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Erzgeb. D o lksfreund. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. , V«K»fteond Schn-kber- ! L I.« -1 Mr Sie KSniAAnL stSÄtischW Sehördm i» Äue, Grünhain, Hartenstein, IohlMll- i, ^VHNöufüN georgmsta-t, Lößnitz, Uenstä-tel, Lchneederg, ZchwarMberg bM. Wildmfel-. Nr.21d Dienstag, 20. September 1904. / neuen Stimmungsumschwung herbeizusühren. Kutscher und GtraßenbahnangesteUten dauert an. Die Geschälte, an, entwaffneten einen dersewen und verwandten drei. Lie Fürst 10V« September. (W. T. B.) welche gewöhnlich am Sonntag offen bleiben, find auch heute Regierungspräsidenten, der nicht geschloffen. Die Stadt hat ihr gewöhnliche» Aussehen. — Spitzen der Behörden und mehrerer Reichs- mW Landtagsabge- Gestern kam es auch in Ancona, ForU und Terni zu Arbeit« - ordneter ein vom Bildhauer Bodin-Berlin geschaffenes Bismarck- einstellungm. Ja Terni griffen die Ausständigen die Pokz stm den Staatsmännern an der Newa nicht gewordm sein. Um so deutlicher aber wird dem russischen Volke die Nichtigkeit der englischen Verhetzungsversuche gegen Deutschland werden. Die Präsidentschaftskampagne in den Vereinigten Staaten zeigt wieder einmal ein gänzlich verändertes Bild. Während bis her allgemein die Wiederwahl des republikanischen Präsidenten Roosevelt als nahezu sicher angesehen wurde, haben sich die Ver hältnisse in dem ausschlaggebenden Staate New-Aork durch einen Konflikt innerhalb der republikanischen Partei zugunsten des demo kratischen Kandidaten Parker geändert. Geht aber New-Aork mit feinen 38 Elektoralstimmrtr M Parker über, so ist der Sieg Roosevelts sehr in Frage gestellt. Der New Docker „Herald", der ein sehr ausgebreitetes und zuverlässiges System von Probeabstimmungen in allen Staaten der Union arrangiert hat und dessen Wahlvoraussagen sich daher in vielen Fällen als zuverlässig erwiesen haben, konstatiert eine zunehmende demokratische Strömung im Lande, als deren Ergeb nis er wenigstens für die gleichzeitig mit der Präsidentenwahl vorzunehmendcn Wahlen der Kongreßabgeordneten einen Sieg der Demokraten für wahrscheinlich hält. Das vor wenigen Ta gen veröffentlichte Wahlprogramm Roosevelts scheint wenig Ein fluß auf diese ihm ungünstige Strömung zu üben, da sein chauvinistischer Ton mit dm tatsächlichen Ergebnissen der Roose- tagsabgeordnetm gewählt; doch erlosch sein Mandat mit seiner Ernennung zum Staatssekretär im Auswärtigen Amte am 18. Mai 1886. Er blieb in dieser Stellung bis zur Entlassung seines Vaters 1890 und gehört seit 1893 wieder dem Reichstag an. Seit 21. Juni 1892 ist er mit der Gräfin Margarete Hoyos vermählt. Nach dem Tode des Vaters (30. Juli 1898) erbte er dm fürstlichen Titel. Die direkte Erbfolge im Mannesstamme ist gesichert. i Neustadt a. d. Haardt, 18. Heute wurde hier in Anwesenheit de» l Tagesgeschichte. Deutfchlaud. Friedrichsruh, 18. September. (W. T. B.) Herbert Bismarck ist heute vormittag Uhr sanft entschlafen. Nack einer Mitteilung der K. K. Bezirkshauptmannschaft Graslitz ist in HermmmS- MÜn in Böhmen unter Rindern die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. (Die Sperr ung der Einbruchstation Johanngeorgeustadt-Wittigsthal für die Einfuhr von Nutz- und Zuchtvieh aus Böhmm war bereits unterm 14. dieses Monats zur öffentlichen Kenntnis ge bracht worden.) Schwarzenberg, am 18. September 1904 Königliche Amtshauptmannschaft. Demmering. Mittwoch, den St. September 1V04, Vormittags 10 Uhr, sollen im hiesigen Gerichtsversteigerungslokale 3 Säcke Grassamen und 2 Kisten mit Blumen, Wachsrosen und künstlichen Blättern meistbietend gegen Barzahlung zur Versteigerung gelangen. Schwarzenberg, den 17. September 1904. Der Gerichtsvollzieher des Königs Amtsgerichts.^ Douaerstag, den SS. September 1SV4, Vormittags 10 Uhr, sollen im Gasthof zum Anker in Pöhla als Versteigerungslokal 1 Nähmaschine, 1 Spiegel, 1 Bett mit Matratze, 2 Kissen und Wattdecke, 1 Kleiderschrank und 1 Vertikow meistbietend gegen Barzahlung zur Versteigerung gelangen. Schwarzenberg, den 17. September 1904. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. veltschen Verwaltung in zu starkem Widerspruch steht. Allerdings ist bis zum Tage der Wahlmännerwahl, 8. November, noch Zeit genug für die republikanischen Wahlmacher, um einen Schneeberg, 18. September. Dem Königreich Italien ward in der verg. Woche ein t freudiges Ereigniß beschert. Am vergangenen Donnerstag abend s wurde dem Königlichen Paare zu Racconigi nach fast achtjähriger, » bereits mit zwei Töchtern gesegneter Ehe der erste Prinz ge boren, und diesem nach seinem Großvater der Name Humbert I verliehen. So hat das Jahr 1904 nicht allein dem Zaren Ni ¬ ckolaus, sondern auch dem Könige Vikor Emanuel den ersehnten männlichen Leibeserben beschert, und beide Familimereigmsse in " Len befreundeten Herrscherhäusern rufen auch in deutschen Landen , freundnachbarlichen Anteil hervor. Für das Gefühl des deut- . schm Volkes konnte dem Neugeborenen kaum ein Name besseren t Klanges gegeben werden, als der seines gütigen Vorfahren, der I seinem Lande als.. Vermächtnis die Bundesgenossenschaft mit s Deutschland und Österreich-Ungarn hinterließ. Auf dem ostasiatischen Kriegsschauplätze ist in der Mand- > schurei nach dem furchtbaren Ringen um Liaojang ein Stillstand t in den Operationen der beiden Armeen eingetreten, der offen- ! Dar auf das beiderseitige Bedürfnis nach Ruhe für die durch die Strapazen der letzten Wochen arg mitgenommenen Truppmund ! nach Ergänzung der Proviant- und Munitionsvorräte zurückzu- 1 führen ist. Die Vorposten der beiden Armeen stehen südlich des M, Hunho etwa Halbwegs zwischen Liaojang und Mulden in fast j gerader Richtung von West nach Ost einander gegenüber. Die Japaner haben' ihre Hauptkraft außer auf der die beiden Städte ! verbindenden Hauptstraße auch auf dem von Pönsihu nach Muk- i dm über das Gebirge sührmden Wege konzentriert, das Gros der f Russen steht in Mulden. Die russische Reiterei scheint zur t Sicherung der linken Front des russischen Heeres und damit zur . Abwehr einer japanischen Umgehungsbewegung weit nach Osten vorgeschoben zu sein. Die Entscheidung der in der Presse eifrig vmtilierten Frage, ob die Russen den Japanern bei deren dem- i nächstiger Vorwärtsbewegung schon bei Mulden größeren Widerstand , leisten werden, wird zweifellos davon abhängen, ob die russische j Kriegsleitung sich durch die inzwischen eingetroffenen europäischen L Nachschübe gestärkt genug sühlm wird, den Japanern mit grö- D ßerem Erfolge als bei Liaojang entgegenzutreten. Ist dies nicht l der Fall, so wird Kuropatkin gewiß nicht zögern, noch weiter tordwärts zurückzugehen; denn einem zweitm entschiedenen Miß- 1 rrfolge wird er seine Truppen nicht aussetzm wollen. Es wird V 'Iso auf den Zeitraum ankommm, innerhalb dessen die Japaner V ihrm. Vormarsch wieder aufnehmen. Was die anderweitigen ' KriegSereigniffe betrifft, so hat sich die Lage vor Port Arthur ; in der letzten Zeit so gut wie gar nicht verändert. Die Japaner scheinen ihre überaus verlustreichen Sturmangriffe aufgegeben j und sich zur Inangriffnahme regulärer Belagerungsarbeiten ent- j schlossen zu habm, während sie gleichzeitig mit der Beschießung l der Forts und des Innern der Festung fortfahren. Von irgend j , welcher Tätigkeit der beiderseitigen Geschwader verlautet so gut ", wie gar nichts. ist, die Einweihung einer neuen Kirche statt. Seine Majestät der Kaiser hatte als Vertreter den Fürsten zu Dohna-Schwbit- tm entiandt. Die Weiherede hielt Generalsuperintendent Braun, die Festpredigt Pfarrer Buchholz-Dubeningkm. Ihre Majestät die Kaiserin hat für die Kirche zur Einweihung eme prächtige Altarbibel gestiftet. Hamburg, 16. September. Kapitän z. S. von Gramme, bisher Flügeladjutant des Kaisers, wird in der Hamburg Amemka- Linie die Leitung der nautischen Angelegenheiten übernehmen, welche von dem Direktor Kapitän Ludolf M Mtyer bis za seinem vor einigen Jährest erfolgten Tode verwaltet worden war. — Amtliche Meldung aus Südwestafrika berichtet heute: Gefreiter Paul Banussek, geborm am 20. September 1879 in Namslau, Schlesien, ist am 12. September 1904 im Lazarett in Waterberg an Typhus gestorbm Reiter Gustav König hat am 14. Juli d. I in der Kaserne in Windhuk einen Schuß in den rechten Arm durch die Unvorsichtigkeit eines Kameraven ei halten. Reiter Eduard Neubauer, geborm am 30. Juni 1882 zu Banvs- burg, Kreis Flatow (Westpreußen), früher im Regimmt Nr. 128, ist am 12. September im Lazaret Okosongoho an Typhus ge storbm. Holland. Haag, 18. September (W. T. B.) Das Budget für Niederländisch-Ostindien für 1905 in Höhe von I6V3 Millionen Gulden weist ein Defizit von 14 V, Millionen Gulom auf; die Regierung kündigt daher eine Erhöhung der Einfuhrzölle und eine Gewerbesteuer an. Ferner soll mit Rücksicht auf die poli tische Lage in Ostafien dm Städtm Batavia, Meester-Cornelis und Buitmzorg Autonomie in Kriegs- und Marme -Angelegen heiten verliehen werden. Dänemark. Kopenhagen, 18. September. Die Königin von Eng land und die Prinzessin Viktoria sino heute nachmittag an Boro der Königsjacht Viktoria and Ackert hier eingetroffen und vom König Christian, dem König von Griechenland und den übrigen Mitgliedern der königlichen Familie empfangm und nach Schloß Bernstorff geleitet worden. Toulon, 18. Sep^mber. (W. T. B ) Der zum Hos pitalschiff umgebaute russische Dampfer Orel ist nach Barcelona abgegangen, wo er Kohlen nehmen wird, um sich alsdann nach Ostasien zu begeben. Die Militärbehörden haben dm Dampfer mit Papieren versehen, in denen festgestellt wird, daß er kemerlei Kriegsmunition an Bord hat. Ajaccio, 18. September. (W. T. B.) Bei der heutigcn Nachwahl zum Senate für dm verstorbenen Senator Muraccwle (radikal) wurde der Ministerille Republikaner Arene mit 676 Stimmm gewählt. Der Gegenkandidat Decori (Republikaner) erhielt 96 Stimmen. Italien. r Rom, 18. September. (W. T. B.) Der Schloßgeistliche in Racconigi erteilte dem Prinzm von Piemont die Lustratron. Die feierliche Taufzeremonie wird in Rom stattstndm, sobald dre königliche Familie dorthin zurückgekehrt sein wird. Rom, 18. September. (W T. B.) Morgm wird die Arbeit hier ausgenommen. In Genua ist der Vormittag ruhig verlaufen; man glaubt, daß dort wie in Turin die Arben eben falls morgen wieder ausgenommen wird. Der Eisenbahnbetrieb geht in ganz Italien, außer in der Nähe Genuas, und auf der Strecke Venedig—Mestre, wo der Verkehr indessen auch bald wiederhergestellt sein wird, in gewohnter Weise vor sich Rom, 18. September. (W. T. B) Der Ausstand der Währmd in Ostafien die Geschütze ihre donnernde Sprache reden und sich auf dm blutgetränkten Gefilden der Mandschurei -ine neue Entscheidung vorbereitet, haben die Engländer die zünftige Gelegenheit benutzt und sich im sagenumwobenen Reiche aeS Dalai-Lama, in dem bisher für alle Welt verschlossenen Tibet, eine feste Position geschaffen, aus welcher dm braven John Lull niemand so leicht wieder verdrängen wird. Klug und krupellos wie immer hat Albion dm geeignetm Zeitpunkt für einen neuesten Ramsch zu wählm gewußt. Während die mg- ische Presse uns Deutschen fortgesetzt in bezug auf dm japanisch- ufsischm Krieg eine unlautere Haltung vorwirst — Preß- (immm, die allerdings selbst in einem Teil der mg- chen Zeitungen endlich die gebührende Zurückweisung ge- wden haben —, hat England auf Kosten des russisch.» Re ckes in Asim seine Machtsphäre bedmtmd erweitert. Rußland ber, das jetzt alle Kräfte braucht, um die japanischen Angriff« abzuwehrm, mußte in Tibet untätig zusehm. Leicht wird das Friedrichsruh, 18. September. (W. T. B.) Fürst Bismarck, der bereits die letzten Tage hindurch bewußtlos ge wesen war, starb, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, nach kurzem Todeskampfe. Die Beisetzung des Fürsten erfolgt am Mittwoch, den 21. d. Mts. im hiesigen Mausoleum. Es sind bereits zahlreiche Beileidstelegramme hier eingegangen, darunter von Sr. Majestät dem Kaiser und dem König von England. Nikolaus Heinrich Ferdinand Herbert Fürst von Bismarck wurde am 28. Dezember 1849 als Sohn des Fürsten Otto v. Bismarck und seiner Gemahlin Johanna geb. v. Puttkamer geborm, studierte die Rechte Md machte den Feldzug 1870/71 mit, worin er bei Mars la Tour schwer verwundet wurde. 1873 trat er in den Dienst des Auswärtigen Amtes. Bei den Gesandtschaften in Dresdm Md München und dazwischen mehr fach beim Reichskanzler beschäftigt, wirkte B. bei dm Gesandt schaften in Bern Md Wien, diente dann aber 1877—81 seinem Vater unmittelbar, ward 1882 Botschaftsrat in London, Anfang 1884 in Petersburg, Juli 1884 Gesandter im Haag, kam am Dide 1884 ins Auswärtige Amt und ward Mai 1885 UnterstaatSsekretär. B. wurde 1884 zum Reichs- dmkmal enthüllt. Königsberg i. Pr , 18. September. (W T. B.) Heute Beamtm feuerten einige Reoolaerschüss- in oie Luft av, woraus vormittag fand in Dubmingken, wo auch Rominten eingepfarrt sich di« Ausständigen sofort zerstreute«. — In Turin zog« Wegm Reinigung bleiben Freitag und Sonnabend, den 23 und 24 September 1VV4 unsere Geschäftsräume im Stadtbause geschlossen. Nur das Standesamt ist an beiden Tag« Vormittag von 11—42 Nhr für Todes- und Todgeburtsanzeigen geöffnet. Aue, den 19. September 1904. Der Rat der Stadt. vr. Kretzschmar. B. Kühn. Nr. 18 des diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes ist erschienen Md liegt m dm Expeditionen der unterzeichneten Behörden 14 Tage lang zur Einsichtnahme aus. Inhalt: Verordnung zur Ausführung des Gewerbegerichtsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 29. September 1901 sowie des G-fttzes, betr. Kauf mannsgerichte, vom 6. Juli 1904. — Bekanntmachung, die Abänderung des ß 125 Ziffer 2» der Deutschen Wehrordnung betr. — Verordnung, die Vertretung des Reichs (Militär-)FiSkuS vor Gericht betr. Die Stadträte von Aue, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg und Schwarzenberg, die Bürgermeister von Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt und Wildenfels, die Gemeindevorstände des amtshauptmannschaftlichen Bezirks Schwarzenberg.