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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188705025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870502
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-05
- Tag 1887-05-02
-
Monat
1887-05
-
Jahr
1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1887
- Autor
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Grsckelnt täglich früh S'/, Uhr. Urdartion und Lkprditioa JohanneSgosse 8. Aprrchlfilnükn der Urdaltiou: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags S—6 Uhr. Für die «iickgad« «IN,Wandler Manulcripte «acht sich d» «kdaclwn nicht »crdindtich. Annahme »er für »t« nSchftf»l,en»c Niuumer bestimmten Jnierate au Äochrutagrn bi» 8 Uhr Rachmlttagö. n» Sann- uud Fefttageu früh bis'/,st Uhr In den Filialen siir Ins.-Annahme: LU« Atem». Universitätsstraße 1. . 1!oui» Lösche. Katharinenstr. 23 pari. u. KönigSplatz 7, nur biS'/.A Uhr. npMtr„TaMM Anzeiger. Organ fnr Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Z irr. Montag den 2. Mai 1887. Auflage 18,78«. Ilvoiiilrmnltüpreig Viertels. 4'/, L'f incl. Brmgcrlvhn k> Mt. durch die Hast bezöge» 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Ps Belegexemplar 10 Pf. Gebühre» für Extrabeilagen (in Tageblatt Forma« gesalzt) ahne Pastbeiorderung M MI Mit Poswcjürdernug 70 Nit. Iosrralr 6gespaltenr Petitzeile 20 Pf. Größere Tchrisien laut uns. Preisverzeichnis. Tabellarischer u. Zisfernsatz nach höherm Tarü. Urrlamrn unter dem Redactionsstrich die sgespalt. Zeile SOPs.. vor dcnFa milien Nachrichten die Vgespalteae Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an Sie Expedition zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuuiuorantia oder durch Post- Nachnahme. 81. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Vekauiltmachung. Don dem Unterzeichneten Armenamlc sollen im Stabt» Hause allhier (Eingang Mühlgasse) . Donnerstag, den 8- Mai ». Bormillag» von 0 Uhr au, Möbel, Hau»« und Küchenaeräthe, getragene Kleidungsstücke, Belten re. meistbietend versteigert werden. Leipzig, den 30. April 1887. DaS Armenamt. Ludwig» Wolf. Junghähncl. Vrkanlltloachung. Die Polizeibehörde» im Königreiche Lachsen werden hierdurch ersucht, dirtenige» Letchcn, welche laut Mtntste>talvrr«r»u»u« vom Sl. LeptemSer 1874 «» die Universität «hznlteferu sinb, s«f»rt, «hne vorher anzufra«ru, in einem zuacuageilen testen Lasten unter der Adresse: ..An d«e Anatomie zu Leipzig, die Abliescrnng eines Leichnam« betreffend" — aus die E>ft»dah» traas- portiren zu lassen. Ls ist hierbei stet» die dem Absendnnqsorte nächste Eisenbahnstation zu wählen, auch wenn dieselbe von Leipzig entfernter ist. Zugleich wird bemerkt, daß für den Kasten 7'/, ^i. für den Transport bis zu 4 Kilometer 4 ^S. für jeden wette»» Kilometer 50 bezahlt wird und durch Postoorschuß vo» obrig keitlich dazu beaustragteu Personen sofort erhoben werden Sann. Für fernere AuftvnodSenlschädigung können voo den Polizeibehörden in Städten 6 ^l. vo» Polizeibehörden au! de« platte« Laude (Gemcinbevorständei, und Guisovrftehern) 10 erhoben werden. Aus dem Vorschußbriese ist zu bemerke». baß der Borschub sich aus Berläge für die Anatomie bezicht, und es ist die Berechnnng in dem Briefe beizusügea und die Tranlportstrecke tu Kilometern anznqeben. Die Leichen werden das ganze Jahr hindurch angenommen, besondere «nsrageu deSholb sind überflüssig. Leipzig, den 24. Oktober 187S. t Lte Lirectio» her Anatomie. Prof. Hi s. Gesucht wird der am 21. Mai 1855 arborcne Tischlcrgeselle Kranz Louis Ttarkloff, welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhalten ist. Gohlis, am 27. April 1887. Der Srmkia»e»or«ta«b. Nichtamtlicher Thetl. ZUM Fall Schn adele. * Durch die Gnade und da« bewundernSwerthe RcchtSgesübl deS Kaisers ist Herr Schnäbcle der großen Nation zurück, gegeben worden, ohne daß ihm ein Haar seine» edlen Haupte« gekrümmt worden wäre. Der Zwischenfall ist aber eben nur ein Zwischenfall in der Hauplsrage, der Herbclsührung an ständiger srcundnachbarlichcr Grcnzverhällnisse, und diese Hauptfrage erwartet nunmehr eine Lösung, die den ver- kappleu Krieg gegen das deutsche Ncich aushebt und die be ständige Furcht vor neuen gefährlichen Zwischensällen beseitigt. Dies ist, kann man wohl sagen, in der Logik der obwalten den Verhältnisse begründet. Leider ist wenig Aussicht vor handen. daß in Paris diese Lage so unbefangen beurtheilt wird, wie in Berlin der Zwischenfall beurtheilt wurde. Zur Sache liegen folgende Meldungen vor: ' Pari», 29. Avril. Kölnische Zeitung") Nach den letzten Depeschen Herbette'S scheint es anher Zweifel, dah Schuüdele heute oder morgen in Freiheit gesetzt werden wird. Daß die Fran zosen na» für dielen Beweis der Mäßigung irgendwie dankbar sein werken, ist indessen, wenn man nach der Sprache der heutigen Blätter und überhaupt nach der alkg meinen Stimmung urthcilt, iticht zu erwarien und e» ist vielmehr zu befürchten, dah die Spannung noch recht lange anhalte» wird. Die von der „Nordd. Mg. Zeitung" gemachte Erklärung hat hier keinen merklichen Eindruck gemacht, und die Blätter sagen einsach, dah. wenn das des Pudel- Sern sei, die „Norddeutsche" ihre Bemühungen hätte sparen können I Die Verzögerung, welche die Erledigung der Angelegenheit erlitten, trägt dazu bei, die Franzosen in dem Glanben zu bestärken, dah Deutschland nur vor der „festen Haltnng" Frankraäch« und der ..öffentliche« Meinung Europa«" zurückgewichen sek. während e» zu An fang die Absicht gehabt habe, Schnäbele per Lm et netao zu be halten und obzuurlheilen. So ist denn der Abschluß dieser Sache keineswegs besonder« befriedigend oder wodllhuend, und die Folgen werden namentlich den in Pari» lebenden Deutschen noch lange geil bemerkbar bleiben. Dah einige chauvinistische Blätter dielen AuS- gang alt einen glänzende» Sieg Frankreichs und eine Demülhiguug Denischlands feiern werden, ist voeauSzusehei», doch wird man diesen zu erwartenden Auslastungen keine besondere Beachtung zu schenken vronchen, zumal man mit Sicherheit annehmcn kann, daß die Re gierung weit entfern» ist. in diesen Ton einzustimmea. Sie ist sroh genug, daß die Sache erledigt ist. * Paris, 30.April. („Kölnische Zeitung") Da» „Journal deS Döbats", das unter den unbefangenen Blättern meistens obenan steht, behandelt Schnäbel«'« Freilassung al» selbstverständlich und als ein Lingeständniß seiner Schuld; er bleibt sogar dabei, daß die Verhaftung „ch; aus deutschem, sondern ans sranzüsischem Boden erfolg» sei. Die Unbesangenheit der deutschen Regierung wird also wie eia lügenhafte- Herausreden au- der Verlegenheit behandelt! Lockroy'S „Rappel" erklärt, Deutschland verdiene für die Freilassung keinen Dank: „denn ersten« hat dir deulschc Regierung sich Zeck genug genommen, »nd zweiten« kann dieselbe nicht ihrer Geoßinuth, sondern st« muß unserer Stekknngnahme and derjenigen Europas ziigeichrieben w-rden" Also nach Ansicht Lockroy'S ist der Grand: Deutichland fürchtet sich vor den französischen Schreihälsen und Bsmarck vor Europa, da« ja die Lhauvinistea seit dem 20. April sortwährend um Hilse angelchrien haben. Man kännte fragen: Wo» versteht Ibr unter Europa? Emen Congreß? Oder ist Europa nur da» Feigenblatt sür die Freunde Därouläde'S in Rußland? „Eurova" im chauvinistischen Sinne he ßt: Svlkow, der gewaltige, der den Zaren im Sack hat und die Rolle spielt, die Herzen unter Alexander II spielte, Alexander 11., der diesem demokratischen Führer Alles -achgab und dadurch erst recht ein Opfer de« Nihil'Smu» wurde, dieser russisch gesärdten schlimmsten Abart de« französilcheu Lom- muuiSmu«. Die .Huftier" droht der „Norddeutschen Allgemeinen Zriiuug" mit Enthüllungen. „ES handelt sich tn diesem Augen blicke nicht um »inen Wortwechsel über dentschr »nd französische Epionirerei; aus diesem Felde ist die sranzüfiiche Regierung gerüstet und kann, wenn sie will, merkwürdige Enthülluogeu über deutsche« Spionenwesen in Frankreich machen. . . Die Hache ist die, daß die Pariser aus ihre Spionirliste jeden Dentjchen setzen, de« die Polizei überwache, läßt, auch die barmlosrste» Lämmer, wen» sie sonst Namen haben; und diese Liste „der Bedächtigen" ist allerding« sehr lang. Die „Lanterne" behauptet, F,„»reich Hab« ta dieser Hach, „enm, «oraltscheu Steg" errungen, «nd dt« «ehr» zahl der «lätter stimmt darin stberBw daß „Frankreichs stramme« austrete«" BiSmarck — FurM etngeflößt habe. „Voltaire" fragt: Ist die« an» der Friede? Hehr schlau, wer da« sagen, naiv, wer da« glaube« würde... Wir find der Ansicht, daß den Erklärungen diese» Siaatsmuane« (BiSmarck) »ich« zu tränen ist. . . Wenn dieser Mond, der kalt und warm haucht, heute Frieden othmet, nun, jo ist der Erna», daß ihm dir Gelegenheit zum Lo«schlagen noch nicht g»t genug »orkomm». .. Augenblicklich scheint e« wieder Ruhr u geben. Aber wenn BiSmarck uns Leuugtüuuug giebt, wird di« Beruhigung ties uud dauernd werden? Da« wird sich zeigen, seien wir stet« aus der Wacht!" Zum Schluß noch solgende Beleuchtung BiSmarck'S mit der „Lanterne": ,,E» giebt auch moralisch« Siege, diese hat unS BiSmarck gegeben. Fortan zweiselt kein Mensch mehr daran. Im Herzen Europa« giebt e« einen Agitator, einen Mann, der über Krieg und Frieden verfügt, eine Art Sphinx, ein Gegen- stand de« Staune«« für Alle, der Europa« Hilfsquellen, Zeit und Thatkrast der Jugend verschlingt und Industrie und Handel durch Krisen, die ex tzeriwrrnft. lähmt. Ans sein Hanp» kommt diese Ber- ontworilichkeit — ein solche« Gewicht wird über kurz oder lang, wenn er sich noch so stark vermein«, ihn erdrücken." * Pari«. SO. April. („Post".) Die Freilassung Schnäbel«'» erregt hier natürlich große Genugthnuaa; doch ist e< in der Presse im Allgemeinen von Triumphgesängea still. Einige Blätter ziehen als Schluß, Frankreich müsse wachen und sich vorbereiten für ivahr- scheiulich, neue Zwischenfälle. Die Rote der „Norddeutsche, All- gemeinen Zeitung'' übergeht mau hier meisten- ohne Lommeatar. Die „Röppdliqne franea'se" spricht »au „kindischen Allegaiioaen". Die Regierung scheint Befehl gegeben zu haben, daß man Ovationen sür Schnäbel« i« Pagvy inhibire. * Paris, 30. April. („Bossische Zeitung".) Schnäbele wurde heute Nacht an der Grenze vom Präfekten Schürb persönlich abae- holt. Alle Maßregeln wurden getroffen, um den von der Be- vülkeruug beabsichtigten Kundgebungen varöubengen. Schnäbel« wird heute hier erwartet. Die Regierung verbot idm strengstens, Interviewern Miltheilnngen zu machen: seine Pen- sionirung ist bevorstehend. Alle Blätter äußern sich über die Beendigung der Angelegenheit hochbesriedigt uud rühmen in AuS- drücken, wie mau sie hier nicht oft gegen die Regierung an- wendet, die Geschicklichkeit, Kaltblütigkeit und BölkerrechtSkeniiiniß Flourea»', welchem der Erfolg znzuschrriben sei. Tbatsächlich ist durch de» Zwischenfall die Stellung Flouren«', den man bisher mit geringer Achtung zu behandeln affrctirte, Boulanger gegenüber äußerst fest geworden, und rS ist kaum zweiselhast, daß im Falle eine« Zusammenstoß,« zwischen Beide» gegenwärltg Flourea« siegen würde. — „GauloiS" sagt: „Wir wollen der deutschen Regierung die Anerkennung, die ihr z» gebühren scheint, nicht verwkigero; etwas Abscheuliche« war non einem ihrer Agenten verübt worden; sie macht e« gut; allerdings liegt darin keine Gcoßmuth, sondern nur Uulerwersuug unter Recht und veruoast. „Figaro" bittet nach erfreulicher Beendigung de« Streite« den Reichskanzler, der „Rep- tilieupresje" zu irschlen. dah siy ihre »»griff, gegen Frankreich nicht soittsetze. Die „DübutS" lühnien die Ruhe und Selbst- debrrrschuag Frankreich« bei diesem Anlaß, wie während der 8ep »ennalt-DiScnssionen. „Rövublionc sraneaise" stellt sest, daß die Metunng der ganzen gesittete» Welt mit Frankreich gewesen sei und durch die koabeahaste» (puönlss) Beschuldigungen der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" nicht umgestimmt werden könne. Alle übrigen Blätter schlcge» deuselbeu Ton an. Frankreich verdiene sür seine Ruh« da« höchste Lob. Europa sei einmülhia ans Frankreich« Seite gewesen und e» gelte weiterhin größte Vorsicht ju üben, um di« Wiederholung qeiährlicher Zwischcnsälle zu vermeiden. Trotz dieser Madnung zur Vorsicht erwachen die Blätter heute schon wieder einen deutschen Spion, natürlich eine» Dragoner-Oisteier, diesmal in Bonisoeio (Corsica), wo er die corstschen Befestigungen gezeichnet haben soll. * Pari«. 30. April. („Frankfurter Zeitung".) Schnäbele ist io Pari« aiigekommen. Da er in zwei Monate» Pension« berechtigt ist, wird er nickt mehr ans den Posten in Pagny zurück kehren Die „France" eröffnet eine Subjcriviion zu einem Demant kreuz sür Schnäbele. Els Verwandte Sautsch'S unkerzeichlieten bereu-. * Pari«, 30. April. („National-Zeitung".) Die Freigebung Schnäbele'S besreit die öffentliche Meinung ersichtlich vo» einer ungebeorea Last, welchem Äesühl alle Blätter Aiissruck geben. Flourea« und Herbette werden allgemein beglückwünscht. Nur die radicale» Blätter setzen noch die Nörgelei fort, als ob die Frei gebniig Schnäbele'» eine allzu magere Genugthuung wäre. Allgc> mein tritt die Forderung auf, künftig die größke Vorsicht anzu wenden, um Deutschland aichi z» neuen Stre.ttgkeitea „Anlaß zu geben". Nach Meldungen au» Pagay wurde dort eia glänzender Empfang Schnäbele'S vorbereitet. Tie Berliner „Post" bemerkt über die Freilassung Schnäbele'S: Der Mann mit dem zärtlichen Namen und der herkulischen Kraft ist sreigelassen woroen. DaS öffentliche Urtheil in Deullchlaud wird mit dieiem Beweis einer bi» an die äußerste Grenze gehenden Per sihalichkeit einverstanden sein; davon sind wir überzeugt. Um so metir ist unS aber daran gelegen, die Tdatsache nicht verdunkeln zu lassen, daß die Freilassung auS Versöhnlichkeit, nicht aber au« einer völkerrechtliche» Nolüioendigkeit ersolgt ist. Weder die angebliche Festnalinic aus französischem Bode» kann bewiese» werden, noch der yinterhalt, in den man den p. Schnäbele gelockt haben soll. Wenn der Bries de« deutschen PolizeicommissarS, der Schnäbel« zum Betreten deutschen Boden« veranlaßt haben soll, deiijenigen Wort laut bat, welchen französische Blätter Ansang« angabeo, so ist klar, daß Herr Schnäbele nicht zu einer amtlichen Conserenz kam. sondern daß er sich eingebildet hatte, den deMschea Lommissar bestechen zu können. Die Einladung der Letzteren soll nämlich gekantet haben: „Wenn Sic mir Mittheilungen zu machen haben, die weder von deutschen Beamten, noch Agenten gehört werben dürfen, io suchen Sie mich in meinem Cabinet aus." Wen» die deutsche Regierung diese Einladung al- GeleilSbries gellen läßt, so verfährt sie, wie mqu wohl allseitig zugeben muß. in einem Grad versöhnlich, den nur der Wunsch rechlsertigeu kann, die traurige Nothwendigkeit eine« neuen Kriege« mit Frankreich ihrerseits blS zur letzten Grenze de» Uaver meidlichra hinauSzuichiebea ES bleib» die Frage übrig, welche Wirkung die anßerordeuilich versöhnliche Handlungsweise der deutschen Regierung aus Frank reich haben wird. Hier zu Lande meinen Einige, durch einen Act. welchen di« Franzosen nicht al« Versöhnlichkeit, sondern al« furcht, same« Zurückweichrn deute» können, werde der Muth der Revanche Partei nur augesacht werden. Wo» ua« betrifft, so halten wir eine solche Wirkung nicht sür aolhwendig. wir Hallen un« vielmehr zu der Hoffnung berechtigt, daß die besonnenen Franzosen doch zu der Einsicht kommen müsse», wie aufrichtig und lebhaft der Frieden«, wünsch in Deutschland ist. Wäre die französische Regierung in der Lage, die Gründe der Haltung Deutschland« im vorliegenden Falle zu würdigen und demgemäß ihrem KriegSministerium etwa» mehr Zurückhaltung tn seinem System der Spivnirung auszulrgen, fo könnte vielleicht noch die Verhängung de« KeiegSznstande- über Elsaß-Lothringe» vermieden werben, eine Maßregel, über drrcn ernste» EharaNer sich Niemand täuschen kan». Die deutsch-französischen Beziednngen stehen wieder einmal vor einem Aendepuucl. Daß Deutschland redlich da« Seinige grtha, hat, di« Wendung zum Guten, zur Erhaltung de« Frieden« und womöglich zmn daaeraden Au-gleich herbeizulühren. wird je länger je mehr von der ganzen Welt anerkannt werden seldft voa den Bertheidigrr» der französischen Chauvinisten, wenn eine« Tage« dir Folge» etae« Siege« dieser Partei vor Angr» liege» »erd,,. Wir schließen diese Mittheilttxgen. indem wir einen Artikel der „Kölnischen Zeituag" reproduciren, der sehr der Erwägung «erlL erscheint. Da« rheinische Blatt schreibt Och»» wem«, Jahre »ach dem Feldzüge «achte, wie wir me« . dir dr? Spionage sMW- zöstschen Manne-Osficier« Armand R« In« ia Schle«wig, sowie bald daraus dir Verhaftung deS sroiizSsischc» Spion« Lossou t» Metz, der im Dienste de« sranzüstschen Polizcicommissar« von Audun-le-Romau i-nd. große« Aussehen. A»S den letzten zehn Jahren sind noch offen kundig die gerichtlichen Berbandlnngen gegen die französischen Spione Bishop (in Berlin verhaftet), Lleittena.it Tissot (in Diedenhosen ver haftet). Kraytmeyer an« München und Baron de Graillet an» Lille gemeinsam in München verhaftet), dann gegen den jüngst verstorbene, polnischen Dichter und französischen Spion KraSjiwSki (in Berlin verhaftet); die Spiouengruppe de- belgischen Proiessors Janssen-, bestehend au« Petrement. Pierre Janssen», Omer Janssen«, Rheil, Muß, Kntpper, Schneider und Hiltner, die vor zwei Jahren vom Reichsgericht verurtheilt worden sind; die In Mainz ver- hasteleo sronzSsischen Ossicicre, Artilleriehauptmann Piftor und General Miridel, welch letzierer der Lhes de« sranzöslschen Spionage- wesen« im Krieg-Ministerium ist; ferner die in Koblenz säst zu gleicher Zeit wegen Spionage ertappte» und verhafteten, aber halb daraus in Folge de« besondere» Entgegenkommens de« Reich-- kanzler« entlassenen sronzösiichen Ojficiere Klein und Kuhlmann, endlich die bekannte Gruppe Sarauw, Röllger und Prahl, die zu einer überzeugenden Klarheit über da« völkerrechtswidrige Ber- obren der französischen Regierung gelahrt hat. Dabei ist die lang« Liste noch nicht einmal vollständig: wir erinnern unS noch der Svionagejälle de- französischen Lieutenant« Letellier t» Karllruhe. de« französischen General- gay. der vor einigen Jahren nn Poseuschen, mehrerer andere» sranzüsiichen Oisteiere, die 1883 und 1884 >m Elsaß; i» Altana und an sonstigen drntschea Orten auf hanühasier That ertappt worden sind. Alle Einzelheiten sind unS augenblicklich nicht gegenwärtig; unsere obige Liste unantastbarer Fälle ist aber schon so lang auSgesallcn, daß sie Jedem, der unparteiisch urihcilen will, vollauf genügen wird. Demgegenüber hat die srauzösilche Regierung auch nicht einen einzigen Fall auszu- weisen, der die deutsche Regierung riuer ähnlichen Spionage über- lühren würde. Trotzdem hiernach für Frankreich kein Anlaß zu Schutz- maßrearln gegenüber Deutschland vorlag. haben die ranzvftschen Kammer», wie bekannt, aus Antrag Herrn Ooulangee'« vor Kurzem ein scharfe« Gesetz gegen Spionage erlassen. Die Erfahrungen der letzten Jahre cheinen ganz dazu angethan, unserer Regierung die Frage nabezulegen, ob nunmehr nicht Deutschland seinerseits mit verschärften Maßregeln gegen da« Spionagewesen Vorgehen oll. Wir haben sicherlich mehr Grund dazu al» Frankreich. * Bei Schluß unsere« Berichte» geht un» die „Nord deutsch« Mtigemni»« Aeilttttg" vom Sonntag zu. Dieselbe enthält solgende am lliche Mitteilung, welche in ber -»>^e'ege»hril der Verhaftung S cknäbele's unter dem 28. April seiten« der kaiserlilhen Regierung an den ranzvjischcn Botschafter in Berlin gerichtet ist: Ans Grund der Miliheilunqea. welche Se. Exrelleaz der Herr Botschaft» der sranzösiich-n N-publik tn Betreff der gerichtlichen Festnahme de-kranzünschen PolizeicommissartSchaäbele gemacht hat, sowie ,n Würdigung der durch den kaiserlichen Ge- ichätitlrägcr tt> PoriS gemeldeten Miltheilungea des sranzösischea Herrn Minister« der auswäitigen Angelegenheiten, Hot der Unter, zeichnete die Angelegenheit des Schnäbele einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Zum :ltv>ckc derselben sind von den belheiligten Ge richl-bchörden die Beweisstücke eingesoidert worden, welche sich aus die Veranlassung der Verhaftung de« Schnäbele und aus die de. gleitende» Umstände beziehen. Die wichtigste» dieser Schriftstücke, vor Allem die Aussage de« Schnäbele nach seiner Verhaftung und di« iämmtlichen gerichtlich zu Protokoll genommenen Zeugenaussage» sind dem Herrn Bol irhasler der srauzüsischc» Rcvuvlik obichrisllich mitgethellt worden. Dieselben ergeben als zweifellos, daß die Verhaftung m ihrem ganzen Verlause ausschließlich aus deutichcm Gebiete uud ohne lleberschrcunng der sranzösilchc» Grenze vor sich gegangen ist. DaS gerichtliche Verfahren gegen Schnäbele hat da- Verbrechen de» Lande-vcrralh-, begangen tm Gebiete de- Deutschen Reiche-, zum Gegenstände uns grunoct sich aus vollgültige Beweise seiner Schuld, bestehend m Geständnissen de« in gleicher Sache angeklagien RcichSaugehürigen Klein und i» eigenhändigen, in Metz zur Post gegebenen und von Schnäbele seitdem anerkannten Briesen de« Letzteren. Aus Grund der erwiesenen und später von Schnäbcle selbst emgcstaiidcne» Schuld hat daS Reichsgericht besohlen, denselben zu verhaften, sobald er sich aus deulschem Gebiete würde betreten lassen. Die- ist der Fall g mese» am 20. d. M. bei Gelegenheit eioer zwischen Schnäbele uns dem deutschen Polizeicoinmistar Gautsch verabredet gewesenen geschäftlichen Znianimenlunst aus der Grenze. Die gerichtliche Beriirldkilung Schnäbele'S wird unter diesen Umständen nicht zweiselhast sei» können und voraussichtlich »m so strenger auSsallen. al- Schnäbele bei seiner strafbaren Thäligkett da« Ansehen gemißbrouchi Hai, welches ihm seine Siellung in dem ein besonderes Maß von gegenseitig, in Vertraue» vorau-jctzenden amtlichen Grenzverkchr beider Länder verlieh. Schnäbele hat da« sür de» internationalen Verkehr unentbehrliche Vertrauen dadurch geschädigt, daß er seine amtliche Stellung im Grenz, dienste benutzte, um deutsche ReichSangehörige sür Geld zu ver brecherischen Handlungen gegea ihr Vaterland z» verleiten. Durch dielen AmtSMißbrauch wird m den -lugen de« Genr-teS die Straf darkeil Schnäbele'S erhöht, unabhängig von der Frage, ob derselbe in höherem Aufträge gehandelt Hai. Der Unterzeichnete erlaubt sich diesen Gesichisvlinct lür den Fall bervorzubibin, daß Schnäbele nach seiner gegenwärtigen Freilassung von Neuem aus deutschem Gebiete betroffen werden sollte, ohne durch vorgängigc amtliche Ver abredung gegen Verhaftung gedeckt zu sein. Der Unterzeichnete giebt sich der Hoffnung hin, daß der Herr Boischastrr aus den mitgelhcilie» Aclenftücke» die Ueberzeugung schöpft» werde, daß der gerichlliche Haftbefehl gegen Schnäbele wohldegründet war und daß die Aussübrnng desselben innerhalb der beullchen «nd ohne Verletzung französischer HoheilSrechle statt gesunden hat. Wenn der Unterzeichnete dennoch sür seine Pflicht gehalten hat, den Befehl zur Freilassung Schnäbele'S voa dem Kaiser, seinem Allergnäbigsten Herrn, zu erbitten, so ist er dadei von der völkerrechtlichen Anssassunq geleitet worden, daß Grenzübkrschrejtvngen, welche aus Grund dienstlicher Verabredungen zwischen Beamten benachbarter Staaten erfolgen, jederzeit als unter der stillschweigende» Zusicherung freien Geleite» stehend anzu- jeheu seien. Es ist nicht glandlich, daß der benlsche Beamte Gautich den Schnäbele zu einer Belprechung tn der Absicht ousgesorbert habe, seine Verhaftung möglich zo machen; cs liegen aber Briefe vor, welche beweisen, daß Schnäbele, al» er verhaftet wurde, stch an der Stelle, wo die« geschah, tn Folge einer mit dem diesseitigen Beamten getroffenen Verabredung befand, um qemeiniame amtliche Geschäfte zu erledigen. Wenn die Grenzdcamien bei derartige n Gelegenheiten der Gefahr auSgesetzt märe», aus Grund von Ansvrüchen, welche di, Gerichte des Nachbarstaates an sie machen, verdöstet zu werden, so würde tu der dadurch sür sie gebotene» Borsicht eine Erschwerung der lausenden Grenz- grschaste liegen, welch« mit dem «eiste und den Trablttonea der heutigen internationalen Beziehungen nicht in Einklang steht. Der Unterzeichnete ist Hader der Meinung, daß der artige geichäsiliche Zusammenkunft« jeder Zett als unter dem Schutze aegenieittg »ugesichrcten sretea Geleite« stehend gedacht werden sollten. In dreien, Sinne hat «r, unter voller Anerkennung der verech- tiqung de« Verfahren« der diesseitigen Gerichte uud Beamten, da« Tachverhältniß bei Sr. Majestät dem Kotier zum Vortrag gebracht; Allerhöchstdteftlbea haben dadta zu entscheide» geruht, daß in Be. tracht der völkerrechtliche» Mutiv«. welche für nnbediugte Sicher- ftelkmip iuternutimwler Berhnndlange, spreche», der p. Schnädrle trotz seiner Festnahme aus deulschem Gebiet und trotz der gegen ihn Vorliegenden Schuldbeweise ia Freiheit zu setzen sei. Indem der Unterzeichnete dies zur Kenniniß deS Herrn Bot schafter« der srau,»fischen Republik bringt, fügt er hinzu, daß die erforderlichen Wellungen zur Haftentlassung de« Schnäbele ergangen sind, und bittet Se. Excellenz gleichzeitig, die Versicherung seiner ausgezeichnetsten Hochachtung cntgegeuzunehmen. (gez) von Bismarck. Seiner Excellenz dem außerordentlichen v»d bevollmächligten Bot schafter der französischen Republik Herrn Her bette. Leipzig. 2. Mai 1887. Dem Reichstage dürste noch ein kleiner Nachtrag zum ReichShauShaltSetat pro 1887/88 zngehen. E« soll sich nm einen bereit« seit Jahren nolbmendig gewordenen Umbau aus dem Grundstücke der kaiserlichen Botschaft i» Pari« handeln, welcher den Zweck hat, der völligen Un zulänglichkeit der zu Bureauzwecken und Beaiuteuwohnungen bestimmten Räumlichkeiten des Botschaftsgebäude« abzuhelsen, Die Kosten de« Umbaue« sollen sich aus ca. llt.Ovl) .ckl be laufen. * Der BundeSrath hat am Sonnabend Mittag 12 Uhr eine Plenarsitzung abgehalten und die Branntweinsteuer- Bor lagr nach den Anträge» ber Ausschüsse angenommen. Die letzteren batten am Freitag ihre Berathungen abgeschlossen und noch mehrere Abänderungen beantragt. Man bossl einen Reinertrag von tOO Millionen Mark au« der Steuer zu ziehen. Weitere« ist Uber die Vorlage noch nicht bekannt. * Daß die „Moskauer Zeitung" aus die Ent» Hüllungen der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" nicht schweigen werde, ließ sich vorhersehen. Vor läufig liegt indesien nur ihr« Erwiderung aus den ersten Artikel de« ossiciösen deutschen Organ«, aus besten „schwere Beschuldigung" und „bittere Ironie", wie sich Herr Katkow an«drückk. vor. Die verworrene und inhalt-arme Entgegnung lautet im Wesentlichen; „Fürst Gvrtschakow hat Oesterreich nicht nach dem Osten g«. drängt. Wir verstehen die Anspielung der „Norddeutschen Sllge- meinen Zeitung", aber die Reichsstndtcr Unterhandlungen wurden erst gepflogen, nachdem aus der Balkaahalbtusel schon Unruhe« aus- gebrochen waren. Fürst BiSmarck weiß sehr gut, vo» wen, sie an« gestiftet worden und ivori» da» Programm der Politik Oesterreich- Ungarns besteht, wie e« vom Grasen Sadrasty aosgestellt wurde, welcher i» voller Uebereinstimmung mit dem deutschen Kanzler dacht« und handelte. Dieses Programm wurde vom Grasen Au- draffy mit voller Offenheit in den österreichüih-nngarischen Delega tionen ausgesprochen Ls neigt eiusa si zur Verdrängung Rußlands aus dem Orient, was auch bi« jetzt mit großem Erjolg auSaesührt wurde. Die russische Diplomatie hat diese« Programm nicht ver- ichuldet, nicht sie hat es ersonnen; sie hat ihm bla« nicht de» nöthigra Widerstand entgegengesetzt. Die Zugeständnisse, wrlche Fürst Gort- schakow m Reichsstadt machte, zeugen blo« dafür, daß unsere Diplo- matie geneigt ist, sich fremden Anschanungen anterzuordaen «nd fremde Pläne ouSzusührrn und daß die Wahrung der ihr auver- traulea Interessen nicht genügend zu schätzen welß «nd nicht klar genug «uissaßt. Was die Reich«stadter Uebereinkunst „»betrifft, so hat sie nach einem blutige» Kriege jede Bedeutung verloren, und wenn Oefterreich-Ungara Bosnien und die Herzegowina unter einem sonderbaren Titel annectirte, so geschah dir« einzig kost de« Berliner Traktates." Hieran schließen sich al-dann die Phantasten de» Herrn Katkow über die Zukunst des Orient«: Rußland kann sich aus der Bolkanhelblnsel mit keiner Macht theilen. Sie muß ganz, ohne Unterschied de« Stamme-, den sie be völkernden. Rußland glaubenSverwaiidteii Völkern gehören, in den Greiizen jede- einzelnen derselben — den Böllern, die mit Rußland ein System bilden, eine Welt, worin jede- nur sich erhallen uud leine Nationalität bewahren kann. Die Unantastbarkeit de- Orients ist Rußland kaum weniger wichtig und Iheuer, als die Unverletzbar- keil der Grenzen seine» Rciehsterrttoriums. Jede Loncession an eine fremde Macht wäre hier, freiwillig oder unfreiwillig, bewußt oder unbewußt, «in Berrath von seiner Seite, welcher die Grundlagen seiner Existenz schwächen uud in» Schwanken bringen muß. Was weiler? Vielleicht werben wir es noch erleben, daß die Berliner Politiker die Verantwortung auch sür den gegenwärtigen Gang der Sacken aus der Baikaiihalbinsel von sich aus die Zugeständnisse der russischen Diplomatie abwälzea. Seid einmal aufrichtig, ihr Herren Berliner Politiker: nicht die russische Diplomatie bat den wunder baren Plan der Verdrängung Rußland» au« Bulgarien erfunden, ebenso wie sie nicht sein- Verdrängung ans Rumänien, an- Serbien crsnnden hat »nd die Verwandlung dieser Länder, die so reichlich mit russischem Blut gedüngt sind, in Ciiadellea gegen Rußland, in Schlupswinkel Rußland feindlicher Jntriguen. LS ist schon genug daran, wenn die Berliner Politik ironisch erklärt, daß unsere Diplo matie ihre Gehilfin gewesen." Diese Entgegnung bleibt weit unter dem Niveau der deutscherseits gegebenen Enthüllungen; eine sachliche Wür digung derselben von panslawistischcr Seite ist denn auch nicht zu erwarten gewesen. * Nach Berichten au« St. Petersburg wird da« russische Kaiserpaar, da» gegenwärtig in Gatschina weilt, die Reise noch dem Don.Gebiete in einigen Wochen an- treten. Der Großsürst-Thronsolger wird sich in Begleitung ihrer Majestäten befinden. — In unterrichtete» Kreisen wird versichert, daß aus den durch den Tod deS General« Ganetzky vacanl gewordene» wichtigen Posten de« Eonimandantcn der Peter- und Paul-Festung in St. Petersburg der gegenwärtige Geiieralaouvcrneur vo» Kiew, General Drentelen, berufen werden soll. Der Letztere würde in diesem Falle in Kiew durch den kürzlich znriickgekcbrtcn Chej der Staatspolizei, General OrschewSki, ersetzt werden. * An« Konstanlinopel wird gemeldet, daß man der unmittelbaren Ablieferung von 500 Jnsanterie-Muni- tionSwagen seiten« derselben französischen Fabrik entgegen- sieht, welche vor einiger Zeit 30 — 40 solcher Fahrzeuge al« Muster verkauft Halle. Diese Bestellung ging von dem Sultan selbst au« und ebenso nnlerhandelt der Palast mit derselben französischen Firma über eine Lieferung im Um fange von 300,000 — 400,000 Uniformen sür Ossiciere und Soldaten der otlomanischen Armee, welche um denselben Preis geliefert mürben, den die türkische Regierung gegen wärtig in Koiistantinoprl zahlt. Bisher scheinen sich dem Abschlüsse diese« tO Millionen Franc« nmsassendea Geschäfte« keinerlei Hindernisse entgrgengestelll zu haben. * Au« Pari« wird der „Politischen Eorrespondenz" ge meldet: „Hier sind Gerüchte >m Ilnilaus des Inhalt«, daß die Gesinnungen der englischen Regierung Rußland gegenüber insofern eine Deränvernng erfahren bältc», al» Lord Salisbury jede Rußland genehme Persönlichkeit und selbst den Fürsten von Mingre lien al» Candidaten sür den bulgarischen Thron annchnien will, falls derselbe die Zustimmung sämmtlicher Mächte findet. Es ist offenbar, daß die Engländer in diesem Augenblicke dem Zaren in Europa nicht entqeqrtttretrn wollen und alle ibre Ansmerksamkeil anj
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