nach. 'AIS er sich entjcrnl, vcrmifftc man auö dem Vor- saalc einen Ue'-crrock. Nüt diesem hckieidct »vurdc später der Dieb ans de» Straffe getroffen und angebatten, und in Ihm zugleich der Sp tzvube crinittett, der fleh vor einigen Tagen aui dein Wege nach dem zoologische» Garten an einen Bewoh ner der Wilsdruffer Vorstadt angcträngt, diese» In seine Woh nung begleitet nnd dort ein Paar Beinkleider, in welchen ein Porscnwnnaie mit reichlichem Inbatte enthalten, entwendet batst. Damals gelang cö ihm ReiffanS zn nehmen und sich der Arrctnr zu entziehen; sein neuester Eonp im Mar-PalaiS lies aber sür ih» unglücklicher ad. Der Krug, sagt ein altes Lprüchwort, geht so lange zum Wasser, biö er bricht. — Ein in Mittwcida, in dem niederen Stadttbeil, klein Brühl, wohnender 'Bürger, der Restaurateur Schreiber, hat in seiner im Hoff beflndÜM» Pumpe Petroleum gesunden. An fänglich g'iu»ste inan, ec »öbie ans irgend einem in der M-Hc
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