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Dresdner Nachrichten : 10.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189611103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-10
-
Monat
1896-11
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.11.1896
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41. Jahrgang. eurt Uolnuluu l)rv«äon-dl.. I'tr't'ltnl«'. >2 , 1''ow^>ro<d-/Vint N, 2ll-0. I Sk«I»rtU>»> i»L« 4üu,u»ttv. l r Al»! p^willrl, M.ooc» 8t. n» I'uut iion ^-Aws/k/zs^s/' ^ „>. >Io,>,'. I-uNostlverun;-, i,-v«»!>ü. ^>7i>Ii>! ?v x«u»ai«,. I ^PtzAlltzlt, 1^>96, /lis tec/lkkisc/ren ^aanök» Iiiciimmii. v,'...""° u.s«..»kn L ts. prckvtot-, Koali. IU»I Uo8oi>«toko in üoutsedoo mul vlll?- K lisekeu ijviiäsn I'rrbnbutvn. liill.rrä-, kein- unä 't'uririu^he. F liviunDllkillo 'llzn als; lallen empkobleu Vsi8v»i>Ä«88ti'»88« 34. o^mmis»i»n^ liMiril r«i>oit. vtt>s» i'» Vörsviisl L Lolinsilisr, Tvlistltslstr. 19. r NVV>M LloxekLösäesMe! frieäfiek Ksppi8i:k 3 kidio, tz 5Esl«v«P,L Lvstssl'isok.u.Li'- li'isokunxskvti'Llnlr, «r»r«»» »«> Na»»«,, U»>»tr»°t- »,I»„, A»««» ». >I»»«oL»l»rrd. »LIMieg N1IIVX! V«i8vnll»1188tl'»88v 34. (rrossss langer von ^vullvttvll vIvKUUt, ^Niutlttzl' HttMvnIlkltv. — lisAolmüssiLS pet'böuli'ffo Liulc.'iuko unä FIo4ökßuäieii iu Berlin, l'uil8, ^Vieu 81k Friedrichsnrher Enthüllungen. Hrstnachrichten. Johannismarkl. SchwurgerichtSperiode. Zeit ist Geld^ Mnthmaßlichc Witterung^ 4 44 MntiiKl" F^tkgkt. Bezirksverci;;. Hckic l'ei IlngluckSlällc». Gerich Sverhandlungen. Prozeß Volbcding. Feucht Wärineabnahme. ! ^»kllvlUA, 1"» Nvvlll » Au de» AriedrichSruher „(-nthülluugen" erhalten wir dun berufener Seite folgende Auslassungen: In dem letzten Artikel der „Hamburger Nachrichten" über das deutsch-russische Neutralitätsabkommen sind in erster Linie die Stellen bcmerkenswerth. die sich aus die Haltung Englands beziehen. Es geht daraus für Den, der zwischen den Zeilen zu lesen ve tsteht, mit genügender Deutlichkeit hervor, daß die Beseitigung des deutsch-russischen Abkommens ein Ergebnis; englischer Einwirkung m Berlin gewesen ist, und wenn der Artikel schließt, eö sei von Interesse zu wissen, wann England Kenntnis; von der Enstcn; des Abkommens gehabt habe, so ist die Beantwortung dieser Frage »on größtem Interesse. Der Hamburger Artikel sagt, das Ab kommen sei von allen drei Kaisern, also auch von dem letzt regierenden, gebilligt worden, und wir haben bestimmten Grund zn der Annahme, daß noch kurz vor Ablauf der sechsjährigen Frist des Beitrags die kaiserliche Geneigtheit zur Verlängerung fort- bcstand. Wenn dieselbe plötzlich erlosch, so kann die Ursache selbst verständlich nicht in einer rein willkürlichen Sinnesänderung des Monarchen gesucht werden, sondern man muß sich fragen: Welche Einwirkungen und Argumente haben die-Z herbcigcflihrt? Aus der ganzen damaligen Situation ergiebt sich, daß diese Einwirk ungen ausschließlich von englischer Seite ausgegangcn sein können. Andere als die von höchster englischer Stelle ausgehenden wären zu jener Zeit auch nicht stark genug gewesen, nm die Berliner Politik ans ihrem russenfreundlichen Kurse, den sie onS der BiS- inaick'schcn Zeit her bcibchalten hatte, heranSzudrängrn, und außer dem ist, wenn irgendwo dann hier, die Tbäterschast nach dem Grundsätze: in weit, oui prellest unzweifelhaft. Wenn Fürst Bismarck durch seine Mittheilungcn in den „Hamburger Nach richten" dies hat fcststellen wollen — und wir glauben, daß dir>S sein Hauptzweck gewesen ist —, so darf man sicher sein, das; ihn. Len großen Realpolitiker, nicht das bloße theoretische Bedürfnis; »ach geschichtlichen Feststellungen geleitet hat, sondern daß dies sehr aktuelle Beobachtungen und Besorgnisse, die der Gegenwart an geboren, gethan haben. Wir halten es trotz aller offiziösen Ab- Icugnung für mehr als wahrscheinlich, daß zur Zeit in ebenso hohen;, ja vielleicht in stärkerem Maße wie 1890 englische Bemüh ung«; in Berlin erfolgen, um das deutsche StaatSschisf von Neuem in dos anttrussische Kielwasser des englischen zu lotsen. Weitere Mittheilungen über diese Vorgänge sind intempesliv, aber das Gesagte genügt auch. Betrachtet man die Hamburger Enthüllung unter diesem Gesichtspunkt, so ergiebt sich die llnholtbarkcit, >a Frivolität der Beschuldigung zur Evidenz, welche die Organe der sozialen, fortschrittliche», klerikalen und offiziösen Demokratie aus Grund der Hamburger Veröffentlichungen gegen dcu Fürsten Bismarck dahin gehend gerichtet haben, daß seiner Publikation das Bedürsniß zu Grunde gelegen habe, den Kaiser persönlich an- zngreifen oder gar den Dreibund zu sprengen. ES ist ein trauriges Zeichen für unser Volk, daß in einem großen Thcile der die öffentliche Meinung desselben repräsentirenden Blätter eine derartige Beurtheilung der Motive des Fürsten Bismarck übcr- haupt hat stattfindcn können, und man hat dem gegenüber leider nur die Wahl, zn fragen: Unehrlich oder beschränkt? Fürst Bis marck hat durch sein Leben und seine Timten mehr als irgend ein anderer Deutscher bewiesen, daß er „monarchisch bis aus die Knochen" ist : kein anderer Deutscher hat so unendlich viel wie er für die Wtedererstarkung des Königthums und für die Hebung des monarchischen Sinnes Im Volke gethan. Die unbedingte Treue und die Basnllenpslicht waren, wie sein VcranNvortlichkeilSgefüdl vor Gott, die Richtschnur seiner Thaten. Einen« solchen S aats- mann zuzutrauen, daß er auS persönlicher Verstimmung und nur um seinen Monarchen zu „ärgern", resp. dessen politisches Unheil zu kompromittiren, „wichtige S aatsgeheimnisse vcrrathe". ist ebenso widersinnig wie die Annahme, daß der Fürst sein eigenes Werk, den Dreibund, habe zerstören wollen, nur weil er die Politik, der dieser Frieoensbund dienen soll, nicht selbst mehr leitet. Ein fortschrittliches Blatt führte neulich als Argumente für den persönlichen Eharakter und den persönlichen Zweck des Kampfes, den Fürst Bismarck in der Presse und in seinen Reden gegen die Berliner Regierung geführt habe. an. daß der Altreichskanzler fast alle wichtigen Maßregeln und Entschließungen, die seit seiner Entlassung im Reiche wie in Preußen erfolgt seien, abfällig kritisirt habe. Ja, glaubt denn das fortschrittliche Blatt, daß Fürst Bismarck, wenn er im Amt geblieben wäre, wirklich den Sozialisten, Polen und Klerikalen gegenüber dieselbe Politik der Versöhnlichkeit und Freigiebigkeit befolgt hätte, wie cs unter der Aera Eaprivi geschehen ist? Glaubt das Blatt, daß Fürst Bis marck den Sansibarvcrtrag mit England, die Handelsverträge mit Oesterreich und Rußland geschaffeu hätte, daß er die preußische Land- gemcindeordnuug mit ihrer Temvtratisirung des dörflichen Regi ments und ihrer Vermehrung des bureautratiichen Schreibwerks voc- grlegt hätte? Und hält das Blatt es schließlich für wahrscheinlich, daß unter dem Fürsten Bismarck der Abbruch der guten russischen Beziehungen zu Gunsten Englands erfolgt sei ? Jeder vernünitige Mensch und Kenner der BlSmarck'schcn Politik wird nicht nur alle diese Frage» vcmeine», sondern auch zugeben, daß in allen diesen Punkt«;, welche die hauptsächlichsten Leistungen der Re gierung aus inneren; und äußeren; Gebiete seit sechs Jahren um fassen, daS gerade Gegenthcil von dem geschehen ist, was Fürst Bismarck für richtig gehalten und an gestrebt hätte Wer sich dies vergegenwärtigt, kann nicht einen Augenblick länger bestreiten, daß cs auf Verleumdung deS Fürsten Bismarck hinanslSufk, wenn man ihm bei seiner Kritik der Regierungsleistungen seit 1890 persönliche rachsüchtige Motive unterschiebt. Fürst Bismarck hat, abgesehen von den Fällen, wo er zur Abwehr persönlicher Angriffe. Ver dächtigungen und GefchichtSfälfchungen das Wort genommen hat, von seine;;; versassungSinäßigcn Rechte der freien Meinungs äußerung immer nur dann Gebrauch gemacht, wenn er die Re gierung auf einem Wege sah, von dem er als der ältere und er fahrenere Politiker genau wußte, daß er in den Sumpf führe. Hier zu schweigen, wäre Verrath und Untreue, wäre Feionic ge wesen. Es Ist die Pflicht jedes treuen Dieners seines Hern;, ihn zn warnen, und auch ungerufen ihm zn Hilfe zu eilen, wenn er ficht, daß er in Gefahr ist oder ans dem Wege, sich in solche zu begeben. Und wenn es noch eines ferneren Beweises für die Be rechtigung der Mahnungen bcvürste, die Fürst Bismarck im Lause der letzten 8 Jahre durch öffentliche Reden an Deputationen oder durch Artikel seines Hamburger Organs an die Regierung gerichtet, er würde schon dadurch erbracht sein, daß sich seit l8909l säst in allen Punkten der NegiernngSpolitik das Streben nach möglichst unauffälligem Zurncklenlen des Staatswagens in die beiden ver lassenen Gleise der Bismarck sehen Politik zu beobachten ist. Wir sind überzeugt, daß jetzt weder die Handelsverträge, noch der San sibarvertrag, nock die Arbeiterschntzgesetze. noch die Caprivi'schc Polcnpolitik, noch die Preußische Landgemeindeordnnng noch ein mal gemacht werden würden. Andererseits hat Fürst Bismarck da, wo er die Regie rung aus rechtem Wege sah, mit seiner Anerkennung und Zustimmung nicht zurückgchaitcn. Wir erinnern in dieser Beziehung nur an die sympathische Beurtheilung. welche das Telegramm des Kaisers au dcu Präsidenten Krüger in den „Hamburger Nachrichten" erfahren hat, sowie au die Aner kennung und energische Unterstützung, welche das Hamburger Organ des Altreichskanzlers der Belhciliguiig Deutschlands an der franco- russifchcn Kooperation in der vstasiatischen Sache hat zu Theil werden lassen. Nach der persönlichen Seite hin aber wird cs ge nügen, an die dankende Quittung zn erinnern, welche das Blatt den; Fürsten Hohenlohe i»; vorigen Jahre für sein ritterliches Eintreten für den Fürsten Bismarck ausgestellt hat, um zu be stätigen, daß eS wirklich wahr ist, was Fürst Bismarck in einem seiner letzten Hamburger Artikel hat aussprechen lassen: daß cs nur des geringsten Zeichens von wohlwollender Erinnerung an die Zeit Kaiser Wilhelm s I. und icincs Kanzlers bedürfe, u»; ihn manche erlittene Unbill vergessen zu lassen. Fürst Bismarck hat stets den Grundsatz vertreten: mea«uiM uotj men, wenn ec auch der Msiwelt — die zum größten Theile die Ziele und die Mittel des Fürste;; Bismarck erst ipäter b egrciscn und würdigen lernte —, verleitet durch die Ucbermacht der Persönlichkeit, oft anders er schienen sein mag. Fürst BtSmarck dark, wenn er. saturirt von Erfolgen und Ehren ohne Gleichen, den Abend seines Lebens dazu benutzt, seinem Staate und Volke RathschlÜne zu crthcilen, wie nur er sie zu erwecken vermag, in Anspruch nehmen, vor jeder gehässigen, unwürdigen »nd frivolen Beurtheilung seines Thuns sind LassenS verschont zu bleiben. Wenn er in der Angelegenheit des deutsch-russischen Neutralitätsabkommens für nölhig gehalten hat, mirzutheilen, was mitgetheilt worden ist, so darf man über zeugt sein, daß die Wirkung dieser Veröffentlichung von vornherein nack) ollen Seiten hin vo» ihm aus's Somfättigsic aus ihre Trag weite hin abpejchäkt worden und daß sie überhaupt nur erfolgt ist. weil sie nöthig war. um unter dem Druck der öffentlichen Meinung die Möglichkeit auszuichiießen, daß es englischen Ein stüsien wieder, wie vor sechs Jahren, gelingen könnte, Deutschland ans dessen Kosten zu Gunsten Englands mit Rußland in Konflikt zu bringen. Kernschreib- und Kernwrech-Berichte vom 9. Novbr. Berlin. Die Kaiserin batte sich heute früh aus die Nach richt. das; der Oberhofprediger Dr. Fromme! in Plön sehr krank darniedcriicge, nach Plön begeben: unterwegs erhielt sie Kenntnis; von dem inzwischen erfolgten Tode Frommei's. — Das preußische Staatsminislersirm hat sich mit Rücksicht auf die Lage der in ländische;, Landwirthscyaff damit einverstanden erklärt, das; die für die Zeit vom l. Mär; >895 bis 1. Mai l897 gewährte M-prozcntigc Tarlfcrmcißigung für Düngemittel auf weitere 5 Jahre bewilligt werde. — Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe hat sich heute nach der Provinz Posen begeben, nm als Mitglied des Verbandes des alten und befestigten Grundbesitzes i»; Nctzcvistrilt an einer Präientativnswabl für das Herrenhaus theilzunehmen. Berlin. Die „Berliner Korrespondenz" meidet: Der Kaiser verlieh den Sstnllcrpreis »ach dem Vorschläge der Prüsimgs- kommnsion an Emst von Wildcnbruch für die Tragödie „Heinrich und Heinrichs Geschlecht". Der Preis besteht in 6009 Mark in Gold und einer goldenen Denkmünze. Berlin- Die freisinnige Volks-Partei Hot bei dem Reichstag eine Interpellation cingebracht, die bereits iwchsten Mittwoch aus die Tagesordnung kommen soll und in welcher un gefragt wird, wie weit die Erwägungen über den Reichstagsvcschluß vom 20. April dS. I. in der Duellfroge gediehen sind und ob der Reichskanzler von den Vorgängen am 12. Okt. in Karlsruhe, wo der Mechaniker Sicpmann vom Leutnant v. Hrüsewitz getödtet wurde, Noti» genommen habe. Außerdem ist von derselben Seite der Antrag gestellt, durch Einschaltung einer Bestimmung in das Strafgesetzbuch fcstzuiegen, daß bei Herausforderung zum Duell, Kartelltrngen. Auf» rcizuna eines Anderen mm Zweikampfe, neben Frciheitsslra'e auf Verlust der öffentlichen Aemter und der aus öffentlichen Wahlen hcrrührcuden Rechte zn erkennen ist. — Ten; Reichstage werde;; in den ersten Togen seines Zusammentritts die Gesetzentwürfe, be treffend die Erweiterung der Postdampfrrverblndungen und die Revision des Alters- und Invaliditäts-Gesetzes zugchen. Zu der morgen beginnenden 2 Berathung der Strasprozeßnooellc Hut Abg Mnnckel den sogen. Bcansewctter-Anttag cingebracht. Darnach soll das Wicderausnahmeversahrcn wieder cingeleitct werden, wenn bei dem Urtherl ein Richter. Geschworener oder Schösse initg- - wittt bat. welcher später in Geisteskrankheit verstorben oder wegen Geisteskrankheit gerichtlich entmündigt morden ist, sofern glaublich! gemacht wird, daß sich derselbe bereits zur Zeck bei Fällung des Unheils in; Zustande der Geisteskrankheit befunden Hot. Ferner beantragt Arg Munckel. daß die Bestimmung, wonach der Ge richtsstand auch bei demjenigen Gericht begründet, sein soll, in dessen Bezirk der Beschuldigte ergriffen worden ist. auch au; durch die Presse begangene strafbare Handlungen keine Anwendung finden soll. Weitere Anträge bezwecken die Beseitigung des Zeug nißzwanges der Verleger, Redakteure und Drucker, sowie des Hitss Personals, wenn der verantworlliche Redakteur als Thätcr haste! — Tie SccberufSgenossenichaft hielt hier eine außerordentliche Generalversammlung zur Berathung der Frage der wasserdichten Schotten ab. Ein Entwurf bezüglicher Vorschriften wurde nach lebhafter Debatte angenommen. Ter anweiende Vectretrr des RcichsamtS des Innern batte Namens der Regierung den Wunsch geäußert, noch vor Zusammentritt des Reichstags zu einem festen Entschluß über die Frage zn gelangen. Brrmerhave;u Am 26. ds. treffen die geretteten Mann schaften vom „Iltis" hier ein. Karlsruhe. In dem Geiundheitszustcmd des Gwßhcrzogs ist eine Besserung cingetrclcn. Der hohe Patient konnte in den letzten Tagen mehrere Stunden das Bett verlassen. Die Kräfte nehmen zu. die".Nachtruhc ist befriedigend. Karlsr n h e. Wie von angeblich zuverlässiger Quelle mit- gekl-cilt wird, bat da- Militärgericht den Premterleutnant v. Brüscwitz wegen Tvdtnng des Technikers Siepmann zu 6 Jahren Festnngs- hasl vernrlheilt. M ü nchen. Ter General z. D. Oberhosmeister a. D. Frhr. v. Ow ist in San Remo gestorben. Lemberg. Der „Dzicnnik Polski" meidet a»s Petersburg: Am 27. Oktober wurde der rassische Hofzug. worin die Ezarin mittwe mit der Großfürstin Olga und den Großfürsten Michael und Nikolaus reiste, zwischen den Stationen ssumbatowo und Michailow im Gouvernement Rjäsan Plötzlich aus freiein Felde angchatten. Der Moschinensührer hatte bemerkt, daf; an der Loko motive alle Schrauben und Verschlüsse gelockert warm und der Verband der Lokomotivcntheile gelöst war, wodurch große Gefahr » L Waggon und begaben sich zu Fuß nach der nächsten Station Michailow. Der Hoszug wurde genau untersucht. Mehrere Eisen- bahubcamte der Station «Liimbatowo find wegen Verdachts eines beabsichtigten Attentats verhaftet worden. M eran. Die Leiche des Herzogs Wilhelm von Württemberg wurde gestern im Beisein der Herzogin Mathilde und des Herzogs Nikolaus in der hiesigen evangelischen Kirche anfgebahrt, von wo auS morgen die Bestattung unter militärischen Ehren erfolgt. Paris. Der ehemalige deutsche Offizier und Militärgouvcrnenr des fetzigen deutschen KaisersSyoneu o'Dannc ist hier cingctrosnm. Er halte sich in der Zeit, als Bonlanger französischer Kricgs- ininlstec ivar, in landesverrätherischc Umtriebe eingelassen, wurde auf Verlangen der deutschen Botschaft in Paris von der Schweiz an Deutschland ausgeliescct und zu 9 Jahren Gefängnis; ver- urtheilt. Nachdem er diese verbüßt, juchte ec hier einen Advokaten, die deutsche Botschaft um eine Entschädigungssumme von 36 MiU. Frcs. zu verklagen, doch fand er bisher kernen Anwalt. R o m. Fast alle Flüsse Ober- und Mtlelikaliens sind im Steigen. Der Tiber ist während der Nacht bei Eiita di Eastcllo aus den Ufern getreten und hat die Stadt theilmersc überschwemmt, wodurch eine Panik hervorgerusen wurde. Verluste an Menschen leben sind nicht vorgekommen. Citla di Eastcllo. Das Hochwasser der Tiber hatte ein c Höhe von 4 Metern erreicht. Der vierte Theil der Wohnungen war überschwemmt. Mehrere Brücken sind fortgecissen. darunter die Eisen bahnbrücke: Mühlen und Bäume sind verschwunden. Nach den bis herigen Feststellungen sind vier Personen um's Leben gekommen. Nachdem das Waffe; jetzt fast ganz znnickgeteten ist, bieten die Felder einen trostlosen Anblick. Basel. Der Direktor der Handelsbank in Neuenburg. Nikolns, wurde wegen Unterschlagung von 1' s Millionen Fres. zn 6 Jahren Gcfän niß, der Subdireltor Ehncnblin wegen Beihilfe dazu zn einem Iah, Gefängnis; vernrlheilt. Bern. Die Unterschritten für das VolkS-Jnitiativ-Begehren betreffend die Verstaatlichung der Eisenbahnen haben noch nicht die Zahl 30,000 erreicht. Die Sammlung schließt nm 6. Dezember. Man glaubt nicht, daß die erforderlichen 50,000 Unterschriften zn Stande kommen werden. Madrid. Wie ans- Sevilla gemeldet wird, ist ein Dampfer, an dessen Bord sich eine Vergnügnngsgeicllschaft von 17 Personen befand, welche ans dem Gnadalauioir Enten ,aaen wollte, Nachts infolge eines Anlammcnstoßes gekentert, wobei im Ganzen 2l Per sonen ihren Tod in den Wellen fanden. London. Der Dampfer „Tiber" kollrdirte bei Ncwfnndland mit dem Schooner „Maggie", wonach letzterer sank. Nenn Männer und vier Frauen ertranken, zehn Penonen murren gerettet. Bombay. In Scholapur (Provinz Bombay» fanden ernste Unruhen statt. Ein aus etwa 1500 Sack bestehendes Gelrcidclager wurde von einem Bolkshausen von nngesähr 5000 Personen ge plündert. Die Polizei, welche alsbald herbeigecüt war. strchtc ver- acblich der Plünderung Einhalt zu ttnrn und war gezwungen, Feuer zu geben. Dabei wurde» 4 Plünderer getödtet und 6 per wundet. worauf der Haufe;; anseincmderging Mau hält weitere Unruhen in derselben Gegen für wahrscheinlich. Tie heutige Berliner Börse verkehrte Anfangs in rcservirtcr .Haltung, die später von ausgesprochen matter Tendenz abgelöst wurde. Diese Mattigkeit zeigt- sich jedoch weniger in den Kursen, als in der allgemeinen Stimmung. Von den westlichen Plätze», namentlich von London. lautete» die gestrigen Berichte wohl ziemlich zuversichtlich, doch wurde ihr Einfluß durch starke Abgaben seitens der Wiener Böcke, besonders in Krcdttaktien, Eisenbahnen und Montanwerihcn. völlig beseitigt. Der Verkehr war hier sehr ruhig, es zeigte sich keinerlei Unternehmungslust, man wartet die weitere Gestaltung der Gciainnstlaze ab. der inan skeptisch aeaenübcrstcht, um so mehr, als der Geldmarkt auf'S Neue eine Versteifung aufweist. In erster Linie wurden Bankaktien von der schwachen Haltung beeinflußt, voran Krcdltaktle«. H' Werthe fast ^ -- ' durchweg niedriger und still. Am Markt für Elsen- 4 "
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