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WMWer MWM Oberlauf -es Donez in breiter Front erreicht Ans -er Krim-Halbinsel unaufhaltsam vorwärts Fortgang nehmen. Vf. Marsches auf Nom gesandt haben. Das faschistische Italien bekräftigt aus diesem Anlaß aufs neue seinen unbeugsamen Willen, mit dem nationalsozialistischen Deutschland bis zum Siege zu marschieren und zu kämpfen. Nehmen Sie meine freundschaftlichen und kameradschaftlichen Grüße entgege/i." Gallands V1. Luftfieg. DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 30. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Halbinsel Krim stoßen die deutschen Kräfte dem geschlagenen Feinde unaufhalt sam nach. Oertlicher Widerstand seiner Nachhuten wurde gebrochen. Dabei wurden erneut mehrere tausend Gefangene gemacht und «eitere Geschütze erbeutet. Bek der Verfolgung de» Gegners im Donezbecken wurde der Oberlaufdes Donez von den deutschen und verbündeten Truppen in breiter Front er- reicht. 2m Verlaufe erfolgreicher Angriffsoperationen zwischen Ilmensee und Ladogasee nahmen Pan- zertruppen in kühnem Handstreich einen feindlichen Panzer- zug uad machten zahlreiche Gefangene. Schwerste Artillerie des Heeres bekämpfte mit gutem Er folg kriegswichtige Anlagen in Leningrad. Wirksame Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen Moska« und Leningrad. In Nordasrika bombardierten deutsche Kampfflug zeuge einen britischen Flugplatz ostwärts Marsa Matruk und Hafengebiete im Nildelta. Einzelne britische Flugzeuge warfen in der letzten Nacht im norddeutschen Küstengebiet Bomben, ohne Schaden anzu richten. Oberstleutnant Galland, Lommodore eines Iagdge- schwadere, errang seinen SV. und 81. Luftfieg. Sturmangriff finnischer Sol- daten auf einen Sowjetbunker. Links ein Sowjetarmist, der mit erhobenen Händen über läuft. (Associäkd-Preß-M.) lserurnl! tzauptgeschllst,stelle N»« Sammel-Nr. k»No «esch«t.stell,n 0«d»I, <«m> «ue> »«, I »4 Gchn«»«, »I, un^ Schmar,«,»«, »»e j Eiertänze. Was sich vor Wochen in dem Dnjeprbogen vollzog, findet jetzt im östlich davon gelegenen Donezbogen seine Wieder holung. Die Deutschen und ihre Verbündeten stoßen immer tiefer auch in dieses Industrierevier hinein und haben an mehreren Stellen den Donez bereits erreicht. Am Oberlauf befindet sich Belgorod in deutscher Hand, am Mittellauf weht über Kramatorskaja das Hakenkreuzbanner. Die Kämpfe, die sich hier abspielen, sind im wesentlichen Verfolgungskämpfe. Die bolschewistischen Nachhuten versuchen immer wieder, hin haltenden Widerstand zu leisten, aber ihre Anstrengungen sind vergeblich, weil sie keine Unterstützung durch kampfträftige Truppen haben. Offenbar hat man die Verbände, die noch einigermaßen brauchbar sind, bereits auf die andere Seite des Donez zurückgenommen oder nach dem Südostteil des Reviers in Richtung Rostow geworfen. Da der Gegenseite jede einheitliche Führung fehlt, liegt das Gesetz des Handelns über- all nach wie vor bei den Deutschen und ihren Bundesgenossen. Wie der ungarische Heeresbericht hervorhebt, ist der Feind innerhalb des Donezbogens auf einen noch engeren Raum zu sammengedrängt worden, und selbst der Moskauer Nachrichten- dienst gibt zu verstehen, daß das Donezrevier schwer gefährdet ist. Diese Entwicklung hat die britische Propaganda verwirrt. So findet sich bei Reuter zur Kriegslage der komische Satz, man könne aus der Tatsache, daß die Deutschen besonders im Donezbecken Boden gewonnen haben, auf eine Verbesserung ihrer Lage nicht schließen, es wäre aber auch zuviel gesagt, wollte man behaupten, die Lage der Deutschen habe sich ver schlechtert. Dieser Eiertanz kann natürlich niemand über zeugen, daß die Lage der Sowjets im Donezbecken günstig ist. Im übrigen sind Eiertänze auf der Insel die große Mode. Der Mister Churchill selbst tanzt vor. Stalins Unzufrieden- heit mit der britischen Hilfe hat sich der Labourparty mitge teilt, die die Köpfe dreier Hochkonservativer fordert, und zwar des Kriegsministers Märgesson, des Ministers für Flugzeug, bau Moore-Brabanzon und des Minister-Botschafters Halifax in Washington. Die Empörung der Arbeiterschaft, so läßt sich eine USA.-Zeitung aus London schreiben, habe so gefährliche Ausmaße angenommen, daß nur eine sofortige Hilfe für die Sowjets ein Nachlassen der Kriegsproduktion und eine poli tische Krise verhindern könne. Churchill darf es aber mit den Konservativen ebensowenig verderben wie mit den Arbeitern. Er führt deshalb einen grotesken Eiertanz auf, bei dem, so deutet eine USA.-Zeitung an, die Gefahr besteht, daß er selbst ausrutscht. Bisher ist der Oberhetzer aber immer noch auf die Beine gefallen, er wird auch diesmal einen Weg für seine Rettung finden. Und seine bolschewistischen Freunde in Moskau müssen sich ebenso wie die kommunistischen Gewerkschaftler iiv London damit abfinden, daß die Katastrophen der Sowjets am Donez, dessen Oberlauf nach dem eben eingegangenen OKW.-Bericht in breiter Front erreicht ist, und an anderen Stellen der Front, z. B. auf der Krim, ihren unaufhaltsamen Der neue große Erfolg unserer U-Boote. Nach der Versenkung von zehn feindlichen Handelsschiffen mit zusammen 60 000 BNT., darunter drei Tanker, im Äord- atlantik, zwei britischen Zerstörern des Geleits und der kurz darauf erfolgten Vernichtung von weiteren 38 000 BNT. sowie der schweren Beschädigung des Walfangmutterschiffs „Sven Foyn" von 14 596 BRT. durch Torpedotreffer melden unsere Unterseeboote jetzt die Versenkung von 14 schwerbeladenen feindlichen Handelsschiffen mit zusammen 47 500 BRT. Auch dieser glänzende Erfolg der Kriegsmarine im Kampf gegen die britische Versorgungsschiffahrt trifft England bei den von Tag zu Tag stärker in Erscheinung tretenden Schwierigkeiten in der Versorgungslage aufs schwerste. Alle 14 versenkten Schiffe des von Gibraltar nach England gehenden Geleitzuges waren mit,wertvoller Fracht vollbeladen, so daß neben dem Ausfall des immer knap per werdenden britischen Schiffsraumes die unmittelbaren Auswirkungen der Versenkungen in England schwer zu ver spüren sein werden. Große Mengen kriegswichtiger Güter, Lebensmittel und Rohmaterialien ereichten die britische Insel nicht mehr. Auch dieser nleue Erfolg beweist den Angriffsgeist unserer Unterseeboote. Sechs Tage lang wiederholten die Boote die Angriffe gegen den mehr und mehr in Ver wirrung geratenen Geleitzug, aus dem sie Schiff um Schiff herausschossen. Die starke Sicherung des Geleitzuges vermochte gegen die zähen Angriffe der Unterseeboote nichts auszurichten, die auch einen britischen Zerstörer durch Torpedo schuß versenkten. Es ist bemerkenswert, daß der Geleitzug durchweg aus kleineren Schiffen bestand, ein Zeichen dafür, daß England bereits auf Einheiten zurückgreifen muß, die früher im über seeischen Verkehr nicht eingesetzt worden sind. Der größte Teil des Geleitzuges wurde aufgerieben und nur wenigen kleineren Schiffen gelang es, nach der Zersprengung des Geleitzuges zu entkommen. Dieser letzte Schlag unserer Unter seeboote gegen England beweist den unbezwingbaren Angriffs geist von Kommandanten und Besatzungen der Boote, die sich auch durch stärkste Sicherungen der feindlichen Geleitzüge von ihrem Vernichtungswerk gegen die britische Schiffahrt nicht abhalten lassen. England hat seine an geblich so erfolgreiche Geleitzugsicherung gerade in letzter Zeit mit dem Verlust wertvoller Einheiten bezahlen müssen. Die deutschen Unterseeboote sind nicht abzuschütteln. Zu dieser Erkenntnis wird in London auch der letzte Vernichtungsschlag der deutschen Krigesmarine beitragen. um Schiffe handeln, auf denen die geschlagenen Sowjettruppen aus der Krim flüchten. — Das Eisenerzvorkommen von Kertsch, das auf 3,5 Milliarden Tonnen geschätzt wird, ist das größte der Sowjetunion. Es wurde zum Teil in den bereits besetzten Werken von Mariupol und Taganrog, zum anderen Teil in der Stadt Kertsch selbst verhüttet. „Aus strategischen Erwägungen.* Genau wie im Falle von Smolensk, Kiew und Stalino wagten es die Lügenzentralen in Moskau und London auch diesmal nicht, den Verlust von Charkow ihren Völkern gegen über sofort zuzugeben. Nach einigen halben Eingeständnissen während der letzten Tage erschien heute endlich ein von Reuter verbreiteter amtlicher sowjetischer Bericht. Darin heißt es, daß Charkow „aus strategischen Erwägungen evakuiert worden sei, und zwar zu einem Zeitpunkt, den das sowjetische Oberkom mando für angemessen hielt." (Nicht dann, als die Deutschen cs wünschten?) Ritterkreuz für rücksichtslosen Einsatz. DNB. Berlin, 29. Okt. Der Führer verlieh das Ritter kreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Pizala, Batte- riechef in einem Flakregiment. Pizala, 1911 in Kleinenberg i. W. geboren, hat sich als Führer einer schweren Flakbatterje schon im Westfeidzug ausgezeichnet. Der besondere Anlaß der Verleihung der hohen Auszeichnung war die Niederkämpfung und Vernichtung schwerer sowjetischer Panzer, die im Begriff standen, eine im harten Kampf liegende Infanteriedivision von rückwärts anzügreifen. In Erfüllung seines soldatischen Lebens ist er inzwischen den Heldentod gestorben. Budapest, 30. Okt. Von der Ostfront wird gemeldet: Die in der Südukraine vorstoßenden verbündeten Armeen nahmen den wichtig st en Abschnitt des Donezbeckens in Besitz. Damit verliert die Sowjetunion eines ihrer letzten großen Prodüktionszentren auf europäischem Gebiet. Die ungarischen Armeeteile kämpfen um einen der Brückenköpfe im Donez. Die Bedeutung der Krim. Nachdem es unseren Truppen gelungen ist, den Zugang zur Krim zu öffnen, werden die Bolschewisten und ihre Bun desgenossen zweifellos erklären, dieser Verlust bedeute im Grund eine Stärkung der Bolschewiken, und da die Deut schen hier eigentlich schon drei Tage nach Kriegsausbruch hätten eintreffen wollen, so sei es für sie genau besehen eine Schlappe. Vorher lautete es allerdings anders. Am 2. Okt. meldete Moskau über die Krim: „Diese Halbinsel ist mehr ein militärisches, marinetechnisches und politisches Ziel als ein Industrieziel, obwohl die im äußersten Osten der Krim ge legenen Bergwerke und Industrieanlagen von großer Bedeu tung sind und der Verlust dieses Gebietes die Stimmung in der sowjetischen Zivilbevölkerung verschlechtern würde, weil er die Sperrung einer der Haupttabaksquellen bedeutete. Die Verteidigung der Krim hängt zum großen Teil von der Landenge von Perekop ab. Es ist wahrscheinlich, daß die deutschen Stukas in Massenangriffen auf die Krim ein gesetzt werden, aber die Sowjets können sich bei der Verteidi gung von Perekop auf die mächtige Unterstützung der Schwarz- meex-Flotte verlassen." Auf diese Unterstützung warten die Sowjetarmisten bis heute vergeblich. Schiffe mit flüchtenden Sowjets versenkt. Am 28. Okt. griffen deutsche Kampfflugzeuge die Hafen- anlagen von Kertsch auf der Krim wirksam an. Treffer in Hafengebäüden und Verladeeinrichtungen zeigten die gute Wirkung der deutschen Bomben. Ein Betriebsstofflager ging in Flammen auf. Auch im Seegebiet um Kertsch waren die deutschen Kampfflieger erfolgreich. Drei sowjetische Handelsschiffe mit zusammen 3000 BNT. und sechs Kähne wurden versenkt. Sieben weitere Schiffe mit 8500 BRT. er- hielten Treffer und wurden schwer beschädigt. Es dürfte sich Dank an den Führer. Berlin, 29. Okt. König und Kaiser Viktor Emanuel hat das Glückwunschtelegramm des Führers anläßlich des Jahres tages des Marsches auf Rom wie folgt beantwortet: „Eurer Exzellenz danke ich mit großer Herzlichkeit für den liebens würdigen Glückwunsch, den Sie mir heute freundlichst über sandt haben, und übermittle Eurer Exzellenz und der ver bündeten deutschen Nation ebenfalls meine besten Wünsche." Der Duce drahtete: „Führer, ich danke Ihnen herzlichst für die Grüße und Glückwünsche, die Sie mir zum Jahrestag des Berlin, 29. Okt. In der Akademie für Deutsches Recht fand unter der Leitung von Prof. Dr. Bruns und Gouverneur a. D. Dr. Schnee eine gemeinsame Arbeitstagung des Dölker- rechtsausschusses der Akademie und der Deutschen Gesellschaft für Völkerrecht und Weltpolitik statt. Vizeadmiral Aßmann sprach über „Die Wandlungen der Seekriegsführung", Staats- sekretär v. Weizsäcker über „Gegnerische Kriegsziele". Berlin, 29. Okt. In Vertretung von Gauleiter Bohle er- öffnete Stabsamtslciter Ruberg die erste Kriegstagung der Schulungsleiter der AO., die aus allen europäischen und vielen überseeischen Ländern in der Reichshauptstadt zusammenge kommen sind. Stockholm, 29. Okt. Ein Schild „Juden haben keinen Zu- tritt" hat in dem Schaufenster einer Stockholmer Buchhand lung großes Aufsehen erregt. Auf einem zweiten kleinen Schild ist zu lesen: „Das Oberbürgermeisteramt verständigte mich, eine Geldstrafe von 50 Kronen zu zahlen und das Schild zu entfernen." Die Iudenpresse stellt dazu betrübt fest, leider habe die Polizei keine gesetzliche Handhabe, das Schild ent- seinen zu lassen. gnnl I —d Schwarzenberger Tageblatt s I ! Donnerstag, den 3«. Oktober 1841 j