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K'tzK 4 Mai 1855 Inserate ' Z.N/ berechnet § und in all«» Expeditionen änßDommev, möglichstzu erleichtern suchte; zumal seine Fraw.durch Schreck und Angst nicht nur, sondern auch durch einen Fall die brennende Treppe herab, wie durch Erkältung bei der Flucht in eins der Nachbarhäuser , stch' eine Krankheit zugezogen hat, deren günstiger Verlauf M Zeit noch nicht verbürgt werden kann. Waren schon in Folge der unlängst hier erfolg ten diebischen Einbrüche vielfache Wünsche^ fM ge worden, daß eine fortdauernde Verdoppelung derÄkachtt- wache angeordnet werden möchte: so gaben ^stch solche bei dem gegenwärtigen Unfälle aufs Neue kund, Änd die Beherzigung derselben von Seiten der Gsmeiride- Verwaltung mit Gewißheit zu erwarten, ,-ürfte dir Grenzen der Bescheidenheit auch keineswegs über schreiten. . > ' - ' - - ! .U I — .. i <i- : l - 1 .v Tagesgefchicbte. Dipvoldiswalde, den 3. Mai. Unsere Stadt ist unverhofft wieder UIÜ mehrere Tausend Thaler reicher geworden — ein Achtel-LooS der Nr. 35959, auf welche in der Ziehung 5. Classe unsrer Landes lotterie der zweite Hauptgewinn von 50,009 Thlrn. fiel, war hier in den Händen von 6 Betheiligten, die fast sämmtlich den ihnen zukommenden Antheil von je ca. WO Thlrn. als einen Reichthuin ansehen können, den sie sich bisher nur träumen ließen. Wir freuen unS, daß sich unter ihnen auch der Mann befindet, der in den letzten 3 Jahren gar Manchem in unserer Stadt die Nachricht von einem Lotteriegewinn gebracht hat, der unter den vielen Loosen, die er hier ausge- lragen, doch glücklich daö erwischte, daS ihn-jetzt vieler Sorgen ledig Mächen wird, — unser Briefträger Keppler. Glashütte, am 30. April. Diesen Morgen, halb l Uhr, wurden wir- durch angstvoll sich häufende Feuerrufe aus dem Schlafe geweckt! Es stand be reits daS HauS deS TägearbeiterS Donath in Heller Flamme. Wie am, 28. Oktober 1852 in dem an das massive Wohngebäude deS BöltchermeisterS Morgen stern nach Westen zü angebaueten Klotz'schen Hause daS Feuer auSbrach, ohne daß bis jetzt über seine Ent stehung'.ekwaS'Gewisses zu Tage gekommen ist; so wurde diesmal das nach Osten anhängende schon ge nannte Donath'sche Besitzthum der Flamme zur Beule, wiederuni-, ohne daß eine Veranlassung mit einigem Grunde namhaft gemacht werden kann. Es soll in der hinten angesetzten kleinen Scheune zuerst bemerk bar heraus gebrannt haben und Vas Donalh'sche Ehe paar, sowie ein auf dem Boden schlafender Arbeiter der Nagelfabrik, dergestalt von der Gefahr überrascht worden sein, daß sie nur mit Mühe und Noth daS nackte Leben haben retten können. Zum Glück herrschte Windstille, so daß dje Gluthgarbe bis zu der Höhe deS nahe dabei stehenden Kirchthurms, kerzengrade empor stieg und sich nicht auf die unfern, davon ge legenen Schindeldächer warf Weil auch überdies an zwei öffentlichen Orten noch Gäste versammelt gewesen waren, die alsbald herzusprangen, um eine Wasser gasse zu bilden: so gelang eS, die Gewalt der Flamme zu beschränken und zu dämpfen, noch,ehe die Spritzen der benachbarten OrtschäfM eisilraW lund ein treffen konnten. Da Donath schyn.chxim pqrigen Brande an seinem Gebäude, wie an seiner beweglichen Hqhe, einen für ihn bedeutenden Schaben erlitt unv ersteres mjt einem nicht geringen, jedoch leider nur erborgten Ca- pitale seitdem wieder hergestellt hatte: so wäre es ihm wohl zu gönnen, wenn menschenfreundliche Mildthä- tigkeit das ihn abermals heimsuchende Unglück ihm Prag, 27. April. DaS Tagesereignis an. unsrer Stadt bildet die Entdeckung einer.wMoraaqisirle» Diebs bände, die nach und nach sehr vieren Läden ihre Besuche abftaitete. Ein hier etahlirtev KaufWann und einige jener Commis bildeten die Chefs der Ge» sellen, die den Diebstahl gewerbmäßig nut der gicä-t^ Gewandtheit und Schlauheit betrieben. Sie wllßW sich Abdrücke von den Schlössern zu verschaffen, nach welchen ein von ihnen besoldeter Schlosser chWWW- eignete Sperrwerkzeuge verfertigte. MancherKaufmann öffnete bann deS Morgens seinen Laden, öhNe ^ttgend einen Makel am Schlosse zu bemerken untzzfand doch ein bedeutendes Theil seines EigenthumS MtMndet. Der Verdacht pflegte sich dann gewöhnlich auf einen Hausdieb zu richten und mancher unschuldig verdäch tigte Commis, verlor durch diese Vorfälle seinen Ppsten. AN andern Orten ließen die Diebe absichtlich CommiS- brod, schmuzige Fetzen und ^l. liegen, um den Ver- dacht von sich abzulenken. Der Thätigkeit unfter Po lizei ist endlich die Entdeckung zur Freude der ganzen Stadt gelungen.. ' Berlin, 30. Apkil. Nach neuesten Mittheilungen dürften die Verhandlungen in Wien auch jetzt noch nicht als abgebrochen beträchtet werden. Von Rußland soll nämlich abermals eine neue Propofition gestellt worden sein, für beten Annahme die Vertretzik der Westmächte hingegen sich ohne alle Jnstr^etDi erklärten. ES. wird vermuthet, daß Rußland für ge wöhnlich das schwarze Meer den Kriegsschiffen auer Nationen auch ferner verschlossen zu sehen wünscht, nur mit dem Unterschiebe, baß eS dep Türke^.Hrlaubt sein soll, Kriegsschiffe anderer Nationen in dem,Kalle zu ihrer Unterstützung Herbeizurufefl, Paß sie eS für geeignet erachtet. Dieser Fall dürfte, z. B. dann ein treten, wenn Rußlands Flotte in einer für die Türkei beängstigenden.'Weise im Laufe der Zeit verstärft Freitag Erscheint Dienstags und yreträgs.' Zu beziehen durch alle Postanstal ten. Preis pra Qnmt-MM . „ „ ...MM? Ein unterhaltendes Wochenblatt für dey Bürger und Sandmann. Ä Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde.