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LrMöirgWer Mkksfmmö. Tage- und Ämt8bsalt ffn die Gcrichtsämter und Stadträthe Grünhain, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg, Wildenfels, Ane, Elterlein, Hartenstein, Lößnitz, Neustädtel und Zwönitz. 91. > Ersch.i..^ag^m^«u°»aymc Sonnabend, den 22. April. § ^'"t!n7N^ ! 1895? Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Juseratcn-Anuahme für die am Abend erscheinende stummer bis Vormittags 11 Uhr Erlaß, die Unterhaltung der Commumcationswege betreffend. Die zu Unterhaltung von CommnnicationSwege» verpflichtete» Rittergüter, Gemeinden und Privaten werden hiermit veranlaßt, nuumehr nach Ein tritt geeigneter Jahreszeit auf gehörige Instandsetzung der Wege Bedacht zu nehmen mrd zu diesem Zwecke thunlichst bald alle diejenigen Vorkehrungen zn treffen, welche je nach den obwaltenden Verhältnissen zu Ge'vinnung etner glatten Fahrbahn erforderlich sind. Insbesondere sind die Gleise einznziehe», die Seitengräben z» heben, Abzugsgräben anzulegen, durch Wasser entstandene Einrisse nud Vertiefunge- durch Einschütten von klar geschlagenem Steinmaterial zu ebnen und sodann das letztere mit Rasen oder sandiger Erde zu bedecken, auf der Fahrbahn lose umher liegende Steine abzurechen, dagegen fest eingewurzelte, soweit sie vorstehen, möglichst zu beseitigen. Da die Benntzung deS gegenwärtigen Zeitpunktes auf die Beschaffenheit des Weges bis zum Wiedereintritt des Winters von wesentlichem Einflüsse ist, so wird die Königliche Anttshauptschaft die gehörige Befolgung dieses Erlasses überwachen und solche Verpflichtete, welche sich säumig erweisen sollten, sofort auf Grund gegenwärtiger Bekanntmachung nach Beendigung der dringendste» Feldarbeiten mit militärischer Execution belegen lassen. Schließlich wird noch die Anpflanzung von Bäumen längs der CommunicationSwege anempfohlen. Annaberg, de» 19. April 1865. ' Königliche A m t s h a u p t m a n n s ch a f t. , von Einsiedel. I. " Bekanntmachung. — Am-13. dieses Monats, von 5 bis 7 Uhr Nachmittags, sind aus einer, eine Treppe hoch gelegenen Kammer, der Schaufelhammerbesitzerin Auguste Wilhelmine Vieweg in Wildcnau mittelst Einsteigens durch ein Fenster und Erbrechens eines Koffers ans diesem 40 Thaler Geld — in einem zehnthäle rigen Cassenbillct, preußischen Thalern, österreichischen Gnlden und Viergroschenstücken — spurlos entwendet worden, was zur Ermittelung deS Diebe- und Wiedererlangung des gestohlenen Geldes hierdurch bekannt gemacht wird. Schwarzenberg, am 19. April 1865. Königliches Gerichtsamt. Wichmann.Sorge. . > Tagesgeschichte Deutschland. ! / Oesterreich. Ji» den inner» Angelegenheiten Oesterreichs herrscht in diesen Tage» vollständige Windstille. Diese wird mich ohne Zweifel bis zum nächsten 24. April dauern, denn erst an diesem Tage werde» die Sitzungen deS Abgeordnetenhauses ihre» Anfang wieder nehmen und mit ihnen die Fort setzung der Budgetberathungen. — Der Berliner Börsen-Zeitnng wird aus Wie» vom 18. April berichtet: „Die diesseitige Negierung"gesteht Preußen nunmehr das Recht zu, vor Kiel eine Flotte zu stationiren, weist die gecste- münder Flotte (d. i. eine Abtheilnug der österreichischen Flotte) jedoch gleich zeitig an, nach Kiel zu segeln und neben der preußischen Flotte Anker zu wer fen." (Oesterreich will also damit der Welt beweisen, daß es eben so viel Recht am Kieler Hafeu hat, als wie Preußen.) Preußkv. Die Volks-Zeitung schreibt auö Berlin: „In einer der letz ten Ministerconferenzen soll .Ar. v. Roon als Antwort auf die österreichischen Anfragen wegen der beabsichtigten Hafeneinrichtungen in Kiel verlangt haben, durch eine schnelle That die Verwandlung Kiels in einen preußischen Kriegs hafen festzustellen. Diese Ansicht erlangte jedoch nicht die Majorität, vielmehr wurde beschlossen, auf dem bisherigen Wege fortzugehen." — Auch die ber liner Schneidergescllen stehen im Begriff, dem Beispiel ihrer leipziger College» zu folgen, um durch massenhafte Arbeitseinstellung höhern Lohn zn erzwingen. Baiern. Wir haben in unserer gestrigen Nr. mitgetheilt, wie ganz Bai ern hocherfreut sei über das sichere Auftreten seines jugendlichen Königs. Heute lesen wir wieder in der Franks. Zeit, folgende Mittheilnng aus München: Man chat vielfach die Mciunng zu verbreiten gesucht, der König habe sich be stimmen lassen, den nltramontanen Strebungen Zugeständnisse zu gewahren. Cs scheint, daß diese Behauptung mitunter systematisch ansgestreut wird. Jn- deß ist eS Thatsnche, daß sie jeder Begründung entbehrt, obwok es begreifli cherweise an Bemühungen mancherlei Art gar nicht fehlt, um ein solchen Er gebnis; herbcizuführen. Zugeständnisse sind keine gemacht. Ein Zeichen deS Strebens des jngendlichcn Fürsten, sich selbst ein Urtheil zu bilden in religiö sen Dingen ist es, daß er, wie erzählt wird, gegenwärtig die Feuerbach'schen Schriften liest. Ultramontanc und starre Aristokraten zeigen sich stark miö- stimmk. I» ihrer bis znm Lächerlichen getriebenen Ueberschwenglichkcit lasse» sie sich zu Aeußerungen hintreibe» wie die: „Wen» eö so fortgeht, kommt der König am Ende selbst noch znr Fortschrittspartei." (Bisher hatte man höch stens gehört, daß ein gewaltthätigerRegierungspräsident.demAerger überfeine Vorgesetzten mit Schimpfausdrückcn über das „Demonkratemninisterium" Luft machte.) Es wird versichert, der König sei hocherfreut über das Ergebniß der neulich mit den Abgeordneten gepflogenen Unterhaltungen." Schleswig« Holstein. , Aus dein südlichen Schleswig, 17. April. Merkwürdigerweise ist da» neue Budget vom 1. April 1865 bis dahin 1866, das man hier schon ist Abschrift kennt, noch nicht in die Presse gelangt. Vorläufig theile ich Ihnen mit, daß Einnahme und Ausgabe auf 16,750,000 Mk. festgestellt sind unfi daß davon 4 Millionen Mark für die Besatzungstruppen berechnet werden, woruver oie v» . ganz geschwunden sind, beim Provisorium so angenehm finden, große Augen machen werden. (Zufolge einer Angabe der „Spen. Z." erhält Preußen von diesen 4 Millionen Oesterreich z.) In der nächsten Delegirtenversammlung am 19. d. wünscht man hier außer der Zustimmung zum Berliner Protokoll vom 26. Mürz auch eine kräftige Verwahrung gegen das Provisorium, da- zum Schaden deS Landes »nd zur Schmach Deutschlands so nicht fortdauern kann. Wie schon ein großer Grundbesitzer in Holstein nur mit Protest Steu ern bezahlt hat und im SchlcSwigschcn, wie wir vernehmen, diesem Beispiel gefolgt werden wird, was doch nnr zur gänzlichen Steuerverweigerung führen kann, so wird das Provisorium noch manche andere merkwürdige Erscheinun gen bieten. Frankreich. Wie mehre pariser Zeitungen versichern, sei jetzt die Reise des KaiserS nach Algerien eine fest beschlossene Sache und werde er bereits am 24. April die Reise nach der afrikanischen Colome antrcten. — Der ehemalige Präsi dent des jetzigen Kaiserreichs Mexiko, Juarez, soll, wie man in Pari- sicher erfahren haben will, den General Ortega zum Präsidenten Lincoln nach Wa shington gesandt haben, um sich mit diesen, über gemeinsame gegen Mexiko zu ergreifende Schritte zu verstäudigeu. Ist die Nachricht gegründet, und acht mau in Washington auf Juarcz'S Vorschläge ein, so dürfte dem Kaiser Napoleon Mexiko bald ivieder große und schwere Sorgen bereiten. Dänemark. , Kopenhagen, 18. April. Die Königin und die Prinzessin Dagmar sind heute Abend nach Nizza abgercist. Es sind hier sehr niederschlagende Nachrichten über den GesnndhcitSzustaud des Großfürsten - Thronfolger etn- gelaufen. " ' /v' Italien. Rom, 13. April. Das „Giorn. di Roma" zeigt, nach dem letzten Be richt der Einnahmen des PetcrSpfennigs, an, daß an die päpstlichen Kassen eine Summe von 2,376,000 Fr. geflossen ist. Die Gesammtsumme, welche seit September 1859 bis auf diesen Tag gesammelt worden ist, beläuft sich auf 43,010,400 Fr. . Rußland. Petersburg, 20. April. Die heutigen Blätter melden, daß der Leib arzt des Kaisers, Zdeckauer, am 18. April Abends in Nizza angekommonuntz constatirt hat, daß der Großfürst-Thronfolger an einer Entzündung de- Rü» ckenmark» und Gehirns erkrankt sei. Die Entzündung-shmptome verminderte« sich, da» Fieber und die Verminderung der Kräfte beharrten. Am Mittwoch früh, nach einer schlaflosen Nacht, nahm da» Neber zu. Die Symptome eines