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Schönburger Tageblatt und Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Heiru Kaufmann Otto Wal-enbarzer Anzeiger 1901 Sonnabend, den 7. September 209 Bl Herrn Fr. Janaschck; in Langenchursdorf bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herrn Wilhelm Dahler, Cigarrensabrikant an t.r Brücke; in Rochsburg bei Herrn Paul Zeh!; in Wolkenburg bei Herrn Herm. Wildenhain; in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. die in Audienz empfangenen Fürsten unterworfener Völker eine Soldatenhecke zu durchschreiten haben. Auch daß der deutsche Kaiser dem Prinzen mit der Hand zuwinkte, wurde als Auszeichnung aufgefaßt, der Kaiser von China sitzt ganz regungslos bei Empfängen da. Nur die militärischen Ehren nach der Audienz haben die Chinesen mißgestimmt, die Unglücklichen bildeten sich ein, das sei die eigentliche Sühnedemonstration! Der Prinz und sein Gefolge sind übrigens bereits am gestrigen Donnerstag nach Berlin übergesiedelt und haben in den ihnen von der chinesischen Gesandtschaft zur Verfügung gestellten Miethsräumen Wohnung ge nommen. Prinz Tschung und seine Begleiter gehen von Berlin nach Paris. Der „Figaro" heißt sie bereits in einem Artikel, der mit gehässigen Ausfällen gegen die deutsche Armee im Allgemeinen nnd gegen die deutsche Chinaexpedition im Besonderen gespickt ist, will kommen. Die Veröffentlichung des Aktenstücks über die Wieder verhaftung des Sergeanten Hickel nach der ersten Freisprechung durch dessen Vertheidiger, Rechtsanwalt Horn, hat einen gewaltigen Sturm heraufbeschworen, der auch in den conservativen Blättern stark zu ver spüren ist. So schreibt die „Deutsche Tagesztg.", das Organ des Bundes der Landwirthe: Aus den Acten geht hervor, daß die Wiederverhaftung verfügt wurde wegen Fluchtverdachts, wegen der Collufionsgefahr und weil „neue Verdachtsmomente" eingetreten seien. Darüber, welcher Art diese Verdachtsmomente gewesen seien, geben die Aktenstücke keine Auskunft. Auch die Ankündigung, daß der Gerichtsherr bei der erneuten Verhandlung die neuen Verdachtsmomente mittheilen werde, hat sich nicht verwirklicht. Tie Frage bleibt also offen, ob die Wiederverhaftung gesetzlich begründet gewesen sei, und muß bis auf Weiteres verneint werden. So bedauer lich uns im Interesse des Heeres diese Feststellung ist, wir können nicht umhin, sie zu machen. Wir halten es für selbstverständlich, daß diese zuständigen Behörden, wenn eine Ungesetzlichkeit begangen sein sollte, die unbedingt nothwendige Remedur eintreten lassen werden, auch dann, wenn der Fehler im guten Glauben gemacht worden ist. Tas Eingeständniß eines Fehlers in einem einzelnen Falle ist immer ein kleineres Uebel als wenn man durch Beharren in einem Fehler eine ganze Institution der berechtigten Kritik preisgiebt. G A Die schweren Unglücksfälle in unserer Flotte fangen an, sich in recht schneller Reihenfolge zu wieder holen. Im Tecember vorigen Jahres strandete das Schul schiff „Gneisenau" bei Malaga und viele blühende Menschenleben wurden vernichtet, im Frühjahr dieses Jahres lief das Linienschiff „Kaiser Friedrich III." bei Arkona auf, daß es fast verloren ging, und jetzt, während der Flottenmannöver, stößt der kleine Kreuzer „Wacht" mit einem Linienschiff „Sachsen" derart zusammen, daß er in die Tiefe sinkt! „Wacht" wurde Mittwoch Vormittag in der Tromperwick, einer Bucht der Ostseeinsel Rügen bei Stubbenkammer, und wieder in der Nähe von Arkona, vom Panzer „Sachsen" gerannt und am Steuer- ltstadtwaldenburg bei Heiru Förster; in Kaufungcn bei Flur, an 1 12 ar auf 8 Jahre, 6) die Theile 5, 6 der Uttermannswiese im Parke, an zusammen 61 ar, auf 6 Jahre. Näheres im Rentamte hier. Waldenburg, am 6. September 1901. Fürst!. Rentverwaltung. Werkschaft angehörige Buchdrucker mindestens gegen 76 Mark an jährlichen Beitrags-Steuern zahlen. Welch ein Geschrei würde die socialdemokratische Presse an stimmen, wenn auch nur der fünfte Theil dieser Bei träge durch den Staat vom Arbeiter für öffentliche Zwecke erhoben würde. Auch an der socialdemokratischen Gewerkschafts- Bewegung zeigt sich wieder, wie viel die staatserhalten den Volkskreise von der Revolutions-Partei im Punkte der Opferwilligkeit zu lernen vermögen. Tas Anschwellen dieser Bewegung bedeutet eine Gefahr für den Staat, und es ist Pflicht aller Freunde staatlicher und gesell schaftlicher Ordnung, ihm nach Kräften entgegenzuarbeiten. Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. d Städten Penig Lunzenau, Ltchtenstein-Callnberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser hat am heutigen Freitag früh von Pots- dam ans seine Reise nach dem Osten angetreten. Die Ankunft in Königsberg erfolgt abeuds, und es findet großer militärischer Empfang statt. Die Kaiserin empfing am Donnerstag den Prinzen Tschung. In der Berliner Werkstatt des Prof. R. Begas nahm der Kaiser am Donnerstag den Entwurf zum Sarkophag der Kaiserin Friedrich in Augenschein. Prof. Uphues zeigte dem Kaiser die Skizze zu dem ersten, für Homburg bestimmten Denkmal der Kaiserin Friedrich. Auf einem schlanken Postament erhebt sich die lebensvolle Büste der edlen Frau, die in der Blüthe ihrer Jahre dargestellt ist. Tas Haupt schmückt eine Krone. Ferner legte Uphues dem Monarchen eine Skizze für das Berliner Moltke-Denkmal vor. Se. Majestät bestimmte, daß das Denkmal seinen Platz er halten soll gegenüber dem Bismarckstandbild. Von jeder größeren architektonischen Umrahmung des Denkmals ist endgiltig Abstand genommen. Tas Ganze wird auf einem Marmorplateau aufgebaut und erhält eine Höhe von etwa 12 Metern. Auch Postament und Figur werden aus Marmor hergestellt. Tie Yacht „Hohenzollern" mit Kaiser Wilhelm an Bord trifft aw Mittwoch auf der Höhe von Hela, der Halbinsel bei Danzig, mit dem Zarenschiff zusammen und führt das letztere südlich zur deutschen Manöver flotte, die dann vor Zoppot liegt. Die beiden kaiser lichen Nachten fahren die Schiffsfront ab, und dann schießen sich die gegenseitigen Besuche der Fürsten von Bord zu Bord. Die chinesische Sühnemission ist von dem Em pfang durch den Kaiser ganz entzückt; es ist dabei jedoch zu berücksichtigen, daß sie als Entgegenkommen und geradezu Ehrung aufgefaßt hat, was von unserm Standpunkt aus das Gegentheil bedeutet. Ein Mit glied der Gesandtschaft äußerte sich hoch erfreut, daß das Potsdamer Publikum bei der Auffahrt des Prinzen sich so ruhig verhielt, da in China Lärm auf den Straßen bei der Vorüberfahrt eines Fürsten als Unehr- erbietigkeit gilt. Auch die Abwesenheit einer militärischen Escorte bei der Fahrt zum Neuen Palais wurde als Aufmerksamkeit empfunden, da am Pekinger Hofe nur Trlcheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtage». Annahme von Inseraten iür die nächster- k«-inende Nummer bis vormittags 11 "0^. Ler Abonnementspreis beträgt "^eliähr- u» e Mk 50 Vf. Einzelne Nrn. S Pf. Ln!e!a?pr° Zeile 10 Pf., für auswärts 15 Pf. kabellarischer Satz wird doppelt berechnet. Wittervnasb erickt, ausgenommen am 6. September, nachm. 4 Uhr. . , . , . den MEs Pingel Th^mometerstand -ff 12° 6. (Morgens 8 Uhr > 10° 6.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Barometerstand 760 WM. reducirt aus . Windrichtung: Nordost. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis 12 Uhr mittags: 2,» Mna. Lambrechts Polymeter 81 /a. ThauPNN^ ^ Wjtterungsausstchte« für den 7. September: Trübe mit Niederschlägen. Zugleich weit verbreitet m en ' Eaidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- Altstadt-Waldenburg, Brä^ Niederwiera Oberwiera, Llberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, leuba-Niederhain, Langenleuba-.... bei h , Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Aernsr-recher Nr. ». . -- "Waldenburg, 6. September 1901. Vor kurzem ist der Rechenschafts-Bcricht über die deutschen Gewerkschaften im Jahre 1900 erschienen. Die Gewerkschaften stellen sich bekanntlich als neutral hin, sind aber in Wirklichkeit nichts anderes als socialdemo kratische Organisationen, Zweig- oder Filial-Verbände der Revolutions-Partei. In dem vorliegenden Rechen schafts-Berichte nun wird der Schleier ziemlich weit ge lüftet. Der Klassenkampf-Charakter findet offene Aner kennung, und alle Arbeiter, die noch an eine Harmonie zwischen Kapital und Arbeit glauben, werden als ein fältige Träumer geschildert. Die socialdemokratischen Gewerkschaften bieten ein Bild rasch aufsteigender Entwicklung dar. Die Zahl ihrer Mitglieder belief sich im Jahre 1900 auf 657,583 Männer und 22,844 Frauen gegen 561,193 männliche und 19,280 weibliche Mitglieder des Jahres 1899. Die Zunahme betrug also in einem Jahre 99,954 Per sonen. Um die Machtstellung dieser „neutralen" ge werkschaftlichen Central-Organisationen würdigen zu können, muß man die übrigen gewerkschaftlichen Ver einigungen zum Vergleiche heranziehen. Die sogenann ten lokalen Gewerkschaften zählten im Jahre 1900 9860 Mitglieder und sind gegenüber dem Vorjahre um 6086 zurückgegangen. Für die christlichen Gewerkschaf ten ergiebt sich dagegen eine Steigerung der Mitglieder zahl von 112,160 im Jahre 1899 auf 159,770 im Jahre 1900. Die Hirsch-Dunker'schen Gewerkvereine endlich stiegen von 86,777 auf 91,161 Mitglieder, während die so genannten unabhängigen gewerkschaftlichen Vereine von 68,974 Mitgliedern auf 53,717 zurückgegangen sind. Jnsgesammt belief sich demnach die Zahl der gewerk schaftlich organisirten Arbeiter während des Jahres 1900 auf 995,435, davon marschirten, wie bereits erwähnt, die socialdemokratisch geleiteten Organisationen mit 680,427 Mitgliedern auf. Man ersieht hieraus deutlich den großen Vorrang an Macht und Einfluß, den die Socialdemokratie in der Gewerkschafts-Bewegung ein nimmt. Im weiten Abstande erst erscheinen als zweit stärkste Organisation die christlichen Gewerkschaften, und sie flößen ihren socialdemokratischen Nebenbuhlern nur geringe Besorgniß ein. Vielmehr hoffen die letzteren, daß die christliche Gewerkschafts-Bewegung schließlich doch auch in den breiten Strom socialdemokratischer Klassenkampfs-Bcwegung einmünden werde. Es bleibt der Zukunft Vorbehalten, über die Berechtigung dieser Hoffnung zu entscheiden. An Geldbeiträgen müssen die Mitglieder der social demokratischen Gewerkschaften ungemein viel aufbringen, ^n den wahren von 1891 bis 1900 betrug die Summe der von den Gewerkschaften eingesammelten Arbeiter. "'4» weniger als 41,46 Millionen Mark. Der durchschnittliche Beitrag an Gewerkschafts-Steuern pro V" ^uchdrucker-Gewerkschaft wird z. B. auf rund «uLd ° m(d 1. "LZL L - ----- Zu verpachten: a) die vorm. Nenhaus'schen Grundstücke auf der Oberaue, Nr. 373, 374 des Flurb. von Waldenburg, an 60,ar, d) die vorm. Thomä'schen Grundstücke das. N. 375-377, 385, 386 der- o) dw^v"oE." Rich^ Grundstücke das. Nr. 379 und 380 derselben