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Ausgabe k-v undv SachMe volfsseitung Doimerslaq, 22. Februar lv34 »eela««-et Deesde, »In,e>,-npre>l«: die tlpaMge 22 mm beeile geil« g Psg, — süe gamilienanzeijien und SleNengejuche b Pjg. — File Platzvoescheille» könne» wie keine Tewöhe leisten Nummer 44 — 33. Jahrgang E-Icheinl 6 mal wiichenillch mit der illustrieelen Sralis- beilase „Der geuerreiler" und mehreren Terlbeilage« MonakUch« Bezug»»'«»!«: «iusg. A mit St. V-nnoblalt und Feuerreiter M 2,70 «urg B ohne St. Bcnnoblatt u. mit Feuerreiter M 2.20 Au-g C ohne St. «ennoblatt u. ohne Feuerleiter M t.Ut atnzeinummer li> Psg.. Sonnabend- u. Sonntag-Nr, 20 Psg. «ednlllon: Dresden.« . P-lterftr. », Ferne 20?U «. 210U kelihiilteltea, Lrnck »nd Berlag: E-rmania Buchdru^erei n Peking Ih u a> <Utnkel, Pollerstr. tt, Fernr rioir, Posticheil: Ne ll>2S. Pank: Sladlban« Dresden Nr 017S7 2« Falle von höherer Gewalt, trerdot, Streit over BelrlebsstSrungen Hal der Bezieher oder Fnje-ent leine Ansprüche, sali» dle Zeitung ln beschränktem Umlange oerspätet oder nicht erscheint — Erlüliungrort Dre »«n M eine Aeuordnung im Äonanbecken SiaatSminister Eden bei Sitler - Standrecht in Wien ansgehobcn - Gewaltige Schneestürme In den Vereinigten Staaten Italienischer Staatsbesuch in Ltngarn Budapest. 21. Febr. Sämtliche Budapester Morgen- blätter beglichen den heute eintrcffenden italienischen llnterstaalsseliretär Suvich mit einer überschwenglichen Herzlichkeit. Das Regierungsblatt „F ü gg e t l e n se g" betont, das; von Italien Ivie von Ungarn sowohl einzeln als auch zusammen eine ausgesprochene Friedenspolitik betrieben werde. Wenn diese Politik auch die Ab änderung der gegenwärtigen Verhältnisse anstrebe, so bediene sie sich doch ausschlietzlich fried licher Mittel. Auch der Besuch Suvich' stehe im Zei chen der Friedenspolitik. Gerade eine Bereinigung der Frage des Don au decke ns sei an erster Stelle ge eignet, den europäischen Frieden zu sichern. Die Kleine Entente befolge Ungarn lind Oesterreich gegenüber eine wirtschaftliche Absperrungspolitik. Es sei nur natürlick, das) Oesterreich nach der Niederringung der Sozial demokratie und im Begriffe, seine inneren Verhältnisse zu festigen, den Wunsch habe, sich in das ungarisch italienische Verhältnis cinzuschalten. Der nationale „Magyarsag" erklärt in ziemlich scharfer Form, die Kleine Entente habe seit 1t Jahren eine engere Zusammenarbeit Ungarns mit Oesterreich zu verhindern verstanden und damit den Wiederaufbau des Donaubeckens vereitelt. Bezüglich des Donaubeckens habe nur ein einziger Mann und ein einziger Staat eine groh- zügige Konzeption, und das sei Mussolini und Italien. Das Blatt will wissen, das) Frankreich die italienischen Donaubeckenpläne zu unterstützen bereit sei und die Führung Mussolini überlassen wolle, als Gegen dienst von Mussolini jedoch fordere, das; er sich den fran zösischen Standpunkt in der Abriistungsfrage zu eigen mache. Das Blatt stellt fest, das) in der Frage des Donaubeckens sehr erhebliche politische und wirtschaft liche Interessengegensätze bestünden. Ungarn müsse daher um so entschlossener handeln. Der liberale „Pesti Raplo" hebt hervor, das) Un garn bisher viel von Italien empfangen habe. Italien werde daher niemals in Ungarn eine Enttäuschung er leben, um so mehr als Ungarn dem Faschismus zuneige und nicht „den auf die blonde nördliche Rasse einge stellten Theorien". Oie belgischen Katholiken und König Albert Mecheln, 21. Febr. Unter den zahlreichen Kund gebungen aus Anlas) des tragischen Todes des belgischen Königs befindet sich auch eine solche des Primas von Belgien, des Erzbischofs von Mecheln, Kardinal van Roey an den Klerus und die Gläubigen seiner Erz diözese. Es heitzt darin u. a.: „Eine ungeheure und un erwartete Trauer hat sich auf das Vaterland gesenkt. König Albert, unser einmütig geliebter und verehrter Souverän, ist ihm genommen worden, ohne das; irgend etwas diese Katastrophe vorhersehen lassen konnte. Die Wege Gottes sind unerforschlich: Beten wir seine Bor- sehung auch dann an, wenn ihre Schläge schmerzlich sind und legen wir die Schicksale unseres heitzgeliebten Bater- landes vertrauensvoll in die Hand seiner so unendlichen Barmherzigkeit. Beten wir für die Seele des erhabenen Verstorbenen, damit Gott seine menschlichen Unvollkom menheiten auslösche und ihn alsbald in den himmlischen Ruhm aufnehme. Unerschütterlich getreu der Pflicht, ein tief religiöser Mann und ein treuer Sohn der Kirche, treu gegenüber dem Herrn lind Meister wie gegenüber sich selbst hat König Albert, dieses Vertrauen können wir haben, ohne Furcht und in voller Sicherheit vor dem gött lichen Nichterstuhl erscheinen können." Der größte Wolkenkratzer der Welk Der „Palast der Sowjets- Moskau, 21. Febr. Wie die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet, ist nunmehr der Bau eines riesigen „Palastes der Sowjets" endgültig beschlossen wor den. Wie die Urheber des Planes» Professor.Helfreich und Architekt Iofano, in einer Pressebcsprechung erklärten, soll der „Palast der Sowjets" 41b Meter hoch werden, während der bisher höchste Wolkenkratzer der Welt, das Empire Building in Newyork nur eine Höhe von 407 Bieter hat und der Eiffelturm in Paris sogar nur 300 Meter erreicht. Auch die Ausmatze des „Palastes der Sowjets" werden ganz gewaltig sein, so das; er das geätzte und höchste Gebäude der Welt werden wird. Be sondere Aufmerksamkeit wird auch der figürlichen Aus schmückungen des Gebäudes geschenkt werden. In den verschiedenen Stockwerken werden 18 Skulpturen ausge stellt werden, die als Denkmäler der Arbeiter der wichtigsten Länder der Welt gedacht sind. Mosaikarbeiten, Majolika und Kunstwerke der Keramik werden ebenfalls im weitgehenden Matze zum Schmuck des Gebäudes her angezogen werden. Moskau maßregelt Reval, 21. Febr. Wie aus Moskau gemeldet wird, wur. den auf Veranlassung des obersten Staatsanwaltes der Towset, Union Akulow, der gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Kollegiums der OGPlt. ist, die Leiter eines der probten Ter- Olwerke in Omsk il rer Vcmler enthoben und in Hast genom men. Die Erzeupni'sc der Werke waren so seh'er'nft, das, sie besch'agnalpnt und aus dem Handelsverkehr gezogen werden muhten. Raubmord aus einem Gute in Thüringen Weimar. 2l. Febr. Eine schwere Bluttat hat sich auf dem läute in Lochstedt lei Bad Sulza abgespielt. Der 2l Fahre alte londivlrlsetwstliche Ar beiter Johann Lore, der auf dem Nute beschäftigt war. wurde seit Sonntag vcrmiht. Man schöpfte Verdacht und sand bei einer Durchsuchung des 'Anwesens auf dem Futterboden unter einem Ttrenhausen die Leiche des Vernähten mit schweren Kopf verletzungen auf. Der Verdacht der Täterschaft richtete sich gegen den Mitarlrelter des Ermordeten, den 1!l Fahre a'ten land- wlrtschaftlicl»en Arbeiter Albrecht Schlegel aus Graltsäzen. Der Festgenommene legte nach längerem Verhör ein Geständnis ab. Nach seinen Angaben war er am Sonntag in Eamburg. um sich bart neu« K'eidung anmessen zu lassen Da er kür Ge Beschaffung dieser Vekle düng nur geringe Mittel zur Verfeii- gung Halle. l»eschlasz er. seinen Arbeitskollegen zu erschlagen, um dessen Barmittel zu erlangen Als sich der Mörder iil>erzeugl hatte, das, Lore fest schlief, halie er einen grossen Stiefelknecht genommen und damit auf den im 'Veit Lie,renden eingeschlaaen. Mit Bindegarn und einem Strick schnürte er dann dem Ueber- fallenen den Hals zu und nahm ihm den Ge!d!*mtel mit 4t M. Inhalt ab. Der Täter wurde dem Kerich'sgefängnis zugefiihrt. Fünfklrchener Studentenschaft verbrennt jüdische Vlätter Budapest, 21. Febr. Fn Fü»fkircl)en erschienen etwa tsiO christliclze Studenten bei Ankunft des Imzes. der die Budapester Tagesbläler bringt, auf dem Bahnhof, bemächtigten sich der Iei- tungspakete, ül»srgossen die Exemplare des jiidisä>en „Az Eft" mit Benzin und steckten sie vor dem Bahnhofsgebäude iu Brand. Auch di« jüdisch illustrierte Wextst! »schritt „Tolnai Bilaglapja" wurde verbrannt. Bevor Polizei erschien, I-atben sich die Stu denten bereits wieder entfernt. Der Zug zur Aktie Schon seit einigen Wochen zeigt sich an der Börse ein bemerkenswerter Wandel in der Beurteilung der Geldanlagen. Während in ziemlich stetig aussteigenüer Linie bis vor kurzem die festverzinslichen Papiere, also die sogenannten Rentenwerte, von einem grötzeren Publikum begünstigt wurden. Hal sich in der letzten Zeit ein seltsamer Zug zur Aktie herausgebildel. Er drückt sich darin aus, das) Rentenwerte in grö- tzerem Umfang zum Verkauf an den Markt gegeben wer den, während für den Erlös Aktien gekauft werden. Da bei ist wiederum das Merkwürdige, das;, soweit Publi- kumskäufe in Betracht kommen, nicht etwa die Stau- dardpapiere des Aktienmarktes, ob es sich nun mn chunnche, elektrische, Maschinen- oder sonstige Papiere handelt, sondern nach ihrem Kursstand vnhältnismätzig niedrig notierende Papiere zur Anlage sür solche Käufe l>evor- zugt werden. Jin Grunde ist bei solchen Käufen freilich die an sich durchaus erfreuliche Beurteilung wahrzunehmen, das; mit dem Ausstieg der Wirtschaft infolge der Fortsetzung der Ausführung des Arbeitsbeschassuagsprogramms doch auch die Aktien von Unternehmungen, die in irgend einer Form mit Betriebszweigen, die durch die Arbeits beschaffung ersatzt werden, verknüpft sind, sich im Kurse erhöhen mützlen. Es wird aber viel zu wenig bedacht, das; Unternehmungen, deren Aktien gegenwärtig ver- hältnismätzig niedrig stehen, in den meisten Fällen noch gar nicht einmal saniert sind, das) also die Aktien noch nicht zusammengclegt sind und das; bei manchen Zusam- menlegungsguolen erwartet werden müssen, für welche der gegenwärtige Kursstand trotz allem doch als unan gebracht hoch bezeichnet werden müszle Ferner kommt es ja auch nicht allein auf den Kursgeivinn an. der immer von mehr oder minder spekulativen Erwäanngen und auch einer unberechenbarem Wechsel unterworfenen pro- duktionellen und betrieblichen Gestaltung des bet res sen den Unternehmens abhängig ist. sondern entscheidend ist doch schliesslich auch das wirtschaftliche Ergebnis einer solclzen Wertanloge. Bei einer Heben" innng der Tinge und Geaennverstellung des wirtscbostt'cheu Ergeb».sses bei Rentenwerten einerseits und bei Aktien andererseits wird auch heute noch ja vielleicht gerade b>' 'te, der stär kere Gewinn auf Seiten der Rentenwerte ;u suchen sei" Es svielen aber noch bei Betrachtung dieser Tinge Erwägungen eine Rolle, die unter dein Gesichtswinkel des Gesamtinteresses sür die ganze Volkswirtschaft höchste Beachtung verdienen. Wenn nun jetzt der Zeit punkt einer aus organischem Wege herbeizusührenden Zinskonveision infolge des .Kursdruckes, dem die Ren- tenmärkle jetzt ausgesetzt werden, immer weiter hinaus geschoben würde, Köm.' das einer Beeinträchtigung des Erfolges der grotzzügigen Arbeilsbeschassungspläne der Reichsregierung gleich. Tenn die Herabsetzung der Zin sen. ivie sie durch eine freiwillige und natürliche Kon version herbeigesührt würde, schasst erst jene notwendige Kosteneutlastung, die weiten Raunt und sreie Entivick- lungsmöglichkeit für die Auswirkung des Arbeitsbe- ichaffungsprogro.mmes bietet Zu allem kommt noch die Erwägung, das; die ersparten Zinsen von Reich. Län dern und Gemeinden zur 'Verstärkung der Arbeitsbe schaffung nutzbar gemacht werden können. Das sind alles Dinge, die man sich bei den gegenwärtigen eben erwähnten Erscheinungen an der Börse vor Augen füh ren mutz, um die Fernwirkungen zu erkennen. Der Zug zur Aktie ist umso unerklärlicher, als, wie auch schon eben angedeutct, ein Eostem in den Disposi tionen gar nicht zu erkennen ist. Das Kalisinteresse er streckt sich ziemlich wahllos auf Papiere der verschieden sten Gattungen, ohne datz eine wirtschaftliche Rechtferti gung, sei es in Betrachtung der inneren betrieblichen Lage des betreffenden Unternehmens, sei cs im Hinblick auf seine Aufstiegsmöglichkeiten im Rahmen einer Mit-