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F-Utlpttchste8e LZ. U. AmtsbLtt nach Mereinrunstst " L 48. HD L Schandau, Sonnabend, den 2. Januar lÜ04. ng W sich von stimmen Politisches. Die große Ncnjahröcour bei den kaiserlichen Majestäten im Residenzschlvsse zu Berlin hat sich am Feenag vormittag in den herkömmlichen feierlichen und glänzenden Formen vollzogen. — Die Uebcrsiedelung des kaiserlichen Hoshaltes aus dem Neuen Palais bei Potsdam, der bevorzugten Sommcr.Nesidcnz des Koiseipaares, nach dem Beiltner Residenzschlosse soll am 15. Januar erfolgen. Die übliche Nenjahrscour am Münchener Hofe ist diesmal unterblieben, weil der Prinz,egcnt Luitpold noch an den Folgen eines kürzlich bei der Jagd erlittenen Un falles leidet, weshalb er auf ärztliches Anraten ein längeres Stehen vermeiden muh. Indessen gibt das Befinden deS erlauchten Herrn zu keinerlei Besorgnissen Anlaß, wie schon aus dem Unwande erhellt, daß am Nachmittag des 30. Dezember beim Peinzregenten eine größere Dwlomatcn- tafel statifand. — Auch am Hofe von Braunschweig hat die NeujahrScour infolge einer Unpäßlichkeit des Prinz regenten Albrecht abgesagt werden müssen. Der Streik der Textilarbeiter in Crimmitschau Hit sich nun doch tu das neue Jahr hineingezogen, da die vom Geheimen Regiernngsrat vr. Böhmert im Auftrage der sächsischen Regierung unternonstnenc» Versuche, eine FernsprechsteVe 22. Dl« „vüchfllche Slbjtitung" erscheint DIenIIag, Donners tag und Sonnabend. DI« «u,,ab« de» vlatte« «rfolgt Dag» vorher Nachm. 4 Uhr. Lbonn»»«nt4'Pr«t» vtertel- Mrllch l Mk. SO Pf., ,w«l- »MaUlch 1 Mk., «Inmonat- «ch KO Pf. Lin»«!«« Nummern 10 Pf. »ll« kaiferl. Postanfialten, Postbot««, sowie dl« ZeNungstrSger nehm«n stet» vest«llungen auf di« „SSchflsche Elbzettung" an. Jns«raten-Lnnahm«stillen: In Schandau: Expedition Zauktnstraße 184, in Dresden und Leipzig: di« Annoncen-Bureaus von ^aasenstetn L Vogler, Invalide in Krankturt a. M.: ä>. L. Daube L To. zu bcloueu, daß eine solche unkluge Haltuug der chinesische» Regierung ins Verderben führen müsse. für da» Migl. Amirgnichl md den Llaülrat D Lchaudau, somit siir de» Ktai>igemei«-Uat WHoWetn. " viit ,Lllust«irt. Konntagsbkatt". Mit Humor. Beilage ,S«if«nbrkrf<n". Mit „^arrdwirtscHastt. Mei Verständigung 'zwischen den. Streikenden' nnd^dei geberu zu bewirken, erfolglos geblieben sind streitende Parteien sind entschlossen, drn Kampf-, K-ästen weiter zu führen. Der deutsche Ostmai hat durch seinen Hauplvorstand eine Eingabe ün d preußische Staatsministerium gerichtet, in welcher um Ein führung des Deutschen als alleiniger Verhandlung'SD^ in öffentlichen Versammlmigen ersucht wird. Das „Militär-Wochenblatt" vetöffentlicht die Der» änderungrn im Offizierskorps deS vielgenannten Train- Bataillons Nr. 10 tn Forback. Zunt neuen Komma«- , , deur desselben ist von Nathusius, bislang Major im Dragoner-Regiment Nr. 6, ernannt worden. Die Hochzeit der Prinzessin Marie von Neuß ä. L. mit dem Baron Gnagnomi, Leutnant in österreichischen Diensten, welche am 14. Januar stallfiuden sollte, ist plötz lich aus unbestimmte Zeit verschoben worden. Es heißt, die verschiedenen Konfessionen der beiden Verlobten haben ernstliche Schwierigkeiten hervorgerufcn, die ihrer Ver mählung entgegenständen. Die Zeitungsnachricht, die ehemalige Kronprinzessin Louise von Sachsen habe zn Weihnachten ein Glück wunschschreiben an den sächsischen Hof und an den Kron prinzen Friedrich August gerichtet, dasselbe sei von letzterem sofort eiwidert worden, König Georg habe sich Über diesen Schritt der Prinzessin sehr gefreut usw.,-erweist sich ol^ eine bloße E-findung. Die Session des französischen Parlaments ist am 30. Dezember geschlossen worden, nachdem nnmitlclbar vorher eine Einigung zwischen Senat und Dpulierten- kammer über die strittig gewesenen Punkte deS Budgets erzielt worden war. Die ministeriellen Gruppen der Dcpu- ticrtenkammer haben Brisson als Kandidaten für den Kamme, Präsidenten - Posten ausgestellt, da der bisherige P, äsident BonrqoiS eine etwaige Wiederwahl nicht on- nehmcn will. Die Gerüchte von einem angeblichen Ent- lussungsgesnche des Finanzministers Ronvier stellen sich als uubcqnindct heraus. - Zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien ist noch gegen Schluß des alten Jahres ein Handelrprovisorium zu Stande gekommen; dasselbe wurde am 30. Dez mbec in Rom unterzeichnet. — In Brescia hat am Mittwoch die prunkvolle Bestehung deS verewigten Staatsmannes Zanar-. dclli auf Staatskosten stattgesunden. Die Engländer haben eS in ihrem westafrikanischen Kolonialgebiet am Benue wieder einmal mit einem Ein« geborenen - Ausstand zu tun. Derselbe geht 'diesmal vom Akapoto - Siamm aus, der britische R silent und ein Polizeioisiuer im Gebiete der Ausständischen wurde getötet. Eme britische Strasexpedition ß-gen die Akapoto ist in Vorbereitung begriff n. Die englische Tibetcxpedition hat unter dem Ver luste von Transporltieren empfindlich z» leiden, dagegen ist der Gesundheitszustand der Expeditionstruppen ein aus gezeichneter. Der russisch-japanische Konflikt ist ungelöst aus dem allen I ihre in das neue Jahr hinüber genommen worben. Trotz aller kriegerischen Alarmnachrichten der letzten Zeit ans Ostasien und der fortgesetzten Zurüstungen Rußlands wie Japans auf einen etwaigen Kriegsfall erhält sich in dessen die Hoffnung auf eine schließliche friedliche Beileg ung der Disf-renzen zwischen beiden Mächten. Der Direkior der chinesischen Nordbahnen, Huyufett.. stattete dem russischen Statthalter in.Port Arthur, Avmiral Alexejeff, einen Besuch ab. Hierbei erklärte der Statt halter, Rußland sei sehr unzufriedeii.mil China, da dassr be Lokales und Sächsisches. Schandau. Der erste Eisgang ging gestern in äußerst ruhiger Weise vor sich. Nachdem cs am Freitag Morgen bei Postelwitz zum Stehen gekommen war, setzte es sich gegen nachmitlag 3 Uhr wieder in Bewegung. Unsere UeberfahrtSdampfer hielten ihre Fahrten aufrecht. Am heuligen Montag ist mau aufs eifrigste mit der Berg ung der am User liegenden Eisschollen beschäftigt. — Kommenden Montag wird der Männergesang verein „Eintracht" in den Sälen des Schützenhanses einen Familienabend abhalten. Das Programm zu diesem ist ein sehr reichhaltiges und größtenteils humoristisch gehalten. Es wird an diesem Abend, nm den anschließenden Ball nicht zu lange durch die Gesänge, Vorträge, Couplets, Duetts und Q iartctts re. aufzuhalte», pünktlich um 8 Uhr, ohne Rücksicht aus Erschienene, angesangen werden und des 0. Armeekorps, von Massow berufen. Znm neuen Bischof von Mainz an Stelle des verstorbenen Or. Brück wurde l>r. Kirstein. Mitglied des Mainzer Dom kapitels gewählt. Unter den Toten des Jahres be finden sich auch Theodor Mommsen, der berühmte Historiker, Staatsminister N. von Delbrück, der ver dienstvolle Mitarbeiter Bismarcks und Abgeordneter von Levetzow, der ehemalige langjährige Neichstags- präsideut. In Bayern trat Ministerpräsident Graf Crailsheim zurück; der bisherige Kultusminister v. Podcivils wurde sein Nachfolger. In der Provinz Sachsen wurden unter den Augen des Kaisers große fünftägige Kricgsmanöver der Truppen des 4., 11., 12. und 19. Armeekorps abgehalten. In Nürnberg fand das 10. deutsche Turnfest statt. Oesterreich-Ungarn hatte auch im Jahre 1903 unter den alten nationalen und politischen Kämpfen zu leiden. Speziell in Oesterreich machte sich der Zwist zwischen Deutschen nnd Tschechen immer mehr bemerkbar und verhinderte den Reichstag am pro duktiven Arbeiten. Die zwischen Oesterreich und Ungarn spielenden Ausgleichsschwierigkelteu führten in letzterem Lande zu mehrfachen Kabinettskrisen. Dem Ministerium Szell folgte im Juni das Mi nisterium Khueu-Hederwaru, und letzterem wieder im Oktober das Ministerium TISza nach. In Kroatien fanden blutige uugarfeiudlichc Unruhen statt. Der Kaiser Franz Josef empfing nacheinander die Besuche des Königs vou Sachscu, oeS Königs von England, des Kaisers Wilhelm und des Zaren Nikolaus. - Italien erlebte als bemerkenswertestes politisches Er eignis die Ersetzung des Ministeriums Zauardelli durch das jetzige Ministerium Giolitti. Ju Nom iveilteu zu Besuche am Königshofe im Frühjahr zu erst König Eduard vou England und daun Kaiser Wilhelm. Im Juli . verschied der greise Papst Leo XUI., ihm folgte auf dem Stuhle Petri Pius X., der bisherige Patriarch Sarto von Venedig nach. Nicht wenig Verstimmung rief in Italien das Unter bleiben des auacsagteu Zarenbesuches in Rom hervor. — In Frankreich wickelte sich das politische Leben ausnahmsweise ohne besondere Zwischenfälle ab. Scharf ging die radikale Negierung des Minister präsidenten'Combes gegen die Kongregationen nnd Ordensgesellschaften vor, deren Ucbcrhebung einen staatsgefährlichcu Charakter anzunehmcu drohte. In Süd-Algerien hatten die Franzosen wiederholte Greuz- zwischensälle mit feindseligen marokkanischen Stäm men, Präsident Loubet empfiug iu Paris die Be suche der Könige von England und van Italien und stattete seinerseits einen Besuch iu England ab. — In England wurde durch die schutzzölluenscheu Pläne des einflußreichen Kolouialministers Chamberlain eine Regieruugskrisis hervorgerufen, welche im Sep tember den Rücktritt Chamberlains und mehrerer anderer Minister und im Oktober die Umbildung des Ministeriums Balfour zur Folge hatte. Mit dem Tode des ehemaligen Premierministers Mar quis Salisbury hatte das Laud den Verlust eines bewährten Staatsmannes zu beklagen. Ju Afrika führten die Engländer einen schwierigen Feldzug im Somalilaude; derselbe hat ihnen bislang noch keinen sonderlichen Gewinn gebracht. (Schluß folgt.) Politische Jahresnmdschau. Das Jahr 1903 war für Europa ebenfalls eilt FricdenSjahr, wie dies schon von seinen Vorgängern geraume Zeit gelten konnte. Allerdings herrscht in Mazedonien ein blutiger Aufstand gegen die türkische Regierung, doch ist es gelungen, denselben zu lokali sieren und schließlich fast gänzlich niederzudämpfen, so daß größere kriegerische Verwickelungen auf der Balkan- Halbinsel, welche leicht aus den mazedonischen Wirren hätten entstehen können, vermieden wurden. In zwischen wetterleuchtet es nun zwar am politischen Himmel Ostasiens, da sich die Gegensätze zwischen Rußland und Japan wegen Korea und der Mandschurei noch weiter verschärft haben, indessen darf die Hoffnung auf eine friedliche Beilegung der russisch-japanischen Streithändel noch keineswegs aufgegeben werden; wen den wir uns nun nach dieser fluchtigen Charakterisier ung der allgemeinen politischen Lage den einzelnen Staaten zu, so steht für uns Deutsche natürlich das Deutsche Reich am nächsten. Vor allem bleibt da der geistige Blick an der erlauchten Person Kaiser Wilhelms haften, der fort und fort unermüdlich für die Wohl fahrt des Reiches wie auch für die Erhaltung seiner friedlichen Beziehungen nach außen besorgt ist. In letzter Hinsicht sind die Begegnungen des Kaisers mit dem Koma Victor Emanuel m Rom, mit dem Kaiser Frauz Josef in Wien und mit dem Zaren Nikolaus in Darmstadt und Schloß Wolfsgarten bemerkens wert, ihre Frieden kündende Bedeutung liegt klar zu Tage. Das eingeleitetc freundschaftlichere Verhältnis Deutschlands zu Dänemark erhielt durch den Besuch Kaiser Wilhelms am Kopenhagener Hofe anläßlich des 85. Geburtstages König Christians lX. eine wesentliche Förderung. Im Dezember hat dann eine nochmalige Begegnung Kaiser Wilhelms mit König Christian stattgefunden, indem der greise dänische Herrscher gelegentlich seiner Durchreise uach Gmunden den Deutschen Kaiser in Potsdam besuchte. Wie immer, so unternahm auch der Kaiser im vergangeueu Sommer eine Erholungsreise nach Norwegen, wo er diesmal sogar länger als sonst weilte. Allgemeinste Teilnahme un deutschen Volke und auch iu weiten Kreisen des Auslandes rief das Halsleiden hervor, vou welchem Kaiser Wilhelm im Herbste befallen wurde. Glücklicherweise hat sich dasselbe, nachdem der berühmte Halsspezialist Schmidt-Frankfurt a. M. einen erfolgreichen operativen Eingriff zur Entfernung des am linken Stimmband des Kaisers aufgetretenen Polypen unternommen hatte, als durchaus unbedenk licher Natur erwieseu; gegenwärtig ist der hohe Herr wieder vollständig hcrgestellt. — Die Kaiserin trug im März bei einem Spazierritt im Grunewald durch einen Sturz mit dem Pferde eine» leichten Armbruch davon, doch heilte die Verletzung sehr rasch. Kron prinz Wilhelm und sein Brnder Eitel Friedrich unter nahmen im Frühjahr eine Orieutrcise, auf welcher sie Korfu, Egypten und Konstantinopel berührten. Noch vorher un Januar hatte der Kronprinz einen mehrtägigen Besuch am Petersburger Hofe abgestattet. Als das hervorragendste Ereignis des Jahres in der inneren deutschen Politik dürfen wohl die im Juni vollzogenen Neuwahlen zum Reichstage gelten. Ihr bemerkenswertestes Ergebnis war die abermalige beträchtliche Zunahme der sozialistischen NeichStags- fraktionen, deren Zahl auf 81 Mitglieder stieg. Am 3. Dezember wurde durch den Reichskanzler Grafen Bülow der neue Reichstag eröffnet. Seme Haupt aufgabe in der jetzigen Session bildet die Durch führung der endlich emgeleiteten Reform der Neichs- sinanzen, während die Entscheidung über die neu abzuschließeuden Handelsverträge der nächsten Session Vorbehalten bleibt. Neben den NeichStagswahlen fanden Landtägswahlen iu Preußen, Sachsen, Baden und noch anderen Bundesstaaten statt. Einen Personal wechsel gab es im Neichsschatzamte, dessen bisheriger Chef, Staatssekretär Freiherr v. Thielmann, zurück trat; zu seinem Nachfolger wurde der bayerische Staats rat Freiherr von Stengel ernannt. Auch der preußi sche Kriegsminister Freiherr v. Goßler schied von seinem Posten, auf welchen General von Einem, Direktor des allgemeinen Kriegsdepartements berufen wurde. Ferner trat der Präsident des Reichsgerichts, v. Oehl- schlaeger. zurück, seiu Nachfolger wurde der Direktor im Reichsjustizamte, Wirk!., Geh. Rat Gutbrot. Mit Tode ging ab General von Gemmingen, Präsident des Reichsmilitärgerichts; an die Spitze desselben jvmde daun der seitherige kommandierende General Die nächste Nummer gelangt, da wegen des auf Mittwoch fallenden hohen Neujahrstages in nächster Woche nur zwei Zeitungen erscheinen Mr erst Dienstag nachmittag 4 Uhr zur Ausgabe Inserate erbitten wir bis Dienstag vormittag 9 Uhr. I n s e r a t e, bei div"ivWn Vcrhr-IlmTd.Nl.vdkA WirlmH, sind Monta g S, .RUlwochSmtdFrKt^ Iwan zu Uiifrellndlichkeüen liegen Rußland be lasse. Alex stff forderte Huyufeu auf, iu Pek