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Dresdner Journal : 27.03.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187403273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18740327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18740327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-03
- Tag 1874-03-27
-
Monat
1874-03
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Journal : 27.03.1874
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M 71. Freitag, den 27. März. 1874. ^kannc-ment-prslor > Intritt iLkrlietl / 2 LKIr 8t«mp«!8"dat>r, »u»»«rli»ld<i«» dvuNxrbau DresdnerZmrnal ö Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »tl «G. AG. Tage in S. S. dern bewegte, an ihm vorüberrauschen wolle? war seine Stunde gekommen! Er hatte den flüchtig schallen und weiter nach Süden, nach der An- Und hier Comersee Mailand b u.G. G. s Feuilleton (Nkdigirt von Otto Banck.) I^IpitU: Fr /tr»n<t»trttrr, OommlEonLr <ir» l»r<>«tn«r Fournal«; «.dvnUini.: L«Ar»t F'»rt u /I. Frr^rr, LEd»iF-N«rlt»- Vton I^lpiiL-L»»«I->r«il»a-rr*nN»irt » H.: //»<»«««/«» ^c>Atrr, >«rlln Vl«n-S»mdnrU-rr»U-l^ip«1^-rr»Lll karr ». N - Nuct. F/oE, IsrU» /tee«nr^^r, F»l Fs. ^ItLrrcFe, Nr«»«» : L' L'<N/ott<, Lr«, l»»: F.öürvuu; F>. t^y<, tvrt» N.: F^ FaeAer ^k^ u. F^F/rrrm<i»i>?»eIn- Uuctitt, /)«»»/>«<» k?o, vvrUtr: /nv F) , 8«u»ov«r: c §^/nt«/^r, kart«: F/ara», L«/ki>r«k <7o.. Stutlxvt: F-««Lr <F 6'0., Onnonc«t-Nürea«, V1«n: U «»rauoxvbvrr Küniul. kxpetiition liv» Vrboliiu r Oourual«, öresüeu, dlar^arstdsn^a»^»- Xo. I. NMmiitlicher Tlieil. Utbersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. Sonderdurg. Det mold. Prag. Rom. Rimini. London. St. Petersburg. Konstantinopel.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Mittweida.) Vermischtes. Statistik und Lolkswirthschaft. Eingesandtev. Listen auvgelooster Staatspapiere. Keuilleton. Inserate. Tageskaleuder. Beilage. Telegraphische Witterungsberichte. Börsennachrichten. Inserate. ,. (Pro oeo 73—do >ept.-Octbr. » «2'/, G., 1A, Sept.- aritus loco »i-Juli 23, L, matter Mai Juni gek., jestett 0'^, ^uni- »etter Ahnung verzehrender sehnsüchtiger Wünsche losgerissen — sich manchesmal im Stillen gefragt, ob der allmäch tige Hauch, der in Wohl und Weh das Leben lm <1«ut»«k*a Nsied»! ^Lkrliob:. ... 8 1'klr. AMürliek: ; -rulr. 1S kt^r. und Florenz eilen wollen. — Aus dem einen Tage in den Marmorhallen der prächtigen Billa Giulia war nahezu ein Monat geworden, seit Rudolph Linden am ersten Abend an der Tafel neben Mister Codrington und seiner Tochter gesessen! Die ungewöhnliche Erscheinung l ttt-ivk«-» koat- unä Uiunslnskkuwmern: 1 s 8tew;>«lLU»vkl»N diarn, 1 Mürz, agio »2^8, uand Er- ci>: Bock- .; Ober- 181 l G.; «2 G.; Pölbitzer Zwickauer auer Gas- ! 5H> 81 densgrube »es, Meu- Neusclwitz iy So G.; 75 G.; »daurerein lterimssch. Bockwa- mstcin 52 I54A,^ erzgebir- 1900 G.; bz.; Gers- pi Gottes- ,.6 bz.; do. »hndorf b. Bernsdorf !.; Kaiser- Jnternns- cwürschnitz . Kirchberg 9IA G.; 0. Schader s. 102 'z, G., do. Frischglück . 47 G.; ; Reichs), zu Lugau n 73 dz.; Saxonia rimsschcine !v^,stz bz.; b».; 2250 G.; ,do. S.U. bz.; «v'/4 bz.; I5o lUR 1149 bz.; 1 Vercins- nach. Jetzt hatte sie Mr. Codrington erreicht, jetzt leuch tete zwischen den Hecken ihr weißes Gewand — dann war sie verschwunden — ohne noch einmal nach ihm um geblickt zu haben. Der Zurückbleibende legte unwillkürlich die Hand an seine Brust, als sei der heftige Schmerz, den er in diesem Augenblicke empfand, körperlich. Er versuchte einige Schritte vorwärts und sank zuletzt auf eine steinerne Bank, welche zwischen prachtvollen baumgroßen Magnolien und Camelliengruppen, die hier üppig wuchsen, den Blick auf den abendftillcn See gewährte. Die Lust war jetzt wun derbar klar und mild, ein würziger Hauch wehte von den Orangenspalieren der ober» Terrasse herab. Die Stelle, an der er ruhte, schien wie das ganze Stück Erde, das ihn umgab, zu friedlichem Genuß und beglückenden Träumen geschaffen. Die Träume aber, denen der junge Gelehrte nachhing, beglückten ihn nicht — mit fiebernder Hast rief er sich alle Einzelheiten ins Gedächtniß, die ihn hier binnen wenigen Tagen so tief, so hoffnungslos und, wie ihm schien, so unlöslich verstrickt hatten! Seine Tage waren bis vor Kurzem in rastloser stiller Arbeit und heiterm Genuß verstrichen, keine Leidenschaft, außer der des Wis sens und Erkennens, in sein Leben getreten. Bon man cher leichten Neigung hatte er sich ohne Schmerz, ohne Wendung desselben eine Vereinbarung zwischen den Bun desregierungen und der Mehrheit des Reichstages gelin gen werde. — Die Commission für das Militärgcsetz hat auch in der zweiten Lesung einen Beschluß über die Höhe der Friedensstärke der Armee, welche in dem Gesetz entwurf (entsprechend der Bestimmung der Reichsverfas sung) auf 4<)I,6ö9 Mann angesetzt ist, nicht gefaßt. Bei der letzten Berathung erklärte der Kriegsmmister, daß ohne die ausdrückliche Feststellung der Friedensstärke das Gesetz für die Reichsregierung keinen Werth habe. Dieselbe habe ihren Standpunkt klar gelegt und die er wähnte Zahl sowohl, als die höchste (Maximal ), wie auch als die grundsätzlich maßgebende (Nonnal-) Zahl näher begründet. Der bisherige Zustand unter dem Bauschquantum sei ein Nothstand gewesen, dessen Verlän gerung mit den» Gewissen der Verwaltung nicht länger verträglich sei . . . Diese Erklärungen haben innerhalb der Commission noch keine unmittelbar entscheidende Wir kung gehabt, doch bleibt die Zuversicht begründet, daß die vorbrhaltene Vereinbarung über eine dem Bedürfnisse entsprechende und als solche von den berufenen militä rischen Autoritäten anerkannte geringste Ziffer bei der Berathung im Reichstage selbst gelingen werde. L iese Berathung wird voraussichtlich gleich nach Ostern statt finden." — Wie die „Sp. Z." hört, wird der Reichstag dis Dienstag in seiner Arbeit fortfabren, um darauf Osterferien zu machen. Am Donnerstag nach Ostern tritt er alsdann wieder zusammen und beginnt die Be rathung des Militärgesetzes, welcher diejenige des Gc setzes über das Verfahren gegen die renitenten Geist lichen folgen wird. Sonderburg, 23. März. (H. 'N.) Rücksichtlich der Erweiterung unsrer Festungswerke ist jetzt eine definitive Entscheidung zunächst dahin erfolgt, daß das im Kriege 18,0 provisorisch angelegte bedeutendste Fott Herwarth permanent so stark ausgebaut werden soll, daß dasselbe nur durch eine regelrechte Belagerung gcnom men werden kann. Die bezüglichen Vorarbeiten sollen so zeitig fertig gestellt werden, daß der Bau selbst in» Frühjahr I8«x» beginnen kann. * Detmold, 23. März. Heute Mittag sollte der außerordentliche lippische Landtag zur Berathung eines neuen Wahlgesetzes hier zusammentreten. Neu wählen waren nicht vorgenommen, sondern die vor 2 Zähren gewählten Abgeordneten einberufen worden. Diese erschienen auch, nebst den Vertretern der Ritter schäft. Vor Eröffnung deS Landtages sollten sie den vorschriftsmäßigen Eid leisten, welcher lautet: „Ich schwöre Treue dem Fürsten, Gehorsam dem Gesetze und genaue Befolgung der Verfassung, sowie daß ich in der Stänbeversammlung nur das allgemeine Wohl, nach bester, eigener, durch keinen Auftrag bestuumter Ueberzeugung, be rathen will." Die Mehrzahl der Abgeordneten verweigerte indeß, wie man der „N. Pr. Ztg." schreibt, die Eidesleistung, und der Abg. Hausmann an ihrer Spitze begehrte eine Protestatio» zu verlesen und einzureichen, was aber von dem blos mit der Abnahme des Eides beauftragten Regierungscommissar zurückgewiesen werden mußte. Hierauf verließ Hausmann mit denjenigen Abgeordneten den Saal, welche bereits vor ihrer Erwählung „auf Ehren- und Manneswort" sich anheischig gemacht hatten, ein Mandat zum Landtag zwar auzunchmen, aber in denselben nicht einzutreten, was so viel heißt, als das Zustandekommen jedes Landtags zu vereiteln. Schon das heutige Regierungsblatt enthält folgende, die Vertagung des Landtages verfügende Bekannttnacbung des Cabinetsministeriums: „Da die Mehrzahl der aus dem zweiten und dritte» Stande zu Landtagsabgeordncten Gewählten diese Wahl zwar angenommen, bei ihrer aus heute erfolgten Berusung jedoch die Ableistung des nach 8 27 der Verfassung vom 8 Jutt 1836 vor der Eröffnung des Landtags zu schwörenden Eides vcr weigert und hierdurch die Eonstituirung eines beschlußfähigen Landtages zur Zeit unmöglich gemacht hat, so wird hiermit auf höchsten Befehl die Eröffnung des auf heute cinberusenen außerordentlichen Landtages auf unbestimmte Zeit vertagt." Prag, 25. März. Noch sind die confessionellen Vorlagen nicht Gesetz geworden, und schon sieht sich die Ellens, die wunderbare Mischung von weltfertiger Si cherheit und beinahe kindlicher Empfänglichkeit für alle Eindrücke hatten ihn gefesselt, das seltene Interesse, welches dies Mädchen für die geistige Welt, in der er lebte, für alle Schöpfungen und Aufgaben des Geistes an den Tag legte, warm und freudig überrascht. Jede Stunde dieser köstlichen Tage schien eine neue entzückende Eigenschaft der jungen Amerikanerin zu offenbaren. Ehe Linden selbst wußte, daß sein beglücktes Staunen, sein Antheil rasch in eine heiße Leidenschaft überging, ward es von den Gästen der Villa Giulia bemerkt, an den lächelnden und gespannten Gesichtern der Andern konnte der junge Gelehrte abmessen, wie weit ihn seine Empfindung schon überwältigt hatte. Und doch, was hätte es ihn geküm mert, wenn der fünfte und sechste Tag seines Aufent halts und des stündlichen Verkehrs mit Ellen Codring ton dein ersten und zweiten geglichen hätte? Aber an die Stelle beglückter Erwartung war plötzlich jenes ver zweifelte Wogen und Schwanken getreten, in dem auch die leidenschaftlichste Neigung ihrer selbst ungewiß wird. Linden glaubte sich von der wilden Eifersucht freisprechen zu dürfen, welche plötzlich Gestalten und Gesichter der Andern nur verzerrt sieht. Aber gewiß blieb, daß seit der Stunde, wo Röding , der lebens- srische Künstler, und Baron Herbert, sein wunderlicher Mäcrn, in den Kreis der Gäste auf Villa Giulia ge treten waren und sich der schönen Amerikanerin ge nähert hatten, dem Liebesberauschten Ellen selbst anders erschien. Stunde um Stunde trat jetzt ein neuer, widersprechender Zug in ihrem Wesen hervor — das Herz des leidenschaftlichen Mannes litt tief unter allem, was er sah und empfand. Immer Narer glaubte er zu erkennen, daß das schöne Mädchen, trotz all' ihrer geistigen 'Neigungen und ihrer tieferen Bildung nur im Augenblick lebe und vom Augenblick defyegt werde! aen, vorgerückt find. Die Artillerie ging bis Tanta Juliana und CarreraS vor. General Primo de Rivero nahm die wichtigen Stellungen bei Mon- tanio. Die Einnahme der Position von Monte- Albanto wird erwartet. Die Flotte unterstützte den Angriff der Armee. Ihre ganze Lebenscmpfindung wie ihr Herz erschienen Linden um so unsicherer und schwankender, je gewisser ihm ward, daß er das Bild Ellen's durch keinen Ent schluß des Verstandes aus seiner Seele verdrängen konnte. Er glaubte schon seit Tagen nicht mehr an Erfüllung seiner Wünsche — er wußte nicht, ob Röding den Preis von Ellen's Herz und Hand gewinnen werde; aber schon, daß er es für möglich hielt, preßte ihm das Herz zusammen. Er sagte sich hundertmal des Tages, das Beste sei — zu gehen, und war dennoch bis zu diesem Augenblick geblieben. Wie dies Alles in drängen bei» flüchtigen Bildern durch Linden'S Seele ^og, ward ihm die wunderbare Stille des leuchtenden Lees und des Prachtgartens, die mit seiner Erregung so schroff contrastirte, fast unerträglich. Er wandte sich nach den oberen Gängen, welche zum Hause führten. Alle ge preßte Empfindung seiner Seele drängte sich in einen tiefen Athemzug zusammen — dann ermannte er sich und schritt ruhig vorwärts. Er wollte heute keiner Be gegnung mit Ellen Codrington auswcichcn und morgen in aller Frühe, ohne Abschied, nach Florenz aufbrcchen. Mit diesem Entschluß hoffte er gefeit zu sein gegen die voraussichtlichen Oualen des Abends. Die mühsam er rungene Festigkeit des jungen Mannes ward sofort wieder aus die härteste Probe gestellt. Als er in die marmorgetäfelte Vorhalle der Villa eintrat, in welcher soeben die Töne der Tischglocke erklangen, sah er Miß Ellen mit Röding und dessen unzertrennlichem Begleiter, Baron Herbert die Treppe herabkommen. — Sie schien schöner als zuvor, das schlichte weiße Sommcrgewand war mit einer Robe von farbigem mailändischen Leiden stoff vertauscht, ihr Haar strahlte in frischerem Glanz, am Gürtel befestigte sie eben mit anmuthigem Lächeln eine prachtvolle Camellie, die ihr der junge Künstler über reicht hatte. Sir nahm im Herabsteigen Baron Herbert s Lissabon, Mittwoch, 25. März. (W.T.B.) Die Leguna der zweiten Abtheiluna des europäisch- brasilianischen Kabels, welche die Inseln Madeira und St. Vinzent verbindet, ist nunmehr glücklich vollendet und der bezügliche Theil deS Kabels de« Verkehr bereits übergeben. Der Dampfer „Edin burgh", welcher bei den Arbeiten verwendet wurde, ist nach Madeira zurückgekehrt, um bei der Wieder aufnahme und Reparatur der ersten Abtheilung des Kabels, Lissabon-Madeira, mitzuwirken. Im August d. I. soll die dritte Abtheilung des Kabels, St. Vinzent Pernambuco, durch den „Great Eastern" gelegt werden. New Aork, Mittwoch, 25. März. (W. T. B., Kabeltelegramm.) Der Tchatzkanzler Richardson hat sich dahin ausgesprochen, daß er für eine Vermin derung der GreenbackS eintretev werde, sobald die Nationalbanken ihre Bankbillets entsprechend ver mehren würden. Ein hier stattgehabtes Meeting beschloß, beim Congreß auf Regelung der Kinanzfragcn zu drin gen und sich gegen eine Vermehrung des Papier geldes auszusprechen. * Berlin, 25. März. Die heute erschienene „Pr.- Corresp." widmet ebenfalls der Feier des kaiser lichen Geburtstags einen Artikel, in welchem sie den Besuch des sächsischen KönigSpaarrs noch besonders hervorhebt. Das halbosficielle Organ schreibt: „Kaisers Geburtstag ist diesmal sowohl am Hofe des Kaisers und Königs und im Kreise der ihn zahlreich umgebenden deutschen Fürsten, wie auch im deutschen Volke von dem Fuße der Alpen bis zum Meer mit sichtlich hoher Freude und Genugthuung begangen worden. Alle Berichte deutscher Zeitungen geben Zeugniß von den Kund gebungen inniger Verehrung, welche überall dem ge liebten Monarchen gewidmet wurden. „Der Kaiser" hat eine wahrhafte Stätte in den Herzen und in dem Bewußtsein des ganzen deutschen Volkes gefunden, das hat die Feier des 22. März von Neuem unwiderleglich bezeugt. Der Kaiser selbst hat die festlichen Tage in erneuter Frische und K^ast und im lebhaften herzlichen Verkehr mit seinen fürstlichen Gästen begangen. In erster Reihe derselben konnte der Monarch das sächsische Königspaar begrüßen: König Albert, der ruhmreiche deutsche Feldmarschall, welcher im Octoder v. I. den sächsischen Königsthron bestiegen hat, wollte mit seiner erhabenen Gemahlin in dem Kreise der deutschen Fürsten nicht fehlen, welche dem Kaiser den Ausdruck der Ver chrung darzubringrn gekommen waren." Die „Pr.-C." gedenkt dann noch besonders des (gestern bereits er wähnten) Toastes des Kaisers auf die sächsischen hohen Gäste und bemerkt zum Schluß, daß sämmtliche deutsche Großherzöge, Herzöge und Fürsten, zumeist mit ihren Gemahlinnen, an der Feiet des kaiserlichen Geburtstags Theil genommen haben. — Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist noch leidend; die Besserung in seinem Befinden schreitet nach der „Pr.-C." nur sehr langsain vor, und er wird jeden falls noch zu einer längeren Enthaltung von den Ge schäften genöthigt fein. — Der Bundesrath hielt heute Nachmittag l Uhr unter dem Vorsitz des Präsidenten Or. Delbrück wieder eine Plenarsitzung. Zuvörderst wurde darin von der seiten des Reichstages unverändert er folgten Annahme des Gesetzes wegen Erwerbs eines Grundstücks für die kaiserliche Botschaft in Wien Mit theilung gemacht. Alsdann wurden Gesetzentwürfe an- gckündigt und an die Ausschüsse überwiesen: betreffend die Formen der öffentlichen Beurkundung in Sachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit, sowie die Amtsstellung der Notare. Angenommen wurden Ausschußanträge, betref fend die Gehaltsverhältnisse der Zollbeamten in den Hansestädten und die Erhebung der Ucbergangsabgabe vom Bier nach dem Hohlmaße anstatt nach dem Ge wichte. Desgleichen wurde auf mündliche Berichterstat tung der Ausschüsse Beschluß gefaßt über das Gesetz wegen Feststellung eines 'Nachtrages zum Reichshaushalt für 1874 und die Restitution von Nachsteuer für Ma terialien zum Bau des Militärlazareths in Altona. — Ueber den Fortgang der Arbeiten im Reichs tage sagt die„Prov.-Corr." unter Andern»: „Der Reichs tag hat die zweite Lesung des Reichspreßgesetzes been digt und in allem Wesentlichen die Anträge seiner Com- mlssion angenommen. Die Hoffnung auf das Zustande kommen des Gesetzes bleibt hiernach davon abhängig, daß die vorbehaltene weitere Ausgleichung zwischen der Vorlage der Bundesregierungen und den seitherigen Be schlüssen des Reichstages in Bezug auf einige erhebliche Punkte »»och bei der dritten Lesung gelinge. Je entschie dener die Regierungen in ihrem Entwürfe alle Maß regeln eines vorbeugenden präventiven Einflusses auf die Presse und zugleich alle besonderen Beschränkungen des Preßgcwerbes aufgegeben Haden, desto mehr werden sie andererseits darüber wachen müssen, daß der Staatsge walt nicht auch die Mittel zur rechtzeitigen und wirk samen Verfolgung der durch die Presse begangenen Aus schreitungen entzogen werden. Dieser Gesichtspunft hat bei den Berathungen im Reichstage vielfach auch von li beraler Seite grundsätzlich Anerkennung gefunden; um so mehr ist zu hoffen, daß auch über die praktische An- luot-ralc-npiolo«: üeu kaum einer ^eenalwnso l'etitreil«: 2 Unter „LinßesLoät" üiv Leite: 5 Kxr. kreebelaeur mit Fn»n»llms äsr Sonn- nncl keierta^e, ^bemt» kür äea kotzevcten 7'»^. Lagtsgeschichlc. Dresden, 26. Mäi-z. Ein hiesiges Blatt brachte vor einigen Tagen die Nachricht, Se. Majestät der König habe beschlossen, in Strehlen ein neues „Residenz schloß" erbauen zu lassen. Diese 'Nachricht ist voll ständig unbegründet. Se. Majestät Haden, noch als Kronprinz, die Absicht gehabt, einige Erweiterungsbauten an der Villa zu Strehlen vornehmen zu lassen; ein von einein hiesigen Architekten deshalb entworfener, über die ursprünglichen Intentionen hinausgchender Plan ist aber nicht genehmigt und seit den» Regierungsantritte Sr. Majestät ist, mit Rücksicht auf die königl. Sommcrresidenz in Pillnitz, die Idee einer Erweiterung der Strehlener Villa überhaupt ganz aufgegeben worden. Dresden, 26. März. Se. Majestät der König haben gestern den königlich preußischen General der Infanterie und Präses der Obermilitärexaminations commission v. Holleben empfangen, welcher Dienstag Abend allhier eingetroffen ist, um die Offiziers prüfung der Selectancr des hiesigen königlichen Ca- dcttencorps abzunehmen. In dem Umstande, daß erwähnte Prüfling seiten der Obermilitärexaminations- colnmission nicht in Berlin, sondern hier abgehalten wird, kann nur erneut ein Beweis jener besondern Rücksichtnahme und jenes freundlichen Entgegenkom mens erblickt und dankbar anerkannt werden, deren sich die hiesigen militärischen Verhältnisse seiten der preußischen Behörden jederzeit zu erfreuen haben. Auch hat, wie wir erfahren, der General v. Holleben dein ihn» diesseits zu erkennen gegebenen Wunsche entsprechen wollen, gelegentlich seiner jetzigen Anwesenheit Kenntniß von den Einrichtungen und dem Tienstbetriebe des könig lichen Eadettencorps zu nehmen, um auf diese Weise die so reichen Erfahrungen, welche demselben auf dem Ge biete des Militär-Erziehungs- und Bildungswesens zur Seite stehen, auch für das Gedeihen des hiesigen Cadetten- instituts nutzbar zu machen. Nachrichten. Braunschweig, Mittwoch, 25. März,Abends. (W. T. B.) In der Landesversammlung wurde heute der Antrag der Commission, welche zur Be- rathuna des auf das Regentschaftsgesetz bezüa lichen RescriptS des Staatsministeriumv vom 14. Februar d. I. niedergesctzt war, die Ausführung deS RegcntschaftSgesetzes ruhen zu ilaffen, ohne Debatte unter Zustimmung des Staatsministeriums angenommen. Der Antrag des Abg. LuciuS, die Regierung möge die ReichSregierung ersuchen, im Kalle deS Ablebens des Herzoas bis zur defini tiven Entscheidung über die Regierunaöfolge die Verwaltung des Herzogthumö zu übernehmen, wurde mit allen gegen 2 Stimmen abgelehnt. Versailles, Mittwoch, 25. März, Abend». (W.T.B.) Zn der heutigen Sitzung der National versammlung beantragte der Deputirte Pelletan (von der Linken), nach dem Wiederzusammentritt der Versammlung die Regierung über die Maßnahmen zu intcr^elliren, welche sie bezüglich der Civil- dcgräbnisse zu Neffen gedenkt. Die Versammlung wird morgen den Tag für die Berathung dieser Interpellation festsctzen. Hierauf folgte die DiS- cusfion über den vom Minister des Innern, Herzog v. Broglic, vorgelegten Gesetzentwurf, betreffend dke Verlängerung der Amtsdauer der dermalen fuurtionirenden Municipalräthe. Die von der Com mission zur Berathung dieses Gesetzentwurfes be antragte Gegenvorlage wird nach langer Debatte mit 377 gegen 362 Stimmen abgcleknt und schließ lich die Regierungsvorlage mit 334 gegen 45 (?) Stimmen angenommen. Haag, Mittwoch,25. März, Abends. (W.T.B.) Der Kinanzminister van Delden erklärte in der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer gegenüber einer bezüglichen Interpellation, daß für die Re gierung kein Grund vorliege, daS bis zum 3V. April giltigc Verbot der Ausprägung von Silbermünzen nach dem Ablauf dieses Termin» zu erneuern. Madrid, Mittwoch, 25. Mürz, Abends. (W. T. B.) Die amtliche Zeitung bringt ein Tele gramm deö Marschall» Serrano, welches vom Kriegsschauplätze im Norden meldet, daß der An griff auf die Carlistischcn Positionen heutcMorgen 6 Uhr begonnen hat. Das Centrum der Re- gierungStruppen unter General Loma ist bis Carreras vvrgedrunaenz der reckte Flügel unter General Primo de Nivero ging gegen die starke Position der Carlistcn vor, die erfolgreich von zwei Batterien beschossen wird. Madrid, Mittwoch, 25. März, Mitternacht. (W.T.B.) Amtliche Telegramme aus Somorrostro melden, daß die Regierungstruppen bi» San Petro- de-Abantc, dem Hauptpunkte der Carlistenftellun- Ellen. (Fortsetzung aus Nr. 70.) In der That gingen Linden und das schöne Mäd chen einige Minuten stumm nedeneinander. Die berau schenke Pracht südlicher Pflanzen und Blumenfülle, welche sie umgab, lenkte scheinbar selbst ihre Augen von einander ab. Endlich athmete Linden hörbarer und sagte: „Ich wünschte, Sie hätten mich zu Ihrer heutigen Partie nicht so freundlich cingeladen." Er hatte seine Worte leicht hinwerfen wollen und svch nur hastig gesprochen. Das Mädchen sah ihn mit rasch prüfendem Blick an; ihre Lippen schürzten sich wie in plötzlich erwachtem Unmuth, sie schüttelte leicht den schönen Kopf und erwiderte zögernd: „Sie hätten eben freundlicher, nachgiebiger, liebens würdiger sein — oder ganz zurückbleiben sollen!" „Gewiß — ich hätte ganz zurückbleiben sollen!" ver setzte Linden in einein Ton, durch den eine gewisse Schärfe hindurchklang. Ellen erglüht« über und über, sie sah in dieser Minute den tiestraurigen Ausdruck im Gesicht des jungen Mannes nicht, weit aufwallendem Stolz ries sie aus: „So bitte ich Sie um Verzeihung, daß ich Ihnen Ihren kostbaren Tag geraubt habe." Hoch emporgerichtet, das Haupt leicht zurückgeworfen, wie vorhin auf dem See, ging sie mit rascherm Schritte ihrem Vater nach, welcher zwischen den dichten Laub- Wänden vor ihr herschritt. Professor Linden war stehen geblieben — er sah wie betäubt der schönen Erscheinung G. b;. b.u.B. G. G. ärz, Nm ooo BaU und Ex e schwim- amerika , middi Öbollera: r Bengn ir Unna! : Madro. vrna SA, ary Juni- rung «A, ing Juni- Februar- N. Mar». VN 33'/,», Paris L, I866n ass. Eisen- Madrid, Donnerstag, 26. März, Morgen». ,W. T. BO Spätere Telegramme bestätigen das ^ areiche Vordringen der Regierungstrnppev. Die- elven lagern auf den genommenen Höhen. Der Kampf wurde wegen der Nackt abgebrochen. Ler tust: 4KV Verwundete und Todte, darunter 1V
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