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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- Md Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dki» Leitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Rps., bet Lirserung frei Haus « monatlich 2.80 RM. Im Falle höherer Gewalt ober sonstiger Hai der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreise«. - Anzeigenpreise und Nachlatzsätze bet Wieder- Holungen nach Preisliste Nr. 8 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bet Konkurs und Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligt- Nachlaß hinfällig Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster'« Erbe«. Verantwortlich für Oertltcher u. Sächsisches, Unterhaltüngsteil, Sport u. Anzeigenteil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. III.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstr.2u. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf 51S u. 550. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kamenz des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 98 — Montag, den 27. April 1936 88. Jahrgang Reichsautobahn Leipzig-Halle eröffnet Das erste Teilstück des gewaltigen Aufbauwerkes des Führers dem Verkehr übergeben Nach den Tagen der Ruhe und Erholung gingen die Reichsberufswettkämpfer am Sonnabend an die Arbeit. Um 8 Uhr waren alle zum Appell im Schloßhof angetreten. Gau- walter Duschön forderte die Wettkämpfer auf, ans Werk zu gehen. Die Arbeit, sei nicht als Last zu empfinden, sondern als Pflichterfüllung gegenüber dem deutschen Volke. Gau- walter Duschön wünschte zum Schluß allen ein gutes Ge lingen. Obergebietsführer Axmann sprach dann kurz über die Bedeutung des Reichsberufswettkampfes. Mangel an Raum und an natürlichem Material und Rohstoffen müßte durch Fleiß ausgeglichen werden. Dazu diene auch der Reichsbe rufswettkampf. Die Wettkämpfer müßten Mitwirken an dem gesamten Aufbau Deutschlands. Heule werde jedem deutschen Jung arbeiter die Möglichkeit gegeben, dem Kanzler und Führer gegenüberzulreten und von ihm durch Handschlag begrüßt zu werden. Das müsse das schönste Ziel des Wettkämpfers sein. Nach dem Appell begaben sich die Reichswettkämpfer zu den Betrieben, in denen die praktischen Prüfungen vor genommen werden. Zugleich mit dem Reichsberufswettkampf der deutschen Jugend findet in der Handelshochschule in Königsberg eine „Schulungslagung für die soziale Jugendarbeit" statt, an der die Träger der sozialen Gebiete der Hitlerjugend im ganzen Reich, die Sozialabteilungsleiter der Gebiete der Hitlerjugend, die Gaujugendwalter und die Jugendleiter der Deutschen Arbeitsfront mit ihren Referenten und Referen tinnen teilnehmen. In der Eröffnungsrede wies Obergebietsführer Ax mann darauf hin, daß diese Tagung den Auftakt für eine Reihe von sozialpolitischen Schulungstagungen in den einzel nen Gauen und Gebieten darstelle. Die gesamte sozialpolitische Arbeit der Jugend sei auf das engste mit dem Reichsberufs wettkampf verbunden. Der Stellvertreter des Reichsjugendführers, Stabsführer Hartmann Lauterbacher, erklärte darauf, die national sozialistische Jugendbewegung stelle sowohl in bezug auf ihre Größe und Organisation wie auch durch ihre Leistung etwas Einzigartiges in der Welt dar. Die nationalsozialistische Jugend habe von Beginn an neben dem politischen Tageskampf ihre große kulturelle und vor allem sozialpolitische Aufgabe erkannt und mit ihrer Er füllung begonnen. Der Reichsberusswetlkampf habe sich nicht nur in der gesamten deutschen Jugend durchgeseht, sondern darüber hinaus seine volle Anerkennung vom großen deut schen Volke gefunden. Mit einem Dank an die Träger der sozialpolitischen Ar beit der Jugend schloß Obergebietsführer Axmann. Erziehung zu Qualttätsarbeiiern Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, Dr. Syrup, eröffnete so dann die Reihe der Fachvorträge mit einer ausführlichen Betrachtung über die Arbeitseinsatzlage. Die Konkurrenz auf dem Weltmarkt könnten wir, so sagte er, nur aufnehmen mit den Qualitätsleistungen, durch die Deutschland groß ge worden sei. Daher sei der Reichsberufswettkampf, der die deutsche Jugend zu Qualitätsarbeitern zu erziehen helfe, ganz besonders zu begrüßen. Reichsbahn-Kraftomnibuslinie eröffnet Am Sonntag eröffnete die Reichsbahndirektion Halle auf der Reichsautobahn eine Reichsbahn-Kraftomnibuslinie vom Personenbahnhof in H a l l e bis zum Houptbahnhof in L e ip» zig mit Schnellreisewagen in Stromlinienform. Der Fahrpreis beträgt, wie für dritte Klaffe Eilzug der Reichsbahn, 1,85 ^7^5. Wettkämpfer ans Werk! Appell im Königsberger Schloßhof lich verhinderten Reichsstatthalter Mutschmann Kreisleiter Dönicke (Leipzig), SA-Gruppenführer Schepmann und SA-Gruppenführer Kob und als Vertreter der Wehr macht der Kommandeur der 14. Division, Generalleutnant Freiherr Kreß von Kressenstein, und der Leiter der Heeres nachrichtenschule, Generalleutnant Sachs, sowie die füh renden Männer der Partei und deren Gliederungen, der Staats- und städtischen Behörden. Der Leiter der Obersten Bauleitung Halle, Reichsbahn oberrat Ruckwied, wies darauf hin, daß der alte Ge danke, Halle und Leipzig durch eine Autostraße zu verbin den, nun in die Tat umgesetzt worden sei durch den Auf bauwillen des Dritten Reiches. Trotzdem die Bahn durch Flachland führe, hätte die Jngenieurkunst große Aufgaben erfüllen müssen; so seien zur Aufschüttung des Peißener Dammes, der über vier wichtige Verkehrsverbindungen führe, 800 000 Kubikmeter Erde herangebracht worden, dazu komme noch die Kreuzung mit der Nörd-Süd-Linie bei Schkeuditz. Nach der Ansprache des Gauleiters und Staatsrates Iordan übergab Dr. Todt die Teilstrecke dem öffentlichen Verkehr. Der von Dr. Todt gesteuerte Kraftwagen fuhr nun auf die Autobahn und zerriß das weiße Band; es folgten die Wagen, in denen die Volksgenossen sahen, die durch ihrer Hände und ihres Geistes Arbeit den gewaltigen Plan des Führers in die Tat umsetzten und voller Stolz auf ihre geleistete Arbeit blicken können. Den ersten Wagen schlos sen sich Hunderte von Kraftwagen an. In seiner Begrüßungsansprache in Wiederitzsch kenn zeichnete Oberbürgermeister Dr. Goerdeler die hohe wirtschaftliche Bedeutung der Städte Halle und Leipzig. Nach einer Rundfahrt durch Leipzig fanden sich alle an der Eröffnungsfeier Beteiligten zu einem kameradschaftlichen Beisammensein in Halle zusammen. Dr. Syrup behandelte dann in großen Zügen alle jene Maßnahmen des Arbeitseinsatzes, die vor allem die ju gendliche Arbeiterschaft angehen, wobei er der Mitarbeit des Jugendamtes der DAF. und des Sozialamtes der Reichsjugendführung bei der Durchführung dieser Maß nahmen in anerkennenden Worten gedachte. Dr. Syrup schloß mit einem Ausblick auf den im Sommer zu erwar- tenden Rückgang der Arbeitslosigkeit und erklärte, es komme nicht auf Augenblickserfolge an, sondern auf eine organische Senkung der Arbeitslosenziffer. Abschluß der praktischen Prüfungen. Nach einem Appell marschierten die Reichsberufswett kämpfer in die Königsberger Werkstätten und Fachschulen, wo die praktischen Prüfungen durchgeführt wurden. Die Land- und Forstarbeiter wurden in den Betrieben am Rande der Großstadt geprüft, die Fischer in der Fischerei- schule in Lötzen. Der Kamps um die 70 Punkte, die es als höchste Leistung zu erreichen galt, war nicht einfach. Fast jeder Berufszweig war vertreten: Handwerker, Fabrikar beiter, Bauern, Landarbeiter, Kaufleute und viele andere. Auch ungelernte Jungarbeiter und -arbeiterinnen vom lau fenden Band waren dabei. Ein Besuch der Kampfstätten zeigte, daß die Jungen und Mädel wirkliche Spitzenkenner sind in ihrem Fach. Die Leiter der Königsberger Dienststellen und Behör den zeigten großes Interesse am Berufswettkampf. So sah man in verschiedenen Betrieben den Befehlshaber des l. Armeekorps, General der Artillerie von Brauchitsch. Der Landesbauernführer Spickschen verfolgte die Leistungen der Prüflinge der Landwirtschaft. Rudolf Heß 42 Jahre Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, feierte am Sonntag seinen 42. Geburtstag. Adolf Hit ler sandte seinem treuen Mitarbeiter folgendes Telegramm: „Mein lieber Heßl Nehmen Sie zu Ihrem heutigen 42. Geburtstag meine herzlichsten Grüße und Glückwünsche entgegen. In alter Freundschaft und Verbundenheit Ihr gez. Adolf Hitler." Auch sonst sind dem Stellvertreter des Führers zahl reiche Telegramme und Glückwunschschreiben zugegangen. Der Stellvertreter des Führers hat den Weltkrieg von Anfang an mitgemacht und ist mehrmals verwundet wor den. 1921 wurde er im Kampf gegen die Räteherrschaft in München abermals schwer verwundet. Am 9. November 1923 führte Rudolf Heß die Studentengruppe und wurde zur Festungshaft verurteilt. Seit 1925 Adjutant Hitlers, wurde er 1932 Vorsitzender der politischen Zentralkommis sion der Partei, im April 1933 Stellvertreter des Führers und im Dezember 1933 Reichsminister. Reichsminister Generaloberst Göring dankt Reichsminister Generaloberst Göring veröffentlicht fol gende Danksagung: „Anläßlich meiner Ernennung zum Generaloberst sind mir aus allen Schichten der Bevölkerung und allen Teilen des Reichs Glückwünsche in derartiger Fülle zugegangen, daß es mir zu meinem lebhaften Bedauern nicht möglich ist, jedem persönlich zu danken. Ich habe mich über das Gedenken jedes einzelnen herzlich gefreut und bitte, meinen Dank für die mir bezeugte Verbundenheit auf diesem Wege entgegenzunehmen." Vereidigung -er Luftwaffe Erste Rekrulenverpflichlung auf die neuen Fahnen. In Gegenwart des Generalmajors Zenetti als Ver treter des Befehlshabers im Luftkreis 2, General der Flie ger Kaupisch, vereidigte in der Kaserne Kladow-Hotten grund der Kommandeur der Luft-Nachrichtenersatzabtei- lung, Major Franz, 700 Rekruten aus den Jahrgängen 1913 bis 1915. Zum erstenmal legten Rekruten der Lust waffe ihren Eid auf die vom Führer gestifteten Fahnen ab. Ein Vorbeimarsch der Vereidigungsparade und der Rekruten bildete den Abschluß der ersten Vereidigung auf die neuen Fahnen der Luftwaffe. Am Sonnabendnachmittag wurde unter außerordentlich starker Beteiligung durch den Generalinspektor für das deutsche Slrahenwesen, Dr. Todt, die Reichsautobahn Leipzig—Halle dem Verkehr übergeben mit den Worten: „Als Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen über gebe ich die Reichsautobahn Halle—Leipzig als erstes Teil stück der großen Verbindung vom Nordwesten des Reiches zu seinem Südosten dem Verkehr und damit dem deutschen Volk. Die Straße ist frei!" Damit war das erste Stück dieser vom Führer eingeleiteten gewaltigen Aufbauarbeit des natio nalsozialistischen Deutschland im Gau Sachsen der Benutzung freigegeben worden. Durch dieses freigegebene Stück der Reichsautobahn werden die wichtigsten Städte Mitteldeutschlands mit ihrem wirtschaftlich hochentwickelten Hinterland durch den Schnell verkehr enger verbunden: Halle mit seiner Berg- und Hüt tengrohwirtschaft und Leipzig, als Messestadt das „Schau fenster der Welt" und Ausfallstor der wirtschaftlichen Er zeugnisse des Gaues Sachsen. Dieses neue Teilstück vermit telt die Verbindung mit der Reichsautobahnstrecke nach Magdeburg und von dort aus an die Nord- und Ostsee; darin liegt die tiefere Bedeutung der Reichsautobahn für Sachsen, nämlich dieFörderungderAusfuhrfür die Erzeugnisse seiner vielseitigen Großwirtschaft, von der die Arbeitserhaltung für den schaffenden sächsischen Volksgenossen zum großen Teil ab hängt. Dazu kommt die Steigerung des Fremden verkehrs in das landschaftlich schöne Sachsen, der mittel bar ebenfalls zur Arbeitsbeschaffung beiträgt. Wenn auch der Gau Sachsen auf seine vorbildlichen Straßen stolz sein kann, so dürften doch die durch Sachsen führenden Reichs autobahnen nach ihrer Fertigstellung zahlreiche Kraftfahrer aus dem Reich und aus dem Ausland veranlassen, Sachsen zu besuchen. Die Teilstrecke führt von Peißen, nördlich von Halle, Nach Wiederitzsch, nördlich von Leipzig. Hunderte von Kraft- Wagen sammelten sich auf den Anfahrtstraßen zur Reichs- autöbahn und Tausende von Volksgenossen in Peißen, an der Strecke unterwegs und in Wiederitzsch, um der Eröffnung beizuwohnen; Ehrenabordnungen der Parteigliederungen nahmen längs der Strecke Aufstellung. An der Eröffnungs feier am Peißener Damm nahmen u. a. teil für den dienst-