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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.03.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-191003040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19100304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19100304
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-03
- Tag 1910-03-04
-
Monat
1910-03
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.03.1910
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drei tag, ^en När) <810 60. 5ahrg Nr. 5f Am Tische des Bundesrates: Delbrück. der vezem- iverden. Die Zusage der kommissarischen Beratung terschutz im Baugewerbe, belr. einheitliche Rege- miissen auch kleinere Fischer be- Der Z her Ä len Strafmittel nur repressiv wirken können imd daß Volksleben. Die Zentralstelle für Volkswohlfahrt sei kein Reichs- oder Staaiisinstitut. Wollte man sie zu einem solchen machen, würde sie allen ideellen Wert verlieren. Auch in bezug auf Zu schüsse jener Zentralstelle müsse sich das Reich einige Reserve auferlegen, zlmral bei unserer Finanzlage. tschaft . Wir r der glichet »einen h tat, sinne, Gesetzes über die Pensionsversicherung der Privar- angestellren noch in dieser Tagung, das Koa- litionsrccht für Landarbeiter, einheitliches Berg recht für das Reich, Schutz gegen die Schmutzli teratur. Abgelehnt wurden u. a. die sozialdemo kratischen Anträge betr. Revision der Seemanns- zu Schönaich-Carolath eine schnellere Beförderung der Süßwasserfische, ein. Die Ver- Brief- und Telegramm-Adresse Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal. Abg. v. C a r m e r-Zteserwttz (Kons.) stimmt Zentrumsresolutton zu. Die Zentrumsresoluiion wird angenommen. Morgen 1 Uhr Weiterberatung. Antrag auf Schulgeldfreiheit. weitenKammer ist ein lozialdemokr Geschäftsstelle Schulstraße Nr. 3l. Fernsprecher Nr. 11. Wüntembergrscher Bundesbevollmächtigter K ö h- l e r bestätigt, daß Graf Zeppelin seiner Geschäfts überlastung wegen die ihm zugedachte Leitung des Jnstiiuts abgelehnt habe. Bet den stattgehabten Beratungen ist jedenfalls nicht daran gedacht wor den, bloß das Zeppeltnsche System zu fördern; es sollen vielmehr alle Luftschtffshsteme berücksichtigt geberische Maßnahmen gegen das Ztgeunerban- denwesen. Abg. Brühne (Soz): Wir lehnen diese Re solution ab, verlangen dagegen endgültige Rege lung des Hetmakechtes. wenden, sondern rückstchtigen." Abg. Prinz (Natl.) tritt für Fische, auch der l Loui« c Paul Es- reSden. Bäcker lfge- h Wil- Glstjchcktnt jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Au-träger da« Di-rtelsahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins HauS. erzen- keinen früh- sisches herz- glän- schien Wer einen, zohne, etzend, Inserat« nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgeh auch befördern die Annoncen-Expedittonen solche zu Originalpreisen Aus de« Reiche. Der Kaiser und der Ha»fab««d. Auf da» Begrüßung-telegramm, welcher der GesamtauSschuß der HansabundeS an den Kaiser gesandt hat, ist folgende Antwort eingegaugen: „Ich habe den freundlichen Gruß des GesamtauS- schufst« deS Hansabunder für Gewerbe, Handel und Industrie gelegentlich seiner ersten Tagung gern ent- gegengenommen und danke besten« für den Nurdruck treuer Anhänglichkeit. Wilhelm I. K." Die beiden Resolutionen werden angenommen. Zum Titel: „Zur Förderung der Seefischerei" empfiehlt Abg. Görcke (Natl.) eine Resolution, den Reichskanzler zu ersuchen, in Anbetracht der schwierigen Lage der deutschen Hochseefischerei aus Herabsetzung der Eisenbahniarife für deutsche See fische hinwirken zu wollen. Eine starke Erhöhung des Heringszolles zum Schutze unserer Hochsee fischerei gegen ausländische, speziell holländische, Konkurrenz würde sehr bedenklich sein, denn der Hering sei ein unentbehrliches Volksnahrungsmit tel. Ueberdies stünden jenem Vorschlag auch inter nationale Bedenken entgegen. Abg. Erzberger (Zentr.) stimmt der Re solution zu. Zur Signalisierung ergiebiger Fisch- zügc sollte man die drahtlose Telegraphie verwen den. Abg. Gothein (Freis. Vgg.) beantragt eine Abänderung der Resolution dahin, daß der Tarif herabgesetzt lverde, nicht für „deutsche See fische", sondern für „Ftschevon deutschen Häfen". Red ner spricht sich sehr entschieden gegen Fischzöüe aus. Direktor im Reichsamt des Innern v. Z o n- guter: Der Seefischerei-Verein hat sich bereits mit der Bitte um Tarifermäßigung an das Ei- senbahnverwal ungsamt gewendet, und das Reichs- amt des Innern hat, wie ich Ihnen mitteilen kann, diese Bitle unterstützt. Notleidenden Ftsche- retgesellfchasten haben ivir außerdem bereits Not- standtz-Darlehen gegeben; aber ivir können nicht unsere Fonds bloß für größere Gesellschaften ver- Mangler (kons.): Wir Konservativen be grüßen die Geneigtheit der Regierung, einen Gcsetz- Wir sind der r Ver- e mich Ihre : nur Gäste damit Uner- rdern- llatür- hoffle stehen, heißes suche, die Fischnahrung mehr einzubürgern, sollten energisch unterstützt werden. Die Resolution wird angenommen. Abg. Prinz zu S ch ö n a i ch - C a r o l a t h (Narl.) und Pieper (Zentr.) weisen auf die Tätigkeit der Zentralstelle für Volkswohlsahrt hin und wünschen, daß in den nächsten Etat eine höhere Summe für sic eingestellt werde. Abg. Dr. Müller (Freis. Volksp.): Die Zentralstelle sollte für billige Vollsvorstellungen bei den Königlichen Thealern sorgen. Gegen die Schmutzliteratur könne nicht der Staaisanwali Hel sen, sondern nur Erziehung. Abg. Heckscher (Freis. Vgg.) empfiehlt als r M«t logg«, T Mal -r Mal lung des Knappschaftsweseus im Reich und betr. Regelung der Verhältnisse der Werkskassen von Privatunternehmern. Die Beratung des Etats wird bei dem Ka pitel Allgemeine Fonds fortgesetzt. Die National liberalen beantragen hierzu, die verbündeten Re gierungen zu ersuchen, die Gründung und Unter haltung einer Reichsanstalt für Lüst schiffahrt und Flugtechnik in Fried richshafen möglichst bald in die Wege zu leiten. Das Zentrum ersucht dir Regierungen, die Grün dung und Unterhaltung einer mit allen Hilssmit- wln der modernen Technik aüsgestatteten Versuchs- anstalj unter Leitung des Grafen Zeppelin zu ver anlassen. Die Abgg. Dahlem (Zentr.) und Got - Hein (freis.) äußern zunächst den Wunsch, daß die Berichte der ständige,: Kommission zur Vorbe reitung internationaler Schiffahrtskongresse den Mit gliedern des Reichstages zugänglich gemacht wer den möchten. Daß ein Exemplar des Berichts der RetchSkagsbtblioihek überwiesen werde, wie dies de» Staatssekretär als geschehen feststellte, das ge nüge nicht. Abg. Leser (Zentr.) empfiehlt sodann die obige Resolution seiner Partei. In der geplanten Anstalt solle — im vollen Einverständnis mit den Intentionen des Grafen Zeppelin — nicht theo retisch studiert, sondern praktisch probiert und ex perimentiert werden, auch in der Aviatik. Fried richshafen könne allein in Betracht kommen. Das große Zeppeltnsche Werk sei im Süden geboren, es müsse auch dort seine Vollendung finden. Auch der Resolution der Nationalliberalen würden seine Freund« zustimmen können. Abg. Dr. Hieber (Natl.): Unsere Anträge sind wenig verschieden. Jedenfalls muß auf dem Gebiete der Lustschiffahrt etwas geschehen. Die wissenschaftlichen Grundlagen sollen erweitert, Un terricht soll erteilt und Fahrübungcn sollen abge halten werden. Die Anstalt soll nicht einseitig dem Zeppelinschen System dienen, sondern allen. Die Nähe großer Städte ist für Luftschiffübungsplätze nicht erwünscht. Die Regierung sollte eine Sach- verständigen-Kommisston berufen und auch den Grafen Zeppelin zugiehen. Wir sind ihm viel Tank schuldig. (Beifall.) Adg. Graf Carme r-Zieserwitz (Kons.):-Wir verehren in dem Grafen Zeppelin den Altmeister der Lustschisfahrt. Aber inan sollte zu den Kosten der Anstalt zunächst die beteiligte Industrie heran- ztehen und sich mit einem Reichszuschuß begnügen. Die Platzfrage muß sorgfältig geprüft werden, um so mehr, da Zeppelin die Leitung abgelehnl hat. Warum will man nicht Berlin oder seine Umgeb ung wählen? Abg. Dr. Delbrück (Freis. Vgg.) stimmt mit seinen Freunden den Anträgen zu. Wir dür fen uns in der Luftschiffahrt nicht von anderen Staaten überflügeln lassen. Es muß da heißen: „Deutschland voran!" Staatssekretär Delbrück: Ich halbe gegen die hier gemachten Vorschläge wesentliche Bedenken, nicht bloß finanzielle. Eine Reichsanstalt würde das Reichsamt des Innern schwer belasten. Es fehlt dem Reich« an Verwaltungsinstanzen. Das ! Reich muß also aus der Verwaltung aüsscheiden. Das alles kann UNS allerdings nicht hindern, die > Sächsischer Laudtag. Zweite Kammer. 45. öffentliche Sitzung. Dresden, 2. März. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung steht die allgemeine Vorberatung über den am 8. Dezember 1909 eingereichten Antrag Dr. Koth, sowie die am 12. Januar 1910 eingelaufenen Anträge Spitz und Hettner. Abg. Dr. Koth (freis. Vpt.) begründet den Wortlaut des freisinnigen Fraktionsantrages: „Die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, noch in der gegenwärtigen Session den Ständen einen Gesetzentwurf vorzulegen, in welchem anstelle der jetzt geltenden gesetzlichen Be stimmungen über die ZivilstaatSdiener eine einheitliche, den veränderten Zeitverhältnissen entsprechende Neuregelung des gesamten Beamtenrechts herbeigeführt wird." Er be tont die Vielgestaltigkeit deS geltenden BcamtenrechtS und leitet auS der Zersplitterung der Gesetzgebung die Not wendigkeit einer Neuregelung her. Trotz der gründlichen Revision von 1876 sei unser Beamtenrecht vielfach ver altet und unzulänglich. Statt des veralteten StaaiSdiener- «esetzes möge ein Äeamtengesetz geschaffen werden, wie eS im Rrichsbeamtengesrtz und den einschlägigen Gesetzen der anderen Bundesstaaten schon längst geschehen ist. Der Begriff StaatSdiener sei veraltet. Er bitte die Regierung um ein« wohlwollende Stellungnahme zu seinem Anträge. Staatsminister VrafDitzthum von Gckflädt. DaS Beamtenrccht ist in den beiden Gesetzen vom 7. März 1835 orkmung, belr. achtstündige Maxtnwlarbeitszett in der württembergtschen Regierung mit Bergwerken, Schiefer- und Tongruben, betr die^^^en begrüßt. Sie wird für den Gedanken Arbeitszeit in der Großeisenindustrie, bekr. Arber-^t Wärme eintrelen. Ein Antrag Dr. Spiess, die Anträge in sofortige Schlußberatung zu nehmen, wird einstimmig zum Be- schluffe erhoben. Äbg. Frässborf (Soz.) erklärt die Zustimmung senrer Fraktion zu den Anträgen und konstatiert seine Freude über das Entgegenkommen der Regierung betreffs der Wünsche der Kammer. Nach weiteren zustimmenden Ausführungen der Ab«. Dr. Spiess, Günther und Dr. Lorimer erfolgt die ein- timmige Annahme deS vereinigten Antrages Opitz—Dr. Hettner. Nächste Sitzung - Freitag vormittag V,10 Uhr. Tagesordnung: Rechenschaftsbericht über daS höhere Schulwesen. Eisenbahnpetitionen wegen zweigleisigen Aus baues der Bahnlinie Bischofswerda—Zittau, wegen Er richtung eines Haltepunktes NiedersriederSdorf, wegen Erbauung einer Eisenbahn von Freiberg nach Hainichen. Umgestaltung der Verkehrsstellen Deuben und Hainsberg. Bollspurige Nebenbahn Limbach-Oberfrohna. tischer Antrag zugegangen, die Kammer wolle be- chließen: i die Regierung zu ersuchen, dem nächst: Landtage eine Gesetzesvorlage zu unterbreiten, wonach di« Staatsunterstützung für die Volksschulen unter Wegfall der jetzigen Zuwendung nach folgenden Grundsätzen g«- regelt wird: 1. Jede Gemeinde hat einen Betrag iu Höhe von 25°/o des StaatSeinkommcnsteuersolls ihrer Einwohner für ihre Volksschulen selbst aufzubringe»: den darüber hinaus .ehenden Aufwand bat der Staat zu übernehmen. 2. Die Erhebung von Schulgeld ist den Gemeinden nicht mehr gestattet, n. Die hohe Erste Kammer zum Beitritt zn ersuchen. und 3. Juni 1876 geordnet. Diese beiden Gesetze enthalten eine immer noch befriedigende Regelung des Rechtes der Staatsdiener. Sie gewähren diesen Vorteile und Sicher heiten, die weit über das hinausgehen, was selbst große Einzelbetriebe ihren Angestellten zu bieten imstande sind. Deshalb ist auch heute noch die Anstellung im Staats dienste in weiten Kreisen der Bevölkerung ganz besonders - beliebt. (Sehr richtig I) We«n nun auch seit 1876 die Verhältnisse sich etwas geändert haben, so sind doch bis jetzt erhebliche Härten nicht in die Erscheinung getreten und man kann sagen, daß auch heute noch in Sachsen die Rechtslage und wirtschaftliche Stellung der Staatsbeamten eine solche ist, die sich derjenigen in allen anderen Kultur staaten würdig an die Seite stellen kann, ja vielfach noch erheblich bester sich gestaltet. Gleichviel will die Regierung nicht verkennen, daß hier und da noch Verbesserungen in Erwägung gezogen werden können. Nur wird dabei, nach dem eben erst die neue Besoldungsordnung dem Staate neue Lasten auferlegt hat, jede neue finanzielle Belastung deS Staates ganz besonders sorgfältig geprüft werden müssen. Wenn nach alledem die Regierung ein besonders dringendes Bedürfnis zu einer Regelung des Beamten- rcchtes nicht als gegeben anerkennen möchte, ist sie doch bereit, in Erwägungen der einschlägigen Fragen und in entsprechende Vorarbeiten einzutreten. Sie wird dabei darauf Bedacht nehmen wüsten, die Arbeitsfreudigkeit der jenigen zu wahren, von denen sie verlangen kann, daß sie ihre volle Arbeitskraft und ihre volle Verantwortlichkeit in die Dienste deS Staates stellen. (Bravo l) Abg. Dr. Seyfert (natl.): Im Namen der National liberalen habe ich zu erklären, daß wir dem Anträge zu stimmen und beantragen, ihn heute in sofortige Schluß beratung zu nehmen. Wir legen dabei nicht besonders Gewicht auf Annahme der Worte „noch in der gegen wärtigen Session". Die Ausführungen des Vorredners finden im allgemeinen unsere Zustimmung. Wir find da mit einverstanden, daß ein zwingendes Bedürfnis vorliegt, die Beamtenfrage nunmehr in die Hand zu nehmen. Die Notwendigkeit einer Neuregelung macht sich notwendig durch die ungeheure Vermehrung des ÄeamtenapparateS. Der Antrag des Redners, den Antrag Dr. Roth heute sogleich in Schlußberatung zu nehmen, wird ein stimmig angenommen. Weiter wird vom Redner der Antrag gestellt, die Worte des Antrages „noch in der gegenwärtigen Session" zu streichen. Dieser Antrag wird mit zur Debatte gestellt. Vizepräsident Hör (freis. Bp.) erklärt zur Geschäfts ordnung, seine Fraktion erkläre sich mit der Streichung dieser Worte einverstanden. Sie erblicke darin eine bessere Aussicht auf allseitige Annahme des Antrages. Abg. Lange (Soz.): Wir erkennen gern an, daß die Wünsche der Beamtenschaft nach einer neuzeitlichen und freiheitliche« Regelung ihrer Gesetzgebung voll berechtigt sind. Die Disziplin erkennen wir als notwendig für den Dienst an, wir möchten sie aber aus dienstliche Angelegen- der unteren Behörden einen Ausschuß von auf diesem Ge biete sachverständigen und erfahrenen, den hauptsächlichste» Berufskreisen und Parteien des Landes entnommme» Männern einzusetzen." Redner verweist auf den Varg«« Preußens. Die Vereinfachung des Verfahrens müsse sich zum Ziele setzen, die angestellten Kräfte möglichst zweck mäßig zu verwerten. Es bedürfe wohlwollender Er wägung, ob man außer auf juristisch vorgebildete Kräfte auch auf im Gemeindedienst vorgebildete Leute Rücksicht nimmt. Die Herbeiführung einer ausgedehnteren Gemeinbe- autonomie sei dabei im Auge zu behalten. DaS tatsächlich Neue des Antrages bestehe darin, daß die Regierung bei diesen ihren Bestrebungen noch durch einen besonder« Ausschuß unterstützt werden soll, den zwar die Regier»», bestimmt, der aber in der Hauptsache auS Mitglieder» besteht, welche dem Beamtenschematismus nicht angehöreu. Der Antrag enthalte keinerlei Mißtrauen gegen die Regierung. Abg. Dr. Kaiser (natl.) begründet den Antrag Dr. Hettner. In unserem Beamtenapparat komme ein ge wisser Formalismus immer mehr zum Vorschein. Der Hauptmangel, der zu beseitigen ist, liege in dem jetzt«» Organismus, der Äeamtenapparat sei zu schwer. Wir haben für unser kleines StaatSgebilde zu viel Beamt«. Mittel und Zweck stehen in keinem Verhältnisse mehr zu einander. Die Frage sei in erster Linie als eine Finanz, frage aufzufaffen. Der Beamtenapparat leide an der so genannten Kongestion nach dem Kopfe. An den höher« Stellen bestehe ein zu weitläufiger Apparat, a» d« unteren Stellen fehle es an Beamten. Durch da- ganz« StaatSgebilde schleppe sich eine Reihe von Stell«, oh»e daß deren Notwendigkeit nachzuweisen sei. Die Biel schreiberei sei eine Folge der Uevervölkerung deS Bureau» ftatiSmuS. Den untere» Beamt« müsse eine größere Vertrauenswürdigkeit entgegengebracht werden. Der gemeinsame Antrag wird von der gesamte» Kammer unterstützt. StaatSminister Graf Ditzthn« v. Sck«stä»t: D« vorliegenden Anträge richten sich wohl weniger gegen da» Gesetz über die Organisation der inneren Verwalt»», vom 21. April 1873, al» auf den Geschäftsgang und die Geschäftsbehandlung der inneren Verwaltung. Da» Ministerium des Inneren ist von jeher und besonder» in den letzten zehn Jahren darauf bedacht gewesen, «nm möglichste Vereinfachung und prompte Geschäftsfnhrnng herbeizuführen. Es hat in dieser Hinsicht bereit» einige Maßnahmen getroffen und weitere iu Aussicht gmomm«. Wenn nun von den Antragstelle« besonderer Wert ans die Schaffung eines Ausschusses gelegt wird, so ist da» Königl. Ministerium deS Inneren bereit, unter Lor- behaltung seiner Entschließung über die Zusammensetzung und die Geschäftsordnung des Ausschusses, den Anträgen zu entsprechen und sich mit den übrigen Ministerieu m- Einvernehmen zu setzen. (Bravo!) Finanzminlster Dr. n. Kügor: Ohne mich auf daS Sachliche der Frage einzulafsen, will ich im allgemeine» bemerken, daß ich eine gewisse Befriedigung nicht unter drücken kann, daß diese Anträge durchaus den Wünsch« der Regierung entsprechen. Ich habe schon immer betontz daß eS dringend notwendig ist, den Äeamtenapparat aus das wirklich notwendige Maß zurückzuführen. Ich habe schon am 14. November 1905 in meiner Etatrede dies« Stand punkt betont und in meiner letzten Etatrede wieder. Slxch daS Finanzministerium ist bereit, im Sinne der Anträge Opitz und Dr. Hettner in die weitere Erörterung und Behandlung der damit angeregten Frag«, und zwar auch mit einer Kommission hierzu geeigneter Persönlich» , deshalb hat man ein eigenes Institut verlangt, Dem Reichstage ist die Vorlage betr. die Ver- ^ne praktische Zentralstelle. Aber wie diese Ver- Iäng«rung des Handelsabkommens mit^ s^chsanstalt ausszustatten wäre, welche Ausgaben Schweden zugegangen. Die Beratung des^ lösen hätte, ist heute noch nicht sestzustcllen Etats des Reichsamts d e s n n e r n Ich habe die Absicht, die in Betracht kommenden wird fortgesetzt. (Achter Tag.) Die meisten der zum ^^ssoris zu befragen Und Sachverständige zusam- Titel „Staatssekretär" I vorliegenden Resolutionen „^nzuberufen, um zu untersuchen, was zu tun ist werden angenommen. Diese betreffen u. a.: die wie den etwaigen Plänen zur Durchführung einheitliche Einführung von Wahlurnen, Bestraf- verhelfen ist. Auch die Frage, wo die Vec- ung der vorsätzlichen Verletzung des Wahlgeheim- suchsanstalt zu errichten sei, wird dann zu wrü- uisses, die Streik- und Aussperrungsstatistik, den sein. sanitären Arbeitstag in der Säure- und Teerfar- benindnstric, das Verlangen nach Vorlegung eines die bessernde Kraft von ander, woh«? kommen Entwurf vorzubereit«, mit Freuden. mutz. Aber das ist nicht Saeye des Reichs, noch! Meinung, daß das Staatsdienergesetz vom Jahre 1835 des Staales, sondern aller sittlicher Kräfte im beute nicht mehr zeitgemäß ist und daß in dem Gesetze - —" - ... - ... -- eine ganze Reihe von grundlegenden Abänderungen ge ¬ schaffen werden möchten, im besonderen in bezug auf die Bestimmungen über Äartcgeldrr, Ruhegelder und da» BildungsmiNel Vorstellungen für Arbeiter. Staatssekretär Delbrück: Richtig ist, daß beiten beschränkt wiffen. nmiitel nur revreffiv wirk.» tänn-n inrd kok ..Abg. Dr. Mangle» Der Antrag Dr. Noth und Genossen wird hierauf unter Streichung der Worte „noch in der gegenwärtigen Session" einstimmig angenommen. - - . Vizepräsident «pitz (kons.) unterbreitet dann der Bei einem weiteren Tikcl plädieren die Abgg. Kammer zunächst folgenden Vorschlag: Die Anträge Vogel und Neuner (Natl.) für Gewährung Gpth und Dr. Seltner in folgender Form anzunchmcn: billiger Frachttarife für deutsche Eisenerze »Die Königliche Staatsregicrung zu ersuchen, zur Vor- A'Zrciwng der Durchführung einer Reform der gesamten Lei dem Kapitel „Bundesamt für das Her- Staatsverwaltung im Sinne größerer Vereinfachung des matwesen" verlangt eine Zentrnmsresolntion gesetz- Geschäftsganges und der Erhöhung der Selbständigkeit McktzlltSla« ,Sach« auch im Reiche mit Ernst im Auge zu be- .halten. Sie ist zu wichtig, als datz wir sie mit 4«. Sitzung, Mittwoch, den 2. März 1S1O. dem glatten „Nein" abiun könnten. Es sind noch wichtige Fragen bei der Luftschifffahrt zu lösen, Amtsblatt für kB Nrttl. MsM! ist tu Mitral zu Anzeiger für Oderruugwttz, Gersdorf, Hermsoo^, Verns»»; Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, LangenchurSdorf, Grumbach, Heim, Kuhschnapprl, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, d Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrrmd u. s. w.
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