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H 82 Konncrstag. de» 20. Marz 1924 Sie Revanche. Gebiet auf' diesen Hoffnungen und Erwar- ih es in Frankreich nach dein die Beweisanf- hat Macdonald im September au die Kommunen oder die Bevölkerung !m Kalenderjahr 1923 für das altbesetzte 62 800 975 Goldmark, für das neubesetzte 41 952 999 Goldmark. Die Nachsicht, die wir alle Zeit den Franzosen gegenüber bewiesen haben, ist uns nicht gedankt wor- den, mit allen Mitteln, die ihnen für ihre Zwecke diestbar erschienen, haben sie gearbeitet, um ihre Be strebungen zu erreichen. Die Entente, die geradezu auf die Landausschlachtung von Deutschland und Oester reich zugeschnttten war, bedeutete ein offenkundiges Raubsystem, wie es in diesem Umfange in der Politik niemals zuvor konstatiert worden ist. Wenn nach der Kriegsschuld gefragt worden ist, so braucht nur geant wortet zu werden: Die Raubsucht der Entente! Tagesordnung: 1. Strompreis. 2. Anschaffung eines Transformators, zweier Elektromotore und eines Spannuugsreglers für das Elektrizitätswerk. 3. Gemeindeverfassung. 4. Ortsge-- setz über das Verhältniswahlverfahren für Wahlen durch das Stadtverordneten-Kollegium. 5. Geschäftsordnung der Stadtverordneten. 6. Sparkassensachen: n) Aufnahme des Ver kehrs mit wertgesicherten Spareinlagen, d) Festsetzung der Guthaben-Zinssätze für di« Girokonten, v) Festsetzung der Zinssätze für Personalkredite bei der Girokasse. 7. An stellung eines Forstgehilsen. 8. Unentgeltliche Totenbestattung. 9. Oberbehördliche Auf sicht über den Gemeindeoerband für Abwässerklärung Adorf-Bad Elster. 10. Mitteil ungen und Verschiedenes. Angestellten Markvorschutzzahlungen stattgesunden, unV zwar in etwa 370 Fällen von insgesamt 50' Mil lionen Goldmark. f Unerhört« Aufwendungen für Bunten. Wie es weiter in der Veröffentlichung der Reichs regierung heißt, belaufen sich seit dem 1. Oktober 1923 die Aufwendungen für militärische Anlagen, Bau ten usw. für das altbesetzte Gebiet auf 29 212 438 Gold mark, für das neubesetzte Gebiet auf 212 219 Goldmark. Zurzeit stellt man u. a. folgende Anforderungen: I» Bochum für eine Artilleriekaserne 4 Mil-' lionen Goldmark: in Düsseldorf für den Bau eine-c Umschlagschuppens 300 000 Goldmark, für eine Artil leriekaserne 3 Millionen Goldmark: in Dortmund für eine Artilleriekaserne 4 Mill. Goldmark, 1 Polizei- Präsidium 180 000 Goldmark, 2 Ställe für je 70 Pferde 205 000 Goldmark, 1 Warenschuppen l10 00t< Goldmark. Insgesamt erreichen die zurzeit vorliegenden An-i sorderungen die Höhe von 25 355 000 Goldmark. Es! kommen hinzu, vollständig auszustattcnde Quartiere für! Generäle usw. Die Belastung des Reiches aus Er< j stattung von Requisitionen und aus sonstigen Ent- 246 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Allgemeine Deutsche . Anstalt, Zweigstelle Dad Elfter in Bad Elster, Zweigniederlassung der ^engesellschast Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig betr., ist heute eingetragen «nroen: Die Prokura de« Kaufmanns Reinhold Becker in Bad Elster ist ä lieg. 71/24. . Amtsgericht Adorf, am 18. Marz 1924. schädigungen für den Unterhalt der Besatzungstruppew '' " ' - - — beläuft sick Gebiet auf Das gibt es Aeues? — Ein außerordentlicher Parteitag der Deutschnatio- findet am 1. April in Hamburg statt. » Das Neichskabinett beschäftigte sich mit der Frage ^"^ErMung der Beamtengehalter; di« Beratungen werden Sie unerträglichen VesatzungMen. Fast 1,3 Milliarden Goldmark. Auf eine Anfrage im Reichstag hin veröffentlicht die Neichsregierung nähere Angaben über dis geradezu unerhörten Kosten, die die Besatzung uns verursacht. Dir sogenannten inneren Besatznugskosten betragen t«is Ende 1922 insgesamt 911328181 Goldmark, im Kalenderjahr 1923 418 414 83« Goldmark. Die Al liierten haben sich in den Fahren 1922 »nd 1923 an den im sogenannte» Firranzministerabkommen vom 11. März 1922 vereinbarten .Höchstbetrag von 220 Millionen Goldmark nicht gehalten. Die Höhs der monatlich an die Besatzungsarmseu bezahlten Markvorschüssc beträgt zurzeit rund 7 Mil lionen Goldmark. Ein Perwendungsnachweis für dis gezahlten Markbeträge wird von den Empfängern nicht geliefert. Seit Januar 1923 haben Beschlagnahmun gen von öffentlichen und privaten Geldern seitens der AnbruchSmächte glS Srst-d für die seit Januar 1923 Sie Lage in der Pfalz. Trostlose Zustände. In der Pfalz herrscht Erregung über die amtliche französische Veröffentlichung, daß die Aufgabe der in- ieralluerten Sonderkommission für die Pfalz beendet !ei, nachdem dort wieder eins allgemeine Entspannung rinaetreten lei. Die pfälzische Vevötkerung verlangt, daß die fran« Mischen Militärbehörde» endlich gegen die Separa tisten in jeder Form vorgehen, nnd daß das Spey- erer Abkommen auch von französischer Seile wirklich durchgesührt wird. Nnd das wird vor allen Liit- gen nicht der Kalt sein, solange General de Metz in der Pfalz regiert, der die Separatisten direkt »nd in direkt unterstützt, statt gegen sie energisch vorzugehen, j Daß diese Forderungen nicht auf „Hetzereien der Propaganda von Heidelberg" zurückzuführen sind, wie die offiziöse Havasnotc behauptet, sondern daß die se paratistische Gefahr nach wie vor besteht, beweisen auch die Aeußsrnngen der englischen Presse, die die eng lische Oeffentlichkeit warnt, sich täuschen zu lassen. Die Aeußerungen der „Daily News", daß dis neue Aktivi tät der Separatisten um so verdächtiger sei, als untec allerlei Vorwänden immer wieder die Rückkehr der bay erischen Beamten hinausgeschoben wird, hat in der Pfalz großen Widerhall gefunden, da auch in der Frage der Ausgewiesenen die zweite Reise der Speziolkommis- sion keinen Fortschritt erzielt hat. Von den 5800 aus gewiesenen pfälzischen Eisenbahnbeamten und Arbeitern konnten bis jetzt erst 250 zurückkehren. In dieser Zif fer ist selbstverständlich die Zahl der mitausgewiesenen Familienangehörigen nicht eingerechnet. Noch ver schwindend geringer ist die Zahl derjenigen Familien angehörigen ausgewiesener Pfälzer, denen die Rück kehr erlaubt wurde. Bet ihnen wurde die Ausweisung nur suspendiert, sie haben also nur die Erlaubnis für vorübergehende Rückkehr erhalten. Noch immer warten etwa 21 000 Pfälzer auf die schon vielfach zugesagt« Aufhebung der Ausweisungen, und die Hoffnung, datz diese Ausgewiesenen endlich zurückkebren dürfen, ist nach der Auflösung der Spezialkommission noch geringe* geworden. Zahra. 8S. Deutsches Reich. — Berlin, den 19. März 1924. ' Gesandtenwechsel. Voraussichtlich wird der bis herige deutsche Gesandte in Schweden, Dr. Nadolny, als Gesandter nach Angora gehen, während der Posten im Stockholm von dem früheren Außenminister Dr. v.^ Rosenberg besetzt wird. Dr. Nadolny ging 1918 mit der Kaukasusdelegation unter General Kreß von Kres senstein nach Tiflis. ° Tas bayerische Volksbegehren abgelehnt. Dir Vollversammlung des bayerischen Landtages behandelt« In ihrer letzten Sitzung vor den Wahlen die Volksbegeh rens-Anträge der Bayerischen Volkspartei. Dafür wur den 72, dagegen 66 Stimmen abgegeben, so daß die not wendige Zweidrittelmehrheit nicht erreicht ist und die! Begehren als abgelehnt gelten. Der Präsident teilte- nach der Abstimmung init, daß er ihr Ergebnis sofort! dem Staatsministerium zuleiten werde, damit nunmehr die Bolksentscheidung über die Volksbegehren hcrbeige- führt werden könne. ' Ter Negierungsivechsel in Mecklenburg. Ter neu-, gewählte mecklenburgische Landtag hat einen deutschna-j tionalen Präsidenten gewählt. Das Kabinett Stelling, Hus Sozialdemokraten und Demokraten bestehend, ist zurückgetreten. Die neue Regierung soll aus Teutsch-« völkischen und Teutschnationalen gebildet werden. j ° Schwarzrotgoldene Fahnen in München beschlag nahmt. Nach einer Feier des Republikanischen Reichs bundes bewegte sich am Sonntag vormittag in München ein großer TemonstrationSzug unter Mitführung schwarzrotgoldener Fahnen in daS Stadtinnere. Der Zug wurde von der Landespolizei ausgelöst, einige wi derspenstige Teilnehmer wurden verhaftet nnd die Fah nen beschlagnahmt. ! ° Um die Erhöhung der Beamtengehälter. Das Reichskabinett hat sich mit der Frage befaßt, welche Gehaltserhöhung für Beanite ohne Gefährdung der Währung am 1. April möglich ist. Die Beratung isti nicht zum Abschluß gebracht, sondern vertagt worden.! Nach einer Meldung schlug die Negierung den Organi-i sationen eine Erhöhung der Grundgehälter um 1V, Prozent, eine Erhöhung der Kinderzulagen um zwen Mark uird eine Umwandlung des bisherigen Ortsklas- fenzuschlages in einen WohnNMsgeldzuschuß vor. Dir-- WWW KU« U KMW«« Donnerstag, den 20. März 1924, abends 7 Uhr. Adorf, den 18. März 1924. Der Stadtverordnetenvorsteher. H Hu Paris ist das Leitmotiv für die französischen vuvahlen gegeben worden. Worauf es in Frankreich „ach den dortigen Zeitungen die Be- »wpfung der zu erwartenden deutschen Revanche. Dio U?Msen wissen mehr als wir, sie behaupten, die »^Astagswahlen würden ein starkes Wachsen der deut- Revanchestrümung ergeben. i .Wenn die Franzosen an die Möglichkeit einer K^ervergeltung bon deutscher Seite denken, so muß lom? doch bewußt sein, was sie uns zugefügt haben, i> "!^ würden sie nicht daran denken, daß wir Re- Hegesinnungen hegen könnten. Dabei behaupten j»,' uns sei kein Unrecht geschehen, wir hätten mithin uen Grund zum Klagen. Wird in Paris so gesprochen, so wird ganz ver. töj A den heutigen deutschen Reichstag mit der fran- Mchen Deputiertenkammer, wie sie nach dem Krtcgq 1871 war, zu vergleichen. Im Reichstage ist jetzt iva« uubon geredet worden, das wieder zu erlangen, ^wir im Weltkriege verloren haben. In der Pa- Kammer hat Gambetta sein bekanntes Wort ge- „Immer daran (an die Revanche und an die lli, ^"Eroberung von Elsaß-Lothringen) denken, aber davon reden." Aber es ist auch oft genug davon die Rede ge- hA"- Die Straßburgstatue mit ihrem Trauerflor auf Konkordiaplatz in Paris sprach eine viel beredtere kAWrderung für die Revanche, als Menschen es tun Groß«., weit verbreitete Vereinigungen wurden dem Kriege in ganz Frankreich gebildet, die keinen ^i^" Zweck hatten, als in Wort und Schrift für die ri„l°Ereroberung pes damaligen deutschen Reichslandes Hesingen. Aue Schulbücher waren von der gleichen hkjAnung durchtränkt und die Jugend wurde vom an in diesen Hoffnungen und Erwar- lh-Au erzogen. So sah es in Frankreich nach dem von 1871 aus, und bis 1914 hat sich daran ^^geändert. > sych Paris muß man sich auch begnügen, die Tat- dewu . Deutschland zu nehmen, wie sie sind, aber kann man dort nichts für die politischen Zu« ^ecke anfangen, und so wird das, was kommen ln die Revanche umgewandelt. Die Wahlagita- Walen ihren Landsleuten vor, daß bei einem H^AUusfall der Nachsucht" die Deutschen in Hellen über die Mosel vorbrcchen, und daß diese >d^?UHkeit nur durch ei« starkes Frankreich verhindert .un. Folglich muß ein chauvinistisches Parla- ^jAwählt werden, das unabhängig bleibt von dem Mschen" England und seinen Sonderabsichten. hsch Daß das deutsche Reich höchstens an eine theors- ^er nicht an eine praktische Revanche denken Nu« ^und jedenfalls nicht so, wie dies Gambetta und 7?ute getan haben, steht fest. An ausgebildeten Waffen und modernen Kriegsinaschinen iw u wir uns mrt den Franzosen ^nicht entfernt mes- dieser Mangel kann auch durch die höhere M lAnzahl, die wir aufzuweisen haben, nicht er- r^den. Wenn die um die Hälft* stärkeren Deut- mit deck Franzosen messen würden, so würde ..üderlegenett feindlichen Waffentechntk der AuS- furchtbar bärtiges Mossacre fik mW sei«. Morler Grenzoole Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Oelsnitz, des Amtsgerichts der Ants- anwaltschast und des Stadtrates zu Adorf. Anzeigenpreis«: : Ui die bgespaltene Petitzeile vdcr deren Raum 15 Gvldpfennige. bei auswärtigen Anzeigen 20 Goldpfennige, für die amtliche Zeile 40 Goldpsennige, Reklamm^cile 60 Goldpsennige' Diese Aeitung erscheint j«de».Woch«ntage nachmittag mit dem Datum de» folgenden Tage». Sonnabends liegt die 8seitige Roman-Beilage „Neue Illustrierte« bei. Fernsprecher Nr. 14 Verantwortlicher Schriftleiter und Verleger Otto Meyer in Adorf. Postscheck-Kw. Leipzig 37369 Im Hitlerprozeß ist am Dienstag geschlossen worden. dt» Wie „Manchester Guardin" erfährt, z^^vücht, der VülkerbundSversammlung