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Dresdner Journal : 25.03.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187703256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18770325
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18770325
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-03
- Tag 1877-03-25
-
Monat
1877-03
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Journal : 25.03.1877
- Autor
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O6S. Sonntag, ven"-5. März. tRKrUoi», . . II M«tc. ftMrlü^i 4 »0 » 10Kt topeolo» «1« ckvvwot»« Kviob«» tritt kovt aoä Slsmpvtiavvttt»^ Nwia. l»»»n»t«»pr»t»«r »'Ir ct»» «»« g«,p»It»»«> ?«üt»«r» 70 kl. v»t» Liv L«I» so kL Lrvvdot»»»: r»«Iiod »it Ä«r Som». a»s ^dvvä» für ä«o sol^omt«» D»F DreMm Journal. Verantwortlicher Redacteur: Hoftath Z. G. Hartmann in Dresden. 1877 LolpotU: /-> K^anck-tete»', Oommi»iovir äs' t)re«toer 0oarn»li; L»«d«rU >«rU»-Vi,».l^lp«tU-I»»,l->r«^,,-rr»Lll1vrr ». >.! //aa«rn»tr,»« L lorllo wi«» L»»d»iH kr»U-L«tp>iss kr»allk»rt ». ».->ü»«k«»i N«»ck. Lto,„ , I«rU»: L /rornict, /nva/,ckcncklinr, Lr«»»: Schotte, >r«,I»v: D. ÄanA«»»'» ttü-^ieu,- : /<> po«At, ?r»i»K^U7r ». H.: L ». t,' //«WMann'scdv ltiichh.. -vrüc»: S»»oov«r? (7. , r«rt»-S«7lI»-^»»kkurt ». ». »tutt^vr Daxde 6o., L»mdaiU: H. VI«»: ^11 Oxpettt. N^ransxeder: Königl. ßrpo0itioo «iss Vrvocknvr 0vurn»I», Orext^n, /viv^l>n>tri»»»t> Ho. S<>. Amtlicher Theil. Dresse», 24. März. S«. Kaiserlich Königliche Hoheit der Erzherzog Earl Ludwig ist heute Mittag von Berlin hier eingewoffra und im Königlichen Rrfidmzschlossr abgetreten. Bekanntmachung. In Folge Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte ist der zntherige Advokat Friedrich Eduard Neldner zu Sayda de» Amte» der Advokatur verlustig geworden, wat nach § 75 der Advokatenordnnng vom 3. Juni 185S hierdurch bekannt gemacht wird. Dresden, den 22. März l877. Ministerium der Justiz. Abeken. Papsdorf. Bekanntmachung. Der Frau Rosalie Bianke Eppstädt ist eine Zu schrift der vereinigten Liquidatoren der „Luropenn Aoouinoe« Socist^" zu London zu behändigm. Da nun dieselbe bi- jetzt weder in Chemnitz, ihrem früheren, noch in Dresden, ihrem späteren Aufenthalts- »rte, aufzufinden gewefen ist, so ergeht an sie, zu Folge eines auf diplomatischem Wege anher gelangten Antrages, hiermit die öffentliche Aufforderung, ihren drrmaligen Wohnsitz Behufs Empfangnahme der Eingang- gedachten Zuschrift unverzüglich dem unterzeichneten Ministerium anzuzeigen- Dir Polizeibehörden und die Gendarmerie erhalten zugleich Veranlassung, die genannte Frau Eppstädt, Fall- ihnen deren Aufenthalt bekannt sein sollte, auf diese Aufforderung aufmerksam zu machen und über den Erfolg sofortige Anzeige anher zu erstatten. Dresden, den 17. März 1877. Ministerium de- Innern, ll. Abthrilung. Körner Nitze. Bekanntmachung. Auf Ansuchen der Unternehmer der Waarenver. loosung, welche mit einer zu Dresden in der Zeit vom 15. Juli bis 15. September dieses Jahre- zu ver anstaltenden Ausstellung von für die Jugend bestimmten Erzeugnissen der Kunst, Wissenschaft und Industrie verbunden werden soll, ist von dem Ministerium de- Innern der Vertrieb der Loose dieser Lotterie für den Bereich de- Königreichs Sachsen unter der Bedingung gestattet worden, daß die Nummern der gezogenen Gewinne seiner Zeit durch die „Leipziger Zeitung" und das „Dresdner Journal" öffentlich be kannt gemacht werden. Dresden, den 16. März 1877. Minlsterium de- Innern. Für den Minister: Körner. Gebhardt. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Berti «.Sonnabend, 24. März, Nachmittags 1 Uhr Ist Minuten. (Tel. d. Drrsdn. Journ.) In der hentige» Sitzung des Reichstags wurde der Gesetzentwurf, betreffend den Sitz des Reichsge richts, in dritter Lesung nach den Beschlüssen der zweite» Les«»- mit erheblicher Mehrheit angeuom- «e». Leipzig ist somit definitiv zum Sltz des Reichsgerichts bestimmt. Wie», Sonnabend, 24 März, Lormittags. (Tel. d. Dre-dn. Journ V Die Nachricht hiesiger Zeitungen von eine» Beileidsbriefe des Kaisers Kranz Zosef an den Papst aas Anlaß des Ab ' . .....d.... « lebens des Cardinalstaat-secretär- Antonelli wird von unterrichteten Kreisen dementirt. Buda-Pest, Freitag, 23. März, AbendS (W T. B.) In der beutlgen Sitzung de- Club ber liberalen Partei wurde der vom Flnanzminister befürwortete Gesetzentwurf, betreffend die Geld anleihe, drbattrlos angenommen. (Dgl. unter „TageSgeschichte".) Pari-, Freitag, 23. Mär», Abend-. (W T. BF General Jgnaiiew batte beute mit dem rus sischen Botschafter, Fürsten Orlow, uud mit dem Herzog vecazrS Besprechungen und beabsichtigt, heute Abend nach Wien adzureisen. Rom, Freitag, 23. März, Abend-. (W. T. B.) Die über da- Befinden de- Pupste- hier cir- culirrndtu Nachrichten stellen den Gesundheit-zu- stand desselben al- im Allgemeinen ziemlich be friedigend dar; eine in den Füßen eingetrrtene Schwäche nöthigt den Papst, in einem Sessel sich tragen zu lassen. London, Freitag, 23. März, Abends. (W T. B.) In der heutigen Sitzung de- Unterhauses stand auf der Tagesordnung der Antrag des Par- lamratSmitgliedeS Fawcett, welcher, an die in Bulgarien verübten Grausamkeiten anknüpfend, erklärt, daß die Regierungen berechtigt seien, von der Türkei Garantien für die bessere Behandlung der Christen zu verlangen Fawcett greift die Regierung an und erklärt, daß es unzweckmäßig sei, die diplomatischen Beziehungen mit der Türkei wieder anzuknüpfcn. — Der Marquis v. Hartington billigt den Antrag, glaubt jedoch, daß er ein unzeitiger sei, da das Haus die jetzige Politik der Regierung nicht kenne. — Gladstone verlangt eine genaue Erklärung feiten der Regierung über die schwebenden Unterhandlungen, ob sie leine Hoffnung mehr hege, Garantien von der Türkei zu erlangen, und welche Schritte sie im letzteren Falle zu thun be absichtige. Der Schatzkanzler, Sir H. Northcote, erklärt, der Augenblick sei noch nicht gekommen, um die Politik der englischen Regierung vollständig zu beurtheilen. Die britische Politik bestehe unverändert darin, den Frieden zu erhalten und das Einvernehmen der Mächte aufrechtzuerhalten, sowie die Interessen Englands zu vertheidigen. Wenn die Türkei unsern Vorstellungen ihr Gehör versagt, werde» wir sie ihrer eigenen Ver antwortlichkeit überlassen. Sir H. Northcote schließt, indem er auf der Abstimmung über die Motion besteht. Die Debatte wird schließlich mit Zustimmung der Regierung vertagt. London, Sonnabend, 24- März. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Premier Earl Beaconsfield und die meisten andern Minister verlassen heute London während der Dauer der Osterferien. Die Morgenblättrr besprechen die Situation, halten dieselbe für sehr ungünstig und bezweifeln meisten- eine friedliche Lösung. Die „Times" giebt die Hoffnung noch nicht auf, daß weitere Unter handlungen eine Einigung Englands und Ruß- land- herbeiführen könnten, bemerkt aber, daß die Aussichten auf eine solche nicht günstig seien. St. Petersburg, Freitag, 23. März. (Tel. d. Polit. Corr.) Die Londoner Verhandlungen über daS Protokoll sind nahezu alS gescheitert zu be trachten. Die russische Regierung wird niemals der Aufnahme drS PaffuS über die Abrüstung der russischen Armee in da- Protokoll zustimmen. Die bezügliche Il.finuation Englands wurde mit Ent- schiedenheit zurückgewicsen. Beharrt England auf seinen diesbezüglichen Forderungen, sind alle weite ren Verhandlungen zwecklos. General Jgnatirw trifft heute in Paris rin und reist alsbald weiter nach Wien. Die Haltung Englands läßt neuer lich den Dreikaiserdund in den Vordergrund treten, Fevllltton. Redigirt von Otto Banck. z - - —- K- Hofttzeater. — Altstadt. — Am 23. März: „Hamlet, Prinz von Dänemark", Trauerspiel in 6 Acten, von Shakespeare. (Letztes Gastspiel des Herrn Ludwig vom Berliner Hosthrater.) Wenn «an sich den Grsammteindruck und die aus gezeichneten Leistungen diese- Gaste- zurückrust und den ungewöhnlichen Erfolg seiner Abschiedsvorstellung dazu rechnet, so kann «an nur dem wiederholt hervor- getrrtenen Au-nahmeprincip zustimmen, nach welchem es unsre Direktion als zweckmäßig erachtet hat, auch ohne Rücksicht auf Engagement von Zeit zu Zeit Gäste auftretrn zu lassen. Der entgegengesetzte, überall üblich grwordent Grundsatz führt in seiner Eonsequenz ein Beengen jener Orientirung herbei, welche dem Theater- publicum durch Vorführung fremder Künstler geboten wird. Go schädlich für da- Repertoire ein Uebrrhand- uehmen von Gastspielen ist, so anregend wirkt für den Getfi der heimischen Künstler da- Zusammenwirken mit einem neuen, tüchtig geschulten Elemente, da- eine andere Farbe in da- gewohnte Ganze hineinstellt und zu der Beweglicdkit zwingt, au» dieser überraschenden Zusam menstellung eine künstlerische Harmonie »u gestalten. Eme solch« Wechselwirkung führt Vergleich« und grgensrttig« Ergänzungen, führt Wetteifer und Prüfung der Kräfte Hervel; dir Kunst zieht davon einen offen- baren Vortheil, nicht nur der Genuß de- Publicum-, uud jener vortheil verringert sich erst dann und schlägt in sein Vegentheil um, wenn d«r höchste Sch tz jedv- echten Kunstinstitute-: die lebendige Strömung der or- ganisirten Thätigkelt durch plötzlich hineingtworfene An forderungen gekreuzt und gelähmt wird. Deshalb muß jedes Gastspiel wohlüberlegt, vorbereitet und in die Arbeitsausgabe des betreffenden Theaters eingebaut, aber nicht hineinqckeilt werden. Das Erstere war bei Hrn. Ludwig's Aasttpiel anerkenmnswerth geschehen. Wir hoffen, daß sich Gelegenheit finden wird, den genannten Künstler, welchen die gebildeten Kreise Drcs- dens in seinen jetzt vorgcführten drei Nollen so richtig beurtheilt und ihm in der modernen Schauspielkunst einen Ehrenplatz zuerkannt haben, künftig noch in wei teren, sein Talent vielseitig bezeichnenden Leistungen in Dresden als Gast wirksam zu sehen. Dieser Wunsch würde nie an diesem Orte ausgesprochen werden, wenn Herr Ludwig nicht das hocherfreulichste Gegentheil Dessen wäre, was man mit Bangigkeit um das Wohl der deut schen Bühne einen „Virtuosen" zu nennen Pflegt. O. B. Freitag, den 23. März, fand im Saale des „Hotel de Saxe" ein WohlthätigkeitSconcert Statt, d. h. eine jener humanen Veranstaltungen, in denen man der Musik die bösliche Anerkennung ihrer allgemeinen An ziehungskraft darbringt, indem man die ihr zugehörigen ausübenden Künstler in fürsorglicher Praxis mit einer brsondern Arb^itssteuer belastet. Die Fräul. Sid. Roth, Doris Böhme und Lie Herren Prof. E. Rappvldi, P. Bulß und E. Krantz hatten in freunvlichcr Be reitwilligkeit die Herstellung desEoncerte- übernommen. Herr Rappvldi spielte eine Sonate von Tartini und Bach's Ehaconne und gewann sich von Neuem durch seine äußerst virtuose, sichere, mit Ruhe beherrschte Tech nik und seinen musikalisch fein durchgearbritetcn stilvollen Vortrag außerordentlichen Beifall. Besonders vollendet und dcaeistlgt gestaltet trat das Largo der Sonate her vor. Herr Bulß sang einige Lieder und daS Liebeslied und dürfen diksbezügliche Verhandlungen als be vorstehend fignalifirt werden. St. Petersburg, Sonnabend, 24. März. (W. T. B.) In hiesigen politischen Kreisen hält man die Schlußfolgerung der englischen Presse bezüglich deS PrototollentwurfS für eine irrthüm- liche. Nach den hiesigen Anschauungen ist der Zweck des Protokolls ein durchaus friedlicher, welcher zu seil.er Voraussetzung v r Allem den Frieden mit Montenegro und die Demobilisirung der türkischen Streitkräfte hat. Nur in diesem Falle könnte auch Rußland demobili- siren. Man sagt hier voraus, daß die Pforte das Pro tokoll »»nehmen und die Initiative zur Ausführung der Reformen ergreifen werde. Man hält an der Ueber- zeugung fest, daß, wenn die Mächte in dieser Beziehung eine einstimmige entschiedene Sprache führen, ihre For derungen sich erreichen lassen werden und der Friede gewahrt bleiben wird. Man hält für unzulässig, daß sich Europa zum zweiten Male durch einen resultatlosen Act compromittire. Englischrrseits liegt noch keme letzt- giltige Erklärung in der Protokollangelegenheit vor. Das „Journal de St. PeterSbourg" bemerkt bei Besprechung der Frage der Demobilisirung der russi schen Armee: Die Mobilistrung sei angeordnet worden für den Fall, daß Europa sich für das Loos der Christen nicbt interessirt hätte. Das Weiterbestehen der Mobili- sirung nach der Cvnserenz sei ebenso begründet, als vor derselben. Der Unterschied sei, daß der Beruf der russi schen Armee im November vor. I darin bestanden Hube, für das russische Programm einzutreten, seit dem Januar aber, für das Programm aller Mächte. Konstantinopel, Freitag, 23. Mürz, Vor mittags. (W. T. B.) Der Fürst von Montenegro hat der Verlängerung deS Waffenstillstandes bis zum 13. künftigen MonatS seine Zustimmung ertheilt. <Lur orientalischen /rage. Berlin, 23. März. Der „Köln. Ztg." geht von hier nachstehendes Telegramm zu: England hatte, wie versichert wird, seine Unterzeichnung des Protokolls an drei Bedingungen geknüpft: daß dasselbe von den sämmtlichcn sechs Großmächten unterzeichnet würde; daß man dagegen von der Türkei keine Unterzeichnung ver lange, weil diese doch nicht zu erlangen wäre; endlich, Laß Rußland sich in irgend einer Form gleich nach Unterzeichnung des Protokolls zur Abrüstung verpflichte. An dieser letzteren Bedingung, namentlich was den Zeit punkt der Abrüstung betrifft, sind die Verhandlungen ins Stocken gerathcn. London, 22. März. Ein Telegramm der „Köln. Ztg." meldet: Im gestrigen Cabinetsrath wurde die Ablehnungdcsrussischen Protokolls beschlossen, weil Rußland die bestimmte Zusage der Abrüstung ver weigert. England verweigert ebenso bestimmt die Unter zeichnung des Protokolls, wenn nicht die Abrüstung zugesichert wird. Konstantinopel, 21. März. In Sachen des tür kischen Parlaments tclegraphirt man der „Pr.": Nach erfolgter Constituirung des Senats und der Depu- tirtenkammer und der Annahme einer provisorischen Geschäfts und Hausordnung wird in beiden Häusern ein Antrag auf Erlaß einer Adresse an den Sultan eingcbracht und dann erst zu den eigentlichen Verhand lungen geschritten werden. Was die Stellung der Ab geordneten zu einander, und zwar außerhalb des Parla ments , betrifft, so wird cs wahrscheinlich vier Haupt- sraclionen geben, nämlich: 1) eine türkische, welche die türkischen Deputirten aus der europäischen Türkei, aus Kleinasien, Armenien, den Küstenstrichen am schwarzen Meere und dem nördlichen Mesopotamien umfassen wird; 2) eine arabische, zu welcher die Deputirten aus Syrien, dem südlichen Mesopotamien, Arabien und dem Paschalik Tripolis - Fezzan gehören werden; 3) eine aus N. Wagncr's „Walküre"; letzteres in so vollkom mener, hinreißend wirkender Wiedergabe durch blühendes, schönes Stimmcolorit, warmen inspirirten Ausdruck und schwungvolle Steigerung, daß eine Wiederholung der ausgezeichneten Leistung gewährt werden mußte. Fräul. Böhme vervollständigte das Programm durch beifällig aufgcnommene Ausführung von Pianofortestücken (D. Scarlatti, Variationen op. 12 von Chopin), Fräul. Noth durch Licdcrvorträge, und Herr E. Krantz unterzog sich in trefflicher Weise der Aufgabe der erforderlichen Clavier begleitung. C. B. Lie Ausstellung der königl. Kunstgewerbeschule zu Dresden Es ist noch nicht lange, daß die ncugegründete königl. säcks. Kunstgewerbeschule in den geräumigen, Hellen Sälen ihres gegenwärtigen Sitze-, des alten Polytechnikums am Antonsplatze, eine Ausstellung von Arbeiten ihrer Schüler, damals im Anschlusse an die Beschickung der Münchner Ausstellung, veranstaltete. Die Gründe, welche gegen die Bedenken einer so raschen Wiederholung aufgeführt werden, muß man wohl gelten lassen; denn es konnte sich das erste Mal nur darum handeln, den neuen Plan und die erweiterte Einrichtung de- jungen Instituts klar zu legen Mit eigentlichen Leistungen wollte man, obwohl das Gebotene ja bereitwillige An erkennung fand, um so weniger austreten, al- di- dahin den Schülern kaum Zeit gegeben war, sich die erhöhten Anforderungen völlig zu vergegenwärtigen. Nach Ab lauf zweier Semester darf man mit anbem Ansprüchen an die Sache treten, und die Direktion hat dem Interesse, welches man von allen Seiten her der gemeinnützigen Anstalt entgegengebracht, Rechnung getragen, indem sie die Arbeit derselben dem öffentlichen Urthrilr vorführt. armenisch-griechische, aus den armenischen und griechischen Deputirten bestehend, und 4) eine slawische, auS den wenigen slawischen Abgeordneten gebildet. Die jüdischen Deputirten dürften sich auf die zwei ersteren Gruppen vertheilen. Tn?, es. Nt schichte. Dre-dtn, 24. März. Ce. kaiserl. königl. Hoheit der Erzherzog Carl Ludwig ist auf der Rück reise von Berlin in Begleitung des Oberfthosmeistcrs Frhrn. v. Hornstein zu einem Besuche am tönigl. Hofe heute Mittag 12 Uhr ll Min. hier eingetreffen. Ihre Majestäten der König und die Königin gedenken heute Abend 10 Uhr von Berlin adzureisen und l Uhr Nachts hier einzutreffen. Dresden, 24. März. Den Kammerherrndienst übernehmen auf die Zeit vom 25 März bis 7. Apnl bei Sr. Majestät dem König der Kammcrbcrr v. Arnim auf Kriedstein, bei Ihrer Majestät der Königin der Kammerherr Kurt v. Lüttichau. Dresden, 24. März. Se. Majestät der König hat die zu Schul»äthen ernannten Heiren Bczirksschul- inspectoren Saupe uud Eichenberg in Audienz zu empfangen geruht. * Berlin, 23. März. Ueber die gestrige Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers entneh men wir dem „St-A." noch Folgendes: Bei der Nach mittags im Rittcrsaale des k. Schlosses erfolgten Ueber- gabe des Frstgcschenkcs der deutschen Fürsten und freien Städte an des Kaisers Majestät richtete Se. Majestät der König von Sachsen die folgende Ansprache an Allerhöchstdieselben: „Ew. kaiserliche Majestät! Den Tag, an welchem Hachdieselben zur Freude des ge sammtcn Vaterlandes Ihren 8m Geburtstag in ungelchwächter Kraft und ungetrübter Frische feiern, konnte i die deutschen Fürsten und freien Städte nicht m rübergeben lassen, ohne auch ihrerseits durch ein äußeres Zeichen ihrer Freude und Avbäag- lichkeit Ausdruck zu geben. Dieses Bild stellt einen der wichtigsten Momente verbeut scheu Geschichte, einen der wichtigsten wohl auch aus dem an großen Augenblicken so reichen Leben Ew. Majestät dar« Er war, als Ew. Majestät aus den Wunsch der deuischea Fürsten und freien Städte die dem deutschen Volke in der Zeil franzü sischer Gewaltherrschaft verloren gegangene Kaiserkrone wieder ausnahmen und so Dem, was die keu schen Stämme in ge nn'mschafttichen Kämpfen und Siegen bereits erreicht, die äußere Weibe gaben. Dürfen wir noch einen Wunsch hinzusügen, so ist es der: Mögen Ew. Majestät das auf blutigen Schlachtfeldern ge gründete deuifche Reich noch viele Jabre in ungestörtem Frie- den und Wohlergehen regieren! DaS walte Gott!" — An der Spitze seines heutigen Blattes veröffent licht der „St.-A." ein Telegramm des Königs von Italien, in wclchcm Derselbe in seinem nnv im Na men von Italien dem Kaiser Wilhelm seine Glückwünsche zum 80. Geburtstage darbcingt Der französische Text des Telegrammes lautet in der Ucberseyung wie folgt: „In meinem Namen und im Namen ganz Italiens bin ich glücklich, heute Jbren achtngtlen Gebunetaq feiern und btg>üuen zu Wunen. Ew. Majestät kennen seit langer Zett die esühle wahrhafter Zuneigung, welw« ich in mei nem Helzen für Sie, Sire, nähre, und we i.hr ich Ihnen durch aufrichtigste und herzliche F eundschast verbunden bin. Ich bitte Gott, Sie noch lange meiner Freundschaft und der Liebe Ihres Volkes zu erholten Meine Gedanken werden beute ganz bei Ihnen sein, mit meinen Wünschen für Ihr Wohlergehen und für das Glück der edlen Nation, wckche Sie so glorreich ihrer hohen Bestimmung zugeführt haben. Victor Emanuel." — Zu Ehren des allerhöchsten Geburtstages fand gestern Abend bei Ihren kai'erlichcn und königlichen Majestäten in der Bildergalerie des köuig'icken Schloss's eine declamatorisch-musikalische Abcnduntcrbaltung S ait, zu welcher außer den Prinzen und Prinzessinnen deS königlichen Hauses und den fremden Fürstlichkeiten nebst deren Gefolgen Einladungen erhalten hatten: die am hiesigen allerhöchsten Hofe beglaubigten Botschafter und deren Gemahlinnen, der Reichskanzler, die Generalseid- marschälle, die Chefs fürstlicher Häuser und deren Ge mahlinnen, der Viccpräsident des Staatsministcriums, die Generäle der Infanterie und Cavalerie, der Minister Im Ganzen finden wir den Lehrplan eingehalten und demgemäß die Arbeiten vertheilt, wie es schon früher an dieser Stelle besprochen wurde. Nur er scheinen die Mittel, durch welche allseitig der Zweck ver folgt worden, ausgiebiger angewandt, und entsprechend hat die Ausstellung, als Resultat der seitherigen Be mühungen, ein reicheres Aussehen gewonnen. Wir müssen daraus verzichten, ein Bild derselben in diesen Zeilen zu reprvduciren, hoffen indeß, daß bei einer mit unsrer gewerblichen Lage in so nahem Zusammenhänge stehenden Angelegenheit recht Viele sich dir Mühe geben oder den Genuß verschaffen werden, aus eigner An schauung sich zu unterrichten. Dock einige Wahr nehmungen mitzuthcilrn, sei uns gestattet, die gerade dem auf den Eindruck des Ganzen ausgehenden flüch tigen Besuch sich leicht entziehen. Wir haben mit wahrer Genugthuung uns überzeugt, wie in der Schult, gegen über der bedenklichen Alleinherrschaft der Farbe, die mehr und n.chr in unsrer Kunst um sich greift und deren verwunderliche Ausgeburten in jüngster Zeit erst uns anzustaunen Gelegenheit geboten war, von Ansang an und mit besonderm Nachdruck die Linie gepflegt wird. Obne uns hier auf den alten Streit zwischen Zeichnung und Farbe einzulassen, finden wir gewiß unschwer Zustimmung, wenn wir für die strengt Zucht dts angehenden Künstlers die Linie geeigneter halten und namentlich auf kunstgewerblichem Gebiete, wo tS sich vor Allem darum handelt, das construciive Element der Verzierung wieder zu gewinnen. So sehcn wir in dem ziemlich breiten Raume, welcher auf der Ausstel lung den Anfängen und Grundlagen der Zeichnenkunst, den Uebungen der Constructions- und Projectionslehre, der Perfpective u. s. w. zugemcssen worden, daß den selben auch im Unterrichte eine entsprechende Ausdehnung gewährt wird, obwohl nur Schüler ausgenommen «er-
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