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i Nedaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1886. Sonnabend, den 4. September 205. Zieger. ra 8. -eten iefem bei ILi» Sian,lack. : Carl Werner. rm Sonntag, ziiederBorm. s. — Abends isangsvor- Einfachheit - Derselbe ld farblos und Ge Jnsertion-gebabre» »ne geipalten« Zecke 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Jnscrcle LS Pfennige. Tagesgeschichte Deutschland. iederver- tt. Kuntze, acenhauses 3 ifsstraße, erstatten auswärtigen gem Tage 2 eine '6^ d südlSadt- streben sein, l Preisen zu end, z°ichne Zierold ligen todesmuthigen Ringens sächsisch s Waffen ganz hervor ragend beitrugen, und die bezüglichen Thaten mit goldenen Lettern in der vaterländischen Ärmeegeschtchte verzeichnet find. Die Sachsen rückten am 16. April 1686 aus ihren Garnisonen und wurden, die Infanterie am 18. April bst Freiberg, die Reiterei am 20. April bei Stolpen vom Kur. fürsten Johann Georg M. gemustert ; ihr Oberbefehlshaber war der General-Feldwachtmetster Herzog Christian zu Sachsen - Weißenfels. Im Juli bestanden dann die säch- stschen Truppen vor Ofen, wo die eigentlichen Belagerung-, arbeiten am 22. Juni begonnen hatten, mehrfache Gefechte mit den Belagerten, eroberten am 27. Juli das Schloßron- dell nebst 2 Zwingern und stürmten mit den Bayern unter Anführung des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern bet dem Generalsturm am 2. September Schloß und Thal» thurm. Zweimal wurden sie zurückgeworfen; das dritte Mal errangen fie dann aber den Steg. Die betreffende» sächsischen Regimenter sind im Laufe -er Zeit alle erloschen; das in Frage gekommene Kavallerie-Regiment aber lebt tu dem heutigen Garde-Reitsr-Regiment noch insofern fort, als es 1697 als „Regiment Generallteutenant Baron Erich Theodor Rosen* dem Stamm-Regiment der Garderetter, das damals „Regiment Feldzeugmeister Heinrich VI. älterer Linie Reuß* hieß, einverleibt wurde. Jnsgesammt waren vor Ofen 5 sächstschs Regimenter, deren Bravourthale» vom Kaiser mit dem größten Lobe bedacht wurden. — Diejenigen Eltern, deren Kindern die Ohrlöcher gestochen werden sollen, können nicht genug gewarnt werden, unechte Ohrringe zum Tragen für die Kinder zu benutzen. ES find ärztlicherseits in letzter Zett mehrere Fälle mttge- theilt worden, in denen die Gefahr einer Blutvergiftung vorlag, da man die frisch gestochenen Ohrlücher mit unechten Ohrgehängen versah. Ebenso ist davor zu warnen, daß die Eltern selbst die Manipulation des Durchstechens vorneh men, weil den Kindern hierdurch nicht selten ganz zwecklos große Schmerzen verursacht werden. — Es ist auffallend, wie schnell in diesem Jahre da- Au- Sachsen. Den Festlichkeiten, welche gestern in der ungarischen Hauptstadt zur Feier des 200jährigen Jubiläum- der Be freiung aus der fürchterlichen Türken-Heimsuchung begonnen haben, wendet man sich tn unserem Sachsen mit besonderem Interesse zu, da bekanntlich zu der Entscheidung des dama- Gasthause in Zodel festzunehmen. — Der Stavtrath zu Gotha erläßt eine Warnung vor Ankauf eines mittels Flugblattes von einem Fabrikanten G. Seifert tn DresdewTrachenberg empfohlenen Heilmittels gegen gichtische und rheumatische Leiden, welches nach von dem königl. Polizeipräsidenten zu Hannover veranlaßter che mischer Untersuchung aus präparirter Schafwolle besteht, die lediglich die in derselben vorkommenden Fette, Wollschweiß und die dem Reinigen der Wolle entstammenden Seifen und Salze aufstnden ließ. Der reelle Werth des Päckchens Wolle, welchem die angeprtesene Heilkraft nicht innewohnt beträgt 10 Pf., es wird aber vom Verfertiger für drei Mar verkauft. England mung hierdurch in Erinnerung mit der Aufforderung an alle durch dieselbe betroffenen Restanten, ihre dergleichen Abgabenrückstände alsbald und längstens binnen 14 Tagen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, abzufahren. Lößnitz, den 26. August 1886. Achtung! Dienstpflichtige Feuerwehr. 3. und 4. Spritzenzug, Pionierzug, Wachtmannschaft, 1. und 2. Sektion und Schlauchzug Sonntag, den 5. September d. I. früh halb 7 Uhr Hebung. Wildenfels, am 31. August 1886. 2 Liebold, Branddirector Bekanntmachung. Dienstag, den 7. September 1886, Nach«. 4 Uhr gelangen im Grundstück de- Gutsbesitzer- August Eibisch in Lerchenberg 3 Schock Winterkorn meistbiete nd gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung. Hartenstein, am 2. September 1886. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts Gleichmann. Petersburg, 2. September. Eine Zuschrift an die ' Redaktion der „Neuen Zeit* besagt: Für Rußland gebe es - hinsichtlich Bulgariens nur zwei Wege, entweder die Okku- . patton Bulgariens, um die Anarchie zu beseitigen und die Ordnung wiederherzustellen oder die Ueberlaffung Bulga riens an die Anarchie auf unbestimmte Zett; einen dritten Weg kennen wlr nicht, glauben auch nicht, daß die Würde Rußlands irgend welche Kompromisse zuliebe. Türkei. Sofia, 1. September. Fürst Alexander ist heute in Philippopel angekommen und von der Bevölkerung enthu siastisch empfangen worden. Der Fürst trifft wahrscheinlich am Freitag Abend hier ein. Griechenland. Athen, 1. September. Die Zahl der bei dem jüngst stattgehabten Erdbeben »«gekommenen Personen beträgt nach amtlicher Ermittelung 166, die Zahl der Verletzten 500. Der durch das Erdbeben angerichtete Schaden wird auf mehrere Millionen geschätzt. Amerika. Neu-Aork, 1. September. Gestern Abend gegen 10 Uhr wurden in dem ganzen Küstengebiet von Alabama an bis nach Neu-Aork hin heftige Erderschütterungen wahrge nommen. Am stärksten traten dieselben in Washington, Savannah, Richmond, Augusta und Raleigh auf, in Augusta wurden zehn verschiedene Erdstöße gezählt. In mehreren Städten verlieb die Bevölkerung die Häuser und brachte die Nacht unter freie m Himmel zu. Von einem Verlust an Menschen leben wird tn den bis jetzt vorliegenden Nachrichten nichts er- ! wähnt. Neu-Aork, 1. September. Eine heute Vormittag hier ' eingegangene Depesche aus Charleston, Südkarolinea, meldet, ! daß tn Folge eines Erdbebens die Straßen durch die ! Trümmer der eingestürzten Häuser versperrt, mehrere Feuer»- > brünste ausgebrochen und etwa 60 Personen umgekommen ' sind. 1 Tageblatt für Schwayenberg «n-Umgegend. . Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünbach, Hattenstech, Johanngeorgenstadt; Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. rbtg, 35 Pfg. ,, 50 „ /> 60 ,, 1- ab, kl London, 31. August. De« „Reuter'schen Bureau* wird aus Aokohama vom heutigen Tage gemeldet: Nach hier etngegangenen Nachrichten aus Korea hat der chine sische Gesandte in Folge des Gerüchts, daß man versuchen würde, eine Schutzherrschaft Rußlands über Korea herzu- kellen, telegraphisch Truppen verlangt. Infolge dessen trafen 9 chinesische Kriegsschiffe mit einer größeren Truppen- abtheilung ein. Zahlreiche als Kaufleute verkleidete chine sische Soldaten find im Seoul etngerückt, wo große Er regung herrscht. Petersburg, 2.Septbr. Der „Regierungsanzeiger" veröffentlicht ein Telegramm des Fürsten Alexander an den Kaiser, welches Letzterem am 18. August a. St. (30. August n. St.) durch Vermittelung des Leiter- des russischen Kon sulats in Rustschuk zugegangen ist, sowie die Antwort des Kaiser-, welche dieser dem Fürsten telegraphisch nach Phi- ltppopel ertheilt hat. Das Telegramm des Fürsten lautet: „Steel Nachdem ich die Regierung meines öandeS wieder übernommen habe, wage ich e-, Sw. Majestät meinen ehrerbietigsten Dank aus- ,»sprechen dafür, daß der BertreterEw.Majestät n Rustschuk durch seine offizielle Gegenwart bet «einem Empfang« der bulgarischen Bevölkerung gezeigt hat, daß die kaiserliche Regierung den gegen «eine Person gerichteten reuolutionairen !lkt nicht billigen kann. Gleichzeitig bitte ich um sie Erlaubntß, Ew. Majestät meinen vollen Kani au-sprechen zu dürfen für die Entsendung ve« Generals Dolgerukow als außerordentlichen Kesandten Ew. Majestät. Indem ich die legale Wiewalt wieder in metneHände nehme, ist e- mein des Vereid Grs;„ Schritt, Ew. Majestät auszusprechen, daß tMdrr zum Absicht habe, jedes mögliche Opfer zu -»m Schluß »ringen, u.a ot« hochherzigen Intentionen Ew. >0rft»nb I jes lität, außerge- Majestät unterstützen zu können, welche dahin gehen, Bulgarien aus der schweren Krise heraus zubringen, welche es gegenwärtig durchmacht. Ich bitte Ew. Majestät, den Fürsten Dolgorukow zu ermächtigen, sich direkt und so batd wie möglich mit mir zu verständigen und werde glücklich sein, Ew. Majestät den sicheren Beweis unveränder licher Ergebenheit gegen Ihre erhabene Person geben zu können. Das monarchische Prinzip hat mich Lenöthigt, den gesetzmäßigen Zustand in Bul garien und Rumelien wieder herzustellen. Da Rußland mir meine Krone gegeben, so bin ich be reit, dieselbe in die Hände seines SouverainS zurückzugeben." Die Antwort des Kaisers lautet: „Ich habe das Telegramm Eurer Hoheit er halten. Ich kann Ihre Rückkehr nach Bulgarien nichtgutheißen, da ich verhängnißvolle Konse quenzen für das Land voraussehe, das schon sehr geprüft ist. Die Mission oes Fürsten Dolgorukow ist inopportun geworden. Ich werl,e mich jeder Einmischung in den traurigen Zustand derDinge enthalten, welchem Bulgarien wieder überliefert ist, so lange Sie dort bleiben werd en. Ew. Ho heit werden zu würdigen wissen, was Sie zu thun haben. Ich behalte mir vor, zu beurthetlen, was mir das geheiligte Andenken meines Vaters, die Interessen Rußlands und der Frieden des Orients gebieten." Kartoffelkraut zusammengefallen und zum großen Theil l schon ganz schwarz geworden ist. Jedenfalls ist diese Er- cheinung der intensiven Hitze in der zweiten Hälfte des August zuzuschreiben. Doch find die Knollen gesund und mehlig und von der eigentlichen Kartoffelkcankhett hat man wenigstens bis jetzt noch nicht viel gehört; es find im Segentheil zur Zeit alle Aussichten auf eine befriedigende Kartoffelernte vorhanden. Dresden, 2. Sept. Se. Maj. der König und II. KK. HH. Prinz Georg, die Prinzessinnen Mathilde und Jo- epha begleiteten König Ludwig zum Leipziger Bahnhof. Der Ehrendienst fährt mit bis Leipzig. Prinz Leopold ährt heute nach Meißen zur Besichtigung der ÄlbrechtSburg und der Porzellanfabrik. Dresden. Die zur Vermählungsfeier Ihrer k. Hoh. der Prinzessin Maria Josepha mit Sr. kaiserl. Hoheit dem Erzherzog Otto von Oesterreich zu veranstaltenden Festlich keiten werden sich, wie verlautet, auf zwei Tage beschrän ken, und zwar wird am Vormittag des Trauungstages selbst nach der standesamtlichen Handlung die Ceremonie der Kranzaufsetzung tn den Appartement- Ihrer Maj. der Königin stattstnden. Hieran schließt sich um 12 Uhr die vom Bischof Bernert vorzunehmende kirchliche Einsegnung de- hohen Brautpaares tn der katholischen Hofktrche, nach deren Vollzüge ein feierliches Tedeu« unter dem Geläute aller Glocken und Abgabe von Kanonen- und Gewehrsal» ven und unter Mitwirkung der k. Kapelle abgehalten wer den wird. Bon der kirchlichen Feierlichkeit zurückgekehrt, wird dann das junge Paar von den allerhöchsten und hohen Herrschaften die Glückwünsche der Hofstaaten, de- Oorxs äiploiautiqus wie der tn besonderem Auftrage zu diesem Zweck hier weilenden Vertreter auswärtiger Höfe entgegen nehmen. Um 5 Uhr beginnt dann Galaceremonie und Galatafel. Den Beschluß der Festlichkeiten dieses Ta ges bildet ein LüöLtrs pur- im Nltstädter Hoftheater. Für den folgenden Tag ist di« Abhaltung eines großen Bekanntmachung. Nach tz 44 der revidirten Städteordnung sind alle diejenigen Bürger, welche die Abentrichtung von Staats- oder Gemeindeabgaben, einschließlich der Abgaben zur Schul- und Armencaffe, länger als 2 Jahre ?anz oder thetlweise unterlassen haben, von der Stimmberechtigung bei den Stadtverordnetenwahlen ausgeschlossen, daher in die Wahl liste nicht mit aufzunehmen. Vor Anfertigung der Listen für gedachte Wahlen bringen wir obberegte Bestim-' L ßrMö.Holkssmmd Hamburg, 30. August. Seit etwa sechs Wochen weilten hier ein englischer Deteetive und ein höherer ita lienischer Poltzetbeamter. Durch dieselben wurden vor gestern ein Buchhalter verhaftet und 24,000 M. bei ihm vorgefunden. Ueber die Angelegenheit verlautet, daß dem Verhafteten zur Last gelegt wird, im Verein mit einem Engländer und einem Italiener für 240,000 Mark falsche Wechsel in England und Italien begeben haben. Die größte Einbuße soll die Bank von Neapel erleiden. Die 5 Angelegenheit wird vorläufig noch sehr geheim betrieben. I In daS Pfarrhaus in Ludwigsdorf bet Görlitz I kam am Donnerstag früh ein junger Mensch, der den Pastor D zu sprechen wünschte. Als die Köchin ihm sagte, daß der iss I Pastor verreist sei, verlangt« er zu essen. Während sie in vljUllv ist H der Küche ihm Essen zurecht machte, fiel er plötzlich über llNo Ulli fie her, würgte fie und schloß sie ein. Hierauf drang er tnivk I in sämmlliche Zimmer, erbrach Schränke und Kasten und stahl Gold- und Silbersachen und eins Summe Geldes. ilUg llUkt Dann verließ er das Haus und ging in das nahe Gast haus. Die Köchin hatte inzwischen Lärm gemacht, man setzte bald dem Räuber nach und es gelang, ihn tn einem