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Mörser Grenzbote Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Oelsnitz, des Amtsgerichts, der Amts- anwaltschaft und des Stadiales zu Adorf. Diese Zeitung erscheint an jedem Wochentage mit dem Datum des folgenden Tages. Sonnabends liegt die 8seitige Roman-Beilage „Neue Illustrierte" bei. Fernsprecher Nr. 14 Verantwortlicher Schriftleiter und Verleger Otto Meyer in Adorf. Postscheck-Kto. Leipzig 373 69 Nr. SZ den 4. Mürz 1S2S Jahrg. SV Ile MA und Klauenseuche ^^dv'thbeslande des Gutsbesitzers Moritz Star! in Eubabrunn bei Erlbach i. V. ist Die deshalb erlassenen Vorschriften werden hiermit aufgehoben. Oelsnitz i. B, Markneukirchen i. Sa., ^6» Di» ArntshauptrrranaseHaft und der Gtadtrat. Die Pferderäuds im Bestände de« Rittergutspächter» Rückart in Freiberg bei Adorf i. D. ist erlo chen. Die deshalb erlassenen Vorschriften werden hiermit aufgehoben. Oelsnitz i. V, den 2 März 1625. Dis AmtstzauptenannseHaft. l p. 18 6 Auf Blatt 236 de» Handelsregisters, die Firma Rodert Spsrrgl« L Vöt>NE in Udorf betreffend, ist heute eingetragen worden: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Schlossermeister August Robert Spengler und Hans Erich Spengler, beide in Adorf, sind ausgeschieden und der Kaufmann Robert Friedrich Spengler in Adorf führt das Handels geschäft unter der bisherigen Firma fort. ä. ks^. 80/25. Amtsgericht Adorf, am 3. März 1925. Was gibt es Aeueß. ^rd der sa "m»*i^^ullcher Termin der Präsidentenwahl -v. April genannt. Uferen» Dersatller Militärkomitee hat der Botschafter- ^bst den N»^". der» Bericht der Kontrollkommission - Di- Marschall Foch überreicht. "erstag "uchste Reichstagssitzung findet erst am Don- auf Landtages hat tesser Vertagung des Magdeburger Pro- — K» "eavstchtigt. gekehrt. ^^°tssekretär Trendelenburg ist nach Berlin zurück- "" Sonnlaa ^Äerische Bundeskanzler Adolf Steiger ist — Di IM 67. Lebensjahre in Bern gestorben. ^Mt fg/ .Auflösung der belgischen Kammer wird be kommenden Donnerstag erwartet. Der deutsche Reichspräsident. Frübl!» ^lte Kaiser des neuen deutschen Reiches ?snet b^^monat des Jahres 1888 das Zeitliche ge° an die Welt für einen Augenblick den dem fragte: Was wird nun werden? Denn ??s Fried-»»" Kaiser war überall der beste Hüter st^ns erblickt worden. Die klare Antwort auf der Par, gab der erste deutsche Reichskanzler in ^88, -»"^Entssitzung vom Nachmittag des 9. März Mg alel^^ sagte: „Uns schlägt des Dienstes dens ^gestellte Uhr!" In den Dienst des Arte- Wellt/U°> deutsche Politik dann auch nach 1888 Acre 1914 der Weltkrieg kam, war nicht Hvas » wenn auch im Vertrage von Versailles Aus behauptet worden ist. publik .7^» deutschen Kaiserreich ist die deutsche ^rnaiter^^^n, und nicht viel später als ein Men- Wsident ersten Kaiser ist der erste ReichS- Uch die«^ 7 tben. Wieder hat man aufgehorcht, wenn M gesm-^ "icht gefragt worden ist, was in der N die Di» " werde, so ist doch erörtert worden, wie ^iwort M Deutschland entwickeln würden. Die Us Dienst-/°uf ist die gleiche, die Bismarck 1888 gab, Pflickt »/Win gleichgestellte Uhr regiert, das heißt, >>e'»dab h»Iwreibt uns ihre Gesetze vor. Erfreulich ist schalten,^<md mit seiner Teilnahme nicht zu- ""laß nnd die Politik der Gegensätze bei diesem - . Ein H 'Haltet hat. Käsers u^^Ileich zwischen den Personen des ersten seihst ? twr des ersten Präsidenten erübrigt sich waren Wilhelm l. und Friedrich Ebert Mand inE"' aber darin kann man einen gleichen in b-» "er» Verhältnissen feststellen, daß der Wan- Ne Schl-?taatsform sowohl 1871 wie 1918 sehr b, kie d-^/g/eiten mit sich brachte. Der erste Kai- I??^sen Präsident haben viel Zurückhaltung Und "ie neue Ordnung sich einleben zu las. Ue ist d-^Zen dieser Aehnlichkeit der tatsächlichen Wrgchf der Rückblick! von 1925 auf 1888 wohl an- ^tbefugÄAt immer gesagt, daß ein Monarch größere ^lideut^ÄE haben muß, als ein republikanische» la ^ident-» x s^b die Machtvollkommenheiten des tm^ts arns» Vereinigten Staaten von Nordameri- . Wilb-s^ Lewesen, als die des deutschen Kaisers Iqi^kanrl»!? hatte, nachdem unter dem letzter eine A Prinzen Max von Baden im September do^ ^ar »„.^tamentarische Regierung eingeführt wor- Heim ° w größere Rechte, als sie die Verfassunc sinNlliat . w Präsidenten der deutschen Republik !>7?°Nen Die politische Zuständigkeit des ver. bei de/^m^tch Ebert ist für die weitesten Kreise er», 0» Prüfung eines neuen Kanzlers hervor- li-A bei -r».^ar aber noch bedeutend größer und ° "dr bem^ weniger bescheidenen Manne sich un- machen können. Ser"? Wird"»»" wählende Präsident der deutschen Re- ' °«Nn in^ ^bvas leichter haben, als sein Borgän- oem Zwiespalt der veraanaenen Jahre ha ben sich die politischen Mühlsteine doch etwas abgeschlif fen, und vor allen Dingen ist die persönliche Stellung veS Präsidenten, für die erst Erfahrungen gesammelt werden mußten, grundsätzlich gefestigt worden. Immer- hin muß der neue Präsident über eine überlegene Ruhe des Charakters verfügen, der politische Eiaenbrödeleien nach dem beurteilt, was sie wirklich wert sind, und das ist oft recht wenig. Daß ein Reichspräsident sich in den Dienst einer friedensfeindlichen Agitation stellen könnte ist ausgeschlossen, wie er auf der anderen Seite be fugt und imstande ist, alle chauvinistischen Treibereien zu verhindern. Indessen, Chauvinismus ist ein Wort, welches der deutschen Volksseele so fremd ist, daß wir nicht einmal eine deutsche Bezeichnung dafür haben. Daß ein deutscher Reichspräsident die Rechte des Rei ches gegenüber dem Auslande, das uns nicht wohl vill, in dieser kritischen Zeit doppelt energisch Wah- ren muß, ist selbstverständ"- Es wird nicht ganz leicht sein, einen Kandidaten ! für das höchste Amt in Deutschland ausfindig zu ma chen, dessen Name von durchschlagender Volkstümlich keit ist. Denn bei dieser Präsidentenwahl kommt eS in der ersten Linie aus die Persönlichkeit an, und erst in zweiter Reihe auf die Empfehlung der Parteien, die Person des Präsidenten hat die Achtung des Rei ches hervorragend mit zu garantieren, sie ist daher für die Wähler nicht nur Sache der Politik, sonder" auch ! des Herzens. Ser VoMrauerlag. Feiern im ganze« Reiche. Im ganzen Reiche — mit Ausnahme Sachsens, wo wegen der Leipziger Messe der Volkstrauertag auf den 15. März verschoben worden ist, — haben am letz ten Sonntage Trauerseiern für die im Weltkriege Ge fallenen stattgefunden. Der Träger des Gedankens, daß ein Tag des Jahres dem Gedenken an unsere Gefallenen geweiht sein soll, ist der Volksbund Deutsche Kriegs gräberfürsorge, der sich im Einvernehmen mit den kirchlichen Behörden der drei großen Bekenntnisse und den großen kulturellen und wirtschaftlichen Verbünden , seit Jahren dafür einsetzte. Die Tra«erfeier im Reichstag. Neber den Rahmen der lokalen Veranstaltungen hinaus sand im Plenarsitzungssaal des Reichstags eine Feier statt, die die Spitzen der Behörden des Reiches, Preußens und der Reichshauptstadt vereinigte. An der Feier nahmen Reichskanzler Dr. Luther sowie sämtliche in Berlin anwesenden Reichsminister, Stresemann, Geß ler, Schlieben, Frenken, Kanitz, Schiele und die Chefs der Heeres- und Martneleitüng, die Vertreter der Län der mit Ministerpräsident Marx an der Spitze und die Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden teil. Als Vertreter der drei großen Religionsgemeinschaf ten waren erschienen der Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats, 0. Dr. Kapler, der fürstbischöfliche De legat und Weihbischos von Berlin, Dr. Deitmer, und der Rabbiner der jüdischen Gemeinde von Berlin, Dr. Blumenthal. Nach künstlerischen Darbietungen nahm der Präsident des Volksbundes, Pfarrer Siems, das Wort zu einer Ansprache, in der er zunächst des ver storbenen Reichspräsidenten gedachte, der noch die Teil nahme an der Feier zugesagt hatte. In seiner Gedenk rede für die Gefallenen wies der Redner auf die ! Bedeutung des Volkstrauertages für das deutsche Volk -in. Während unsere früheren Feinde in dem Grab- nal des unbekannten Soldaten und in anderen Sym bolen eil» Ehrenmal für ihre Gefallenen errichtet hät ten, solle das deutsche Volk von jetzt ab ein solches Lhrenmal in einem Volkstrauertag besitzen, der es aus feiner augenblicklichen Zerrissenheit und Zersplitterung zu neuer Einigung und neuer Kraft führen werde. Nach feierlichen Gesängen schloß die Veranstaltung. Die Feier der vaterländische« Verbände. Die Vereinigten Vaterländischen Verbände Ber lins veranstalteten am Sonntag vormittag in der neuen Autohalle am Kaiserdamm eine aroße Gedächtnisfeier für die Gefallenen in Form eines Feldgottesdienstes. Abordnungen per Vereine marschierten in geschlosse nem Zuge mit ihren Fahnen aus. Man sah zahl reiche ehemalige Angehörige des Heeres und der Ma rine, darunter auch Prinz Oskar von Preußen. Ent blößten Hauptes sang die Menge unter Begleitung einer Musikkapelle das Niederländische Dankgebet. General superintendent v. Dibelius hielt eine eindrucksvolle Ansprache. Darauf sprach Generalmajor Graf von der Goltz. Er ermahnte die Jugend, dem großen Geschlecht der Frontkämpfer nachzueifern. Das Deutschlandlied schloß die Feier. Hausbesitzer und Aufwertungsfrage. Eine Entschließung. Eine außerordentliche Delegiertentagung des preu ßischen Landesverbandes der Haus- und Grundbesitzer vereine nahm am Sonntag vormittag in den Hand werkskammersälen zu Berlin ihren Anfang. Annä hernd 500 Delegierte aus allen Teilen des Landes und des Reiches waren dazu erschienen. Der Vorsitzende, Landtagsabgeordneter Ladendorff (Wirtsch. Vgg.), gedachte zunächst, während die Versammlung sich er hob, des Ablebens des Reichspräsidenten Ebert, der sein Amt mit Würde und großem Takt geführt habe. Schmerzliches, aber auch stolzes Gedenken erfülle heute die Herzen und Seelen des deutschen Volkes: Die Erinnerung an die Gefallenen des großen Weltkrieges. (Lebhafter Beifall.) Es folgten weitere Begrüßungs reden. Zur Frage der Auswertungsgesetzgebung wurde folgende Entschließung angenommen: Die Haus« und Grundbesitzer-Verbände Preußens ver langen: 1. Eine einheitliche abschließende gesetzliche Regelung der gesamten Aufwertungsfrage unter vorzugsweiser Berück sichtigung der Bedürfnisse der Wirtschaft durch klare, un- rweideutige Bestimmungen. 2. Ausschluß der rückwirkenden und individuellen Aus wertung. 3. Regelung der Hhpothekenaufwertung unter unbe dingter Schonung der Haus- und Grundvermögenssubstan» «nd unter Wiederherstellung sicherer Grundlagen für den Kealkredit, für den Wohnungsbau und für die WohnungS- virtschaft. In diesem Rahmen: a) angesichts der verminderten Tragfähigkeit unse res gesamten Wirtschaftslebens, und insbesonders de» Haus- und Grundbesitzes, grundsätzlich keine höhere Auf wertung der Hypotheken aw 15 Prozent, unter Wahrung des Grundsatzes gleichmäßiger Lastenverteilung auf alle Aufwertungsschuldner; b) Wiederaufnahme eines geregelten Zinsendienste» im Hhpothekenwesen auf Grund der früher vertrags mäßig bedingten normalen Zinssätze; o) Umwandlung der aufgewerteten Hypotheken tn Tilgungshhpotheken in allen den Fällen, in denen der Schuldner einen derartigen Antrag gestellt; ck) Unter der Zwangswirtschaft Festsetzung der Miete in solcher Höhe, daß ZinS und Tilgung für die aufge werteten Hypotheken aus ihr bestritten werden können, unter vorzugsweiser Berücksichtigung des Etgenkapital» des Hausslgentümers bei der Aufwertung durch Gewäh rung einer entsprechenden Rente. 4. Sofortige Feststellung des Betrages der aufgeforder ten Hypotheken und der noch umlaufenden Pfandbriefe durch sämtliche Realkreditinstitute und auf Grund dessen Heraus gabe von neuen verzinslichen Goldpfandbriefen in Höhe des Aufwertungssatzes an die alten Pfandbriefgläubiger. Zum Tode des Reichspräsidenten. ! Tie Drauerfeier. Zum Ableben des Reichspräsidenten Ebert sind, weiterhin zahlreiche Beileidskundgebungen eingegangen.! Der Norddeutsche Lloyd hat angeordnet, daß seine sämt-! lichen Schiffe halbstock zu flaggen haben. Der Aeltesten- rat des Reichstags hatte den Wunsch geäußert, daß die Trauerfeier im Plenarsitzungssaal des Reichstags statt finden möge. Die Reichsregierung hat sich sedoch dahin entschieden, daß die Trauer im Hause des Reichspräsi denten stattfindet, und zwar am Mittwoch, den 4. März, nachmittags 3 Uhr. Der Reichskanzler wird die Ge»