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Verorvnuugsblatt ver SreiSha»-t»a»«dchaft Bautzen zuftieich als «ousiftsrirlde-Srde »er Vderlsvsttz. Amtsblatt «mtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, SchirgiSwaive, HerrnhM Bernstadt und Ostet» des HauMeueramts Bautzen, ingleichen der Stadrräte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeindcräle zu Schirgiswalde und Weitz«»-«-. ' ^rgan der Hnndels» «nd z» Z 1 S S a «. Veranlwortlicher Redakteur Georg S Monse (Sprechstunden Wochentag« von 1t) bi« 1! vo» » N« 4 Uhr). — Kernsprechanschliß Rr »4. »« »-«tzener N°»Ucknen krtcke!"^, mN AuSnakm« der Sonn- -nö S'ktt««-. Xptt» «b-nd, Vrel« dr< »>er,«!)«» «»vnn««<n,, Z Jn^cUon»,«»,»! s,r »«» «an» ein« U^td. Gbattzetlr gewöhnlichen Satze? 12'/, 4, in g-etgneien Fällen unler »ewädrung von Rabatt: Mecn-. Tabrllrn. »nd oberer jchwUrl,« Satz «nstprechenL teur«, «achwOSzedÄn chr je»« «» Aniertto» 2a Pi,., tür vricllichr «uSkuntiSerleilung lv Pt«. !unb Porto). NV Stur bi» früh 10 Uhr eingehend- Justrme finden »»» >» de» «»E ertchei^nde- «!«!!« «»Ina»«, Jn,«r«t« n«b»rv die i»cichä,l»uelle »e, Biane« an» die Annoneendure.n« ««, de«gie>w-n di- v-rren «aide in L»b«n Clan» t» Weißt«»«!, LchtzMch d, Echilgi«--!»-, «ailn» »cüNn« tu Benist«K v»de in de' Ofiri» Ne«»»«'. in Oder.«an»-r«»,ri an» »»» Linden«,! in Vn!4nt« Nr. 146. Dienstag, de« 28. Jnni, abends. 1^8« Hnudesperre. Am 23. djs. Mts. ist in Teichnitz ein der Tollwuih verdächtiger Hund frei umher gelaufen und ge- lödtet worden. Gemäß M 37 und 38 des ReicksgefetzeS vom Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen betreffend, in Verbindung mit § 19 flg. der Instruction vom 27. Juni 1895 wird daher für die Ortschaften Auritz, Basankwitz. Bafchütz mit Zicfchütz, Binncwitz, Boblitz mit Ncudoblitz, Barnitz mlt Neubornitz, Burk, Cölln. Dahlowitz, Daranitz. Dovcrschao, Ebcnvörscl, Gnaschwitz. Grotzwclka. Grubditz mit Soculahora und Jehnitz, Gruvschütz. Jenkwitz, Slrinscidau. Metnwelka—Colonic und Dort, KronsSrstchen, Lubachau, Malsitz, Nadclwitz, Niederkaina, Nimschüh, Odcrförstchcn, Oberkaina, Oehna, Preuschwitz Quatitz, Rabitz, Ratlwitz, Rtcschcn. Salzcnforst. Lchlungwitz. Tchmochtitz. Sridau mit Schmale, Singwiy, Stiebitz, Strehla, Tcchriy, Teichnitz mit Ncu- tcichnitz und Temritz die Festlegung <Anleitung oder Einsperrung) aller Hunde auf die Dauer von 3 Monaten, also bis mit 23. September dieses Jahres, und die sosortiqe Tödtung aller dericniqen Hunde und Katzen angeordnet, welche von dem wuthverdächtigen ^>er Festlegung gleich zu achten ist das Führen der mit einem sicheren Maulkorbe versehenen Hunde an der Leine, jedoch dürfen die Hunde ohne polizeiliche Erlaubnis; aus den als gefährdet geltenden vor genannten Ortschaften nicht ausgesührt werden. Die BenutzUM der Hunde zum Ziehen ist unter der Bedingung gestattet, daß dieselben sest angeschirrt, mit einem sicheren Maulkorbe versehen und außer der Zeit des Gebrauchs festgelegt werden. Die Verwendung von Htrienhunden zur Begleitung der Heerde, von Fleischerhunden zum Treiben Von Vieh und von Jagdhunden bei der Jagd ist unter der Bedingung gestaltet, daß die Hunde außer der Zeit des Gebrauchs (außerhalb des Jagdreviers) festgelegt oder, mit einem sicheren Maulkorbe versehen, an der Leine geführt werden. Wenn Hunde den vorstehenden Vorschriften zuwider innerhalb des gefährdeten Bezirks frei «mherlaufcnd betroffen werden, so kann deren sofortige Tödtung angcordnct werden, außerdem aber wird der Schuldige mit Geldstrafe bis zu 15V Mk. oder Haft bis zu V Wochen, bez., wenn die Ver. letzung der vorstehenden AbsperrungSmahrcgel wissentlich erfolgte, mit Gcfängnih bis zu einem Jahre bestraft. Im Uebrigen sind die Besitzer von Hunden bei Vermeidung einer Geldstrafe von 10 biS ILO Marl oder Haft nicht unter einer Woche verpflichtet, bet verdächtigen Erscheinungen der Thiere, welche den Aus bruch der Tollwuth befürchten lassen, oder wenn ihnen ein Hund entwichen ist, sofort der Ortspol izeibehllrde Anzeige zu erstatten, welche solche unverzüglich anher einzusenden hat. Bautzen, am 27. Juni 1898. Königliche Amtshauptmannschaft. 0r. Hempel. Rgm. Die Bautzen—Hoherswerdaer Staatsstraße wird nach Beendigung der Pflasterungsarbeiten in Flur Eeidau für den Verkehr wieder sreigegeben. Bautzen, am 28. Juni 1898. Königliche Amtshauptmannschaft. 0r. Hempel. Hfe. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Gartennahrungsbesitzers Karl Gottlieb Thomas in Steinigtwolmsdorf wird heute am 27. Juni 1898, Vormittags '/^II Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Schulze in Neusalza wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkurssorderungen sind bis zum 2s. Juli 1898 bei dem Gerichte anzumelden. « Es wird zur Beschlußsassung Uber die Wahl eines anderen Berivalters, sowie über die Bestellung eines GläubigerauSschusses und eintrelenden Falles über die in H 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände aus den 13. Juli 1898, Vormittags 9 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen aus den 13. August 1898, Bormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung aufcrlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, sür welche sie aus der Sache abaesonderie Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 13. Juli 1898 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Schirgiswalde. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Kämpfe. Mittwoch, deu 0. Juli 1898, Vormittags 9 Uhr gelangen in dem Grundstücke Nr. 6 zu Grubditz ein Pfcrv, zwei Kühe drei Kalben, zwei ein Handwagen, ein Schlitten, eine Dccimalwaagc, ein Klciderschrank und eine ^apx gegen sofortige Be zahlung zur Versteigelung. Bautzen, den 27. Juni 1898. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Sekretär Häusch. / 12. öffentliche Tttzuug der Stadtverordneten Donnerstag, den 30. Juni 1898, nachmittags 6 Uhr. Tagesordnung: I. Gegenstände zur Kenntnißnahme. II. Rechnungssachen. III. Berathungsgegenstände: 1. Ausstellung eines Hhdrantcn aus dem Schützenplatze. 2. Bewilligung von Bekleidungsgeld an einen Bei diener. 3. Neuanschaffungen und Nachbewilligungcn für die Krankenanstalt. 4. Ankauf der Parcelle Nr. 423 des Flurbuchs. 5. Realschulbau. Hierauf geheime Sitzung. Bautzen, am 27. Juni 1898. vr. Müller, Stadtverordnetenvorsteher. von den den zerstörten Bau neu aufrichten. Hoffentlich ist bald reiner Tisch gemacht und alles an der Arbeit, um den heutigen Tag der Schande in Vergessenheit zu bringen." Der Zuwachs der socialdemokratischen Stimmen beträgt nach dem „Vorwärts" seit 1893 in Hamburg 15,7 Proz., in der Provinz Hannover 20, in Mecklenburg 46, in Schleswig-Holstein 9 Proz. Im Königreich Sachsen hat die Socialdemokratie bei der Hauptwahl 299188 St. erzielt, nahezu die Hälfte der insgesamt abgegebenen Stimmen (604821). Das Plus gegen 1893 beträgt 28534 Stimmen. Wahlergebnisse betreffend. Die 3 97 Wahlen sind nun völlig bekannt, nachdem ÄM 27. Juni die Stichwahlen in Bayern stattgefunden haben, wobei ein Nationalliberaler und zwei Centrumsmit glieder siegten. Es ergiebt sich hieraus im Verhältnis zu der Zusammensetzung des Reichstages unter möglichster Ein- rechnung der Wilden gegen Schluß der letzten Wahlperiode folgendes — die Z ffern der bisherigen Fraktionsstärke sind in Klammern gegeben: Konservative 60 (64), Frei- konservative 20 (24), Nationalliberale 48 (50), Freisinnige Volkspartei 30 (28), Freisinnige Vereinigung einschl. des wildliberalen Abg. Rösicke 13 (14), Süddeutsche Volkspartei 8 (12), Centrum 102 (98), Bayerischer Bauern- bund 4 (4), Bund der Landwirte 4 (0), Antisemiten 11 416), Socittldomokrgton 56 (48), Polen 14 (20), Danen 1 (1), Elsässer 8 (9), Welfen 9 (7), Wilde 5, darunter vor läufig Riff-Straßburg, Smalakis-Memel, Stöcker-Siegen. Somit haben eingebüßt: die Konservativen beider Frak- tione» einschließlich der konservativen Wilden 8 Mandate, die Süddeutsche Volkspartei 4, die Antisemiten 5, die Polen 6, die Freisinnige Vereinigung 1. Es haben gewonnen die Socialdemokraten 8 Mandate, das Centrum 4, die Frei sinnige Volkspartei 2, die Welfen 2. Außerdem ist die neue Gruppe der reinen Vertreter des Bundes der Land wirte mit nunmehr 4 Mitgliedern entstanden. Die rechte Seite des Reichstages (Konservative, Fretkonservative, Antisemiten und Bund der Landwirte) haben also eine Ein buße um 9 Mandate erfahren. Das Centrum nebst den Elsässern, Polen und Welfen zusammengerechnet, hat eine Einbuße um 1 Mitglied erfahren, die Nationalliberalen eine Einbuße von 2, die Süddeutsche Volkspartei eine Ein- > büße von 4 Mitgliedem, die Freisinnige Vereinigung eine solche von einem Mitgliede. Auf der anderen Seite haben gewonnen die Socialoemokraten 8, die Freisinnige Volks- Partei 2 Mitglieder. Eine ganz genaue Rechnung läßt sich namentlich bei der Klassifizierung der Wilden zur Zeit noch nicht vornehmen. So viel aber ergiebt sich, daß die rechte Seite eine kleine Einbuße zu Gunsten der linken Seite erfahren hat und daß der Gewinn des Centrums und der Deutschhannoveraner nahezu ausgeglichen wird durch die Verluste der Polen und der Elsoffer. Im neuen Reichstage bleibt eS also im großen und ganzen so wie es gewesen ist. Das Centrum kann nach wie vor einerseits mit den beiden konservativen Parteien, andererseits mit den Freisinnigen und Socialdemokraten eine Mehrheit bilden. Eine konfervativ-nationalliberale Mehrheit ist aus- geschloffen. Eine Mehrheit der linken Seite, einschl. der Nattonalliberalen, ist ebenso ausgeschloffen. Dagegen Spautm und Nord-Amerika. Man wird sich erinnern, wie segensreich für die Pflege der Verwundeten und Kranken schon in dem deutsch-franzö sischen Kriege und sodann in den verschiedenen kriegerischen Wirren im Oriente, zuletzt in dem türkisch-griechischen Kriege, sich die Institution des Roten Kreuzes erwiesen hat. Es neten Schumacher und dem Parteikandidaten Scheidemann tobte. Scheidemann kam in die Stichwahl und die Anhänger Schumachers versagten ihm jetzt die Unterstützung, so daß der nationalliberale Gegner Sabin gewählt wurde. Darüber schreibt der „Vorwärts": „Solingen, dieser alte Sitz unserer Partei, dessen Geschichte mit den Anfängen der Lassalleschen Organisation zu sammenfällt, tn dem schon bet der Wahl des konstituierenden Reichs tages des Norddeutschen Bundes eine erhebliche Stimmenzahl abge geben wurde, der seit 1877 mit Ausnahme einer einzigen Unterbrechung soctaldemokrattsch vertreten war, er Ist verloren gegangen durch uner hörten Verrat tn den eigenen Reihen. So fest, kräftig einigend dis- cipliniert die deutsche Socialdemdkratie zum Schrecken oer Gegner, zur Anfeuerung der Brüder tm Auslande dasteht, so schmählich, kleinlich und widerwärtig ist daS Schauspiel, daS die oppositionellen, egoistischen Gernegroße in Solingen spielten. . . . Nun ist daS eingetroffen, was wir alle seit Jahren fürchteten, eine Hochburg der Partei ist eigenen Genossen dem Feinde auSgeliefert worden. Solingen brauchte eine Radikalkur. Nun werden die verführten Genossen zur Besinnung kommen müssen, die Verräter über Bord werfen und mit frischen Kräslen könnten unter Umständen die Konservativen mit den Na tionalliberalen, Freisinnigen und Socialdemokraten eine Mehrheit bilden. Die „L. Z." befürwortet eine Aenderung des allge meinen Wahlrechts dahin, daß ein Bruchteil der Ab geordneten, vielleicht ein Viertel, auch künftig aus allge meinen Wahlen hervorgeht, die übrigen drei Viertel aber nach Berusskreisen gewählt werden, also eine Kurie des all gemeinen Wahlrechts, eine Kurie der Landwirtschaft, eine Kurie der Industrie, des Handels, der wissenschaftlichen Be rufskreise rc., ähnlich, wie man es bereits in Oesterreich hat, wenn auch im einzelnen mannigfach modifiziert. — Tiefe Erbitterung erregt in der Socialdemokratie der Verlust ihres alten Wahlkreises Solingen, wo der mag daher befremden, daß von einer Thätigkeit der Gesell schaft in dem spanisch-amerikanischen Kriege bisher noch nichts verlautete. Der Grund liegt aber darin, daß auf spanischer Seite eine solche Mitwirkung nicht gewünscht ist. Inzwischen dürfte sich bald Gelegenheit zu einer Bethätigung des Roten Kreuzes finden, denn im Gegensatz zu den Spaniern haben die Amerikaner die Unterstützung des Roten Kreuzes für die Pflege ihrer Verwundeten und Kranken erbeten. * London, 27. Juni. Das 2>rutersche Bureau meldet- aus Baiquiri unterm 26. d.: Generäl Thafter macht? den Vorschlag, das Hauptquartier von Baiquiri nach Ju ragua zu verlegen. Heute abend landen die Transport schiffe in aller Eile noch die letzten Vorräte an Lebens, mitteln, Futter und Munition. Heute nachmittag gehen vir letzten vier leichten Batterien auf dem Landwege nach Juragua ab. Die Ordonnanzoffiziere erklären jedoch, der Weg sei für Belagerungsgeschütz unfahrbar und auch die zu ihrer Ausscdiffung erforderlichen Hilfsmittel wären un zureichend. Etwa 500 Maultiere, die man an Land ge bracht hat, sollen für die ganze nächste Zeit hier bleiben. Zur Beförderung der nötigen Lebensmittel wird hier ein Transport ausgerüstet; denselben werden Mannschaften be gleiten. Die Soldaten auf dem Festlande haben nur für 5 Tage Proviant, während eine zehntägige Verproviantier ung erforderlich ist. weil plötzliche Truppenbewegungen in dieser Hinsicht Vorsicht gebieten. — Der Korrespondent des Reuterschen Bureaus in Manila berichtet unter dem 23. d.: Die Lage hat sich bisher nicht geändert, die Aufständischen haben keine weiteren Fortschritte gemacht. Die Spanier setzen den Bau von Besestigungswerken auS Erdsäcken rings um die Stadt fort und stecken oben zuge spitzte Bambusrohrstöcke in die Erde. Die Blätter richten noch immer Aufrufe an die Eingeborenen, sich den Spaniern anzuschließen. Die amerikanischen Truppentransporte sind bisher noch nicht angekommen. ' Madrid, 27. Juni, nachm. Vor Havattna liegen jetzt drei amerikanische Kreuzer und ein Kanonenboot; in den Gewässern von Santiago befinden sich 43 Schiffe. — In mehreren Zusammenstößen in den Provinzen Ha vanna und Pinar del Rio wurden 31 Aufständische getötet. — Nach einer hierher gelangten amtlichen De pesche beschaffen die Amerikaner das Fort AguadoreS gestern von 10 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags; vier spanische Soldaten erlitten Verwundungen. Die Ameri kaner lagem in der Umgegend von La Sigua. Nach einer Meldung der „Agencta Fabra" hat die sva- nische Regierung dringende Maßnahmen ergriffen infolge der Nachricht, daß amerikanische Schiffe nach Spanien