Volltext Seite (XML)
ndter muß, -ere- elle t dir das 'orti- t. l bei se. isch aus l der eine ämer Voiglliin-ilä>cr AliMgcr. Amtsblatt für das Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. SecfMnWdenziiOer Jahrgang. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. Dieses Blatt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends. Jährlicher Abonnementspreis, welcher pi-äuumei-anäo zu entrichten ist, -auch bei Beziehung durch die Post 1 Thlr. 26 Ngr. — Annoncen, die bis Vormittags II Uhr cingehen, werden in die Tags darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später ein- gehende Annoncen finden in der nächstfolgenden "Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene CorpuS-Zeile berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Für di« auswärtigen König!. Gerichtsämter und Stadträthe, für welche der Boigtländische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn Karl August Kretschmer, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn C. A. Hüttel sen., in Mühltroff bei Herrn Lhausseegelder-Einnehmer Holzmüller. .1- »L «. Moi IM Sonnabend iefer wie iPf- r UNg, Per ihr mde Ütel: use richt. ' zu »mal und pr. 'hlr. MN ctbr. chlr. afer pr. aten hlr. Br., 'hlr. Schleswig-Holstein. Der Wiener „Botschafter" bemerkt zu der in preußischen Blättern mit Ostentation vorgetragenen Nachricht, Preußen beabsichtige jetzt, einen Haupt waffenplatz in Rendsburg zu errichten, und Hauptmann Schnackenberg von der 6. Artilleriebrigade sei zum Vorstand des Artilleriedepots in Rendsburg ernannt worden — „Es scheint, daß man in Berlin, seit die Erwerbung Kiels so gut wie gescheitert ist, an die Umgestaltung Rendsburgs in eine preußische Festung denkt. Gehts nicht zu Wasser, so komm ich zu Land. Irgendwo hofft man, sich festzubeißen. Wir fürchten indeß noch nichts, trotz des Feuerwerksleutnants und des Hauptmanns Schnackenberg." Rußland. Der Tod des Großfürsten Thronfolger von Rußland ist zwar an sich für den Augenblick ein Ereigniß, welches Aufsehen erregt, eine politische Bedeutung dürfte dasselbe aber wohl nicht haben. Die russische Kaiserfamilie ist so reich mit Kindern gesegnet, daß der Bestand der Dynastie in keinem Augenblick er schüttert erscheint. Der nächstfolgende Sohn des Kaisers ist sogar nur ein dem reng ehen acht- an- e. und der die mg" nem gan, einziges Jahr jünger als der jetzt verstorbene Prinz, die entstandene Lücke wird also balo ersetzt sein, und da Ehen unter den fürstlichen Häusern mehr aus politischen, als persönlichen Rücksichten geschlossen werden, so ist sogar der Fall denkbar, daß der neue Thronfolger nicht nur die Thronfolge, sondern auch die liebenswürdige Braut von seinem verstorbenen älteren Bruder erben wird. Eine Verbindung zwischen dem Hause Romanow und dem jetzigen dänischen Königs hause scheint nun einmal eine beschlossene Sache, und beioe Häuser werden von dieser Idee nicht ablassen. Die sich entwickelnde scandinavische Union bedroht gleichzeitig den jetzigen König von Dänemark, dessen Thron in Seandinavien aufgehen soll, und den Kaiser von Rußland, dessen finnische Provinzen das neue Königreich an sich reißen würde. Ein enges Bündniß zwischen dem König von Dänemark und dem Hause Romanow erscheint als ein wirksames Gegenmittel gegen den Scandinavismus. Der Kaiser von Rußland, der durch Charakter stärke und Mannesmuth sich auszeichnet, wird den Verlust des Sohnes wohl zu überwinden wissen; aber die Kaiserin, welche schon längst kränklich, welche nervös besonders sehr angegriffen und eine überaus zärtliche, liebevolle Mutter ist, dürfte durch das sie betroffene Familien-Unglück sehr leicht vollständig niedergeworfen werden. «frankreich. Am 30. April 9 Uhr hat der Kaiser unter dem Donner der Kanonen der Forts von Marseille die Seereise angetreten. Das Wetter war ausgezeichnet, der Wind frisch; auf dem Quai, auf den Hügeln und auf der Promenade der Corniche standen Tausende, die der Abfahrt zuschauten. Das Linienschiff Solferino und fünf Fregatten bilden die Escorte des Kaisers; das Panzer geschwader gab Salutschüsse, als der Monarch an ihm vorüber fuhr. Amerika. Lincoln'S Mörder ist man noch nicht habhaft geworden, doch glaubt man den Verschwornen den Weg über den Potomac abgeschnitten zu haben, der scharf bewacht wird. Sie sollen sich in St. Marys-County aufhalten und mit einem Cavaleriepiket zusammengerathen sein, dabei aber einen der Ihrigen in dessen Händen gelassen haben. Den Urheber des Attentats auf Seward meint man erreicht zu haben. Während man mit der Aufhebung einer Miß Kate Surratt und ihrer Tochter, die mit Booth im Verkehr gestanden und bei der allerhand compromittirende Papiere, darunter eine Karte mit „8ie somxsr t^ranni8« ge funden sein sollen, beschäftigt war, klopfte Jemand ans Haus. Eingelassen und befragt, was er mit der Axt, die er trug, zu nächtlicher Stunde hier wolle? konnte er sich nicht genügend rechtfertigen und wurde, obgleich er ein auf Loui- Payne lautendes Treueidformular bei sich führte, festgehalten. Besonders ver dächtig machte ihn die seltsam aus ein paar Unterbeinkleivern gemachte Kopf bedeckung, die er trug, zusammen mit dem Umstande, daß der Mörder bei Seward seinen Hut zurückgelassen hatte. Später wurde er sowohl mit dem schwarzen Diener, welcher oen Mörder beim Staatssecretär eingelassen, als mit Major Seward und den andern bei dem Ueberfall gegenwärtigen Personen confrontirt, die Alle in ihm den Mörder erkannt haben wollen. Er soll nicht mit Surratt, sondern angeblich mit einem gewissen Thomas, genannt French- Lady, identisch sein, der im Jahre 186l den Dampfer „Nicholas" wegnahm, später erwischt und eingesperrt wurde, jedoch auf irgend eine Weise loskam. Auch mehrere Personen^^n Ford s Theater, wo der Präsivent ermordet wurde, sind al- mit der CompMtät mit dem Mörder zu Erleichterung seiner Flucht Zeitungen. Sachsen. Leipzig, 1. Mai. Die Buchbruckerangelegenheit hat sich auch nach dem Verlauf der vierten Woche seit Beginn des Conflicts noch nicht wesentlich ge- Lnderr; doch haben sich die davon betroffenen Druckereien einzurichten gewußt, arnd ihr Stand ist jetzt ein viel günstigerer als im Anfänge. So sind z. B. in der Buchdruckerei von F. A. Brockhaus jetzt wieder 49 Setzer (ohne die .Lehrlinge) beschäftigt, während bei Beginn des Conflicts nur 22 geblieben waren. Darunter befinden sich 13 von auswärts gekommene, woraus hervor geht, daß die Hoffnung der feiernden Gehilfen, es würden auch jetzt keine Setzer -Won auswärts kommen, sich nicht erfüllt hat; im Gegentheil wird die entstandene Lücke auf diese Werse wohl bald ausgefüllt sein, wenn nicht jetzt immer mehr hiesige Setzer ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Fürstlich Schönburgsche Gerichtsbarkeit wird mit diesem Monat ihr Ende erreichen und am 1. Juni d. I. in Glauchau ein königl. sächs. Bezirks gericht eröffnet werden. Dieser Tage passirten Sachsen in zwei verschiedenen Zügen 78 böhmische Auswanderer, die nach Amerika reisen. In Brand bei Freiberg ist ein Achtel-Lotterieloos von 20,000 Thlr. auf würdige Arme gefallen. Es bekam ein Bergman und Musikus Braune circa 350, ein Bergmann Glänzel, Vater von 6 Kindern, ebensoviel; des letzteren alte Mutter etwa 170 Thlr. u. s. w. und der Collecteur selbst wird auch seine 700 Thlr. davon haben, weil der vorhin genannte Glänzel trotz aller Be mühungen nicht im Stande gewesen war, genug Theilnehmer an dem glücklichen Achtel zusammenzubringen. Oesterreich. In Hermannstadt sollte am 22. April ein Feldwebel vom Infanterie regimente Mazzuchelli wegen versuchten Mordes an seinem Hauptmann kriegs rechtlich erschossen werden. Dem Delinquenten waren bereits die Augen ver bunden und die zum Feuern bestimmten drei Mann schon hervorgetreten, als der Hauptmann, der die Exekution kommandirte, „Pardon" rief, der ihm vom Obersten und Negimentskommandanten Grobas durch zwei Leutnants über bracht wurde.