Volltext Seite (XML)
Montag — Ak äsi. — 8- September 184L WM Deutsche Aagemeine Zeitung. WM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» De«1fchk»«d. *Äschatlenburg, r. Sept. Am 29. Aug. ist der Köniz im Schlofft zu Aschaffenburg wieder cingetroffcn. Am Schluffe dieser Woche «wartet man die Ankunft des Prinzen Adalbert und am 10. Sept, die d« Königin und der Prinzessin Alexandra zu länacrm Aufenthalte dahier. Am 5. Sept, kommt dem Vernehmen nach die Erbgroßherzogin vonHes- sm. Am 1 Sept, brachte eine Deputation des Stadtmagistrats, den Bürgermeister an der Spitze, dem Könige die Glückwünsche zur Entbin dung der Kronprinzessin im NaMen unserer Stadt, und wurde höchst gnä dig ausgenommen. Auch großer Huld und freundlichster Aufnahme hatte sich die Deputation der hiesigen protestantischen Gemeinde zu erstellen, welche an demselben Tage nicht nur ihre Glückwünsche zu dem, Baiern so beglückenden Ereignisse darbrachte, sondern auch noch ihren besondern Dank für das der protestantischen Gemeinde gewordene königliche Geschenk zollte.— Am 3l. Aug. wurden, aus Anlaß der Entbindung der Kron- prinzMn, hier gegen 400 Arme von Seiten des ArmenpflegschaftSralhs gespeist. (In Bamberg geschah dasselbe mit 200 Armen.) 's Dresden, 6. Sept. Bei der am 28. Aug. stattgchabtcn und schon vorläufig (Nr.24S) erwähnten Aeltestenwahl bei den hiesigen D eu t sch - Ka th oliken sind an die Stelle dcS bisherigen provisorischen Vorstandes 25 Aelteste ernannt worden, welche auS sich heraus wieder einen Vorstand von fünf Mitgliedern, an deren Spitze den Professor Wizard, erwählt haben. Die feierliche Einführung dieser Aeltestcn sand am 31. Aug. in einrraottesdienstlichen Versammlung statt, die natürlich abermals im Saale der Stadtverordneten abqchalten werden mußte, der denn bis zum Ersticken überfüllt war, sodaß zuletzt, um dem immer stärker» Andrange der Zu hörer zu wehren, die Thüren geschlossen werden mußten. Gleichzeitig erfolgte die feierlich« Einführung des neuen Pfarrers der Gemeinde, vr. Edwin Bauer, durch den Vorstand, und nach Beendigung der gottesdienstlichen Feier die Vollziehung von vier Taufen, zweier an Kindern von Vereins- mitglicdern, zweier aber an Erwachsenen, dem Vernehmen nach auswär tigen Israeliten, die dem Vereine sich angeschlossen haben. Hoffentlich wird die Gtändeversammlung sich baldigst mit den Angelegenheiten der Deutsch-Katholiken beschäftigen, damit wenigstens der Mitgcbrauch einer evangelischen Kirche ihnen auch von Seiten der Regierung zugestanden werden rann, denn es dürfte doch noch längere Zeit verfließen, ehe der Verein im Stande ist, das Project eines eignen KircheubaueS zu rcali- stren. Jetzt ist Ronge'S lebensgroßes Bild, vom Maler Retiug gemalt, hier ausgestellt, und das Eintrittsgeld für Besichtigung desselben jenem Zwecke gewidmet. Ueber die Abgabe der städtischen Gerichtsbarkeit und Sicher- HeitsbeHörde an die Regierung ist nun schon seitJahrenbri unscrnStadt- verordyeten debattirt, und es war bekanntlich mit Stimmenmehrheit beschlos sen worden, daß dieselbe stattfinden solle, sodaß cS sich zunächst nur um daS Uebereinkommrn über die Bedingungen handelte, unter welchen diese »e»e»blick. Deutschland. 'Aschaffenburg. Der König. Freudenbezeigungen, s Dres den Die Deutsch-Katholiken- Die städtische Gerichtsbarkeit- Feuer. VLeipsig. Erklärung des vr. Heyner- f-Stuttgart. Gustav-Adolf-Ver- oin- — Gustav-Adolf-Stiftung. Heidelberg. Unfug. Die erzbischöfliche Curie. — Prof- Eredner. — Die PrädicatSfrage. Äraunschweig. Die Händel- — Die Deutsch-Katholiken in Airkenteld. * Frankfurt a -Al- Die Königin Bictoria- — Di« konfessionelle Bewegung. WteuHen. (-«-) Vertin- Dänemark und Lübeck. — Ehrenkosten. — Prof. Regenbrecht. De-t«rr«ich. 'Uumburg. Berichtigungen. Der Deutsch-KatholiciSmus- Zeitungsstrafe. Pastor Molnär. Dlzmnitn. Der Hof. Der Senat. Madrid. Die CorteS. Saragossa- Gene ral Narvaez- ^Großbritannien. Die Times über Mejico- Die Orangemen. Der Pu seyist Ward. Krieg mit Frankreich. Arnnkreich. Der Herzog von Aumale. Hr. Dumon- Das Uebungsgeschwa- der. Die Insel Basilan. DieBiSthümer in China. "Paris- DerCour- rier franyaiS- Daß polytechnische Institut. ?GieO«rta«-«» Schuttersfest in Herzogenbusch. Schweiz. Einberufung de« großen Rath« von Bern- Dänemark. Da« isländische Althing. Ostindien und Ehina. Die Sikh«. Der Kaiser. HkentbalaiUerika. Reorganisirung de« StaatcnbundeS- Werfonalnachrichten. Wissenschaft und Kunst. 'Frankfurt a. M- Jenny Lind. "Leip- jlg Theater- — Prof. Haffe. Der Luftschiffer Green. Handel und Industrie. 'Frankfurt a. M Börsenbericht. 'Ltipftg Eröffnung der Sächsisch-Bairischen Eisenbahn bi« Zwickau. 'Leipzig. Oelhandel. — Berlin. ^rnkündigunge«. Abtretung realisirt werden dürfe. In einer neulich abgehaltenen außer ordentlichen Sitzung der Stadtverordneten ist indessen diese Angelegenheit wieder in ein neues Stadium ein- oder vielmehr in ein altes zurückac- treten, d. h. jener frühere Beschluß auf Abtretung ist nach langer De batte mit 44 gegen 14 Stimmen aufgehoben worden. Man hat beschlos sen, die Angelegenheit zu vertagen, vorläufig die Gerichtsbarkeit beizube halten und in Gemeinschaft mit dem Stadtrathe einen Plan zur, aller dings sehr nothwendigen, Reorganisation des Stadtgerichts zu berathen und dann auch wol zur Ausführung zu bringen. Nun, wir werden ja sehen! Bor einigen Tagen ward in den frühesten Morgenstunden unsere Re sidenz durch Feuerruf alarmirt. Es brannte ein Hintergebäude in der Freiberger-Straße, und das Feuer hätte recht bedeutend werden können, da die Umgebungen großentheils aus hölzernen Gebäuden bestehen. In dessen ward man bald des Feuers Herr, und es ist außer an dem gleich zu Anfang als aufzugeben erkannten Gebäude kein sonderlicher Schade ent standen. Aber freilich haben die in demselben wohnenden, dem Verneh men nach 14 armen Parteien mehr oder minder bedeutende Verluste an ihrer Habe erlitten, und es ist für sie schon die öffentliche Mildthätigkeit in Anbruch genommen worden. Menschenleben sind glücklicherweise bei dieser Gelegenheit nicht gefährdet worden. Ueber die Entstehung deS FeuerS ist officiell wenigstens noch nichts Zuverlässiges bekannt. v Leipzig, 7. Sept. Hr. vr- Karl Heyner, Hauptmann der 5. Com pagnie der hiesigen Communalgarde, veröffentlicht in unserm Tageblatte Fol gendes: „Der gefälligen Beachtung empfohlen. Wer den lügenhaftesten, der Wahrheit auf die empörendste Weise hohnsprechenden Artikel über die jüngsten Ereignisse in Leipzig lesen will, lese die augSburger Allgemeine Zeitung vom I. Sept, oder die Frankfurter Ober-Postamts- Zeitung Nr. 244, worin derselbe wiederum abgedruckt worden ist, ver- muthlich nur um den Verfasser dieses Artikels auch — der Lügen zu zei hen. Ich werde übrigens die geeigneten Schritte thun, um den Name« des Hrn. Verfassers besagten Artikels zu erfahren." s Stuttgart, 2. Sept. Ueber die Berathungen und Beschlüsse der heute begonnenen vierten Hauptversammlung des evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-Sti-ftuna werden Sic wahrscheinlich ausführliche Berichte von andern Seiten bekommen. Gestatten Sie jedoch, daß ich ein paar Notizen beibringe, die dort wohl fehlen würden, denen ich aber vorausschickcn mllß, daß es mir entfernt nicht beifällt, der Wirk samkeit dieses schönen Vereins im geringsten zu nahe zu treten. Ich gebe sie nur, um den fernen Landen zu zeigen, auf welche Weise die Versamm lung hier im frommen Württemberg, abweichend vom Norden, gefeiert wurde. Die Predigt des Stiftspredigers Klemm in der Stadtkirche, mit welcher die Versammlung heute eingeleitet wurde, war ein wahres Mei sterstück, wird es morgen in unsern Localblättern heißen, ein Meisterstück an gediegener Klarheit und seltener Ueberzeugungskraft re. Nun ja, das war sie auch; mir aber will eö bedünken, als wenn alle polemischen Aus fälle bei einer solchen Gelegenheit unpassend wären, und deshalb vermag ich es nicht zu billigen, wenn Hr. Klemm bei Erwähnung der religiösen Spaltungen die Worte gebrauchte: „Bist du ein Strenggläubiger? oder bist du einer von Denen, die mehr ncgiren als bejahen? oder gehörst du gar zu den sogenannten Lichtfreunden, Gott steh' bei uns?" Ein solcher Ausdruck, scheint mir, wie gesagt, um so unpassender, als die Herren doch onst mit der Frömmigkeit gar zu gern voran sind. Dies mag zum Bei- piel nachfolgender VcrS beweisen, der heute beim Beginne des gemein- chaftlichen MahleS im Orangeriegebäude gesungen wurde: Wir wollen'« auch keinmal vergessen, Wa« uns dein Segen trüget ein; Ein jeder Bissen, den wir essen, Soll deine« Namens Denkmal sein, Und Herz und Mund soll lebenslang Für unsre Nahrung sagen Dank. Während der von den Vereinen in Crimmitzschau, Löbau, Altenburg, Zwickau rc. bei der am letztgenannten Ort am 8. Aug. stattgehabten Ver sammlung in Antrag gestellte Vorschlag um Unterstützung auch der Deutsch- Katholiken hier heute keine Zustimmung erhalten hat, dürfte die That- sache nicht uninteressant sein, daß ein Katholik, der General v. Bangold, Der selbe, von dem ich Ihnen bereits berichtete, daß er den hiesigen Deutsch- Katholiken regelmäßige monatliche Beiträge zukommen ließe, factisch dem Gustav-Adolf-Vcreine beigetreten ist, indem er auch diesem einen Beitrag zugesichert.— Hr. RcchtSrath v. Raumer aus Dinkelsbühl (in Baiern) war vorgestern im Schwäbischen Merkur unter den anackommenen Mit gliedern deS Vereins verzeichnet, ließ diesen grauenhaften Verstoß aber gestern sofort in demselben Blatte widerrufen. — Die von den Abgeordneten der Hauptvereine der Gustav-Adolf- Stiftung in Stuttgart gefaßten Beschlüsse sind im Wesentlichen fol aende: Hannover erhält, für'Ostfriesland, noch eine sechste Stimme zur Hauptversammlung. Die göttinger Beschlüsse bezüglich der Statuten änderung, somit auch der Anschluß der preußischen Vereine, sind definitiv