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Leitung: Professor Arthur Nikisch. Hast getobt und hast gezittert, Wie die Brandung, wenn sie schwillt! Diese Zeiten sind gewaltig, Bringen Herz und Hirn in Not. Ruhe, ruhe, meine Seele, Und vergiß, was dich bedroht! Karl Henckel!. ERSTER TEIL. Ouvertüre zu »Euryanthe« von C. M. von Weber. NEUNTES ABONNEMENT-KONZERT IM SAALE DES GEWANDHAUSES ZU LEIPZIG DONNERSTAG, DEN 14. DEZEMBER 1911. Mit ihrer Schönheit darniedergelegt: Ich, Judith, die Tochter Menari. Denn ich legte von mir mein Witwenkleid, Ich zog meine schönen Gewänder an, Mit köstlichem Wasser sprengt’ ich mich an, Ich umschloß mir den Hals mit goldnem Geschmeid, Und durchflocht mein Haar mit Rubinen. Da hat ihm meine Schönheit die Sinne ge raubt, Meine leuchtenden Augen verblendeten ihn, Er wollte zum Kuß in die Arme mich ziehn: Doch ich schlug ihm vom Halse das Haupt, Daß sich Perser und Syrer entsetzten. Und es gab sie der Herr in unsre Gewalt: Wir erschlugen die Syrer, das Heer und den Troß, Denn du, o Herr, bist stärker als Wagen und Roß. Drum, Kinder, Israels singet dem Herrn, Singt ihm mit Pauken und Zymbelgetön; Seid fröhlich und tanzet auf Zions Höhn. Felix Dahn. Ouvertüre zu einem Schauspiel (Op. 4) von Erich Wolfgang Korn gold. (Manuskript, Uraufführung.) Lieder mit Klavierbegleitung von R. Strauss, gesungen von Frau Durigo. a) Ruhe, meine Seele! Nicht ein Lüftchen regt sich leise, Sanft entschlummert ruht der Hain: Durch der Blätter dunkle Hülle Stiehlt sich lichter Sonnenschein. Ruhe, ruhe meine Seele, Deine Stürme gingen wild, Judiths Siegeslied von H. van Eyken, gesungen von Frau Ilana Durigo. Ihr Völker Israels, singet dem Herrn, Singt ihm mit Pauken und Zymbelgetön, Seid fröhlich und tanzet auf Zions Höhn. Denn der Herr, unser Gott, hilft den Seinigen gern. Er lenket die Schlachten der Völker, Er stritt für sein Volk mit gewaltiger Hand! Der Assyrier, der kam mit großer Macht, Er kam vom Gebirge von Mitternacht, Seine Wagen und Rosse bedeckten das Land, Seine Schiffe bedeckten das Wasser. Er drohte dem Tempel mit Plünd’rung und Spott, Er drohte den Städten mit Waffen und Brand, Die Männer verzagten vor seiner Hand: Doch ihn strafte der Gott, der allmächtige Gott! Gab ihn in die Hände des Weibes. Denn ihn traf nicht die Lanze, die manchen erschlägt, Ihm traf kein Held den gepanzerten Leib, Nein, dich, Holofernes, hat ein Weib