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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. kH:! Mitredafteur: Theodor Drobtsch. Nr. 194. ,!1 . SoMag, dm 14. AM »«ch die «gl. Post viertelMMH «» Ugr. «stvelne Nmiunün 1 Rg» 1861. DreSd-n, den 1< AM. — Li« sächsische zweite KaPmer üper die kur- hessisch» Frage. Di« zweite Kammer gelaugte am S, April zur BerathM" ubir M Antrag von Eichoriu« und SMffen, betreffend die kurhesstsche Verfassung« frqgH Da die Mitglieder der Deputation hinsichtlich der MotivirMg de« Berichts au«, «inandergehen, 4o hqt sich dieselbe in z«-ei Neide geschieden. E« beantragen nämlich Lichöriu«, Riedel, Jungnickel und Referent Koch: „dir EtaatSregierung wolle auf/geeignete Weise dahin wirken, daß der verletzte ReHt«zustand in Kurheffen, unter Fest. Haltung der Recht«Beständigkeit der Verfassung von 18S1, so- Mt dieselbe? den PundeSgeseße» nicht widerspricht, . wiederhergr« stellt werde?, während Salcke, v Hermann, V.Baumann und v. Rostitz.Wallwitz nur beantragen: „die StaaMsgierung wolle in geeigneter Weise auf die beschleunigte Wiederherstellung eine« verfassungsmäßigen Zustande« in Kurheffen hinwirken." Dafür beide Vorschläge gleich, viel Mitglieder sich erklärt Haben, be schloß man, den ersten Antrag als Majoritätsgutachten und den zweiten, abgeschwächten Antrag al« da« MinoritätSvotum a, zusehen. Die Debatte beginnt Lieepräs. Oehmichen. Ar stiel gewollt, denn sonst hätte er die ihm von früher her ver«' haßte Verfassung nicht beseitigm und dir Kammern, welch,, so treu ay Preußen gehalten, nicht entfernen können. Oesterreich ernte aber jetzt den Dank für seine PacifieativUen in Holstein Und Hessen. S« ernte ihn in Ungarn, da« jetzt selbst der Pa- eificatiou bedürfe,^«« habe ihn bereit« geerntet auf den Schlacht« feldern Italien« und er fürchte, -daß di« erzürnten Manen Hes sen« und Tchleswig-Holstein« noch nicht gesühnt seien. Luch die Gründe, wckche- die sächsische Regierung zu ihrem BerhaUen gegen Hessen geführt, könne er nicht billigen. Um sich dem unbequem gewordenen Bündniß mit Preußen zu entziehen, habe sie sich Oesterreich und dem Bruchstück de« Bundestage« in dir Arme geworfen und dazu mitgewirkt, daß Oesterreich Preußen in Hessen demüthigt«. Allein auch noch im vorigen Jahre habe di« Regierung, au- »falscher Lonsequenzmacherei', an der frühe- ren bundeStäglichen Ansicht festgehalten und dadurch verdienten Borwurf sich zugezogen. Wenn übrigen« wirklich in Hessen die Demokratie vorherrsch«, so möchte man bedenken, daß die« frei- lich auch kein Wunder sei, wenn man der dort vorgekomme- nen Seelenverkäufer«! und anderer Dinge gedenke. Auch die klärt sich für^dse Majorität. Ar beklagt den Einstuß, welchen / Taschenspielerkunststückchen Haffenpflug« gehörten dazu. Jeden- die Eommissäre Oesterreich«/,und Preußen« 1851 äuf-Kurheffen- fall« sei e« ein erhebende« Gefühl, den Hessen in ihrem Der- au-geübt, und daß damals Preußen von Oesterreich sich habe-faffung-kampf« zu folgen, und er könne nur wünschen, daß in« Schlepptau nehmen lassen. Denn da« Manteuffel'sch« Mi- j auch wir un« «inst da« Zeugniß geben könnten, mit gleicher nisterium habe keine selbstständige Politik verfolgt, und um so Mannhaftigkeit für unser« Verfassung eiugetreten zu sein. (Biel mehr sei zu bedauern, daß die Mittelstaaten damal« keinen Sin- fluß gehabt. Ueberhaupt sei dir österreichische Politik früher stet« in Deutschland die herrschende gewesen und leider -nicht zum Heile Deutschland«. Jetzt schein« di« früher« Cabinet-po. litik zwar auch in Oesterreich verlassen, .aber wenn die«, der Fall, sei dir« nur Preußen zu danken, da« jetzt offen und ehrlich in die Reihe der konstitutionellen Staaten eingetreten sei. Erst seit dieser Zfit sei für alle konstitutionelle. Staaten eine neu« Aera eingetreten, denn früher hätten alle- Verfaffüngrn in der Luft ^geschwebt. Der Redner beklagt dqnn, daß auch Sach sen zu dem unglücklichen Loose Hessen« beigetragen Md giebt dem hessischen Ädlke dä« wohlverdiente Zeugniß, daß e« in der ganzen Perfassungsfrage sich musterhaft bekommen habe und je- dem anderen Volke al« Beispiel dienen Vnn«. Schließlich ver- langt der Redner, daß endlich auch in dieser Sache ein« »Sühne de« Unrechts- eintrete. Möge daher di« sächsische Re in Baiern noch 1850 dir Erklärung abgegeben Hab«, daß rin Umsturz der hessischen Verfassung nicht beäbjMgt «erde. Spä» ledigliH'"ha« Mnisterium Haffenpflug'den Lonflict hr'rbeigeführt ter aber habe er doch dazu mit,«wirkt und die« damit ent- «« lieg« auch auf der Hand, daß Haffenpflug den Eon-l schuldigt, daß die« nicht um der hessischen Frag« willen gesche- fache« Bravo.) Reiche-Eisenstuck wünscht lebhaft, daß dem' Rechte sein Recht geschehe, denn auch die Völker hielten ihr »schwarze« Buch" und weh« dann, wenn ein gerechter Vorwurf darin stehe. Indessen glaube er, daß die Majorität und Mi- Nyrität gar nicht so weit auseinander seien, um nicht vereinigt werden- zu können. Er stellte daher zur Vermittelung Beider folgenden Antrag r Man wolle in Gemäßheit der auSgespro. chknen Verwahrung die Regierung ersuche», auf geeignete Weis« dahin zu wirken, daß der verletzte Rechtszustand in Kurheffen. im Fall nicht eine ander« Vereinbarung zwischen Regierung und Ständen baldmöglichst zu Stande kommen sollte, unter Festhal« tung rc" Riedel ist für die Majorität. E« sei unbezw«. seit, daß »der sogenannte Bundestag" zu dem Beschlüsse von M2 nicht befugt -«wesen. Außer Haffenpflug Hab« ab« auch noch mancher ander« Diplomat zu dem Eonfliot ik Hessen bei. getragen und namentlich wiener" Mann (v. d. Pfordten), der 1848 und 1S4S in Sachsen so liberal sich gerirt und auch