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Dresdner Nachrichten : 21.02.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189402210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-02
- Tag 1894-02-21
-
Monat
1894-02
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.02.1894
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LovLrmsLäsü- Llotsr von -L'i LH. »u. >«»« krTttjickriSt»!» I ««>»- U»uäluo8. v^«I,«rIlUl ru bilUxon, 1e8tvll kroisc-u. 1.MWcI>M-8i!iil>s! btvUrelderL«»«»« 2. 39. ^ahrqanq. Ausl. 5.6.099 Stilck. Julias Vvutlvr, vrc^len. VsUslr. IS, eiupholrlt in g:rü88ter >»-,«»>>>: LU-ibll.» Oossvi« UI»! IliiU". H» l> 1li„« mul I.UI«»I- ?resden, 1894. 1'einera VÄds uu«t M>l«- Vsmli Mi- .—, lim». ! ^ !l"»E Gl' ls-UilillllllllL 1 ! HIrlx: ' Kunntli, ri . tj.LlnrlcttmIIst ^ ^ >VLll8tl'. 8. Hut«» HlüIIvr, K I.>ittl,I,»,i!,tr. 1'.» lüinl. IU -rH- i" iLosousoKir! U«4i, nunss I»lllie. I« «Ul > ^»ut III, X, . 1717. .. e. L «r. z» Äieael: Landtagsverhandlungen, 'Besichtigung der 'Bahnhossbanten. Gesammt- Käiser Wilhelm beim Fürsten Vismmck. Kolv»ialdel>atte .... rathssitzmig, Sachs. 'Mililärvercin, «fferichtsvcrhandlnngen. K'gl. Eoiffervatorimn. mann. Rach seiner Anffckst iehllc bei demselben ein gewisser Zu satz von Bnreaiitratisinus. sodas; die Rcchunngslommiision des Üreichstages später noch mit den folgen davoit zn ilntn bekommen lvürde. „Wie es die Verhältni'se damals mit sich brachteil", be- merkte Graf Eaprivi am Sonnabend, „war für eine geordnete Venvaliung leine Möglichkeit, und es ist da ziemlich lose mit Geld »mgegangcn ivvrden. Und noch bor wenigen Tagen", setzte er hinzu, „tag mir ritz Antrag vor, das Kalknlatnr-Personal zu vermeinen, weil man mit der Bearbeitung der Wißmannschen Rechnungen nicht fertig werden kann." Ter Parlamentsbericht verzeichnet hier wiederholt ein „Hört, hört! links". Tiefe Ilein- lichen Ausstellungen an dem Wißmannschen Regiment waren in Mir ve» Monat März werden Bestellungen auf die „Dresdner Nachrichten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäftsstelle zn vtt Pfennige», für auswärts dei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Neiäisgebiete zu <w Pfennigen, dei den K. U postaintern >n Oesterreich Ungarn zu btt» Kreuzern und bei de» postanstalten im tvkltpastverei» mit entsprechendem postzuschlaa, angenommen. Geschäftsstelle der Dresdner Nachrichten. ltkarienstratze Z8 (Erdgeschoß). Politisches. Der Fricdcnsschluß ztvischen Kaiser Willirlin H, und denr Ali reichskanzler hat durch den Besuch drs Monarchen in Friedrich-srnh seine letzte und schönste Weihe empfangen. Das; dem denkwürdigen Ai. Januar, an welchem Fürst Bismarck zum ersten Riale seit vier Jahren wieder am kaiserlichen Hvslager erschien, von dem Herrscher mit königlichen Ehren empfangen und von dem Bolle im Triumph- zuge geleitet, der IR Februar gefolgt ist, gicbt den vollgiltigen Beweis, daß es dem hochherzigen Enkel Kaiser Wilhelms l. darum zu thun ist, dacl leider so lange unterbrochene Verhältnis; zu dem Wcrknrcistcr der deutschen Einheit so wieder herzustellen, das; der Erinnerung an die trüben Tage des Missverständnisses und des Zerwürfnisses jedes Gefühl der Bitterkeit genommen werden muh. Seit dein Herbst 1888 ist unser Kaiser nicht mehr im Herrenbause von Friedrichsruh gewesen. Jetzt hat er dort wieder als Gast ge weilt mit derselben Gesinnung, die er damals in dankbarer Be wundcruug und Verehrung dem grössten Diener seines Hauses und seines Vaterlandes gezollt hat. Mit erneutem Jubel und doppelter Genugthunng haben es alle deutschen Patrioten aus dem weiten Erdenrund begrüsst, das; der Kaiser sich mit der ersten Be gegnung mit dem alten Kanzler nicht begnügt hat, dass sein Herz das Bedürfniss nach einem zweiten Wiedersehen empfand. Es handelt sich hierbei keineswegs um einen Akt der Höflichkeit. Ter Besuch des Fürsten Bismarck in Berlin war die Folge einer kaiser lichen Einladung zu einer militärischen Jubiläumsfeier. Einen solchen Besuch zn crwiedern, liegt durchaus nicht in denr Bereich der ccremvniellen Verpflichtungen eines Souveräns. Tie Reise Kaiser Wilhelms nach dem Lanenburger Fürstcnschlosse ist kein Gegenbesuch, sondern ein außergewöhnliches Zeugnis; kaiserlicher Freundschaft und Werthschätzung. Der Besuch ist daher auch voll ständig im Rahmen herzlicher Intimität verlaufen, und seine Be deutung liegt somit zunächst nur auf dem Gebiete des rein Mensch lichen. Es hieße die lautere Frellde an dem schönen Ereignijs, das sich soeben im TuSknlum des alten Kanzlers vollzogen hat, trübe»' wollte man politische Betrachtungen hcreinzcrrcn und wohl gar die Frage anfwerfen, ob nicht etwa die zweite Begegnung zwischen dem Träger der Kaiserkrone und dem Manne, der sie einst geschmiedet hat. demnächst sichtbare Folgen für die aktuelle Politik »ach sich ziehen werde. Tb dies der Fall sein wird oder nicht, wir haben allen Grund, Gott dafür zn danken, daß sich endlich die so heiß ersehnte Wandlung in den Beziehungen zwischen dem mngen Kaiser und dem alten Kanzler in schönster Vollendung vollzogen hat und daß endlich wieder einmal Tage gekommen sind, in denen das nationale Hochgefühl eniporschlagcn darf zum Heile und zum Segen unseres geliebten Vaterlandes. Das lange Sündenregister, das im Verlause der Kolonial- dcbatten entrollt worden ist, hat den zufriedenen Sinn des Reichs kanzlers Grasen Eaprivi nicht zu erschüttern vermocht. Während die Redner fast aller Parteien darin nbercinstinnnten. daß nur in letzter Zeit ans dem Gebiete der Kolonialvolitik schwere Mißerfolge auszuweisen haben: während von allen Seiten Klagen über Klagen, Beschwerden über Beschwerden erhoben wurden wegen der Mißgriffe der Kolonialverwaltung in der Auswahl der Persönlichkeiten und in der Behandlung der Eingeborenen, wegen oer Vorgänge in Kamerun, wegen der diplomatischen Verträge mit Frankreich und England, wegen des herrschenden Bureaukrarismus und Assessoris- nins und dergleichen niehr, erklärte der Reichskanzler, daß er in allen Punkten vollkommen zufrieden sei und daß er die begründete Ueberzeugung habe, daß wir mit unseren geringen Mitteln allent halben das Beste erreicht hätten. Das System des Militarismus und des Asscssorismus hat sich nach seiner Ansicht „bis jetzt vor züglich bewährt". Er wisse nicht, was man an dem Shstcm zu ändern hätte. Aus die Kritik, die an den Verträgen mit England und Frankreich geübt wurde, crwiederte der Reichskanzler: „Ich kann nur sagen, daß ich mit den Verträgen ganz zufrieden bin." Bezüglich der Mißerfolge in Kamerun, die er als solche nicht aner kenne» will, versicherte Gras Eaprivi, daß geschehen sei, was geschehen konnte, daß ein Berliner Rcgicrungsrath nach der Kolonie gesandt sei, »in mit Tinte und Jeder eine sogenannte Tisziplinaruntcrsnchnng vorzunehmen und um dann vom grünen Tische aus je nach dem Ergebnisse derselben Abhilfe eintrcten zu lassen. Dem von den Parlamentariern hart angegriffenen Kanzler Leist stellte der General- kanzlcr das Zeugniß aus, daß er ein tüchtiger Kvlvnialbcamler sei, der über die Neger eingehende Studien gemacht habe Den Gou verneur Zimmerer, der vielfach Mißfallen und Mißtrauen in kolo nialfreundlichen Kreisen cnegt hat, nannte der oberste Chef unserer Kolonialverwaltung einen sehr guten Bcrwalter für unsere Kolonien, der sich unserer Interessen dort in eben so hohem Maße angenom men habe wie seine Vorgänger. Mit Allein und mit Jedem ist dcr Ncich?kaiitlcri»!'rieden, nur mitEiiicm nicht, mit — Herrnv.Wiß- ««r« «»*«»««« .1 's««,*« «Kr in»«, Leillried K rislll. « u reust c-n, D Nrllstr. 22. ^I,> > ^ j'.I, krri!>-«'jo5 «lki4 ^VlEk.er Assalejili. l, l',7. l'. 1?. Mittwoch, 21. Februar. Ausgaben zur Unterdrückung von Meutereien iir dcn Eüat eimtellen müssen. Heitertest.> Das Eintreten des Reich-Kanzlers ff» seine Beamten ist >a 'ein- wohtthiiend, aber schließlich muß doch die Ta che über den Perioneir siehe». Rrichslanzler Grat Eavrivi: Wenn bou dem Recht Gebrauch gemacht wird, hier Mißstände znr Sprache zu bringe», io wäre es doch gewagt, daraus zn schließen, daß wirtlich Mißstände vorhanden und. Wenn es Gun Arnim ihr seine Pilickst Hali, solche Tinge hier zur Sprache zn bringen, so Halle ich es jür die mcststge, erst »ach erialgler Untersuchung zu nrlheilen I» uiiicrer Armee hem'chi nickst der Gebrauch, einen General sofort al'-.nhermcn, wenn er geschlagen ick. Handelleu wir in den Koionieu anders, so würden wir au Siebe eines eriahreneu Beamte», der einmal einen Mißerfolg halte, leicht eine» Beamleu doclbiu bekomme», der unerfahren i't Tavon. daß Kanzler Leist die Meisterei liäiie vorausiehe» müssen, bin ich auch durch die Aus'ülmmge» des Graten Aniim nickst überzeugt ivorden. — Abg. Beckh streit. Vvlkspst erörtert noch einmal den Fall Wolkamer. — Abg. Bebel stvz. : Ans dem Falle Worüber n. Brohin habe ick, der ! Regierung teincn Vorwurf gemacht. Ich erkenne an, daß sie in der That so recht nach dem Herzen des Nörglers Engen Richter. In dem Munde des Reichskanzlers mußten sie überraichen. Einem ^ so hochverdienten Manne nsic Wißmann gegenüber sollte man doch G wahrlich nicht den Vorwurf erheben, daß er nickst im Stande ist, j dieier Sache ihre Schuldigkeit getha» hat. Tie Vorlegung der die Rechnungen nach der herkömmlichen Schablone auszustellen.. Peitschen war»öthig, >,m gerade gegeuiiber Ihre» Ai-ssuhrungen Vielleicht ist er dieses Mangels wegen worden. Der Abg. Gras v. stkiiim hat der deutschen Kolonialvolitik erworben, reichen Bahnbrechers der dentschcn Kultur im dunsten Erdtheil in warmer Weise annahm. Unter lebhaftem Beifall sagte der freikonserbative Redner: „Ich möchte die Gelegenheit nicht borübeigeheii lassen, zn sagen, daß, trotzdem Herr b. mann nicht geeignet ist, Mitglied der Hbercechnnngslammkr zu werden, er doch den deutschen Namen groß gemacht und dem deutschen Ansehen ein solches Fundament geschaffen hat. daß ich wirklich bedauere, daß er >'o erwähnt ist." Und ebenso treffend war die Abfertigung, die Gras v. Arnim den Sozialdemotcaleu und den Freisinnige» wegen ihrer Angriffe auf untere Kolonien zu Tlieil werden ließ. Mit diesen über nationales Emvsinde» zu streiten, würde allerdings ein ebenso vergebliches Bemühen sein, wie mit den Snaheliiiegern deutsch zu reden. Htnnchreib- und Hcr»,prkch-Vtnchte vom LO. Februar. B erli». Rei ch Stag. Tie Berathung » wird beim Etat für Kanieruit iorigesetzt. sEentr) weist die Insinuation Bebels zurück, >en Schablone auszustellen,. peistcheti war iiistlug, um geraoe gegenüber ^hre» A'-s'uhrungeu zur Uulbäiigkeit vemrllieilt! "vn Kultur und Ehrtsienllmnt.zu zeige», welche Knltiirmittel dort c in,-,'st^>,,,mH äebraiickst werde». Las Ehnstenstmtii hat nch eben ,cdcr:e,t de» sich ocn ^.atii aitcr ,zn»>wc. aj„st,cher„ngeii des Kuliurzu'tai,des angepaßt. Auch die daß ee sich des ertrug- Hörigkeit hat das Ehristeiithum aeceptirt, als die Sklaverei nickst mehr aufrecht zu erhalte» war: sagte doch Luther, es sei eine SchaiHe und Schmach, daß die Leine nicht mehr Leibeigene sein wollten. Tie Feinde jeden Fortschritts sind immer nur auf Seite ... .der.Kirche zu sinden. Tie Peitschen bewahren wir uns auf. nicht Ww> j als Modelle für unseren Zukunstsslaat. sondern in unsere» Museen als abschreckende Beispiele dasiir, was der heutige Kulturstaat siir Mittel auzuwenden vermag. - Abg. Schall stons.): Die Verur- cheilung solcher Mißhandlungen versieht sich von selbst. Ich habe ichoii oft ausgesprochen, daß die Haiiviuriachen solcher Zustände in Atrsta nicht die schlimmen Eigciischasten der Schwarzen seien, wn dcm das schlechte Beispiel der Weiße». Luther steht iliiirmlioch über dem Verdacht, die Sklaverei gebilligt z» habe». — Abg. Tr. Lieber <Ee»st.H Das Eliristeiikhmn ist die Quelle der Knllnr. ist es doch Tbatsache, daß es znm Gegensätze der damaligen .Kultur in Er scheinung getreten ist. Bebel ist eben unfähig, das Ehriitentlmin zn »erstehen. Vor dem Ehristeiithum galt: die Meinst»'» sind ent weder Sklaven oder Freie. Erst das Ehrislenthnm hat an die Sielte dieses Satzes gesetzt: die Menichen sind alle Ebenbilder Gotws. Der Etat ihr Kameum wird genehmigt, desgleichen der cca,'-! ist- Tvgo. - Beim Etat für Züdwestäsrita »iolivirt Abg. Tr. Hamtiiacher ckil.t das barte Urtheil, das die Koimui'sion durch den ,tvg. L r. -uiui gst-tereitleit über Herrn b. Fraiioius gefällt bat. Snd- c ist nickst der rich- Augeiilsticklich herricht dvrt es Unglück, wie es hat, werden auch pfermuth der Kolv- Wolltchaszucht Koiikurre»; für die deutsche Landwirthichaft gefördert. Er wünscht Aufklärung darüber, ob im Avril in Hornkrans zahlreiche Frauen und Kinder grtödtct worden sind. -- Abg. Graf v. Arnim sieht in Südivcstasrita eine .unserer zukunftsreichsten Kolonien. War es übcrhaistst richtig, den wie mr lau»'. ^ Krieg mit Witbvi zn beginnen, wenn derselbe so aussichtslos ist, »r, ns.- u», u.»' ' ' " '' - — - - — eingermmt werden. Znr Zeit kommt cs nur ans die ,Z-rage an: i ^ Haubtsache die Wie weit können wir das Lcklavenhalten in unterem Schutzgebiete r, „sttick, auch den Eingeborenen verbieten? Es wäre Wahnsinn, die Skla verei mit einem Schlaue zn verbieten. — Abg. Scliall <!:'»>'.>: Hoffentlich wcrdc die Regierung der evangelischen Mösion ihren Schutz in demselben Maße zu Tlieil werden lauen lische». Tas Rech», über Missionssache» mitz!»'l>rechen. imme ech,^, ch„ :>,',-jst,skanzler iieulich dacstcllte? Tireltor der Kolo- de» ^ o-stachdmiioUatei> abtpreche». „ statcn ^ „ialabllieiluug Kavier: Auch »ach Südweslansta ist eine Kommis- aus den Tisch des HauieS uicdergelegteii P'-iluheu würde» die selbe» wol>l als Modelle stir die Zulunst au'beivalue». den» de» sozialdemokratische Zutimstsstaat sei doch nur ein Stlavereizutiaiid. Emen komischen Eindruck müsse cS »tachcii. wenn eine sonst so internationale Partei hier nationale Gesiclstsvunlte hervorbelst und von einer Schädigung des Ansehens Teuischlauds durch die Vor. gange in Kameru» spreche» will. - Tiretcor i» dee K'olouial abUieilnitg Kapser erklärt, daß unter den von Tr Lieber erwähnte» Voraussetzungen eine Ahndung wegen der Kameruner Vorgänge stattsindeii werde. Aber wir verdammen Niemanden »»gehört. Tic Nutersuchuug gegen den Kanzler Leist ist ia im Gauge. Die Frage des Sklavenhalrciis in den Kolonien aulangciid. vergeht cS stch von ielvst, daß ein Deutscher in den Kolonie» keine Sklaven halten darf. Rach den »»gestellte» Erhebungen ist es aber rein »»möglich, die sogenannten Hausiklabeii der Eingeborenen mit einem SclstageH aurzithebe» Wir verbieten das ZiichtigungSrecht und wir betrachten die Sklaven nicht als RechtSobjekte, svndeni als Rechtssribjekle. wir bitten, uns Zeit zn lasten, um Weiler fvrtzu- schrciten. Zwischen den katholischen und evangelischen Missionen wird kein Unterschied gemacht. Wenn neulich nur von den Vätern des heiligen Geistes die Rede war, so lag dies daran, daß diese in Kamerun hauptsächlich in Betracht kommen. Im Falle Worüber n. Brohin trifft die Regierung keine Schuld. Wir haben in Paris Schritte gethan und erreicht, daß cs bei der Answcilnng sein Be wenden hat. Schadcnaiisprüche. welche die Gesellschaft geltend machte, ließen sich nicht vertreten. Hatte dvch der Agent Richter während seiner Amvesenhcit beim König Belmnzin die Leute dessel ben im Kanonciischicße» eingeübt. Haiststsache ist. daß die Sklaven der- Firma gefesselt arisaclierert wurden: deshalb bat auch unser Kanonenboot „Habicht" sv lange in jenen Gewässern geweilt »nd die Einschiffung der Neger verhindert. Die Firma sagt in rbrer Den! schrist, daß sie sich ans den nüchternen Geschästsstandvrinkt stelle. Daß, wie in dieser Denkschrift behauptet wird, die kaiserliche Ne gierung selbst in Talwmch Sklaven babe anwerben lassen und ans ihre Schiffe transportirt habe, ist eine Unwahrheit. Zu verckeniien ist nickst, daß die Firma auch mildernde Umstände zur Seite hat. Der Aufenthalt in einem solchen Lande »rag ivvhl geeignet sei», die.Begriffe zn verwirren: auch »rachen es andere, darunter sran zösische Firmen, ähnlich. Jedenfalls trifft die deutsche Regierung kein Vvrwurs. sie hat der Firma ihren Scbntz in dem Augenblicke versagt, wo sie sich über deren Handlungsweise klar- wurde. Zur AriSfüllinig einer Lücke in der Gesetzgebung bezüglich der Sklaverei sind wir bereit. — Abg. Gras v. Arnim »Reichst'.l: Wir hätten wenigstens ein Wort des Tadels über den Kanzler Leist vom Reichskanzler bören müssen, und man hätte uns sagen müssen, daß Leist bis zum Ausgange der Untersuchung siisvendirt werde. Der Reichskanzler sagt, eine Meuterei lasse sich nicht vorheriebe»: aber es siebt doch fest, daß die Nichtzahlung von Löhnen die Uuache war. Und wenn der Reichskanzler meint, tolcbe Meutereien käme» öfters vor, sv will ich doch nicht wünschen, daß wir icdes Jahr v g c o r o n r r e n p a n s verrei» in erster Zue Anffiichimg und Gewinnung der Kali Ter Minister für Landwirtlmbast ilu-ilie iwn zur Untelsucbung abgeiandt worden. Tic Behauptung, es herrsche dort Anarchie, ist übertrieben. — Abg. v. Kurst, (ist.) stimmt Namens iciiier Fraktion den Auslassungen des Tr. Haiiiinacher und des Grate» Arnim zu. - Ter Etat stir Südwestasrita wird gcneh migt. Morgen Anträge belr. die Haudlungsgehilleit und das Haiisirweseu. Berlin. Das Abgeordnetenhaus verreib in erster Lesung die Vorlage betr. und Äagiicsimwalze. u. A. mit. daß die bei uns vorhandene» Menaeir an Düngeialze», die wir noch gewinnen können, am 8" Milliarde» Eentner vereck, net werden-, sie würden für 2E Jahre verreichen, um umere Laiidwirlh'chast zu versorgen Die Vorlage wurde nach längerer Devatle. in welcher die Ansichten erheblich atlseiitandcigiiige». an eine Kommission von 21 Mitgliedern verwiesen. B e r l i n. In der Bndgetkommiision des Reichstages wurden beute die Etats für Sachten und Württemberg im Militärbudget ohne Debatte genehmigt. — Die KoiiturSoldmingsto,»mi"ion >m Reichstag hat de» Beschluß der Bevorrechtuna der Banhandwerkcr- fordcrungen in zweiter Leiiing wieder amgehoben. B.crlin. Wie die Sachsen Altenburg aaleztg." miitheilt. stürzte Prinz Ernst von Sachsen Altenburg am Sonntag in der Reitbahn in Alten bürg mit denr Pferde: dieses siel am de» Prinzen, der dadiml, eine Verrenkung des Hüftgelenks erlitt. Ter Vertrag mit Ruß land betreffend die Ueberweinma beiderieitiacr ^taatsaiuzeliörigc» bestimmt: Beide Tbeile vertfflickueu sich. Tieieniaen stirer '"stieren Angehörige», welche ihre Staatsangclst'rigleit durch Ahwc'enlieir im 'Ausland oder durch 'vrmale Entlassimg oder aikf andere Weise verloren haben, zu übernehmen, falls Jene nicht eine andere Staats angchörigteit erworben haben. Dicie Uebcrnalmict'fl.rckst si'll sich jedoch nicht erstrecken aus Personen, welche die von ihre» Eltern verlorene StantSangehöriglest ihrerseits niemals besessen haben. ,7- Die Sstber Enaneke Kommission tritt am TviiiierStag iinlei'Porntz deS Staatsselrelärs Grasrn r> Posadowst» im Reichslage zinainmen. Zn Rcgicrilngskonimiffaien sind ernannt: von der Teisticben Reims bank Geh. L bemnanzrath Haltung »>id voin üseiMStmanani! <steh. Regieriingsralh v Glcnenapp: eS sind, dies Lsetelben. die ini vorigen Jahre Teittichlaiid ans de, Bciiffeler Mnnzkomeieiiz ver treten haben - Berlin Herrn Richter erstbestst, wie er in der „Freii. Ztg " sogt, die Mehrheit im Reichstag für de» russischen vairdclsvertraa nicht mehr so sicher wie vor einigen Woche», schuld trage die verkehrte Rcgrerungspolittl und die Vcrguickimg der Fragen der Staffeltarstc und des Identitätsnachweises mit dem Handelsverträge. Berlin. Der ..Lokalanzcigcr". der die falsche Nachrickst von dem Untergänge der „Victoria Augusta" gebracht hat. Geilt setzt die alnckliche Anknnit drs Schiffes in New Vorl an der ersten Stelle seiner henligcn tst'nnuner mit. 'S 2. Z-Z 2.S - ?s
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