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MsdmfferNgeblait Iaiionale Tageszeitung für die Tandwirtschast, Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstreniamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Naumzcile 20Apfg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs pfennig, die Zgefpaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 Reichsmark. Nachweiiungsgebiihr 20 Reichspsennige. Vor- geschriedeneErscheinung«;-- rage und Platzvnrschriften werden nach Möglichkeit Ke t*N sv r 0 Ä 6rAmt WUSdrUsf Nv. 6 berücksichtigt. Anzeigen annahme bis oorm.10Ubr. —- " — - — Für die Richtigkeit der durch Fernruf nbermittcltenAnzeigen übernehmen wn Keine Garantie. Feder Ra battanfprv ch erlischt, wenn dcrBelrag durch Klage eingezogen werden muß oderderAuftraggeberin Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen. ^^deblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2 RM. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,30 NM., bei Postbestellung . gebühr. Einzelnummern 15Rpfy.AllePostanstal1en Wochenblatt für Wrlsdruff u. Umaeaend Postboten und unsereAus- tragerund Geschäftsstellen ' ! nehmen zu jeder Zeit Be ¬ stellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zerrung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. Nr. 71 — gg Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt" Wilsdruss-Dresden Postscheck: Dresden 2040 Mittwoch, den 25. März 1931 Schenkervertrag und Reichskabinett. des Neichskabinetts erstattete der eingehenden Bericht über Vncl^vm Ib^ Reichskabinett beauftragte den werden. - ^vn ^"tteilungen erfolgen Blauer Dunst. Eigentlich müßte man ganz von vorn anfangen, In flation, Millionen, Milliarden, Billionen usw., Zer störung des Sparsinns und Vermoderung des be- nchmten: Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Malers nicht wert! Wir hatten ja weder Pfennige aoch Taler, dafür aber desto mehr Nullen hinter einer Eins, die aber auch nichts wert war. Und dann kam die alte ehrliche Mark wieder, die jetzt Reichsmark heißt, aber wir waren „geworden ein deutsches arm". Daß dieses Armsein immer stärker empfunden wurde, dafür sorgte Vater Staat mit heftigem Nachdruck. Aber noch immer hatten wir noch nicht genügend gelernt, jenes Sprichwort von dem Pfennigs zu achten, Wohl auch deshalb, weil die Aussicht auf den Taler immer mehr zum blauenDunst wurde. Da aber nahm Vater Staat zürnend eine neue Steuer- wte und schwang sie mit drohender Mahnung über uns, versetzte uns auch ein paar tüchtige Streiche damit: Ihr sollt den Pfennig achten, sollt sparen und knapsen an allen Ecken und Kanten! Aber nicht etwa bei dem Tabak, der Zigarre, der Zigarette, denn da müssen recht große Steuererträge herauskommen! Und so verfügte besagter Vater, daß der rauchgierige Steuerzahler bzw. Re von gleichen Lüsten beseelte Steuerzahlerin nun nicht etwa bloß ein paar Zigaretten kaufen durfte, sondern gleich eine ganze Schachtel erstehen mutzte, aus der der Steuerfiskus eine gleich vorwegrauchte. Was wirklich nicht gerade ein Anreiz zur Sparsamkeit war! » n°v so moralisch zum Sparen mahnende Swat verhindert nun auch, daß der „blaue Dunst", den wir uns in schönen Nauchkringeln blasen können, gar zu billia ist daß hiermit sozusagen ein Sparsamkeitsexzeß vollfuhrt' wird. Eine große Zigarettenfabrik hatte seit langem vor der letzten Steuererhöhung Zweipfen nig " g a rett e n hergestellt. Hinterher bekam sie es trotz Per neuen Belastungen auch noch fertig und wollte nun vom Finanzamt Banderolen, natürlich zu zwei Pfennig, haben. Aber die kriegte die Fabrik nicht. Kriegt sie um keinen Preis der Welt, denn das Finanzamt teilte mit, daß die billigsten Banderolen die für drei Pfennig und und unter diesem Wert keine Steuerzeichen mehr aus- gegeben werden. Und denselben Bescheid erhielt die Mrma vom Reichsfinanzministerium. Denn bei der Be ratung d<>r letzten Tabaksteuervorlage habe man aus- § - » Herstellung einer Zweipfennigzigarette an- vollwertigem Tabak eine Unmöglichkeit sei, und dar um tet die entsprechend „hohe" Banderole abgeschafft »vordem Streusand drauf! Wa. soy dj? Firma tun? Kauft sie eine ^Ä^v/^cwdcrole verkauft sie ihre Ware zu diesem 7T vann verdient sie über 50 Prozent daran, was sie mr nicht tun wist, was auch gar nicht Zweck der Fabrika- Und der Raucher soll bloß, weil die hohe -oeyorde sich g^rt hat, einen Pfennig mehr bezahlen. „MNe Ausnahme wird nicht gemacht," erklärt das Neichs- smanzministerium. Ohne natürlich einen Grund anzu- gcben. Ein alter römischer Satiriker hat ein bekanntes Wort geprägt, das auf deutsch heißt: „Ich will's, also beseht ich's; statt des Grundes genüge der Wille." Aber von ihm stammt auch noch ein anderes Wort: „Es ist schwer, da keine Satire zu schreiben!" Gerade darum hgt dieses vielleicht unwesentlich erscheinende Vorkommnis seine sehr wesentliche ein Mennig Gettä^ Gast, der ein Glas Bier trinkt, H dabei Mld auch sonst abgerechnet und mahnend müoblen Worden dak Si^er wieder vom Vater Staat d a« nicht zu Preis- mit, daß der Erzeuger dre Steuer „icht einfach auf den Verbraucher abwälzt. Dann w^d k e rtspredi g t z u m e r e h ? > „ b^uen Dunst. Auch wenn es sich nur darum handelt, ob durch Staats- „gewalt" die 2-Pfcnma- zur ^Mennig-Zigarette gemacht werden soll, dabei geht es I« sogar um 10 Pfennige; denn man muß ja auf Befehl desselben Staates gleich min destens „zehn" Stück kaufen. Und sind zehn Pfennige Auch beim Preisabbau unzähliger Waren des täg- Uhen Bedarf ging es um Pfennige, um Pfennige auch Lohnabbau. Hier Wie dort rang man den Pfennig, denn sie summieren stch, werden zur Mark, werden rum - -Taler. Wir haben es gelernt, was Vater Swat uns predigte. Das war kem blauer Dunst mehr, sondern eisig-klare, vom Sturmwind der Not gepeitschte Luft. Und dieser Atmosphäre hat auch der Staat und seine Verwaltung immer und überall Rechnung zu tragen. Der Weg dorthin ist leicht, wenn nur der — Wille da ist. Vas Opfer cler OlthMe „Siechtum des Ostens ist Sterben des Ganzen!" Schlußeile im Reichstag. Dem Reichstag mutzten noch etwas mittels eines neuen Kompromisses die Achsen geschmiert werden, damit er auf seiner Fahrt zum nahen Ziel der Vertagung nicht so arg quietschte. Man hatte allerhand Besorgnisse, echte oder nur gut gespielte, daß die Regierung nicht so gründlich sparen würde, wie es vielleicht notwendig sein könnte. Dann nämlich, wenn unvor hergesehene Ausgaben kommen oder die Einnahmen nicht so groß sein würden, wie man angenommen hat. Da hat man denn eine Entschließung Ksfaßt, die niemandem weh tut, also alle Wünsche erfüllt, — und die Regierung hat natürlich be friedigt davon Kenntnis genommen, denn ihr tut die Ent schließung auch nicht weh. Aber die Achsen des Reichstags karrens brauchten auch noch eine andere Schmiere, wieder ein kleines Kompromiß, weil man ihm nun auch noch das große Ost Hilfegesetz auflädt. Doch da vergehen scherzhafte Vergleiche! Im vorigen Juli ist der Retchstags- wagen unter der gleichen Last zusammengebrochen, und die Re gierung hat sich selbst 150 Millionen „notverordnen" müssen, um dem Osten zu helfen. Jetzt aber gehr es um gewaltige Summen, vor allen Dingen aber um noch viel gewaltigere Aus gaben und Aufgaben. Sie erläuterte der Reichsminister ohne Portefeuille — aber mit sehr großen Mitteln — Trevira- nus. Man hörte oft genug einige unmißverständliche Sätze, die deutlich machen, welch ein stiller oder offener Kamps um und gegen die Osthilfepläne der Reichsregierung geführt worden ist. Auch hier läßt das rechtzeitig abgeschlossene Kom promiß der Regierung freie Hand. Eine und eine viertel Milliarde werden dem Osten zur Verfügung gestellt. Eine neue Kolonisation des deutschen Ostens soll sich anbahnen, nachdem die Voraussetzungen dafür in ge waltiger Arbeit durchgeführt sind. Man bleibt im Rahmen des Möglichen, stellt keinen Plan auf, den auszuführen die finan ziellen Mittel fehlen. In langsamer, zweifellos entschlossener, sicherlich aber wohlüberlegter Arbeit will man den Born, aus dem die Jugendkraft der Erneuerung, des deutschen Volkes her vorsprudelte, und der versandet ist, wieder reinigen. >» Sitzungsbericht. l50. Sitzung.) 0L B erlin. 24. März. Der Reichstag begann die dritte Lesung des Reichshaus haltsplanes für 1931. Dabei teilte Reichsfinanzminister Dr. Dietrich mit, daß die Reichsregierung einem Kompromitz- antrag in der Frage der Sparermächtigung zustimme. Es wurden dann die einzelnen Haushaltspläne zur Be ratung gestellt. Beim Haushalt des Auswärtigen Amtes erklärte Abg. Dr Breitscheid (Soz.), daß er eine sach liche Erörterung des neuen Wirtschaftsabkommens mit Österreich zurzeit nicht für angebracht halte. Gegenüber dem Auslande könne festgesteül werden, daß weder der deutschen noch der österreichischen Regierung der Vorwurf zu machen ist, sie hätten sich vertragsmäßig übernommenen Verpflichtungen entzogen oder ihnen zuwidergehandett. Hoffentlich werde eine Zusam menarbeit aller europäischen Staaten in Zukunst erreicht. Ve- vauerlich sei es. vatz der Reichstag nicht rechtzeitig unter richtet worden sei Beim Haushalt des Reichsinnenministeriums spricht Abg. Ulbricht (Komm.) von dem Stahlhelm als einer Kürgerkriegsorganisation der Bourgeoisie. Der Redner wird zurOrdnung gerufen, als er erklärt, Zörgiebel habe die 33 Arbeitermorde vom 1. Mat 1929 aus dem Gewissen. Abg. Döbrich «Landvolk) stellt fest, daß die Beschimpfungen des Vorredners den Stahlhelm nicht treffen könnten. Beim Haushalt des Reichsarbeitsministeriums erklärt Abg. Schumann-Thüringen (Komm.): Schon wieder werde der Versuch gemacht, den deuen Milliardenfehlbetrag durch Einsparungen in Höhe von 600 Millionen Mark beim Sozialetat zu verringern Abg. Lipinski <Soz.) betont, datz die Kürzung der Mittel für den Wohnungsbau mit den im vorigen Jahre vom Reichs tag beschlossenen Richtlinien zum Wohnungsbau nicht in Ein klang zu bringen sei. Ohne Aussprache wird der Haushalt des Reichs- wehrmtnistertums in dritter Lesung erledigt. Die Abstimmungen über die Panzerschisfersatzbauten werden zurückgestelll. Sie sollen am Mittwoch erfolgen. Ebenso soll am Mittwoch über einen inzwischen von der kommunisti schen Reichstagsfraktion eingebrachlen Mißtrauens antrag gegen dieReichsrcgierung abgestimmi werden. Beim Haushalt des Neichsverkehrsministeriums bringt Abg. Chwalek (Komm.) Beschwerden über die Lohn politik der Reichsbahn vor. Damit sind sämtliche Einzelhaushalte in dritter Lesung erledigt bis aus die Haushalte des Reichsfinanzmimsteriums, der allgemeinen Finanzverwaltung und den Kriegslastenhaus halt, die am Mittwoch behandelt werden sollen. In zweiter Lesung wird der Gesetzentwurf gegen Wafsenmitzbrauch angenommen. Daraus wurde der Vertrag zwischen der Deutschen Reichsbahngesellschaft und der deutschen Bahnspedition Schenker u. Co. beraten Neichsverkehrsmtnister von Gusrard erklärte erneut, daß er vorher keine Kenntnis von dem Vertrage gehabt habe. Das Beichsbahnverwaltungsgericht werde heute zu dem Ver trage Stellung nehmen. Allervtngs könne über die vertrau lichen Verhandlungen zunächst noch nichts gesagt werden. Aus eine Zwischenfrage betonte der Minister wiederum, datz nach Auffassung der Reichsregierung der Vertrag der Ge nehmigung der Reichsregierung bedarf und ohne diese zwischen den Parteien rechtsunwirksam sei- Die Abstimmung wird zurückgestellt. Es folgt die zweite Beratung des OsthÜfegesetzes und der damit verbundenen Gesetze. Minister Treviranus führt aus: Die Osthilfe habe die doppelte Ausgabe, den in ihrer wirtschaftlichen Lebensfähigkeit bedrohten Gebieten neue Lebenskraft zur Wiederaufnahme ihrer gestörten Wirtschaftsbeziehungen zuzusühren, und ferner, die Landwirtschaft nach Möglichkeit vor den Gefahren zu bewahren, die veränderte Absatzbedingungen und Rückgang aller land wirtschaftlichen Preise bei steigenden Lasten ohne umfassende Hilfe bringen würden. Die Entscheidung, welches Maß von Hilfe möglich sei, müsse der Behörde als öffentlichem Treuhänder überlassen bleiben. Eine Hilse in Gestalt von baren Zuwendungen aus der Reichskasse für besonders gefährdete Grenzgebiete solle ne^n dem Schulgeldausgleich allen Eingesessenen^ugute kommen. Es sei beabsichtigt, den jetzigen Geltungsbereich der Hilfsmaßnahmen möglichst umfangreich auszudehnen, sobald die Erleichterung der Finanzlage dss Reiches die Möglichkeit hierzu eröffne. Zur landwirtschaftlich«! Entschuldung erklärt der Minister, die Regierung habe an der Kredithilfe durch Darlehen mit planmäßiger Entschuldung sestgehalten. Das Inkrafttreten dieser Ent schuldung setze die parlamentarische Verabschiedung des Reichs baushalts und das Gelingen der Vorfinanzierung der Kapital- veträge der Bank voraus. Den Taxrtchtlinten lägen bei der Bemessung der zu bewertenden Grundstücke Erzeugnispreise zugrunde, die über dem ungewöhnlichen Tiefstand der gegenwärtigen liegen, so datz man im Durchschnitt auf eine Bewertung kommt, die sich in Höhe des berichtigten Wehrbeitrages hält. Dann erläuterte der Minister an einer Reihe von Zahlen, daß die in der Öffentlichkeit vielfach aufgestellte Behauptung absolut un richtig sei, die Umschuldung käme „lediglich dem Großgrundbesitz" zugute. Ganz im Gegenteil. Mil besonderem Nachdruck werde die Reichsregierung sich bemühen, gerade dem Kleinbesitz die erforderliche Hilfe angeoeihen zu lassen, Venn mit ihm steht und sällt auch der gesamte Siedlungsgedanke. Der Minister schließt mit der Mahnung, daß das Entschul dungswerk nur ein Teilstück der großen Ostarbeit und ein Werk jahrelanger Opfer der einen Reichshälfte für die andere bedeute. Aber die Reichsregierung müsse diese Opfer fordern, denn Siechtum des Ostens hat das Sterben des Ganzen im Gefolge. Abg. Warnke (Ztr.) betont, datz sür den Osten die wirt schaftliche Siedlung eine staats- und volkspolitische Forderung ersten Ranges sei, zumal angesichts der Politik Polens die Gefahr der Abwanderung immer größer wird. Zweckmäßig sei die Anlegung kon- fessionell geschlossener Siedlungen. Die Rechtsopposition sei daran schuld, datz nicht schon 1930 ein ähnlicher Osthilfe- gcsctzentwnrs verabschiedet worden sei. Abg. Hörnle (Komm.) sührt die Not des Ostens auf eine verfehlte Rcgierungspolilik zurück. Abg. Stilling (Soz.) fordert, daß bei der Osthilfe nicht nur der Landwirtschaft, sondern der ganzen Wirtschaft des Ostens geholfen werden solle. Die Landwirtschaft sollte selbst durch eine Umorganisierung und Rationalisierung für eine Besserung ihrer Lage Sorge tragen. Unter den heutigen Verhältnissen wird die Sozialdemokratische Partei trotz aller Bedenken den Osthilfegesetzen ihre Zustimmung geben. Abg. Hönnekes «Ztr.» schildert die besondere Not der Land wirtschaft nnd des Gewerbes in Ostpreußen. Die Senkung der Reallasten werde von der ostpreußischen Landwirtschaft außer ordentlich dankbar empfunden, aber die sozialen Lasten seien noch unvergleichlich hoch. Auch sie Frachtenerleichierung müsse weiter ausgestaltet werden, einschließlich der Frachten, für Kohle und Eisen. Abg. Dr. Pfleger <Bayr. Vp.) berechnet den Aufwand sür die Ost Hilfe auf iiber 1100 Millionen Mark. Die Frage der Ausdehnung der Hilfsaktion auf das bayerische Grenzgebiet sei nun eine Frage des Wohlwollens und des sozialen Verständnisses. Reichsminister Treviranus setzt sich mit dem Entschuldungsplan der deutschnationalen Reichstagsfraktion auseinander, der trotz des Fernbleibens der Befürworter von der Regierung ohne Haß und Zorn geprüft worden sei. Aber diese Prüfung habe die Undurchführbarkeit und Unzweckmäßigkeit des Hugenberg-Planes ergeben. Die Regierung habe aus dem Vorschlag die guten Seiten übernommen, denn — sie stehe jenseits von Gut und Böse im Parteisinn «Heiterkeit). Abg. Freybe «Wirtschaftsp.) erhebt den Vorwurf, daß sich Regierung und Parlamente in den vergangenen zwölf Jahren nicht mit der nötigen Energie der Ostvorlagen angenommen hätten. Im übrigen stimmt der Redner namens seiner Partei dem Gesetz zu. Abg. Schütz (Komm.) verweist auf die Not der kleinen Bauern und Landarbeiter. Abg. Hillebrand «Dt. Bauernpt.) betont, daß dem Osten schon früher hätte geholfen werden können. Er verlangt die Einbeziehung der westlich der Oder gelegenen Kreise Nieder schlesiens in die Maßnahmen des Osthilfegesctzcs. Daraus werden die Beratungen abgebrochen. Das Haus vertagt sich auf Mittwoch. Zweite und dritte Beratung des Osthilsegesetzcs, Gesetzentwurf gegen Waffenmlßbrauch, dritte Lesung des zurückgesteltten Haushaltsplanes und Ab stimmungen. Zweite Beratung des Zollanderungsgesetzes. , Fördert die Ortspresse »