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Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. Der.Hoheustein-Ernsithalcr Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in den Geschäfts stellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (außcr Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriesträger entgegen. A> c'lage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt". — Anzeigengebiihr für die 6gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Die 2gespaltene Zeile im amtlichen Teil 50 Pfg. 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Zer Besuch der Kaisers bei den Bergarbeitern anläßlich des Grubenunglücks aus Zeche „Loth ringen" in Gerthe bei Bochum war von l ober Bedeutung, denn an dem Todeslager von mehr als 100 braven Bergknappen hat der Kaiser so recht als Vertreter des deut- jchen Volkes gesprochen. Aber es galt nicht nur das Beileid den Hinterbliebenen zu be zeigen, sondern auch neue Mittel und Wege zu finden zur Beseitigung etwaiger Schäden und zukünftiger verderblicher Möglichkeiten. Deshalb hatte der Kaiser auch eingehend Rücksprache über das Unglück genommen mit den .Herren der Verwaltung der Zeche Lothrin gen. Dabei wurde zur Sprache gebracht, daß gegen den Auftrag der Grubenverwaltung die schon vorher festgestellten Schlagwetter durch einen voreiligerweise losgelassenen Spreng schuß entzündet worden seien. Die Mannschaft hatte zwar zunächst die Wetterfüh rung verbessert, aber doch nicht so, daß ohne Gefahr hätte geschossen werden können. Wie stets, wenn der Kaiser sich Bericht erstatten läßt, unterbrach er auch hier den Vortrag durch eingehende Fragen. Die Entstehung der Schlagwetter und die Verwendung des Dyna ¬ mits interessierte den Kaiser ganz besonders. Zugegeben wurde seitens der Verwaltung, daß bei Verwendung von Sicherheitssprengstofsen vielleicht das Unglück hätte vermieden werden können, doch sei bei solchen Gesteinsarten wie hier die Anwendung des stärker wirkenden Dynamits nicht berggesetzlich verboten. Um nicht einseitig unterrichtet zu sein, hatte sich der Kaiser auch die Rettungsmann schaften und zwei Väter, deren Söhne bei dem Unglück umgekommen waren, vorstellen lassen, aber auch hier wurde dem Monarchen der Bescheid, daß ein voreilig abgegebener Sprengschutz die Ursache der Katastrophe war, und daß die Sicherheitsmaßregeln gut funk tioniert haben. Mit dem Kaiser waren auch Prinz Heinrich von Vrcußen und der Reichs kanzler nach der Unglücksstätte gekommen, wo die Bevölkerung dem Monarchen ihre Dankbar keit für seine Anteilnahme in herzlichen Ova tionen zeigte. Aber nicht nur der Verunglück ten hat der Herrscher gedacht, auch für die Rettungsmannschaften hatte er warme Worte der Anerkennung, die demnächst noch durch die Verleihung von Auszeichnungen gekrönt wer den sollen. Die Grubenlampen, die die Nähe von Schlagwettern ankündigen, interessierten den Kaiser dermaßen, daß er sich dieselben, während er eine Lampe in die Hand nahm, von einem geretteten Bergmann genau erklären ließ. Eingehend unterhielt sich der Kaiser mit dem Bergmann Strauch, der seinen einzigen Sohn tot aus der Zeche geholt hat. Dem ge retteten Steiger Kühn, der dem Kaiser die Geschichte seiner Rettung sowie die eines Tei les seiner Belegschaft erzählen mußte, drückte der Monarch warm die Hand. Kühn war mit seiner Belegschaft 20 Minuten durch Gase und Nachschwaden vom Ausgang und der Rettung abgesperrt. Erst als er von der dritten zur vierten Sohle hinabgeklettert war, fand er reine und gute Luft vor, brach aber, wie die- meisten seiner Leute, ohnmächtig zusammen. Leider sind von Kühns 65 Mann starker Bc- egschaft 54 umgekommen, obwohl der Arbeits ort 220 Meter vom Explosionsherd entfernt war. Nachdem sich der Kaiser noch über die Versorgung der Hinterbliebenen der geborge nen 103 Todesopfer, von denen 87 Familien väter waren, unterrichiet hatte, verließ er den Schauplatz der furchtbaren Katastrophe, die sich 30 Stunden vorder 354 Meter unter der Erde zugetragen und einen entsetzlichen Kampf nm das Leben im Gefolge gehabt hatte, denn einzelne der Toten hatten in den erstarrten Händen Haarbüschel, die den Kameraden in der Verzweiflung ausgerissen worden waren. Dor Besuch des Kaisers im Krankenhaus „Bergmannsheim" in Bochum hatte den ver unglückten Bergleuten große Freude bereitet, lieber die innere Einrichtung des Bergmanns heims fand der Monarch nur Worte des Lobes. Herr Krupp von Bohle und Halbach ließ den Kranken später herrliche Nelkensträuße schicken. Der Abschied des Kaisers von der rauchgeschwärzten Industriestadt vollzog sich unter lauten Kundgebungen der Bochumer Be völkerung. Bei seiner Ankunft in Wilhelms höhe hat Kaiser Wilhelm der Kaiserin Bericht über das an der Unglücksstelle Erlebte und Gesehene erstattet. Die Anteilnahme ganz Europas an dem Unglück auf Zeche „Lothringen" tut sich in zahlreichen Beileidsdepeschen und Preßstimmen kund. Namentlich die Teilnahme Frankreichs beriihrt sehr wohltuend. Besonders herzlich war das Beileid Oesterreichs. Unser anderer Bun desgenosse Italien hatte der deutschen Regie rung Ausdrücke lebhaften Bedauerns übermit teln lassen. Bei den Opfern der Zeche „Lothringen" handelt es sich um fast 50 v. H. Reichs deutsche, die übrigen sind zum größten Teil polnische Arbeiter, 10 Bergleute sind öster reichischer Nationalität und 3 Italiener. Nur 40 der Opfer, deren Zahl bis jetzt auf 112 sestgestellt ist, nachdem am Sonnabend noch neun weitere Tote zutage gefördert worden waren, konnten bisher erkannt werden, so ent setzlich waren die Leichen zugerichtet. Die Be erdigung der Opfer erfolgt am heutigen Mon tag in Gerthe; wie es heißt, wird Prinz Heinrich von Preußen daran teilnehmen. Die Spenden für die Hinterbliebenen der Verunglückten laufen, dem edlen Beispiele des Kaisers folgend, der als erster 15 000 Mark stiftete, von allen Seiten recht zahlreich ein. Sympathisch berührte es, daß auch die 1000 Franzosen, die gegenwärtig in Berlin weilen, eine Sammlung für di; Opfer der Zeche „Lothringen" anregten, die einen ansehnlichen Betrag ergab. Tagesgeschichte. Die Krupp-Jubelfeier in Essen in Gegenwart des Kaisers, über die allerdings das in nur geringer Entfernung erfolgte Un glück auf Zeche „Lothringen" schwarze Trauer schatten gleiten ließ, ist auch im Auslande mit großem Interesse verfolgt worden. Ganz bemerkenswert läßt sich die Londoner „Times" zu dem Jubiläum aus, indem sie bekennt, das deutsch: Volk haben allen Grund, bei diesem Anlasse nationalen Stolz zu empfinden, stehe die Firma Krupp doch an der Spitze der in dustriellen Tätigkeit, von der das moderne Deutschland lebt und von der alle energischen Nationen, England ganz besonders, mehr und mehr abhängig werden. Nicht so unrecht hat das englische Blatt, wenn es weiter schreibt: „Wir hören heutzutage und nirgends so leicht wie in Deutschland einen wachsenden Chor von Klagen und Vorwürfen gegen die moderne Industrie und die Männer, die sie geschaffen haben. Die Antwort darauf ist. daß die In dustrie und sie allein dem Volke es zunächst möglich macht zu leben, und zweitens in einem ständig steigenden Grade von Behagen zu leben. Essen ist ein Beispiel dafür. Seit der Gründung der Firma Krupp ist die Bevölke rung Deutschlands von 25 auf 60 Millionen gewachsen und die Lebenshaltung ist von äußerster Aermlichkeit zu einem hohen Grade von Komfort gestiegen. Der Staat hätte das nicht tun können und ebensowenig alle Ar beiter zusammen, die von der Firma seit ihrer Gründung beschäftigt worden sind." Der Reichskanzler undFrauv.Bethmann Hollweg, die seit Sonntag in Wildbad Gastein znr Er holung weilen, erhielten für die erste Septem berhälfte eine Einladung des österreichisch-un garischen Ministers des Auswärtigen Grasen Berchtold und Gemahlin zu einem Besuche auf Schloß Buchlau. Gleichzeitig werden auch der deutsche Botschafter in Wien von Tschirschky und Gemahlin auf der böhmischen Besitzung des österreichischen Ministers weilen. Kostcwitsch und Dahm aus der Haft entlassen. In Leipzig erfolgte die vorläufige Haft entlassung des russischen Artillerie-Hauptmanns Kostewitsch, der wegen Spionageverdachts ver haftet wurde, gegen Stellung einer Kaution von 30 000 Mark. Gleichzeitig wurde in War- Sturmeswogen. Roman von Wilhelm von Trotha. 43. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.» Mit Tigerangen standen beide mit den hochcr- hobenen Kappbeilen da, um beim Berühren des Bootes mit dem Wasser die Haltctanc zu kappen. Hier handelte es sich um Sekunden und im Augen blick, wie von einem elektrischen Schlage geleitet, führen beide Acxte blitzend nieder, das Boot war frei und eine schwer unter dem Schiffe daherrollcnd« Woge trieb es nach See ab. Mit einem Satze sprang der Offizier nach vorn und hatte mü mächtigem Griffe den eben wieder auftauchenden Kapitän des gesunkenen Schiffes ge packt. Mehrere kräftige Fäuste zogen ihn ins Boot. „Sicht jemand den anderen Mann?" „Ja, der treibt so an zehn Faden in See," ries ein Matrose. ./Also frisch in die Niemen, Jungens, den müssen wir» auch noch haben. Den Teufel über die See, wenn wir den braven Mann nicht auch noch binnen- bords brächten." — lind sie schafften es! „So, nun zurück an Bord; das wird ja noch rin Stückchen Arbeit geben, aber wir wcrden's schon schaffen, nur langsam die Riemen gebraucht." „So ist's recht: Zug—gleich, Zug—gleich, so. Jungens, brav," ries er. „Und nun die erste Leine vorn am Dollbord vertäut und die Riemen fcstgclascht! So ist's gut. Jetzt einzeln an Bord wie drüben di«, die wir schon sicher haben, 'nen Bad kostet's, aber 14 brave Sec- lentc haben wir dem tückischen Elemente entrissen, so einer nach dem anderen. Erst Sie, Kapitän, dann Sie, Steuermann, und so fort. Ich bleibe bis zum Schluß und sehe zu, daß wir trotz der See das Boot wieder biunenbords bekommen!" Er schnallte sich nur seine Korkweste, die jeder der Leute um den Leib geschlungen trug, fester und nachdem alle Leute Leinen oder Bojen an Enden vertäut ergriffen und den Weg nach dem Schisse angctreten hatten, holte er das Boot mit einigen kräftigen Uebergriffen der Hände über das Haltetau näher heran und ries nach oben, daß die "Doppcl- taue mit den Davitssaljey mit zehn Faden Länge zu Wasser gelassen würden. Schnell hakte er sie ein und schrie: „Heiß auf!" Langsam holte der ansgeschwuugene Dampf- krahn bas Boot ein. Es war schon in Höhe des Oberdecks und der Offizier wollte sich mir einem Schwünge auf dasselbe hinüberschnellcn, als eine hohe See das Boot noch einmal faßte und mit furchtbarer Wucht gegen die Reeling warf. Der Offizier glitt aus und als das Wasser durch die Speigattcn abgelanfcn war, fand man den ersten Offizier blutüberströmt iu der halb Angeschlagenen Reeling hängen. Er wurde sofort in seine Kabine gebracht und der Arzt stellte außer einigen wenig gefährlichen Kopf verletzungen, die allerdings stark bluteten, einen ein fachen Unterschculelbrnch fest. Rose und Lora teilten sich sofort iu die »Arbeit der Pflege, und unter keiner besseren Obhut konnte der Kranke sich befinden, zwar lag er noch in tiefer Ohnmacht, aber das war ja zu erklärlich. Das Schiff war wieder in Fahrt. Er phantasierte viel und sprach von geretteten Seeleuten und freute sich, daß Onnen Tomsen den Fluten entrissen sei. Rose liefen die Hellen Tränen die Backen her nieder. Sie glaulue, der Offizier sei durch die Rettung der Schiybrüchigen und dadurch, daß sie sich in den letzten Tagen viel mit ihm über Onnen Tomsen unterhalten batte, darauf iu seinen Delirien gekommen, er habe den Steuermann Tomsen aus dem Wasser gezogen. Ihr Herz krampfte sich vor innerem Weh zu» sammen, daß sie immer und immer wieder an ihren verschollenen Liebling erinnert wnrde. Furchtbar war der Fiebcrkampf, deu der Er krankte zu überstehen Halle, aber Rose, die getreue Pflegerin, wich leine Minute von seinem Bett. Endlich, in der drillen Nacht, schien das Fieber gebrochen zu sein, und als er die Augen ausschlug, war mail eben dabei, die vollständig erschöpfte Rose ohnmächtig in ihre Kammer zn bringen. Sic ivar durch all' die Anstrengungen znsammen- gcbrochcu. Als am andern Morgen Lora in die Kalune des ersten Offiziers kam, uni ihn weiterzu» pflegen, da jammerte fic: „O, die Rose stirbt uns noch! Sic sicht schon aus, ivic ciuc Leiche!" „So sc! nett stirbt es sich nicht, Fränlein Lor<^ und Fräulein Reye ist ein zu kräftiges und willens« starkes Mädcbcu!" „Ich habe ihr gesagt, gerade als sie noch einmal die Augen öffnele," stotterte die Kleine, „daß der Onnen lebt, ich wisse es bestimmt, inan balle sie nur überraschen wollen. Ein dankbarer Blick war alles als Antwort, ehe sie wieder in Ohnmacht fiel." „Habe ich es nicht vorher gesagt, daß Franen den Mund nicht dichthalten können, aber diesmal schadet es nichts, denn das ist die beste Medizin für die Rose!" Lora reichte dankbar dem Leidenden die Hand, dann traten der gereitete Kapitän und Stenermaun em, um deu Schiffsosfizier zu begrüßen. Herzlich dankten sie ihm für seine edle Tat. Kapitel 10. Ein Wiedersehen. Endlich lag die „Augusta Viktoria" wieder am Pier in Hobokcn fest. Sie war zwei Tage überfällig gewesen, und so stand die Halle angefüllt mit vielen Neugierigen, als sie endlich fest machte. „Wie geht es dem Fräulein Jensen," fragte der erste Offizier, als Lora zu ihm ins Zimmer trat. „Es scheint besser zu sein," gab die Gefragte zurück, „nur ist sie noch sehr schwach." Nach einer Panse fragte der erste Offizier, ob Lora schon einen Entschluß wegen ihrer Zukunft gefaßt habe. „Ich möchte hier in Neuyork bleiben, bis mein Bräutigam mir Nachricht gibt. Ich deuke, er wirk hierher kommen." „Hm, aber Sie bleiben an Bord," sagte er in halb fragendem, halb befehlendem Ton. -Kch möchte gern einmal zu den Leuten «eben. son denen mir mein Bruder geschrieben hat." „Das werden Sie nicht tun," sagte der Offizier ind richtete sich heftig auf. Lora erschrak über den brüsken Ton, mit dem er das gesagt hatte und schwieg kleinlaut. Er fuhr dann etwas ruhiger fort: „Sie kennen das Land hier nicht; ein junges Mädchen ist hier bald verloren, und ihr Bräutigam kann dann zeitlebens um Sie trauern! — Entsinnen Sie sich doch jener Szene in der Matrosen kneipe in Kiel, von der Sie mir einmal sprachen, da meinte doch wohl ein Kerl, daß Ihnen drei Zoll Eisen im Leibe besser seien, als wenn Sie einen Plan ver eitelten. Hier kräht kein Huhn und kein Hahn nach einer toten Lady!" Lora erkannte die Richtigkeit dieses EinwurfeS und schwieg. „Ich werde ein Telegramm an den Rolfs auf setzen, das kann einer der Stewards besorgen." „Schön," sagte Lora nickend und holte eifrig Feder, Tinte und Papier herbei. In dem Augenblick wurde heftig an die Kabiuen- tür gepocht, und als noch kaum das „Herein" des Offiziers erschallt war, stürzte — Onnen Tomsen iu dir Kammer. War das eine Freude! Wortlos drückten sich die beiden die Hände, und dann sagte der Gerettete: „Ihr Telegramm habe ich erhalten! — Hier, das ist es doch?" Der Offizier richtete sich m seinem Bette halb auf und las: „Hoffen über Rettung, senden Glückwünsche! Rose von Bord in falschem Namen, Spur auf Gelsen — Jürgens gefunden, weist auf Boston usw." Hier gab er das Telegramm zurück; da er sah, was für siuuvcrändcrnde Verstümmlungen entstanden waren. Er überlegte einen Augenblick, dann fragte er: „Haben Sie denn Ihr gesamtes Geld wieder« erhallen?" (Zorisetzung folgt.)