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SN L. ns». -r, lker. feil Ma. »g, ober z. tO. ivlier ^ren, nenn, >6N. m jetzt inck. n ?ark) Zister. Rabenauer Artiger Erscheint Dienstag, Donnerstax u. Sonnabend. Abonnementspreis einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Ml. Zeitung siir Wennd) Seisersdors. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., sür auswärtige Inserenten 1S Ps. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzei g rn sür alle Zeitungen. Klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, CotzmannsVorf, Lnban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 107. s-rnspr-cher: Amt Deuben 2120 Sonnabend, den 10. September 1910. s-rnspr-cher: «Mt Deube« 2120 LZ, Jahrgang. IW nd, per den mir eil. Markt. wechsel, ldscheine land.so- ypothek. is durch l I Uhr. rkt .Hammel 49-53, albe» u. 3. Qual 2. Qual- 57—60, Hammel ml. 83— 54—5', No Montag, den 12. ds. Mts. nachmittags 5 Uhr sollen im Ratskeller hierselbst verschiedene Schuh- und Fensterputzmittel gegen sofortige Barzahlung meistbietend versteigert werden. Rabenau, am 8. September 1910. Der Stadtrat. Aus Nab una fern. Rabenau, den 9. September 1910. — Unfreundliches, kiihleS Welter, das sich in unserer Gegend sogar bis zum Nachtfrost steigern soll, kündigen mehrere Welter-Propheten sür die nächste Zeit an. Nach der Witterung der letzten Tage zu urteilen, scheint es schon seinen Anfang zu nehmen. — Vor dem Schwurgericht Freiberg hatte sich am Mitt- woch zu verantworten der Maschinenarbeiter Franz Paul Voigt aus Rabenau wegen Notzucht und Beleidigung. Der aus der Untersuchungshaft vorgeführte Beschuldigte ist in dieser seit dem 15. August d. I. Ec ist geboren am 16. August 1878 zu Langhennersdorf bei Freiberg, hat gedient im 177. Regiment, Jahrgang 1898—1900, ist verheiratet und Vater von 10 Kindern, wovon 4 gestorben sind. Der Ange klagte ist bisher unbestraft. Ec hat sich wegen eines in Ra benau in der Nacht vom 6. zum 7. Juni 1910 an seiner Wirtschafterin, der Waschfrau Friederike gesch. Fornbrannt geb. Werner, vollzogenen Sittlichkeitsverbrcchens zu verant worten. Seine Frau lag damals krank in Dresden. Zu der Verhandlung, die bis zur Zeugenvernehmung öffentlich ist, sind 12 Zeugen geladen. Voigt wurde zu 1 Jahr 3 Mo naten Gefängnis und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Der Angeklagte legte sofort Berufung ein. — Theater. Heute Freitag Abend wird das Zahnsche Ensemble auf der Albert-Höhe eine Operette aufführen, die gewiß Anerkennung findet und zwar „Der Bettelstudent" von Millöcker. Das Stück wurde hier noch nicht gegeben, kann daher nicht warm genug empfohlen werden- — Achtung! Verfallene Neichskasse ti sch ei ne! Die mit dem Datum vom 10. Januar 1882 aus- gefertigten Neichskafseuscheine zu 50, zu 20 und zu 5 Mark, sowie die mit dem Datum vom 5. Januar 1899 ausgefertig ten Neichskafseuscheine zu 50 Mk. werden nur noch bis zum 31. Dezember 1910 von der Neichsbauk eingelöst. Sodann gelangen sie nur noch bei der Königlich Preußischen Kontrolle der Staatspapiere in Berlin zur Einlösung. — In der Nähe von Brauns Mühle in Dresden-Plauen kollidierte am Mittwoch abend das Geschirr des Botenfuhr manns Aehlig aus Großölsa mit einem Wagen der Straßenbahn. Durch den heftigen Anprall wurden Vater Und Sohn aus dec Schoßkelle geworfen- Ersterer kam auf die Deichsel zu liegen und hatte die Geistesgegenwart, die Zügel der durchgehenden Pferde zu ergreifen, wodurch weiteres Unglück verhütet wurde. Leider geriet Aehlig jun. beim Ab sturz mit einem Fuß unter den Wagen und zog sich einen Knöchelbruch zu. Man brachte ihn mit der Straßenbahn nach der Bradeschen Klinik in Deuben, wo ihm Hilfe zu teil ward- An der Elektrischen wurden durch den Zusammenstoß mehrere Glasscheiben zertrümmert, das Botengeschirr »ahm wenig Schaden. — In der Simon'fchen Gärtnerei in Klein- Kreischa steht seit einigen Tagen ein noch Früchte tragender Apfelbaum rum zweiten Male in voller Blüte. — Bei der Gemeindevcrbandssparkasse Seifersdorf ! wurden im August 4669 Mk. eingezahlt und 1868,02 Mk- ) rurnckgezahlt. — Der in Zauckerode amtierende Oberlehrer Emil Richard Uhlig war beschuldigt worden, die Grenzen des Züch- sigungsrechts überschritten und mehrere Kinder der Gemeinde Zauckerode durch heftige Schläge verletzt zu haben. Oberlehrer Uhlig hatte sich deshalb vor dem Schöffengericht Döhlen iu verantworten. Die fast acht Stunden dauernde Beweis- Mifnahmc ergab, daß Uhlig daS ihm zusteheude ZüchtigungS- ttcht nicht überschritten hat, worauf seine Freisprechung erfolgte. — In einem Orte der Dresdner Pflege schrieb eine 13- jähOge Göre an einen 13jährigen Jungen folgenden bezeich nenden Brief: „Lieber Ernst! Bin überglücklich, da ich keiß, daß Du mit mir redest. Ist die Liebe eine wahre und sieue? Viele erzählen mir, daß Du mit andern Bestellungen wachst. Weiß also nicht, wem ich glauben soll. Vermag Dein Herz nicht die Liebe nur zu einer zu halten? Bin ich Dir zu gering? Bitte beantworte mir diese Fragen. Schreibe wir bitte, wenn Du Deinen Geburtstag hast. Wie wäre es denn, wenn wir heute in die Pilze gingen. Unter tausend Grüßen und Küssen verbleibt Hedwig". — Ein rechter Gemütsmensch muß ein Hausbesitzer in Klaffenbach sein. Ec hat an seiner Haustür folgende Worte angebracht: „Es wird ersucht, wenn es Menschen sind, die Türen nicht zu werfen. Ausgeschloffen davon ist das Rindvieh. Der Besitzer." — Eine Anschwellung des Elbstromes, die aber nach den vorliegenden amtlichen Wasserstandsmeldungen zu keinerlei Besorgnissen Anlaß bietet, ist in Sachsen zu erwar ten, da in den Zuflußgebieten der kleinen Elbe, Iser und Moldau in Böhmen in den letzten Tagen andauernde Nieder schläge stattgesunden haben, welche ein Steigen der genannten Flüsse zur Folge hatten. Der Höchststand in Dresden wird Freitag nacht mit 60 bis 70 Zentimeter über Null eintreten. — Vom Deutschen Gastwirtsverein wurde Frl. Martha Suchan für dreijährige Dienstzeit im Gasthof zuCoßm an n s- dorf mit einem Ehrendiplom ausgezeichnet. — Der in den Heiligen Hallen abgestürzte 80 Jahre alte Schuhmachermcister Beck inTharandt ist im Kranken- hause in Dresden-Friedrichstadt seinen Verletzungen erlegen. — Beim Rollen der Wäsche geriet das 13jährige Schul mädchen Oberländer in Burgstädt in das Getriebe und erlitt schwere innere Verletzungen. Ein vorübergehender Herr, der den Schrei des Kindes hörte, befreite es aus seiner schreck lichen Lage. Das Vorkommnis sollte eine Warnung sein, Kinder an elektrische Mangeln zu lassen. — In Sicbenlehn wurde ein 40 Jahre alter Schuh machermeister verhaftet, der im Verdacht steht, mit seinen Töchtern unzüchtige Handlungen während der Schulzeit vor genommen zu haben. — Dr. Lehmann in Freiberg erläßt folgende War nung: „Die unverehelichte Meta Lange, KonradSdorfer Weg hier, verbreitet Schriftstücke, die grobe und völlig grundlose Beschimpfungen meiner Person enthalten. DaS durch die Königl. Staatsanwaltschaft auf meine» Antrag gegen die Lange eingeleitete Verfahren mnßle wegen Geisteskrankheit der Beklagten eingestellt werde», dafür wird deren Entmündigung und Unterbringung von der Kgl. Kircheninspeklion beantragt Ich warne vor Weiterverbreitung der von der Lange gegen mich erhobenen verleuderischcn Anschuldigungen und bitte, Schriftstücke des erwähnten Inhalts bei hiesiger Kriminalpolizei abgeben zu wollen." — Kleine Notizen. — Der 15 Jahre alte Liftboy Rudolf Andrä geriet in einem Geschäftshause am Königsplatz in Leipzig, wo er in Stellung war, beim Bedienen des Fahrstuhls zwischen diesen und den Luftschacht. Andrä, der schwere Quetschungen erlitten hatte, starb auf dem Transport nach dem Krankenhause. — Nach Unterschlagung von 10 000 Mark ist der in einem Geschäft in Leipzig-Eutritzsch angestellte 27jährige Buchhalter Klentl flüchtig geworden. — In Beier feld schoß ein Klempner mit einer Pistole aus dem Fenster auf einen Radfahrer. Der in den Oberschenkel getroffene Mann,IcinZuschneider aus A u e, mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. — Während der Nacht war einem 20 Jahre alte» Färber in Neudorf i. E. während des Schlafens ein falscher Zahn mit Kautschuk in die Luftröhre geraten. Um den Fremdkörper zu entfernen, mußte sich der Mann im Kranken hause einer Operation unterziehen, an deren Folgen der Be dauernswerte nunmehr gestorben ist. — Deutschland verausgabte sür Rüstungen im Jahre 1883 367 Millionen Mark, im Jahre 1893 470 Mill., im Jahre 1903 860 Millionen und im Jahre 1907 1205 Millionen Mark. Die Ausgaben haben innerhalb der letzten 40 Jahre sich verdreifacht und schwellen von Jahr zu Jahr höher an. Dazu kommen aber noch in Wirklichkeit zahl reiche andere Ausgabe», die nicht auf dem Kriegsbudget stehen, aber gleichwohl für militärische Zwecke bestimmt sind, z. B. Militäipensionen, Neichsinvalidenfvnds, Neichsschuldzinsen für Militärzwecke verwandt und zahlreiche andere. Rechnet man diese Ausgaben hinzu, so erhält man das Doppelte der genannten Summen! Ganz ebenso liegen die Verhältnisse in den übrigen Kulturstaaten. D'Estournelles berechnet für Frank reich diese Ausgaben während der letzten 36 Jahre auf 70 Milliarden Franks, Fried schlägt sie für ganz Europa in demselben Zeitraum auf mindestens 200 Milliarden an. 200 Milliarden unproduktive Ausgaben! Angesichts dieser Zahlen sind eS gewiß nicht die schlechtesten Patrioten, die eine Ein schränkung der Rüstungen fordern, und tatsächlich haben auch seit Jahren bedeutende und einflußreiche Staatsmänner ihre Warmmgsstimmen erhoben. Und dabei würde die Sicherung des Weltfriedens in keiner Weise leiden; sie würde im Gegen teil stärker werden. — Der bei der Revolverschießerei im Hotel „Jur Stadt Reichenberg" in Grottau schwerverletzte Student Dunz- mann ist in der Klinik von Dr. Gräf, wo eine zweimalige Operation vorgenommen wurde, gestorben. Dresden. Das Landgericht verurteilte den 36 Jahre alten, in einem hiesigen Butter-Engrosgeschäft angestellt ge wesenen Lageristen Friedrich Max Köster, der am 21. Februar 18000 Mark in einem Bankhause einzahlen sollte, mit dem Gelbe aber flüchtig wurde, wegen Unterschlagung zu 2 Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrenrechtsverlust. — Als Nachfolger Sr. Magnifizenz vr. Loo1. et züiil. Ackermann, des bisherigen Oberhosprcdigers an der Sophienkirche in Dresden, wird Oberkonsistorialrat v. Di belius genannt. — Das Schöffengericht verurteilte den Gastwirt Iuliu- Riemer aus Dresden, der Tropfbier und Neigen unter gutes Bier gegossen und den Gästen verabreicht hatte, wegen Bierpantscherei zu 300 Mark Geldstrafe oder 30 Tagen Ge fängnis- — Wegen gemeinschaftlicher Erpressung wurden ein 30jähriger Steinbildhauer und seine 21 Jahre alte Frau in Dresden verhaftet. Sie hatten unter fingiertem Namen an einen dort wohnenden Handwerker einen Brief ge schrieben und ihn darin um Zahlung von 300 Mark ersucht, andernfalls sie ihn wegen einer Straftat zur Anzeige bringen wollten. Im Gefühl seiner Unschuld wandte sich der Hand werker an die Kriminalpolizei, und diese nahm die Frau fest, als sie auf der Post das Geld abholcn wollte. — Der Streik der Steinmetzen in Dresden und der Sächsischen Schweiz hat zu einer Generalausperrung in ganz Sachsen geführt- Durch diese werden insonderheit alle größeren Städte betroffen. — Vom Herzschlag betroffen wurde der in der Augsburger Straße wohnhaft gewesene Tabakarbeiter Wilh. Christian Kahlenbach. Der 42 Jahre alte Mann sank plötz lich unerwartet bei seiner Arbeit in einer Zigarettenfabrik um und verstarb während seiner Beförderung nach dem Johann- städter Krankcnhause. — Bei einem Unfälle des Münchner Schnellzuges v 125 am Mittwoch auf dem Hauplbahnhofe inDreSden wurden zwei Reisende leicht verletzt, und zwar Frau Krone aus Breslau, der ein Handkoffer aus dem Gepäcknetz an die linke Körperseite fiel und Herr Oppenheimer aus Dresden, der einen Stoß an die Schuller erlitt. Der Zug war infolge Versagens der Bremse über den Prellbock gefahren. DIvuv nvi-enilv Hgstlisideilen — Die diesjährige Ernte hat von neuem den schlagenden Beweis dafür erbracht, daß günstige Witterung allein noch nicht ausreicht, um reiche Ernte hervorzubrtngen. Trotz der reichlichen Niederschläge konnte man immer noch hier und da am dünnen Stand des Getreides und an den kurzen leichten Aehren erkennen, daß es an der nöligen Düngung gefehlt hatte. Bei kräftiger sachgemäßer Düngung war dagegen, besonders bei Weizen und Roggen, auch auf leichteren Böden eine selten schöne Ernte gewachsen. Viele Landwirte haben allerdings noch den Fehler begangen, bei stark gedüngten Herbstsaaten dasselbe Quantum beizubehalten, wie es schon zu Großvaters Zeiten verwendet wurde, als es noch keine Kunstdünger gab. Bet kräftiger Dünguug, besonders mit Thomasmehl (wenigstens 500 —600 pro ü»), bestockt sich bekanntlich jedes Getreide viel stärker. Man kann daher ruhig Vi—V» des früher üblichen Saatquantums sparen und wird doch einen besseren Körner und Strohertrag erzielen, ohne dabei Lagerfurcht zu bekommen. Man beherzige also bei der bevorstehenden Herbstsaat: „Dünn säen — stark düngen". Kirchennachrichten von Rabenau. Sonnabend, den 10. Septbr. nachm. halb 2 Uhr Wochen- kommunion: Pastor Pescheck. Sonntag, d. 11. dS. Dom. 16 p. Trin. Vorm. 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls: Pastor Pescheck. Vorm, halb 9 Uhr Gottesdienst: Cand. Seeliger. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst: Pastor Pescheck. Nachm. 2 Uhr Kirchentaufen: Derselbe. Abends 8 Uhr JünglingSverein. Geboren: Am 30. August dem Tischlermeister Josef Karl Dörr hier ein Sohn. Getauft: Am 4. ds. Johanna Erna Opitz, T. d. Bergarb. Max Arthur Opitz hier — Frieda Elsa Curth, T. des Stuhlb. Emil Richard Curth hier — Andreas Walter Semmelroth, S. d. Holzbildh. Wilh. Andr. Semmelroth hier. Kirchennachrichten von Somsdorf. Am 16. Sonntag nach Trin. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigtvorlesung. Nachm. 2 Uhr Erntedankfest mit Predigt über Psalm 104, 27—29. Kollekte für die Gesang- buchskasse. Donnerstag, den 15. September, Vorm. 9 Uhr Wochenkommunion.