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MoMmr Tageblntt. I« a jede» Wochentag abends für de» folgenden I ^AV s V G,LL^. K, nehmen die Expedition bis Bonnitiag II rag und kostet durch die Expedition und ' o Uhr, jowit die Austräger, desgleichen ave durch die Träger Mk. 1.25, durch die Post für Ännonccn.Expeditionen zu Oriainalpreise» Mk. !.5O frei ins Haus. entgegen. Hsht«ßck-8sBt^l, AtrlMWitz, Akti-LbttlMOitz, KersSsrf, HtsMsrf, LiiPii, LsWtnbkrß, Kulktiik Umsdorf, Mstenbranli, krlbch. KirOtrg, Ürsprunge ZMsüorf, Reichenbach, ArMeim, NuhschnGel, Hnttengennb re- Amtsblatt Mr den Verwaltungsbezirk des Stadtraths zu Hohenstein. Nr. 32. Mittwoch, den 9. Februar 1887. 37. Jahrgang. Witteran,;s-Aussicht auf Mittwoch, den 0. Februarr Theils heiteres, theils wolkiges, meist trockenes Frostwetter bei mätzigen Nordostwind. . IHM w M>WM»^MWMM»MM>—M»MMMM»M»M»W—M»WMUWWM«»W»M»W»MS»E»M^«»MMIMMM^MM^^M^M»«MMWM»»«E«.«WWM Die Auslegung des Anlagencatasters auf das Jahr 1887 betreffend. Nach beendeter Einschätzung zn den Gemeiudeanlagcn für das Jahr 1887 liegt das ausgestellte Cataster nou heute au bis «. März d. Js. behufs der einem jeden Steuerpflichtigen freistehenden Einsicht der ihn betreffen den Ansätze in der Expeditivn der hiesigen Anlagcneinnahme (Cassirer Beck) aus. Reklamationen könne» nur bis zum Ablauf obiger Frist schriftlich und mit Gründen unterstützt als auch mündlich zu Protocoll angebracht werden. Später eingehende Rcclamationen sind als versäumt zu erachten und haben deshalb keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Hohenstein, am 8. Februar 1887. Der Stadtrat h. Pfotenhauer, Bürgermeister. Den 14. Februar 1887, Nachmittags 8 Uhr kommen an der Wohnnng des Tischlermeisters Herrn Osear Schuster in Hohenstein, Bahnhofstratze, verschiedene Gegenstände, worunter gegen 300 Stück Bretter, 2 Werkbänke mit dazu gehörigem Werkzeug, 1 Regulator, Möbel u. s. w. gegen Baarzahlung meistbietend zur Versteigerung. Ein spcciellcs Vcrzeichniß der Gegenstände hängt nm Amtsbrctt ans. Hohenstein-Ernstthal, am 8. Februar 1887. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Kurt h. Den 17. Februar 1887, Nachmittags 4 Uhr kommt an der Wohnung des Handelsmannes Herrn Friedrich Gott lob Lässig in Ernstthal, Akticnstratze, ein Kleiderseeretär gegen Baarzahlung meistbietend zur Versteigerung. Hohenstein-Ernstthal, den 8. Februar 1887. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Kurth. Sächsisches. Hohenstein, 8. Februar. Wie aus dem Inserat des Gcwerbcvereins in heutiger Nummer zu ersehen, spricht am Mittwoch Herr Brandvcrsichungsinspector Nebe-Glauchau über „Gesunde Wohnungen". Da eine gesunde Wohnung ein Hauptfaktor zur Erhaltung unserer Gesundheit, dem höchsten irdischen Gute ist, und in dem Vortrage gezeigt werden wird, wie gesunde Wohnungen hergc- stcllt werden können, wie sie beschaffen sein müssen, so hat Jedermann Gelegenheit, sich zu insormircn. Besonders ist wohl den Herren Baumeistern, aber auch denjenigen, welche einen Neubau beabsichtigen, anzurathen, den Vortrag anzuhörcn. Da aber mich in den schon bestehenden Wohnungen noch mannich- fache Verbesserungen vorgenommen werden können, so glauben wir die Pflicht zu haben, auch in diesem Theile unseres Blattes unsere Einwohnerschaft auf die sen Vortrag aufmerksam zu machen, zumal es gestattet sein wird, Gäste cinzuführen. Freitag, den 11. d. Mts., Nachmittags 4 Uhr findet im kleinen Saale der Casino-Gesellschaft zu Glauchau die Wahl von 4 Abgeordneten zur Bezirks- Versammlung aus der Klosse der Höchstbesteuerten statt, worauf wir die Bctheiligten, da besondere Ein ladung hierzu nicht erfolgt, hierdurch nochmals auf merksam gemacht haben wollen. Der vielfach vorbestrafte Strumpfwirker Friedrich Moritz Mehnert aus OberlungwiU ist am 11. Januar d. I., Nachmittags in die Behausung des Gemcindevorstandcs Bochmann in Langenberg gekom men und hat da um Gewährung eines Ortsgeschenkcs Hebeten. Von der vcrehel. Bochmann niit dem Be merken, daß ihr Ehemann nicht zu Hause und sie selbst nicht berechtigt sei, das Ortsgeschenk zu verab- folgen, abgewiesen, hat sich Mehnert zunächst entfernt, ist aber kurze Zeit darauf zurückgekehrt, hat erklärt, inzwischen mit Bochmann gesprochen zu haben und von diesem bcanftragt worden zu sein, der vcrehel. Boch mann die Ermächtigung zur Auszahlung des Geschenkes von 20 Pfennigen zu überbringen und hat darauf, obwohl seine Angaben erlogen waren, von der vcrehel. Bochmann auch 20 Pf. ausgezahlt erhalten. An dem selben Tage hat dann Mehnert weiter in Langenberg aus einem vor dem dortigen Vcit'schen Gasthofe hal tenden Schlitten einen mit Strümpfen im Werthe von 120 Mark angefüllten Quersack, welcher dem Fabrikanten Ernst Peters in Rußdorf zugehörig war, herausqe- nommcu uud ohne Vorwisscn des Peters hinter eine am Wege stehende Scheune gebracht und dort versteckt. Hierbei ist er von Peters und dem Wildhändler Löbig aus Rußdorf ertappt worden. Demnach hatte sich Mehnert nicht nur des Betrugs, sondern auch des Diebstahls, letzteren Vergehens im wiederholten Rück falle schuldig gemacht, so daß die II. Straskammcr des Königl. Landgerichts Zwickau auf eine Zuchthaus strafe von 2 Jahren 1 Tag, 5 Jahre Ehrenrechtsver lust und Zulässigkeit von Polizeiaufsicht erkannte. Zu Anfang März wird die Einberufung des sächsischen Landtages beabsichtigt, um die Zustimmung zur Erwerbung der sächsischen Sirccke der Berlin- Dresdner Eisenbahn cinznholcn. Die Annahme, daß die Sächsische Staatslotterie in Folge der Verdoppelung der Zahl der Loose zur Preußischen Staatslotterie Einbuße erleiden würde, hat sich nicht bestätigt. Zu der 111. Sächs. Lotterie, deren Spiel kürzlich begonnen hat, sind die planmäßig ausgegcbenen 100000 Loose bis auf einen geringen Rest verkauft worden. Wie wir hören, hat Se. Majestät der König die vor Kurzem wegen Raubmordes zum Tode vcrnr- cheilteu Arbeiter Große uud Frankfurter begnadigt. Hinten nm Zwinger in Dresden ging cs gestern sehr lebhaft zu, da dortselbst die Sammlung der zn den zwölftägigen Hebungen einberufenen Reserve- Mannschaften erfolgte, weich' letztere dann abtheilungs- weise zu ihren Triippcn-Contingenten überführt wurden. Auf den Bahnhöfen hat sich dieser Rcservistcn-Vcrkehr bereits seit vorgestern srüh in einer die Frequenz wesentlich steigernden Weise geltend gemacht. Bei dem Gespräche der Mannschaften dominirte natürlich das Thema vom baldigen „Losgehen"; zur Beruhigung der Gemüther kann jedoch constatirt werden, daß in den letzten drei Tagen die friedliche Auffassung der Gcsammtlage bedeutende Fortschritte machte und Nenßernngcn in diesem Sinne aus allen europäischen Hauptstädten vorliegen, Wiederum hat sich, wie schon gemeldet, ein an gesehener Wortführer der ehemaligen Fortschrittspartei n Sachsen von Herrn Eugen Richter und Genossen losgesagt, Rechtsanwalt l)r. Böhme in Annabcrg, der eine Zeit lang den dortigen Wahlkreis im Reichs tag, später auch im Landtag zu Dresden vertrat. Er ist jetzt, nebst anderen deutschfrcisinnigen dort, die sei- pcm Beispiele gefolgt sind, für die Wiederwahl des nationalliberalen Holtzmann cingetreten. Ebenso steht, nach einer glaubhaften Meldung, Oberbürgermeister Streit in Zwickau, nächst Schaffrath jedenfalls der namhafteste Führer der sächsischen Fortschrittspartei, längjährigcr Vizepräsident der Zweiten Kammer, auf Seiten der Anhänger des Scptennats. Was bleibt da von namhaften Wortführern der dcutschfreisiunigen Partei in Sachsen ans der andern Seite? Gleich wohl versucht die Dresdner Parteileitung noch immer, ihre Parteigenossen im Lande nach den von Berlin aus empfangenen Weisungen zu beeinflussen, glück licherweise mit seh: schlechtem Erfolg. So wollte die selbe dem Wahlkreis Frendenberg-Mittweida, wo der dortige dcntschfrcisinnigc Verein unter Leitung Starkes sich mit den anderen reichstrenen Elementen zur Auf stellung des Justizraths Schneider inat.-lib.) als Can didaten vereinigt hatte, einen Gcgcncandidaten von der Farbe Richter ansdräugen; sie ist aber damit ein fach abgcwicsen worden, wie cs ihr schon einmal bei der vorigen Reichstagswahl in demselben Wahlkreise erging, wo Starke und dessen Gesinnungsgenosseu auch einen Nationallibcralcn, Pcnzig, durchdringen halfen. Im Wahlkreis Penig wollen die Dcutschfreisiunigen unter Führung des vr. Meischner für einen Vertreter des Septennats, den Dcntschconscrvativen Or. Frege timmcn, wenn derselbe ihnen hinsichtlich seiner Stel ling zu gewissen anderen Fragen beruhigende Erklä rung gebe. Genug, die Wahlbcwegung im Königreich Sachsen läßt sich nicht ungünstig an; Alles wird nur darauf ankommcn, daß den Sozialdemokraten gegen über die reichstrenen Wähler rührig und auf dem Platze sind, dann stehen so manche Wahlsiege auch in bisher den Gegnern gehörigen Kreisen zu hoffen. Die hier in Sachsen allcrwärts mit so berechtig ter Befremdung, ja mit Unwillen aufgenommene my steriöse Mitthcilung der „Schlesischen Zeitung" über einen angeblich von Windthorst hier geübten Einfluß und in Folge dessen von hier aus den zum Schutze des Reichs geplanten Vorbereitungen bereiteten „Schwie rigkeiten" erhält jetzt, wie es scheint, ihre Aufklärung durch den folgenden Artikel der „Dresdner Nachrichten": „Am 29. Januar hatte der „Katholische Bürgcrverein" in Dresden, der etwa 50 Mitglieder umfaßt, eine vertrauliche Besprechung wegen Stellungnahme der Dresdner Katholiken zur Reichstagswahl abgehalten und dabei die Absendung einer Zustimmungsadresse an den Centrumsführer Windthorst beschlossen. Daraus erhielt der Vorsitzende, Herr Stein, folgende Antwort: