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vojMettung Stschtlnk I mal wSistenttlist. Monatliche« Nezugopeel» durch Tkstst«r «Iigistl. !>0 Psg. dl«. 1V Psg. rrtlgerlohn 1.70; durch dl« Post 1.70 «Inlchllestltch Postltberwellungsgebllhr, ,u;Ngl!ch 5g Psg. Post-P»stellgeld. ktnzelnummer 10 Psg. dl« Sonnabend-, Sonntag, und Festtagnummer SO Psg. Vritagoort Dresden «n,elgenprelse: dl« lspaltlge 22 mm breit« 3'«« S Ps,.; lllr llamlllenanrelgen 5 Psg gllr PlatzwIInsche lSnnen mit kein« Dewllhr leiste». Nummer ISO —ZS. Iaftrg SachMe SchrlsNeitung! Dr«sdin-A., Pollerstr. 17, stlernrns 20711«. 71011 Seschllstsstell«, Druck und v««lag: Termanla vuchdrmker«! und Verlag Ist. und iS. Winkl, Pollerstrast« 17, gernrus 71011, Postscheck: Rr. 1025, Bant: Stadtbanl DreÄxn vr. IU757 Sonnabend, 11. Juli 1SZK Zm stau« von HSHerer Gemalt, tlerbot, elntretenb«! ««Irleb» stSrungen bat der Bezieher oder werbunglrelbend« I«1n« a» jprilche, saN, di« Zeitung in beschrilnklem Umlange, >erspHt«t oder nicht erscheint — Erslillungsort Dresden — — — — vutschisten tn einem brasilianischen Infanterieregiment Kommunistische Seereszeile auMelki ^8 brasilianische Heeresangehörige verhafiei Mio d« Janeiro, 19. Jul«. Im 2. Insonterlereglment, dos in der Näh« von Mio do Janeiro in Garnison liegt, wurde eine umfangreiche kommunistische Zelle nufgcdcckl. Die Polizei ver haftete lli Soldaten, darunter mehrere Sergeanten und Unteroffiziere. Die kommuuistiscl>cn Zellenmitgliedcr Hereileien, wie lx'knunt wird. Unruhen vor. die mii der Ermordung ei nee- Ossi ziere, eingeleitet iverden sollten, der im letzten Nooembcr einen Aufstondsplau in dem Regiment oUfgcdcckt und die Ausführung vereitelt hatte. Die .Kommunisten sollen iUer- hindungen mit der Gännson San Paula und weiteren (storni- snnen in SüLbrosilicn unterhalten Haden. Nach einer weiteren Meldung nerha stete die Polizei von Rin am Donnerstag den lrii Heren Finonzsckrc- tär des in Hakt defindlichen kommunistischen Präfekt n Pe dro Ernesto. Zn den Puchern der Stadtw-rmnltung wurde festizesteltt. dass der Sekretär in (Gemeinschaft mit <>.n P-ä- fckten am Pornlrend des kommunistischen Patsch?.; im Novemder Zahlungsamveisunaen iider e-ne Million Milreis iiir »toter äl ausgestellt hat. das nie gesickert würd'. Es krelt hk der Ver dacht, das; das Geld zur Zinnn - ierung des kam m uni st i scheu Putsche? dienen sollte. Briiische Klottenverringerung im Mittelmeer Der Beschluss, die engliselren Flottenversiärkunoeu aus dem Mittelmeer zurück,zuziehen, wird sofort in die Tat umgeseszt wer den. Die Kreuzer ..Neander" und „Enrnwall" kehren bereits im Laufe des heutigen Tages nach England zurück, ferner wer den in nächster Zeit unter anderem folgende Schiffe, die wäh rend des Nseessiuienstreitsalles ins Mittelmeer entsandt worden waren, zurückgezogen werden- Der neue australische Kreuzer ..Sydney", der Kreuzer ..Süsser" saustralikclies (geschwadert, der Minenleger ..Ndventure" sowie vier Zerstörer und nier ll Boote von der Zina-Station der Kreuzer ..Achilles" sNeu Seeland), die K> uzer ..Ajar" und ..Exeter" lWestindien) Wie die Regierung bereits angekündigt hat. wird die briti sche Flotte im Mittelmeer nach der Zurückziehung dieser Schilfs immer nochetwas Harker kein alsvor dem A Hes sin i e n st r e i l f a l'l Die Schlachtsch-fke ...Hood" und .,Re- pulse" werden der Mittelmeerflotte ständig zugeteilt. Zn amtlichen englischen Kreisen ivurde am Donnerstag erklärt, dasz die H-imoiflotte im Notfall s-ets für a-e erneute Verstärkung der Mittelmeereinkei'en verfiighor teü, werde Die Zakrtdauer kür Kriegsnh-ffe von Enaland nach ckib - ar hetraa,- -Ist Stunden Ferner wird daraus hinaew-eien. da'z die -n ' - britischen Mittelmeerstülznunkten für die Ilnterb! inaun-a zusätz licher Seh ffe getroffenen Vorkehrungen ständiger Natur sein werden. Der diplomatiscl» Reuterkorresyondent schreckt. dasz die Frage der Flottenzurückziebung bereits in d-n kürziüchen ilnter- redunaen des itnsienisclien Botschafn-rs chrand- m t deai For- an Office besprochen worden se- Zedach sei von irgend-üien Kuh handel mit Ztalwn keine M-d-- D e 'Va'lerei'u'gen üü - d > x. -- ringerung der Miktelmeerslolte seien schon vor ein zeu Wixken getroffen worden. „Der Türke muß alleiniger, unbeschränkter Herrscher dieser Meerengen sein" Istanbul, Id Juli Ein Leitartikel der Zeitung „Eümhuriyet", der. wie in unterrichteten Kreisen behauptet wird aus Bedanken- gänge des Staatspräsidenten Atatürk selbst zu- riickgeht, bekaszt sich mit der Meerengenkonserenz. Es heiszt darin: Wenn die Türkei so loyal gewesen ist. ihre völlige Wehrfreiheit aus dem Wege internationaler Ver handlungen anzustrebeu. so darf dies nicht mit naiver (Gut gläubigkeit verwechselt werden. Die Türkei verfolgt aufmerk sam das Spiel, das jetzt in Montreur vor sich geht Die An sicht des türkischen Volkes ist folgende: Die Meerengen bedeuten die Unabhängigkeit der Türkes. Der Türke muh alleiniaer, unbeschränkter Beherrscher dieser Meerengen sein. ODer Türke denkt nicht daran, diese wirtschaftlich wichtigen -vEalserstraszen dem internationalen Handel zu verschliehen. der Türke will aber, das; seine loyale Haltung von den anderen Staaten anerkannt wird und o,u> s-inen Kcr.'cktiokcu Ansprüchen aus Sicherheit genüat nord Wenn jeder ans-,.- Ztaot "ms Recht zu haben glaubt. üi> Meerengen zu durchiohren, wie es ihm beliebt, wenn ieder andere allo meint, die Türen oes türkischen Hauses nach Belieben gebrauchen zu können, ko nur; Ve an r. engenkrage sehr rasch eine Lösung küiden Dann w d aäwüch der Türke erklären: Die Türen meines Hauses sind - rschi-ss n. Ich öffne sie. wem ick will und uns ich will. Die Macht, sie zu schlieren und öffnen, besitze ich Tiefe erneute, von. höchster Stelle ausgehende Warnung, die Konferenz in Montreur wegen des englikch- sowjetrussischen Gegensatzes nickt länaer hinanszuzöaeru. ha» in der türkischen Oekkentlickkeit grössten Widerhall oe-unden Man erwartet eine einseitiae Willenserkloruna der Türkei, gekotzt non praktischen Mahnabmen, wenü nickt binnen kurzem in Mw- treur eine die Türkei befriedigende Lösung -rzieli wckd. Mi nisterpräsident Z s m ed Zn ü m ii hotte eme m e h r st ü ndig e Unterredung in Zstanbul m-t dem Staatspräsiden ten Atatürk, worauf der Ministerpräsident nach Ankara zurückreiste, um einen Minikt -rrat zu leiten, der non, frü hen Morgen bis in die späten Abendstunden dauerte und sich mit dem Schicksal der Konferenz in Montreur besagte. Lieber 300 Todesopfer der amerlk. Hitzewelle Rewyork, 10. Juli. Die Zahl der Todesopfer der Hitzewelle im Mittelwesten ist auf über Ml) gestiegen Auch in den Oststaaten sind zahlreiche Opfer des ungewöhnlich Heiszen Wetters zu verzeichne» In der Stadl Newyork stieg das Thermometer am Donnerstag nachmittag auf ltl (Krad Celsius und erreichte damit seit dem 7. August 1918 den höchsten Stand In den dicht bevölkerten Stadtbezirken herrscht eine wahre Backofenglut. Gin Vorstoß der Rexisten im Senat Brüssel, 10. Juli. Iw belgischen Senat wurde Donnerstag abend die Regie rung von den Rexisten über die verschiedenen Finanzskandale befragt. Hauptredner war der rexistische Senator (straf de (struuue. Der Interpellant betonte, das; die rexistische Bewe gung mit der Aufdeckung der Finauzskandale dem politischen System den Prozes; machen wolle. Gestühl aus ein umsaugrei ches Material suchte der Senator den Nachweis zu liefern, das; Politiker der verschiedenen Parteien sich Fiuauzmanöveru zum Schaden des Staates und der Sparer hingegeben haben. Die Regierungen hätten seit 1932 diese Dinge geduldet. Die Iu- stiziuinister seien von einer himmelschreienden Nachsicht gewesen. Das politische Regime habe alles vertuscht und sich damit zum Helfershelfer der politischen Volksplünöerer acmacht. Auch die gegenwärtige Regierung sei nicht besser als ihre Vorgänger. Die Verlesung der Interpellation dauerte zwei Stunden. Ministerpräsident van Zeclaud und Iustizmmister Bovesse wohn ten der Sitzung bei. Kommunistensührer in Hamburg zum Tode verurteilt Hamburg, Ick Juli. In dem seit mehreren Wochen verhandelten Prozetz gegen den ehemaligen Gausührer des Rotsrontkämpferbundes Edgar Andre vor dem Strafsenat des Hanseatischen Ober- landosgerichts ivurde am Freilagvormittag das Urteil ge fällt. Andre wurde wegen Vorbereitung des Hoch verrates in Tateinheit mit gemeinschaftlichem, vollendetem Mord in einem Falle, gemeinschastlichem, versuchtem Mord in ü Fällen sowie Landsriedcnsbruch und Aufruhr, und zwar in beiden Fällen als Rädelsführer, ferner in Tateinheit mit gemeinschastliklhnn, versuchtem Mord« in 3 Fällen, Landsriedeus- bruch und Aufruhr, und zwar in beiden Fällen als Rädelsführer, zum Tode verurteilt. Dem Angeklagten werden die bürgerlichen Ehrenrechte aus Lebenszeit aberkannt. Die bei dem Angeklagten beschlagnahmten Schriften, Biiäptt und Broschüren wurden einge,zogen. Der Angeklagte l;at die Kosten des Ver- sahrens zu tragen. Krise in Monkreux Als die Mcerengenkonferenz begann haben fick alle in Montreur vertretenen Staaten in Höflichteitserklärnu» gen gegenüber der Türke überboten und ohne Ausnahme das grundsätzliche Recht der Türkei aus eine Wieder befestigung der Dardanellen anerkannt. Rur ein blutiger Neuling in den Methoden politischer Perhandlungskünste hätte aber annehmen können, das; damit ein neues Meer engenabkommen schon gesichert sei. Die Schwierigkeiten der Konferenz begannen erwarlungsgemäsz, als man fick zur Erörterung der Einzelheiten an den Tisch setzte und dis verschiedenen Interessen der einzelnen Staaten in den Vordergrund geschoben wurden. Mittlerweile haben ach die Gegensätze schon so weit zugeipitzk, das; von einer .rüsten Krise der Konferenz gesprochen werden mutz. Auch wenn inzwischen ser sowjetrussische Autzenkommissar Litwinow das Gerücht, er wolle im Falle einer Nichtanerkennung der russischen Forderungen die Meerengenkonferenz verlassen, selber dementiert har, bleibt der russisch-englische Gegensatz doch als ein ernires Symptom bestehen, und es gibt infolge dessen heute in der internationalen Preise nicht wenigs Stimmen, die pessimistisch ein drohendes Fiasko der Konfe renz an die Wand malen. Die eigentlichen Gegner aus der Konferenz sind nun nicht etwa England und die Türkei, sondern Sowsetrutzland und England Die Lage nt ziemlich verworren, einmal weil das rein sachliche Interesse der ver schiedenen Staaten an den Meerengen divergiert: zum an deren, weil sich in Monk -ur die verschiedenen Linien der Weltpalitik überschneiden Ec. l at ück auch bei dieser Konfe renz wieder einmal gezeigt, datz. sobald eine Nachkriegs« frage aukgeworken wird, unmittelbar ein gratzer Komplex europäischer Probleme mit hineinaezogen in. Die Türkei hatte in Auswirkung des türkisch rätebündiicken Freund schaftsvertrages in ihrem ursprünglichen Entwurf kür ein neues Meerengcnüatui der Sowjetflotte im Schwarzen Meer gewisse Sonderrechte einränmen wollen England aber und auch Italien mutzten, falls der SowjenlaUe ein ungehindertes Aussahrlsrecht aus dem Schwarzen Meer zugestanden würde, eine empfindliche Störung des F l o t t e n g l e i ck g e w i ch t s im Mittelmeer be'ürclnen. Ebenfalls konnten sich, da vom Mittelmeer aus die See wege schlieülich auch in dm Still-n Diean und in die Oase» führen, auch andere Länder, nicht zuletzt Japan, durch eine sotzche Regelung der M-' en.zen'raae beunruhigt 'üb len. Der englische Entwurf nun. über den bisher keine Einigung erzielt werden konnte, neilt ein Kompromitz dar zwischen den Vorschlägen der Türkei und den englischen Interessen. Er versucht unter Beseitigung der sowiclruisi- ichen Vorrechte vor allen Dingen eine Regelung iiir den Kriegsfall zu treffen und übertragt dabei unter weitge hender Ausschaltung der türkischen Souveränität die letzte Entscheidung auf den Völkerbnndsrai. der das Reckt er halten soll, mit Zweidrittelmehrheit Matznabmen der Türkei als ungesetzlich erklären und aufheben zu können. Ankara iir von Sen britischen Wünschen und Vorscklä, gen alles andere als entzückt. Die türkische Presse Hai lick, müde der Differenzen, die die Türkei Nickis angchen, aus den Standpunkt gestellt. Satz die Gegeniätze zwischen Sen einzelnen Landern wegen des Durckiahrtsrechtes fremder Kriegsschiffe von den anderen beteiligten Machten — es kommen in erner Linie England. Rutzland und Japan in Frage — selbst ausgetragen werden müssen. Die einzige Bedingung der Türkei, die auch in ihrem Entwurf nieder gelegt wurde. ist, Satz die Stärke und die Durchsabns.zeit der fremden Flotten so gehalten wird, dasz keine unmittel bare Bedrohung der türkischen Sicherheit entsteht. Der Entscheidung, die Dardanellen im Falle eines Krieges iiir die kriegführenden Mächte sperren zu müssen, will die Türkei aus dem Wege geben, weil sie es nicht für vorteil haft hält, zwischen zwei Feuer zu geraten und weil sie vor allem nicht in die Lage kommen will, ani eigene Ver antwortung ein Ausfabrrverbvl iiir die sowjetrussische Schwarz-Meer-Flotte auszusprechen. So ergibt sich als Aus strahlung des türkisch-räiebündischen Freunduhastsvertrages der immerhin einigermassen merkwürdige Zustand, das; die Türkei ausgereckner an dem Punkt das Reckt der Souve, ränität nicht annehmen will, wo England es konzediert und für diesen Fall sich lieber auf eine inieruaiionale Ver pflichtung stützt Im übrigen zeigt sich Antara deutlich verstimmt darüber, Satz Ser ursprüngliche Zweck der Konse renz von Monkreu-:, die Sicherheit der Türkei zu gewähr leisten. bisher noch wenig in Erscheinung getreten ist. Die Zeitungen haben schon warnend darauf hinge wiesen. datz die Festlegung des türkischen Anspruches auf Sicherheit nicht länaer kinausaezoaeri werden dürfe, weit