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Nummer 208 Dresden, Donnerstag den 17. Dezember 1931 7 Jahrgang Kinpeilseker üer krünins-f^olverorünunx AZGB-Führer wollen den Lohnabbau! Schiedsspruch ist da« Produkt der Arbeitsgemein- ucktksusurleil in I^elprijx Lohnsenkung haben. Dos ist die Frauenpolttik Alle Metallarbeiter sollen wahre Hungerlöhne er« Meniungsmanöver der Gewerkschastssührer. Sie wollen den „Kamvl sür Pkeisabban" statt Kamps gegen Lobnadban i-üjialdemokratischer Schlichter Wissest diktiert einen ISprorentigen Lohnabbanschiedsspruch skr Berliner Metallarbeiters Lageszeitung der KPD / Sektion Ser Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Erdball / proletarisches Feuilleton / Das Bild der Woche v»r«»lw»rtUch ftr L»k«ln: vtt» Sttel. str P»N«Ik «U Lu»»«h«« d«r <lu,I«»L»I«U^ Pisvini, a«wei!lch-si, Sx»r«, K«LI» «nd 1lrr«U«rkiiUiir: Dr«»d,»: fl, Auilonr: Karl Pstlkn«r, B«rki»: sük vtt» «Iw«, V«N»: str Ins«r«s«: yrltz «illcher, D'«^«»: l d^. Reichs« Brandlergrupve aus Grund F« </e/r <Ze/rre//roierck-c-H^e/r //r Ledren ans acn keMern una Zclnväckcn unserer Lrdctt! Einzelnummer io Pfennig L^V-Vors^roü tm xoxou SoNtsola »oxiruo, Us»»t1»rror, Skv roiorioruox. (Lortodt Sott» 7) die stärkste der SPD. halten. Dieser schastspokittk. der Politik de« Bunde« der Gewerkschaftsführer mit der kapitalistischen Diktatur. Dieser Schiedsspruch ist die Politik Brüning« und Severing«. gegen die ungeheure Verschlechterung im proletarischen Haus halt! Der Kamps gegen den Lohnabbau ist ein Kamps gegen den Versuch der Kapitalisten, die Lasten der Wirtschastskrise mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln nur dem Proletariat auszubiirdcn. Die ADGV-Führer stellen sich dabei ganz offen aus die Seite der Unternehmer, wenn sie in ihrer Entschließung erklären: „Niemand kann ein gröberes Interesse am wirtschaftlichen Wiederaufstieg Deutschlands, an politischer Beruhigung und an der Erhaltung eines geordneten Staatswesen» haben, al» die Arbeiterschaft." Die Herren Leipart und Co. verwechseln sich mit dem Pro letariat! Die ADGV-Führer, auss engste verwachsen mit dem Kapitalismus, haben allerdings ein Interesse an seinem „Wie deraufstieg". Die Arbeiterklasse aber hat ein Interesse an höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaften, die freiwillig aus die Führung dieses Kampfes des Proletariats verzichten, haben aufgehürt, Ge- werkschaftenzu sein. Darum wird auch von Tag zu Tag Millionen uns noch fernstehenden Arbeitern immer klarer, daß es in Deutschland nur noch eine gewerkschaftliche Kampsorgani- sation gibt: die Revolutionäre Gewerkschafts opposition. Virbarb >i«t», Hr , ... ..... ... und R«r«kl»,,: Olt« Ä!Ü«, fir z«f«k«i«: ßkltz Kuller, r>k«»d«»: tiir Druck und v«rl,g: D«»dn«r vekla«^,el«lllchaft ». t. -., De«»d«n-tl., Vom Zentralkomitee der KPD wird uns geschrieben: Die jetzt vorliegenden Wahlergebnisse der am 8. Dezember in Württemberg stattgesuudenen Gemeindewahlen bestätigen zwar in der Hauptlinie die allgemeine Entwicklung, wie sie in Deutschland bei den Wahlen der letzten Zeit zu den verschie denen Parlamenten: Hamburg, Anhalt, Hessen, zum Ausdruck gekommen ist, bleiben aber hinsichtlich des Grades unsere« Vormarsches hinter verschiedenen Wahlen, vor allem in Ham« bürg, zurück. Die Wahlen in- den größeren Orten Württem bergs zeigen das Bild: Dezimierung der alten bürgerlichen Parteien und Wachsen der Nazis auf Kosten dieser blirgcr- «IS « « p « « tI « : dt« »eu»m«l o< p»U««» 8ionp«r,Ill«r»U» »d<r dir«» » Pk, für gamlll«nan,,ti,«n LO Pt.. t»r dl. RtklamezeU« t„Ichlt«si«»d «, trrllpallla.n T«tl «In.r TezMiM 1.S0 RM. Nin«I<i«n.Ani,,dm. ,,, e.-Äknlaft, von V llbr an In der Erpediiion Dr«»d,n.«. I. trüt.ib-hnhosltrasi« r ji., u q » p r » 11 « : tret Kau» monatlich r.ro RM (.zahlbar tm v»rau»>, durch 8? Monate Kerker für Kommunisten! EürMche Arbeiter! Antwortet durch verslürtle Werbung Mr die KVD! Hebt und tammrlt Mr die Rote Hilfe! Drr 1. Strafsenat des Reichsgericht» in Leipzig fällte gestern «in ungeheuerliche» Zuchthauvurteil gegen di« Lhemnitzer Kommunisten Wagner und Harlas,. Insgesamt wurden 87 Monate Kerker verhängt. Die Urteile lauten: 2 Jahre, 8 Monat« Zuchthaus für Wagner, 2 Jahre, 8 Monate Zuchthaus für Hark aß. 2 Jahre Festung für Ba u n a ck, S Monat« Gefängnis sür Dora Söller. Wk Wagner und Vaunack wird je 1 Jahr Untersuchungshaft angerechnet, für Harlas, 8 Monate, für Dora »oller gilt die «rast durch die Untersuchungshaft als verbüßt. Kommunisten ehrlps gemacht, weil st« gegen Interventionshrtzer kämpften! Schützer der Sowjetunton in» Zuchthaus ge- »men! Dieses Terrorurteil der Klassenjustiz mutz beantwortet werden! Sachsens Arbeiter wüsten in einem Massen« ns- lebot der Roten; Hilfe.zusträmen! Tausend« Mark für di« revolutionären politischen Gefangenen, für dt« Rote -Ufr »essen gesammelt werden! Verstärkte MastenmobUifierung der werktätigen Masten gegen Not und Reaktion, gegen vinger und Klassenjustiz, zu« roten Bolksentschetd in Sachsen — da» muh da« tausendfache Echo auf da« Schrecken«. *"nl gegen sächsische reoolutiouäre Arbeiter sein! , dl, P,I» »,VO NM ,»»«. 2nN.ll«.bil»«>. DI« „«ib.ll.rlllm».' «,I».I.t «In- llck> «-Her «» S»nn« u»d sf.i.rt««.». A» NaN«, böh.r.r Gewalt »«fte-t k«I« Aosvluch aus Lief.,»«, der Zeltuna »ter auf ZurUckjahluna de» ve»«g»pr«lle». Perl»«: Dre.dner Perla>i«A«selIlchalt mbH, Di«»d«n-N. Gelihill.Ilell« und Ne- ditllon: Eilterbahnhofstr. r, fzernraf: tkrSS. Poftlcheckkoot«: Lr«»de» 18 090 lichen Paiteicn, mit Ausnahme des Zentrums, das ebenso wie in Hessen, in Württemberg eine größere Rolle spielt und seinen Majseneinsluß gehalten hat; außerordentlich graste Vertu st e der Sozialdemokratischen Partei, die in -en ver schiedenen Orten zwischen 25 und 50 Prozent schwanken, und Vormarsch der Kommunistischen Partei aus Kosten der SPD. Die Kommunistische Partei hat mit Ausnahme von Stutt gart in einer Anzahl von Städten einen erheblichenVor« marsch zu verzeichnen, so in Eßlingen, wo unsere Partei die Sozialdemokratie geschlagen hat, jo in Ulm, wo die Kommu nistische Partei ihre Stimmenzahl vom 14. September 1930 von 1288 aus 3124, also um etwa 150 Prozent, erhöhte, so in Nür tingen, wo die Kommunistische Partei säst das Vierjache der Stimmen der SPD beträgt, usw. Nichtsdestoweniger kann trotz dieser einzelnen glänzenden Erjolge das Ergebnis der württem- bergischen Gcmeindewahlen im ganzen nicht befriedigen. Der Kommunistischen Partei ist es in den seltensten Fällen gelungen, die Masse der proletarischen Wähler der «PD, die die sozial- saschistisa-e Politik der Wels, Breitschcid, Keil, Roßmann ufw. als Verrat an der Arbeiterklasse erkennen und der SPD den Rücken kehren, restlos sür die revolutionäre Einheitssront unter der Führung der Kommunistischen Partei zu mobilisieren. Große Teile proletarischer Wähler, die bisher der SPD solgtcn, haben sich nicht an der Wahl beteiligt. Das zeigt die geringere Wahlbeteiligung gegenüber den anderen Wahlen der letzten Zett und der außerordentlich starke Stimmenverlust der Sozial demokratischen Partei in Württemberg. Die SPD verlor n Eßlingen rund 3200 Stimmen, mährend die Kommunisti che Partei nur 000 Stimmen gewonnen hat. In U l m verlor d e SPD rund 2900 Stimmen, während die KPD nur 1000 Stimmen gewonnen hat. In Heilbronn verlor die SPD rund 4900 Stimmen, während unsere Partei nur 1142 gewonnen hat. Ein ähnliches Verhältnis ist in anderen Industrieorten Württembergs scstzujtellen. In Stuttgart, der größten Stadt Württembergs, hat die SPD rund 13 300 Stimmen verloren. Ihr prozentualer Etimmenanteil an den Gesamtsummen ist von 20,9 aus 22,3 Prozent gesunken. Der Kommunistischen Partei ist es in Stutt gart nicht gelungen, auch nur einen Bruchteil dieser abgewan derten sozialdemokratischen Wählermajjen zu mobilisieren. Im Vergleich zu den Reichstagswahlen tm September 1930 hat untere Partei in Stuttgart rund 000 Stimmen verloren. Infolge der geringeren Wahlbeteiligung stieg jedoch unser prozentualer Stimmenanteil an den Gesamtsummen von rund 17,2 Prozent auf 18,00 Prozent. Dagegen ist cs der Filiale der Sozialdemo kratie, der B r a n d l e r g r u p p e, in Stuttgart gekmgcn. auf ihre Liste 4083 Stimmen zu gewinnen. Es ist völlig.unzulässig, die für die Brandlergruppe abgegebenen Stimmen zu den Stim men der Kommunistischen Partei hinzuzuzählcn und daraus zu schlußfolgern, dast die Kommunisti che Partei in Stuttgart halb einen Erfolg zu verzeichnen habe, weil ja bei den R tagswahlen im September lübo die Br zur Mahl der Kömmunillischen üchrmbbau für die Berliner Metaller! Berlin, 17. Dezember (Eig. Meld.) Der sozialdemokratische Schlichter Wissell hat gestern nachmittag für die Berliner Metallindustrie einen Schied«. !.r ch gesällt. der 10 bis 15 Prozent Lohnabbau oorsieht. Die ungeheuerlichen Lohnsenkungen sollen vor allem die Uedrigstbezahlten Arbeiter und Arbeiterinnen treffen. Nach Mitteilungen, die noch nicht bestätigt sind, soll dieser figcljeuerliche Lohnraub vom 21. Januar bis 30. April gelten. ?cr sozialdemokratische Schlichter Wissell befiehlt 10 bis Prozent Lohnroub, der sozialdemokratische Schlichter Wissell ti.iörpcrt jenes Bündnis, das sich in der Z u s a m m e n a r b e i t tiVorsig und Graß mann im Wirtschastsbeirat äußert, t! iä das Bündnis zum Lohnabbau. Der sozialdemokratische khlichtcr Wissel will mit einem Federstrich die Löhne der Ber» « Metallarbeiter um 10 bis 15 Prozent herabsetzen. Die an- r -^n und ungelernten Arbeiter und Arbeiterinnen sollen In der Bundevausschußsitzung des ADGB, die am Montag tagte, haben die reformistischen Gewerkschastssührer irciwillig darauf verzichtet, noch irgendwelche Lohnkämpse zu führen. Sie gaben damit die wichtigste und gründ- l.^-ide Funktion der Gewerkschaften, das Streikrecht, preis und unterstützen damit praktisch den von Vninlng rlror-uctcu Lohnabbau. Die Notverordnung ist noch nicht acht Tage alt und schon diktieren sozialdemokratische Schlichter Lohnabbau« hikSssprüche. SPD-Wissell hat gestern gegen die Berliner Metallarbeiter einen 18 bis 15prozentigen Lohnabbau, ^iedsspruch gefällt, der im Januar nächsten Jahres in Kraft treten soll. ?!<> Entschließung des Bundes-Ausschusses des ADGV, die b ? Presse gestern veröffentlichte, sagt kein Wort vom e i! gegen Lohnabbau und um bessere Arbeitsbedingungen, r !D<>V-Führer begnügen sich mit „ernsten Warnun- » und „Ablehnung jeder Verantwortung" sür ll e 'lotVerordnung Brünings, die den Lohn- und Gehalts- ll diktiert. Dafür aber erklären sie: 7 c Gewerkschaften werden von sich au» all« Anstrengungen » mnchttt, auf einen fühlbare« Preisabbau hinzuwirken." > diesem Scheinkampf gegen die hohen Preise wollen die I' . Führer oblcnken von den notwendigen Kämpfen der I ! : gegen den Lohnabbau. Es ist ja nicht das erste Mal, I dcr )> '.nipf gegen den Lohnabbau von den SPD-Führern al» II e ii l r i e g s s ch a u p l a tz" bezeichnet wird. Dabei hat der l' ' Führer Spliedt in einem Referat über die Lohnabbau- üv' m-ungen der neuen Notverordnung selbst zugeben müssen, D-!i dndurch die V'hne im Vergleich zum Jahre 1930 um mindestcns 27 bis 29 Prozent gesenkt Mei, i Der Vertreter des Bergarbeiterverbandc« Rwnlue sogar aus, daß es Bergarbeiter gibt, die jetzt bereits »-»brere Mark weniger in der Woche verdienen, Rdle Wohlfahrtsuntcrstützung beträgt. 7 :d trotzdem kein Wort vom Kampf gegen den Lohnabbau! M - .Port von der notwendigen Zusammenfassung aller Kräfte tagswahlen im September 1930 die Brandlergrupve au, Grund ihrer Unfähigkeit, eine eigene Liste aufzustellen, ihre Anhänger zur Mahl der Kommunistischen Partei ausgeforderl hat. Dos würde bedeuten, die Rolle dieser Gruvoe als einer Filiale des Soztälfaschismus zu vertuschen. Ihre Aufgabe be steht gerade darin, den Uebergang der revolutionären oppos tto> netten sozialdemokratischen Arbeiter zur revolutionären Klassen front zu verhindern, die sozialdemokratischen Arbeitermassen rre- zusllhren, die Liquidierung des Massenetnflusses der SPD durch die Kommunistische Partei zu Hammen, den SPD-Führern zu helfen, die Politik des Ärbeiterverrats, den Sozialsaschismu» durchzusühren. Das Wahlergebnis in Stuttgart zeigt, datz die