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pulsnitzerMckettbialt §ernsprecher:Nr.18. vSZirKs-flNZSiger UN^> Teilung ^elegr.-^dr.: Wochenblatt Pulsnitz 'Zeitraubender und tabellarischer Satz nach bs» anderem larik. Erfüllungsort ist P anitz. Abonnement! Monatlich 4S pk., vierteMhrlich des König,. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz erscheint: Dienstag,Donnerstag u-Sonnabend. 1 Mit »Illustriertem Sonntagsblatt', .Landwirt» V— 6^ schattlicher Vellage' und .Mode kür -We". I RR Ä H Inserats kür denselben lag sind bis vormittags I 10 Uhr aufzugeben. Die fünf mal gespalten». Will» I Zeile oder deren Naum 15 Pf., Lokalprsis t 2 pk. v V Reklame 30 Pf. Bei Wiederholungen Nabatt. Amtsblatt für den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz, Druck und Verlag von L. L. SSrstsr's Erben (Inh.: I. W. Mohr). umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, örotzröhrsdorl, steina, Weißbach, Ober- u. Ulederlichtenau, §riedersüork-Ihiemendorf, Mitteldch Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Nr. 2S5. Verantwotti Bretnig, löauswalde, Ohorn, Obersteina, >r>eder- Trotznaundork, Lichtenberg, klein-vittmannsdork. er Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Nr. 48. Dienstag, 22. April 1913. 65. Jahrgang. Das Wichtigste. An der Einweihung des Leipziger Völkerschlacht- dcnkmals werden 20 Fürstlichkeiten, darunter 17 deutsche, teilnehmen. Die Schenkungen und Stiftungen im Königreich Sachsen erreichten im dritten Vierteljahre 1912 eine Höhe von 1767 089 Mark. Es steht jetzt fest, daß der Herzog von Cumberland an der Hochzeitsfeier in Berlin teilnimmt. An der Hochzeit der Prinzessin Viktoria Luise wird voraussichtlich auch König Konstantin von Grie chenland teilnehmen. Die Prinzessin Auguste Viktoria, Tochter des Für sten Wilhelm von Hohenzollern, hat sich mit dem früheren König Manuel von Portugal verlobt. Im Reichstage gab am Sonnabend der „Fall Krupp" noch Anlaß zu längeren Erörterungen. Der Reichstag setzte am Montag die Beratung des Militäretats fort. Die Zahl der ausständischen schlesischen Bergarbeiter wird heute auf etwa 55 000 angegeben. Die französische Ostbahngesellschalt erklärte sich be reit, etwaige Entschädigungsansprüche der in Nancy beleidigten Deutschen zu erfüllen. Die atlantische Flotte der Vereinigten Staaten un ternimmt eine Kreuzfahrt im Mittelmeer. OerMckes unv Sücdsisckes. PulSmtz. (25jährige-Jubiläum undFah- nenweihedetMilitärgesangvereinS.) Nur noch wenige Tage und der hiesige Militärgesangoerein feiert sein 25 jährige» Stiftungsfest, verbunden mit Weihe der neugeschaffenen Fahne. Alle Vorbereitungen zu dem Sonnrag, den 27. und Montag, den 28, April statisindenden Fest sind getroffen, um dasselbe zu ei nem würdigen zu gestalten. Und so hofft nun der festgebende Verein, daß die Stadt Pulsnitz ihre alte Gastfreundschaft auch den auswärtigen Gästen gegen» über an den kommenden Festtagen bewahren wird. Angemeldet sind ca. 480 auswärtige Sänger, die ihren Einzug in unsrer Stadt halten werden. Der Mili» tärgesangverein richtet daher an die Einwohnerschaft die herzliche Bitte, durch Flaggenschmuck den Straßen ein festlicher Gepräge zu verleihen. Der Festausschuß hat folgender Programm aufgestellt: Sonntag, den 27. April, früh >/,8 Uhr Kranzniederlegung an Grä bern verstorbener Kameraden. »/,9 Uhr Kirchgang der aktiven und passiven Mitglieder, anschließend Kirchen- gesang. 11—12 Uhr Frühschoppen im Hotel „Grauer Wolf". '/,1 —2 Uhr nachmittag Empfang der aus- wärtigen Vereine am Bahnhof, r/,3 Uhr Stellen zum Festzug auf dem Marktplatze. 3 Uhr Abmarsch nach dem Hotel „Schützenhau»'. 4 Uhr Beginn de- Fest, aktu-; nach Beendigung derselben Festkonzert vom Jubeloerein, anschließend FestkommerS. Montag, den 28. April, vormittags 10 Uhr Nagelung der Fahne im Ratskeller (Vereinslokal). Nachmittag 4 Uhr Treff» punkt der Mitglieder und Gäste im Restaurant „Bür gergarten'. Abends 8 Uhr im Hotel „Schützenhau»' Konzert und Ball für die Mitglieder, deren Angehö rig« und geladene Gäste. Hoffentlich sind dem Verein recht warme, sonnige Festtage beschieden! bi. PulSuitz. (Wäschedirbe ermittelt.) Den Bemühungen der hiesigen Polizei und der Landgen darmerie ist es gelungen, in einer 37 Jahre alten lebt- gen Arbeiterin in Pulsnitz diejenige Person zu ermit- teln, die wiederholt in der letzten Zett Wäsche von der Bleiche aus dem Rtttergutshofe und in PulSnitz M. S. gestohlen hat. Ferner wurde in benachbarter Vollung von der Landgendarmerie ein 40 Jahre alter Mann aus Obersteina ebenfalls wegen Wäschediebstahl» fest- genommen und dem Königlichen Amtsgericht Pulsnitz zugeführt. Da wiederholt Wäsche von der Bleiche ge stohlen worden ist, sollte man das unbeaufsichtigte Lie- genlafsen von Wäsche während der Nacht doch endlich zu vermeiden suchen. Pulsnitz. (Die dieSjährtgeDelegierten- versammlung) der Freien Vereinigung der Sächs. Fechtschulverbände aus Arnsdorf, Bischofswerda Bautzen, Ebersbach, Gaußtg, Großdubrau, Klix, Königsbrück, Löbau, Milkel, Neschwitz, Pulsnitz, Puschwitz, Rödertal, Radeberg, Schirgiswalde, Sohland a./Spree, Spree» wiese, Steinigtwolmsdorf soll am Himmelfahrtstage, 1. Mai, in Pulsnitz im Hotel „SchützenhauS' abge halten werden. Die Versammlung welche 3 Uhr nach mittags beginnt, wird u. a. die für die am 25. Mai d. I. in Radeburg stattstndende 31. ordentliche Landes» Hauptversammlung der Sächs. Fechtschule festgesetzte Tagesordnung, insbesondere aber die eingegangenen Anträge vordersten. — (EinKampf um Wittenberg vor 100 Jahren) Nach dem Siege der Verbündeten über die Franzosen bei Möckern war der Vizekönig Eugen zwar über die Elbe zurückgegangen, aber der russische Oberkommandierende Wittgenstein fühlte sich nicht stark genug, den errungenen Erfolg au-zunutzen. So befahl er den Preußen unter Bülow und Borstell vor Magde burg stehen zu bleiben, während er selbst in den Ta- gen vom 8. zum 10. April bei Cöthen und Dessau Stellung nahm, um von hier aus vielleicht die Festun gen Torgau und Wittenberg den Franzosen zu ent reißen. In Torgau befehligte der sächsische General von Thielemann. Er war «in kriegserfahrener Gene- ral. Mit seinen sächsischen Reitern hatte er im Jahr« 1812 durch Eroberung der großen Schanze wesentlich zum Siege bei Borodino beigetragen. Die preußische Erhebung begeisterte ihn indessen derart, daß er nicht- lebhafter wünschte, al» daß Sachsen sich den Verbün deten anschlteße. Er stellte auch den Verbündeten Mit» tel zum Uebergange über die Elbe zur Verfügung, doch ihnen die Festung Torgau ohne den Befehl seine» König» zu übergeben, da» wagte er nicht. So ent schloß sich Wittgenstein, den Versuch zu machen, wenig sten» Wittenberg in die Hand zu bekommen. In Wit- tenberg kommandierte der französische General Lapoype. Ihm unterstanden Teile des XI. französischen Armee- korps und die aus Spandau abgezogenen polnischen Regimenter. Der preußische General von Kleist erhielt die Aufgabe, Wittenberg zu nehmen. Am 17. April 1813 begann er mit dem Sturm«. Doch trotz eine» auch am 18 April fortgesetzten starken Bombardements gelang e» nicht, Wittenberg zur Kapitulation zu zwin gen, mutzten Preußen und Ruffen nach erheblichen Verlusten absehen von der Erstürmung Wittenberg», zumal immer mehr die Nachrichten sich häuften, daß bedeutende Truppenkolonnen durch den Thüringer Wald heranzögen gegen Sachsen und die Elbe, um mit den Verbündeten den Kampf auszunehmen. Dem- gemäß konzentrierten sich die Ruffen unter Wittgen stein bei Leipzig, die Preußen unter Aork bei Schkeu ditz, unter Kleist in Halle und unter Bülow bei Coe- then, um Fühlung zu erhalten mit den Russen unter Milorodowitsch und Tormafsof und den Preußen un- ter Blücher, zwecks vereinter Operationen gegen den großen Korsen. — (NochmalsdivFrostschädenderBaum- b lü t e.) Die Annahme, daß die Schädigung der Baum blüte durch Frost nicht so schwer sei, als vermutet wurde, erweist sich als irrig. Aus der Lommatzscher pflege wird gemeldet, daß von Hunderten von Kirschen keine einzige Blüte mehr ein gesundes Pistill hat und daß hier somit eine totale Mißernte eintreten wird Alle Blüten sind, ganz gleich, ob wenig oder weit entwickelt, bei Kirschen erfroren. Auch Birnen und Aepfel sind teilweise getrof fen, nur Pflaumen sind noch gesund. Die Kirschbäume blühen wohl, die Pistille find in der Blüte aber schwarz. — (Zwei Tuchnepper) haben in den letzten Tagen in hiesiger Umgegend ihr Unwesen getrieben und dabei leider auch verschiedene Bewohner hineingelegt. Ls kann nicht dringend genug vor diesen Leuten gewarnt werden. Man sollte meinen, daß nicht der geringste An laß besteht, bei fremden Händlern zu kaufen und sich von diesen übers Ohr hauen lassen, wer in ortsansässigen Geschäften kauft, hat sichere Gewähr, daß er reell und billig bedient wird. — (Gesuchte Erben.) Es liegen bereit ca. 700 Mark für Nachkommen und Anverwandte eines Bahnbeamten Karl Rudolph Kozlowski, Sohn eine» Jnstmanne» Johann KozlowSkt aus seiner Ehe mit Luise Riemann (E 169). ES liegen ferner bereit Erb schaften für Nachkommen uno Anverwandte einer für tot erklärten Anna Elisabeth Christine Bachmann, Tochter einer Schuhmacher» Wilhelm Bachmann au- seiner Ehe mit Augustine Wilhelmine Graef (E 170), einer verehelicht gewesenen Gürtlersfrau Wichtendahl (E 171), eine» HandelSmanner Herz Gan» (E 172), einer Anna Langer, geborenen Wolke (E 173), eine» Landwirte» Karl Andrea» Schwannecke, Sohn eine» Leinewebers August Heinrich Jakob Schwanneke au» seiner Ehe mit Rebecka Diedrich» (E 174) und einer Johanna Trow»ky, gebornen Weller (E 175). Wer sich von unseren Lesern erbberechtigt glaubt, dem er teilt unsere Redaktion gegen Einsendung von 50 Pfg. in Marken für entstehende Porto- und Schreibkosten nähere Auskunft, an wen der Erbe sich zu wenden hat. Jeder Anfrage ist aber unbedingt auch die beigedruckte Nummer beizusügen. — (Wegen der Ueberwachung de-Hand- gepäcks indenD-Zügen) hat die sächsische Etsen- bahnverwaltung neue Bestimmungen getroffen. Da» Zugbegleitpersonal der Durchgangszüge ist angewiesen worden, namentlich während der Dauer der gemein samen Mahlzeiten in den Speisewagen darüber zu wachen, daß da» in den Abteilen unbeaufsichtigt ver- bltebene Reisegepäck nicht gestohlen oder beraubt wird. Während der gemeinsamen Mahlzeiten der Reisenden haben sich daher die Zugschaffner regelmäßig in den Seitengängen auf und abgehend aufzuhalten. Diese Einrichtung ist sehr an der Zeit, da insbesondere wäh- rend der Hauptreisezeit Beraubungen von Handgepäck öfter zu beklagen waren. — (Oeffentliche Sitzung de» Bezirk». au»schusse») sinket Sonnabend, den 26. April 1913, vormittag» 9 Uhr statt. Die Tagesordnung hängt im Dienstgebäude der Köntgl. Amtrhauptmannschaft Kamen- au». Kamenz. (Die I. Wagenklasse) wird vom 1. Mai d. I. ab auf der Linie Kamenz-Arnsdorf nicht mehr geführt. — (Besteuerung derReklame.) In mehre- ren hundert sächsischen Orten war im Laufe der letzten Jahre mit Genehmigung des König!. Sächs. Staats- Ministerium» de» Innern eine empfindliche Besteuerung der Reklame eingeführt worden. Die Steuer war ge eignet, die öffentliche Reklame im Königreich Sachsen zu erdrosseln. Die Maßnahmen des Verbandes deut- scher Reklame-Interessenten in Mannheim (Rekurs in einzelnen Fällen, Eingaben an das Ministerium, Peti tion an den Sächsischen Landtag) hatten birher nur den Erfolg gehabt, daß di« Steuer aus Anweisung des Ministeriums für bereit» vorhandene Reklame bi» Anfang 1913 gestundet oder ermäßigt wurde. Nun- mehr hat jedoch da» Sächsische OberverwaHung»gericht in die Anfechtungsklagen als berechtigt anerkannt und unter Aufhebung sämtlicher Vorentscheidungen die Ort»- gesetze über Reklamesteuern für ungiltig und die Heran ziehung der Verbandsmitglieder zur Reklamesteuer für unzulässig erklärt. Arnsdorf, 2l. April, (plakatsteuer.) Der Ge meinderat beschloß, künftig eine plakatsteuer einzuführen, die alle die Reklamen betrifft, die von Fremden ausgehen. Dresden, 21. April. (Die Einweihung der VölkerschlachrdenkmalS.) Wie der „Dre-dne Anzeiger' meldet, werden an der Einweihung de- Völ- terschlachtdenkmal» in Leipzig nach den bisher beim Deutschen Patriotenbunde eingeg.rngenen Zusagen im ganzen so Fürstlichkeiten, darunter 17 Deutsche, teil- nehmen, und zwar der deutsche Kaiser, die Könige von Sachsen und Württemberg und Prinzregent Ludwig von Bayern. Al» Vertreter des Kaiser» von Oester- reich wird Erzherzog Franz Ferdinand erscheinen. Den Zaren vertritt «in Mitglied der russischen Kaiserfami lie, den König von Schweden «in Prinz d,«r königlichen Hause». Von den deutschen Fürsten haben ferner zu- gesagt die Großherzöge von Baden, Sachsen-Weimar, Hessen, Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Stre- litz, die Herzöge von Sachsen-Altenburg, Sachsen-Ko- burg-Gotha und Anhalt, der Regent von Braunschweig,