Volltext Seite (XML)
Morgenausgabe. 0-ez-g-p«>,.! LW!s.L7.7.^ »eoatUch l.r» M., »«erteyatzrUch,.7S M. »ei »e« »»ghüstsst.ll», onseru MUol« «n» Nu»ga»«st«Uei, adgeholtr monatlich 1M., vt«rt«lj»hrUch Z M. vurch unser« au»»ärtia«a ZMalen in» hau» g«dracht: monatlich 1^0 m., »iertellührlich 4.50 m. vurch di« Post! innirhald veutfch» land» und ürr »«urschen Kolonien monatlich 1.50 m., vI«rt«y»hrUch chS0 M., au»schll«glich postbestellaelü. prii» t«r Kinzrlnummir io Pf. Sa Leipzig, Sen Nachbarorten uno »en Orten mit eigenen Malen wir» »t« sideaSouogade noch am sidenü »e» «rfchelnen» in» hau» geliefert. HmrdelsSeLkurs /irrrtsbiakk des Roles und des pollzeinrntes der Stndt Leipzig NeSaktloa und SefchLftostelle: Z»Hanni,gass« Nr.». » Zernfprech-sinfchlufi Nr. I4»»r, 14»»3 un» 14»44. iss. Jahrgang »e»»lt». für finzeige» au» lelpzlg UN» Umgebung »l« /LNAeigenpreife. ispalt,,«prttt,«tt«r5p<,»I«N«ttom«e«il«1M.. »on ou»«ltrt» 50 Pf., Neklamen l.r»m., Klein« hnzeigra »iepetltzrlle nue r»pf.,b.wir»rrhol.Nad.,fin>>«ig»n»on0«hiirürn im amtltchenreilSiepettt- zeil« »»Pf. Sefchättoonzrigen mit playoorfchrtft im Preis« «rbSht. Nadatt na<t> Oartf. veilagen: 0elamtausl.7 M.»a»rausend auoschl.Postgebühr, finzeigen.flnnahnie: Johanniogasse», bei lamtlicben Zilialen »«»Leipziger Lagedlatte« un» allen stnnon<en»Lxpe»ttionen »e» Sn» un» stuolan»«». va» reipzigerifagediatt erscheint «erktag» rmal.Sonn- u. Zelertagotmat. verliner Ne»aklion: Sn »cnZellrn 17, Zernlprech-hnschluh: Hansa Nr. 4,7. klr. 278. /reltsg, üen 4. 3unl. 1915. Nach dem Falle von Przemysl. Die Beute in przemysl ist noch nicht zu übersehen.— Fortsetzung der erfolglosen Beschießung der Tiroler und Uärntner Grenzbefestigungen durch die Italiener. — ^»alandrn gegen den Reichs kanzler. — Tine neue Note Amerikas an Deutschland in Ächt. l Bericht vom Mittwoch den Raum Medenice gewonnen hatten, kämp- schon in dem Dnjestrabschnitt westlich das nur noch 35 Kilomter Lirünbucb-Viplomalie. d. Tie Petersburger „Rjetsch" stellt ans dem italienischen Grünbuche fünf Telegramme diplo matischer Vertreter Italiens zusammen, die teils als Gerücht, teils als Tatsache die Meldung ent halten, daß Schritte zur Herbeiführung eines Sonderfriedens zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn unternommen seien. Aus oer Zeit vom 29. März bis zum 15. April o. I. stammend, sind jene Telegramme aus Petersburg, Berlin, Nisch uno Sofia datiert. Muß es schon auffalten, oaß die diplomatischen Vertreter Italiens in oen genannten Städten beinahe gleichzeitig dieselbe Meldung nach Rom erstatteten, so ist es vollends verdächtig, wenn Italiens Vertreter in Sofia seiner Regierung berichtet: „In Wiener politischen Kreisen spricht man von einem Friedensschluß mit Rußland, um freie Hand gegen Italien zu bekommen." — Diese Angabe des italienischen Diplomaten ist geeignet, ein bestimmtes Licht auf sämtliche fünf Telegramme zu werfen: sie sind vermutlich be stellte Arbeit gewesen, damit sie, im ita lienischen Grünbuch veröffentlicht, als diploma tisches Material zur Beschönigung des Verrats am Dreibünde dienen konnten. Sollen doch ge rade sie die angebliche Notwendigkeit des An schlusses Italiens au den Dreiverband dartun. Man -erinnert sich bei dieser Gelegenheit der Rede, die Bismarck am 22. April 1869 im Norddeutschen Reichstage über die Veröffent lichung amtlicher Aktenstücke gehalten hat. Ter Bundeskanzler legte darin anschaulich dar, welche Rolle für englische Blaubücher usw. die Ab sicht spiele, gewisse „Depeschen" zu ver- öjsentlichen. Auf Grund des bisher vorliegenden Ma terials kann freilich der Nichteingeweihte die bestimmte Behauptung, daß jene Telegramme bestellte Arbeit der römischen Regierung seien, um so weniger aufstellcu, als auch Anzeichen für den russischen Ursprung der Sonder friedens-Gerüchte vorhanden sind. Dafür spricht zunächst die Tatsache, daß der italienische Vertre ter in Petersburg sowohl der Zeit nach als Erster die fragliche Meldung gemacht, als auch der Form nach sie am bestimmtesten ausge sprochen hat. Hierzu kommt, daß eine russische Zeitung, die „Rußkija Wjedomosti", der Frage eines russisch-österreichischen Sonderfriedens am 29. April einen Leitartikel widmete, worin es u. a. wörtlich heißt: „Das gemeinsame europäische Interesse in diesem Kriege ist vor allem die Zertrümmerung des deutschen Militarismus . . . Obwohl die Teil nahme Oesterreich-Ungarns am Kriege keinesfalls eine entscheidende Bedeutung haben kann, wird seine Ausschaltung doch die Verwirklichung des Hauptzieles beschleunigen und erleichtern. Des halb liegt für die verbündeten Mächte kein Grund vor, gegen einen Separatfrieden mit Oesterreich- Ungarn zu opponieren. . . Anderseits wird ein Separatfried« Oesterreich von der Not wendigkeit entbinden, Italien und Rumänien Gebietsabtretungen zu gewä h re n." Diese russische Zustimmung zum Abschluß eines russisch-österreichischeu Sonderfriedens und die Anspielung, ein solcher erspare Oesterreich Gebietsabtretungen an Italien, lassen es als möglich erscheinen, daß die Sonderfriedens-Ge rüchte von Rußland zum Zwecke der Beein flussung Italiens in Umlauf gebracht wurden. Auch die jetzige Genugtuung der „Rjetsch" über die Bestätigung der seinerzeit aufgetauchtcn Pe- tersburger Gerüchte durch das italienische Grün buch kommt für den russischen Ursprung jener Gerüchte in Betracht. Mit einer dritten Möglichkeit aber läßt die schweizerische Nachricht rechnen, daß schon in üen ersten Tagen des August die italienischen Geschütze uno Munilionsvorrätc aus den Befesti gungen an der Westgrcnze nach dem Osten ge schafft worden seien, und daß die italienische Westgrenze seit Mitte August nicht nur militärisch entblößt, sondern auch in zollsiskalischer Hin sicht fast unbewacht geblieben sei. War Italien, wie es höchstwahrscheinlich ist, schon von Kriegs beginn an entschlossen, ins Lager des Dreiver bandes überzulaufcn, dann würde die Veröffent lichung jener fünf Telegramme im italienischen Grünbuch und die oben erörterte Haltung rus sischer Zeitungen zu dem Inhalt jener Tele- gramme die Schlufffolgerung gestatten, daß die Diplomatie Roms und Petersburgs nach Garbonari-Art brüderlich zusammen gear beitet hat! Zu öen Tagesberichten. Der Jubel über die Eroberung von Przemysl klingt und schwingt in mächtigen Ak korden weithin durch die Welt. Hr wird wohl auch dort einen Widerhall finden, wo man, gewissermaßen am Rande des Schlachtfeldes, harrt und unschlüssig schwankt, ob und auf welcher Seite man etwa noch eingreifen sott. Wo man wägt und überlegt, ob sich solcher Eingriff überhaupt noch lohnt. Der Wahn von der Unerschütterlichkeit der russischen Macht ist aller dings jetzt wohl überall '.n der Welt aufs gründ lichste zerstört. Diese Erkenntnis wird für die Ent schlüsse anderer Länder ausschlaggebend sein. Nie mand kann den Zusammenbruch Rußlands mehr ab wenden. Ihn auch nur aufzuhalten, schließlich selbst aber doch mit ins allgemeine Unheil hineingcrissen zu werden, wird niemand Neigung verspüren. Wie groß der deutsch-österreichische Sieg, wie heftig die Russen in Przemysl aufs Haupt geschlagen wurden, lassen die gestrigen Tagesberichte vorerst nur schließen. „Die Beute ist noch nicht zu über sehen." Wenn aber deren Ziffern bekanntgegeben werden, dann wird sich vermutlich das Staunen der Welt über die glanzvolle deutsch-österreichische Waffentat noch wesentlich steigern. Bon drei Seilen erfolgte der Einbruch in die Befestigungen. Die Nordwerke hatten die braven Bayern gestürmt, sie drangen von Norden her zusammen mit andern deut schen Truppen in die Stadt ein. Vom Westen und vom Süden rückten die Oesterreicher vom 10. Korps an. Unter ihren Schritten erdröhnte in den frühen Vormittagsstunden der Hauptplatz der Stadt. Scharen auf Scharen ziehen jetzt durch die Straßen Przemysls, in der Freude der stolzen Siager, brennend auf neue Waffentaten. Westwärts immer weiter geht ihr Zug auf Lemberg zu. Große Abteilungen, die bislang durch die Belagerungsstellung festgelegt waren, wer den nunmehr frei zu weiterer Verfolgung. An der Bahnlinie nach Grodek schieben sie sich unaufhalt sam gegen Lemberg vor. Und von Süden her greifen die Truppen der Armee Linsingen wacker aus, dem gleichen Ziele zu strebend. In mächtigen Kolonnen rücken sie gegen den Dnjestr an. Aus dem Hügelland von Dro- hobqczhat sich die ungarische Gruppe Szurmai nach Norden vorgearbeitet^ Die Truppen, die nach dem von fen Mikoläjow, südlich von Lemberg liegt. Weiter östlich ist von Stryj aus am gleichnamigen Fluß entlang die sturm erprobte Gruppe Bothmer im Anmarsch auf Zydaczow, das 25 Kilometer in nordöstlicher Richtung von Stryj entfernt ist. Dieses Vorwärts drängen der Südarmee wird aus die weit nach Südostgalizien vorgeschobenen russischen Stellungen ebenso eine unmittelbare Wirkung ausiiben, wie der Raumgewinn östlich von Jaroslau weithin sichtbare Folgen bis in das Kampfgebiet nördlich der Weichsel gehabt hat. Hier haben die Russen schon vor einigen Tagen Radom geräumt; in Südostgalizien werden sie bald ihre Stellungen aus der Linie Dolina — Nadworna an oder gar über den Dnjestr rückwärts verlegen müssen. Harte, heiße Kämpfe stehen hier zweifellos noch bevor. Nach dem Falle von Przemysl werden die Russen gereizten Bären gleich ihren letzten Besitz von Wert, Lemberg, zu verteidigen suchen. Aber ebenso gewiß ist es, daß sich deutsch österreichische Tüchtigkeit dennoch durchsetzt und dem Feinde das einzige Faustpfand entreißt, das ihm von ganz Galizien noch geblieben ist. Im W esten setzen die Franzosen ihre Vorstöße auf der Front Souchez — Neuville mit unver minderter Heftigkeit fort. Wieder ist es zu blutigen Nahkämpfen gekommen, ohne daß indes die Fran zosen dabei eine Verbesserung ihrer Stellung erzielt hätten. Schwere Opfer erfordert andauernd der Kampf um die Zuckerfabrik im Westen von Souchez. Nach dem gestrigen deutschen Tagesbericht hat sich um sie ein neues Ringen entspannen. Auch bei Ppern sind wieder grötzere Kämpfe entbrannt. Die Deut schen rückerz erfolgreich gegen den Ort Hooge an der Ostseite von Ppern vor, wo sich die Engländer gut verschanzt halten, aber durch den deutschen An griff hart bedrängt werden. Vom italienischen Kriegsschauplätze brachte auch gestern der österreichische Tagesbericht nur Mel dungen über kleinere Gefechte an verschiedenen Stellen des Küstenlandes und des kärtnerischen und Tiroler Grenzgebietes. Ob sich die Artilleriekämpfe in dem Gebiet von Folgaria —Lavarone zu einer bedeutenderen Gefechtshandlung auswachsen, läßt sich zurzeit noch nicht sagen. ver österreichische Tagesbericht. Wien, 3. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: Russischer Kriegsschauplatz. Deutsche Truppen erstürmten nachts die letzten russischen Stellungen der Nordsront von Przemysl und drangen heute um 3 Uhr 30 Min. vormittags von Norden her in die Stadt ein. Bon Westen und Süden ist unser 10. Korps ein gedrungen. Seine ersten Abteilungen erreichten bald nach 8 Uhr vormittags den Hauptplatz der Stadt. Die Tragweite dieses Erfolges läßt sich noch nicht überblicken. Der Angriff der verbündeten Truppen im Raume nördlich Stryj schreitet weiter erfolg reich fort. Bisheriges Ergebnis der Schlacht bei Stryj: 80 Offiziere, 12175 Mann gefangen, 14 Ge schütze, 35 Maschinengewehre erbeutet. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Italiener setzen die erfolglose Be schießung unserer Befestigungen an mehreren Punkten der Tiroler und Kärntner Grenze fort. Wo feindliche Abteilungen ins Feuer kamen, flüchteten sie; so ein italienisches Infanterie- Regiment aus dem Plateau von Folgaria, mehrere Kompanien bei Misurina und eine von einer Ossi- zierspatrouille von uns im Eradisca überfallene Kavallerie- und Bersaglieri-Abteilung. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabe», v. Ho es er, Feldmarjchalleutnant. Zur Zurückeroberung von Przempsl. Die Bewertung durch die deutsche Regierung. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Die frohe Kunde von der Wicdereroberung Przemysls wird in ganz Deutschland mit Jubel begrüßt. Der bewunderungswürdigen Tapferkeit der verbündeten Truppen und der hervorragenden Führung ist cs gelungen, die Festung in raschen, wuchtigen Schlägen zu bezwingen. Als eine kriegerische Ruhmestat ersten Ranges wird die Ein nahme von Przemysl in der Geschichte fortleben. Hier haben in Wahrheit hohe Führergaben und Schneidigkeit der Truppen zusammengewirkt, um eine solche Leistung zu vollbringen. Die Massen waren es, die den Sieg erfochten, nicht der Hunger, dem die brave österreichisch-ungarische Besatzung er lag, nachdem sie dem Feinde mit äußerster Hingebung getrotzt hatte. Damals wurde in den gegnerischen Ländern viel Lärm um die Eroberung der Festung gemacht; sie wurde als Heldentat ohnegleichen ge feiert. Die freigewordene Belagerungsarmec sollte, so wurde verkündet, die Karpathenlinie durchbrechen und den russischen Hcereshaufen den Weg nach Budapest, Wien und Berlin sreimachen. Und nun? Der größte Teil jener russischen Truppen ist am Karpathen wall ge opfert worden. Ungarn ist gänzlich, Galizien in weiter Ausdehnung vom Feinde gesäubert. Und schon befindet sich der Haupt st ützpunkt der Russen in der Hand der Verbündeten. Abermals hat daseinträchtige Zusammen wirken oer deutschen mit den öster reichisch-ungarischen Truppen eine ernste Probe glänzend bestanden und der Bundestrcue der beiden Kaisermächte ein neues, herrliches Denkmal gesetzt. Die Freude in München. rr. München, 3. Juni. Die Siegesbotschaft des Generalobersten von Mackensen über den Fall von Przemysl traf hier gerade «in, als dir Feier der öffentlichen Fronleichnamsprozession, an der sich der König, die Minister und sonstige hochstehende Persön lichkeiten beteiligt hatten, zu Ende war. Der Jubel in der Bevölkerung war außerordentlich groß, da gerade bayrische Truppen, einer Drahtung des Generalobersten von Mackensen an den König zu folge, an dem Sturze Przemysls besonders stark beteiligt sind. Der Jubel in Oesterreich-Ungarn. ckr. Prag, 3. Juni. Die Begeisterung über den Fall von Przemysl ist hier groß. Die Nachricht ver. breitete sich mit großer Schnelligkeit, und schon vor mittags wurden in allen Städten und Dörfern Deutsch-Böhmens dir Flaggen aufgezogen. An vielen Orten kam es zu großen patriotischen Kundgebungen und festlichen Umzügen. clt. Budapest, 3. Juni. Hier herrscht riesiger Jubel über die Uebergab« von Przemysl. Die Straßen wimmeln von Menschen, und überall, wo sich deutsche Offiziere und Soldaten zeigen, werden sie mit ganz besonderem En. thusiasmus begrüßt. Dem Lieger von Ttryj. ntb. München, 3. Juni. Die Korrespondenz Hoff mann meldet: Der König von Bayern und der König von Sachsen haben an den Kommandierenden Gene ral Grafen v. Bothmer folgende Telegramme gerichtet: „Schloß Leutstetten. Die Erstürmung von Stryj durch Ihr Armee korps hat mich aufrichtig gefreut. Ich gratuliere Ihnen herzlich zu diesem zweiten großen Erfolg, den Ihre treffliche Führung errungen hat und spreche Ihnen, Ihrem Generalkommando und Ihren tapferen Truppen meine wärmste Anerkennung aus. Ludwi g." „K. Villa Wachwitz. Euer Exzellenz spreche Ich meinen herzlichsten Glückwunsch zu dem herrlichen, unter Euer Exzellenz Oberbefehl durchgeführten Sturm von Stryj aus. Ein glänzender Erfolg! Friedrich August." Der russische Seneralftabsbericht. vtd. Petersburg, 3. Juni. Der Große Eeneralstab gibt bekannt: Am 31. Mai wiesen wir mehrer« feind liche Angriffe mit Erfolg zurück und bemächtigten uns einer Schanze in Gegend Szawle östlich des Dorfes Traoljang. An der Front am linken Narew- ufer bis zur Weichsel machte der F«ind am 1. Juni mit wenig bedeutenden Kräften mehrere An griffe, die wir erfolgreich abwiesen. In Galizien entwickelte sich am 3l. Mai auf der Front zwischen Weichsel und Przemysl nacheinander von neuem ein erbitterter Kampf. Unsere Truppen er zielten ziemlich bedeutende Erfolge auf dem linken User des unteren San, indem sie sich mehrerer Dörfer bemächtigten, von denen einige mit dem Bajonett er stürmt wurden. Auf dem rechten Sanufer errangen wir Erfolge in Gegend des Dorfes Kalerikuna, wo unjere Truppen bei Wegnahme eines Stützpunktes südlich dieses Dorjes 22 Offiziere und 1300 Mann acfangennabmen und acht Maschinengewehre «r- oeuteten. Przemysl wird von Geschützen schweren Kalibers beschossen. Der Feind richtete seinen Haupt angriff gegen die Nordfront in Gegend der Forts Nr. 10 und 11. die die Oesterrcicher vor Ueber- gabe der Festung fast völlig zerstört lfatten. Als wir diese Angriffe zuriickwicsen, gelang cs dem Feinde, sich mehrerer unserer Geschütze zu de- mächtigen, die fast aus unmittelbarer Nähe bis zu den letzten Geschossen auf die feindlichen Kolonnen feuerten. Nach ergänzenden Nachrichten machten wir beim Fort 7 noch 200 Gefangene und. erbeuteten acht Maschinengewehre. Zwischen Przemysl, dem Großen Narew und dem Du je st r kerne Ver änderung. Zwischen Tysmanitza und Stryj gelang es dem Feinde, der dort eine be deutende Menge schwerer Artillerie zusammengezogen und Verstärkungen herangeführt hatte, durch er bitterte, von großen Kräften ausgesiihrte Angriffe im Laufe der Nacht und am Morgen des 1. Juni e i n i g e E : f o g e I!s zu erringen; der Kampf wird fortgesetzt. Auf dem rechten User der B y st r i tz a be mächtigten wir uns eines Teiles der feindlichen Stellungen und machten 1-50 Gefangene. Rußlan- unü „seme lieben" ^uüen. ivtb. Wien, 3. Juni. Aus dem Kriegspresseguar- tier wird gemeldet: Während der Russenhcrrschast wurde in der Stadt Krosno folgende charakteristische I Bekanntmachung erlassen: Der Etappenstationskom- 1 Mandant in Krosno erklärt hiermit, daß die jüdische Bevölkerung der durch das russische Heer besetzten Gebiete für jeden durch die Oester reicher oder Preußen an hier ansässigen Bürgern ver übten Gewaltakt verantwortlich erklärt wird, und daß aus den durch Vas russische Heer besetzten Gebieten Geiseln entnommen und nach Rußland ab transportiert worden sind, von denen je zwei mit ihrem Tode büßen werden für jeden Bürger, der seitens der Ocsterreichcr oder Preußen verfolgt wird, oder für jeden jüdischen Spion, der in diesen Gebieten gefangen wird. Krosno, Len 10. März 1915. Der Etappenkommandant. ölutige Zrie-enskun-gebungen in Zinnlanü. Ia. Stockholm, 3. Juni. Ein nach London durchreisende» Dumamitglied erzählte, in Ulen» borg und Abo veranstalteten Sozialisten Demonstrationen für den Frieden. Durch Kosaken auseinandergetrieben, leisteten sie Widerstand. Ein heftiger Kampf entspann sich, ia dem über 500 Menschen getötet wurden.