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^ V * HUOLttXUr-Gr LVL ! O K- ^ /. Sa»D. »«ichtzüL.' KL« VN,». «'. »«» 1 «W L« <r für UnterhMilis M Geschastsvcrkchr. Mtrrdacteur: Theodor Lrobisch» M« 1»» Dienstag, de« 21. Juni 1864. ««zriaen t. »ies. «lat«, »a« jetzt t« 10.000 «rtchttvt, finde» ei«e rrfolq>rrt»t Berdrett»»- Dre-den, den 21. Juni. — Gestern Morgen ; 8 Uhr traf Se. Maj. der König mittelst Extrazugs über Niedersedlitz aus Pillnitz hier ein und trat die von uns bereits angezeigte Reise in das Erzgebirge an; Se. Maj. fuhr auf der Verbindungsbahn nach dem Werts» hghnhof, von hier aber zunächst über Tharand nach Freiberg. Seinem Gefolge schloß sich hier unter anderen Herren auch der Herr geheime Hofrath Bär an. — Die Zweite Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung die Wahl einer außerordentlichen Deputation zur Berathung des Mehnert'schen Antrags auf Abkürzung der Landtage vollzogen und sodann die Berathung des Einno hrmbudgets fortgesetzt. — Im Bezirk des Reisewitz'schen Gartens feierte vor» gestern die hiesige Gesellschaft „Typographia" ihr Johannisfest, wozu sich ein zahlreiches Publikum eingefunden. Die Sänger der Gesellschaft, unter der Leitung des Herrn M. Uhle, führten in dem Mufiksalon, welcher durch die bekränzte Büste GuttenbergS einen Schmuck erhalten, mehrere Gesänge aus, die höchst wacker zur Geltung kamen und sich großen Beifalls erfreuten, wie denn überhaupt daS Vocal- und Jnstrumental-Concert sich der besten Ausführung erfreute. Ganz besonder« Anklang fand eine Piece unter dem Titel „Zwiebelfische", ein Potpourri von verschiedenen Liedern. — Der vorläufige Festplan zu dem Deutschen Sängerfeste ohngrfähr folgender: 1) Im Juni oder Juli 1865 soll in resden, die Zustimmung und Genehmigung der Vertreter der Hadt vorausgesetzt, ein deutsches Sängerfest gefeiert werden ) Die namhaftesten Componisten Deutschlands sollen ersucht werden, geeignete größere Compositionen für den Männergesang einzusenden und dieselben, sofern sie zum gemeinschaftlichen Vor Vage gelangen, bei den Hauptaufführungrn selbst zu leiten. Doch sollen nicht blos neue, sondern auch ältere gediegene Com Positionen berücksichtigt werden. 3) Die Hauptaufführungen wie die Gesänge einzelner Vereine finden in einer eigens für diesen Zweck auf einem erst noch zu bestimmenden Festplatze zu erbauenden geschloffenen Sängerhalle statt. 4) DaS Fest wird sich — einschließlich deS Empfanges — über vier Tage (wo möglich Sonnabend, Sonntag Montag und Dienstag) erstrecken und einige Gesammtaufzüge durch die , . bet welchen — wie auf dem Festplatze — die Aufrechthaltüng der Ordnung in der Hauptsache Turtrern übertragen werden soll. 5) Die hier eintreffenden fremden Sänger werden, soweit Möglich, in Privatlogis einquartiert. 6) Die erwachsenden Ko sten sollen IheilS durch die zu erhebenden — erst später zu be stimmenden — Eintrittsgelder, theils durch freiwillige Beiträge, insbesondere durch auSzugebende Garantieschein« gedeckt werden. Der Feflplatz soll einen abgeschlossenen Raum bilden und soll der Einlaß in denselben gegen ein geringeres, der Einlaß in die Sängerhalle gegen ein besonderes höhere- Eintritts geld gestattet werden. 7) Di« einflußreichsten geeignetesten Per sönlichkeiten Dresden- würden zu ersuchen sem, in den Ge- mtfesta " ' " " "" zutreten. 8) Dem im Monat August d. I. hier zusammentre tenden Ausschuß de- deutschen Sängerbünde- soll von dem hie», sigen, bi- dahin zu vervollständigendem Festausschüsse über den Stand und Erfolg der Festvorbereitungen Miltheilung gemacht werden. — Auch hier ist man jetzt im Begriff, einen Verein schleS- wig-holsteinischer Kampfgenossen, zu bilden, und zwar solch«« Kameraden, welche in den Jahren 1848 bis 1851 der schleS- wig-holstein'schen Armee angehörten. Die hier in Dresden, Wohnenden erfahren das Nähere durch die Herren Wolf, We bergaffe 33, ehemaliger Corpora! und Hilbert, an der Weiseritz 8, ehemaliger Muskel r unter General Taun. Gegenseitige Unter stützung wird der Hauptzweck des neuen Verein- sein. — Bekanntlich will man an der neuen Kreuzschule die Statuen Luthers und MelanchthonS aufstrllen. Diese Idee scheint rin Mißgriff zu sein, indem diese Schule keine auSschließ, lich protestantische Anstalt ist, wie eS eine Kirche sein würde, indem sie ebenso wie von protestantischen auch von katholischen und jüdischen Jünglingen besucht wird. Ja bei den jetzigen VerkehrSanstalten ist er gar nicht unmöglich, daß sich einmal mohamedanische Familien hierher wenden, welche ihre Söhn« möglicherweise in diese- Institut schicken würden. — Unbegreif lich ist es wie man die Aufstellung der Statuen dieser Refor matoren an einer allen Confessionen geöffneten Lehranstalt rechtfertigen will. Nach einer Bekanntmachung der schlesischen Provinzial behörden sind neuerdings falsche österreichische VereinSthaler mit den Jahreszahlen 1858 und 1859 zum Vorschein gekom men, die in Form, Gepräge und selbst Gewicht den ächten täuschend nachgeahmt, jedoch im Klang sofort als falsch erkenn bar sind. ^ H Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 20. Juni. Johann Otto Wilhelm Pohle heißt der heutige Ange klagte. Er ist noch sehr jung, erst 21 Jahre alt, unverhei- rathet und schon einmal bestraft. Er hat früher einmal wegen Unterschlagung 5 Wochen im Gefängniß gesessen. Er benimmt sich sehr bescheiden auf dem bekannten Platze, ja man könnte ihm eigentlich daS Prädikat „angenehm" zuertheilen; denn sein blon der Backenbart umgiebt ein freundliches, frisches, gemüthliche» Gesicht. Die heutige Hauptverhandlung, die zu ihrem Funda mente leider wieder Unterschlagung hatte, dauerte höchsten- eine Stunde ; denn ein Vertheidiger war nicht da Im Anfang« einer Lebenslaufbahn widmete sich Pohle der Feder» ging dann >urch verschiedene andere Lebensbeschäftigungen durch und war »letzt, als der Mommt kam, wo er für die jetzige Hauptver- »andlung reif wurde, Arbeiter in dem Parfümeriegeschäft de» Herrn Jumpelt, der sein Geschäft-lokal in Nr. 6 der Carola- lraße parterre hat und in Nr. 11 parterre der Chemnitzerstraße jjivohnt. Seine Unterschlagung datirt sich von einem Briefe ,er, den er auf die Post tragen und dort Vorschuß erheben und zwar 1 Thlr. 17 Ngr. 5 Pfg. Aber er wollt« ollte und zwar 1 zammtfejtänßschuß, böziehentli^ he'M einzelne Mt^iMgen xin- Profit Wem häben und Mtte hiM W j rin; SM, -Dz Wutz