Suche löschen...
Dresdner Journal : 01.07.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186607013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-07
- Tag 1866-07-01
-
Monat
1866-07
-
Jahr
1866
- Titel
- Dresdner Journal : 01.07.1866
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
mm 186« ^149 Sonntag, den 1. Juli IdMNltmrrtHprrtsr! DreMerIournal ,s Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann von Friesen. Reuter. Forwerg. Nichtamtlicher Lheü. boll auf dem Balcon und am Zensier gezeigt halte, ausgesvrochc» hatte, daß sich die Mitglieder des gemein- Die Worley wrtA iKe.'Majestät yterbÄ' an da? Her 1- ^EäPSM^Nsern Zettrn^'wiedersehen möch- ü O -.W kann, im Einzelnen aber anziehend finden und lieb ge winnen wird. Auch in der Kunst unsrer Tage hat, trotz der Ungunst unsrer Sitten und Moden, trotz der entschiedenen Vorliebe der Menge für die Malerei, die Plastik sich zu einer hervorragenden Stellung empor gearbeitet; und wir finden hier ein wirkliches Können, während wir auf dem Gebiete der Malerei nur zu häu fig mit dem blosen Wollen vorlieb nehmen sollen und müssen. Bei dem tiefen Einblick in die Bedingungen der antiken Kunst, welche unsre Zeit gewonnen, ist sich die Plastik ihres heutigen Zieles klar bewußt geworden. An der Hand der Antike ist sie zunächst wieder auf dir Natur zurückgegangen. Und indem man von diesem Boden aus nicht mehr den Normaltypus, die blose Schönheit der körperlichen Form anstrebte, ist man zwar nicht zu den streng plastischen Stil der Antike ge langt, aber doch zu einem naturwarmen charakter vollen Stil, der ganz der neuen Stoffquelle ent spricht, die sich der modernen Dildncrci geöffnet hat. Diese neue Stoffquellt hat letztere, gleichsam als ein Ersatz für die abgestorbene götterbildcnde Mythe, in dem Cultus des Genius gefunden, welchem unsre Zeit huldigt. Wird die Denkmälrrsculptur auch vielleicht zu sehr auf Kosten der Jdralkunst von unsrer Zeit culti- virt, das Geistige und Individuelle zu sehr aus Kosten des Wesens der Bildnerei betont, so ill doch durch diese Richtung, durch die der Bildner« gewordene Aufgabe: das Gedächtniß unsrer großen Männer, unsrer Helden zu feiern, sie dem Volke alS Vorbilder kräftigen Wir ken» hinzustellen, die Kunst dem Volke wieder näher gerückt, diesem wieder lebendig geworden. Da» Jntcr- rffe am Gegenstand führt zum künstlerischen Interesse. Aber nur schwer und allmählich öffnet sich heutzutage dem Laien das Verständniß für die Skulptur, weil eben, wie oben angedeutet, unser Sehen schon ein au- 1» trittkott o. 8t«wp«i' luieklig kioru. Bekanntmachung, die anderweite Anleihe der Stadt Klauchau betreffend. Das Ministerium des Innern hat zu der von dem Stadtrathe zu Glauchau unter Zustimmung der dasigcn Gemeindevertreter beschlossenen andcrweiten Anleihe von 40,000 Thlr. gegen Ausgabe von auf den Inhaber lau tenden, übrigens planmäßig in jährlichen Raten aus- zuloosenden, mit Vier vom Hundert jährlich zu verzin senden Schuldscheinen, nach Maaßgabe der vorgelegten Entwürfe der Hauptschuldverschreibung und der Schuld scheine nebst Zinsleisten und Ainsscheinen, ingleichen des Anleiheplans die Genehmigung ertheilt. Es wird Solches für die Behörden und alle Die len, sprach Herr Staatsminister v. Seebach im Namen des Herzogs die Vertagung des Landtags aus. Frankfurt, 27. Juni. (K. Dl.) In der heutigen Bun destags sitzung wurde beschlossen, daß der Ober befehlshaber derBundestruppen, Prinz Karl vonBayern, unter der obersten Leitung des Feldzeugmeisters Benedek und nach gemeinschaftlich verabredetem Operationsplane bandle. Ferner wurde beschlossen, baß der Bund im Namen des Kurfürsten von Hessen und, bis derselbe wieder eine selbstständige Verfügung treffen kann, Kur hessen durch einen Bundescommissar verwalten lassen soll. Bremen, 26. Juni. (H N.) Der in der letzten Sitz ung unsrer Bürgerschaft gewählte VertrauensauSschuß ist schon mehrere Male mit hiesigen Senalsmitgliedern versammelt gewesen, um über die gegenwärtige politi sche Lage und Bremens Haltung in den ausgebrochenen Kriegswirren zu berathen. Es heißt, daß sich alle drei Hanse st ädte überein gemeinschaftliche» Vorgehen Preußen und dem Bunde gegenüber verständigt haben. Brüssel, 28. Juni. (W. T. L.) Die königliche Familie hat sich heute Morgen mit großem Gefolge nach Ostende begeben, um an der Begehung der Hoch zeit der Prinzessin Helene Theil zu nehmen. Konstantinopel, 18. Juni. (H. N.) An die Stelle de» gestürzten Großwesirs Fuad wurde Mehmed Ruschdi Pascha ernannt; gleichzeitig erhielt Risa Pascha unter Beibehaltung der Artilleriedirection das Portefeuille de» Krieges. Kiamil Pascha wurde zum Präsidenten deS in dem bewegten, fließenden, am meisten körperlosen Element der Farbe, in der Malerei, der geistigen unter den bildenden Künsten. Nicht nur der neue Inhalt, welchen das Christenthum der Kunst zusührte und wel cher Kreuzigung des Fleisches, die möglichste Weltlosig- keit der Erscheinung, als Gesetz der Idealität predigte; auch die mit dem Mittelalter sich ändernden Culturfor- men wurden der Plastik immer abholder. Leben und Sitte blühten in unruhigen, bunten Contrasten aben teuerlich auf. Eine Tracht, die den natürlichen Wuchs des Körpers nicht nur verhüllte, sondern mit den Jahr hunderten immer mehr zu negiren suchte, gab keine Ge legenheit mehr, den Sinn für reine, natürliche Formen schönheit auszubilden. Doch so ungünstig und feindlich widerstrebend auch die Zeitverhältniffe der Plastik sich erwiesen, so weit ab in das Gebiet der Schwesterkunst der Malerei, die kranke entartete Phantasie der hei- mathlosen Bildnerei sich verirrte, so kamen doch immer wieder Zeiten, wo sie sich der alten Gesetze erinnerte, die ihr einst Richtschnur gewesen, Zeiten, wo sie wieder erstarkt, dem neuen Geiste des Christenthums inner halb dieser Gesetze Rechnung zu tragen suchte. Ließ sich auch die Herrlichkeit griechischer Kunst nicht wieder ins Leben zurückrufrn, so erblühte dennoch der Plastik aus diesem Streben ein zweites neues Leben. Die Schöpfungen, die auS diesem Streben hervorgingen, daS wiedergeborene, antike Formengefühl mit dem Ausdrucke einer vertieften, innern Welt zu verschmelzen, gehören zu den schönsten Früchten de» Kunstgeiste». Und selbst wo der Zug zur Malerei und Architektur, welcher der Bildnerei seit dem Untergange der hellenischen Welt fortwährend geblieben ist, ganz entschieden in den Vor dergrund tritt, führte er zuweilen, wie z. B. in der nordischen Holzsculptur, zu Bildungen, die man im Ganzen al» unklare Vermischung der Künste verurtheilen ArmeecorpS commandirte. Er ist von Potsdam nach Hessen abgegangen. — Der „St.-A." schreibt: In der deutschen wie in der französischen und englischen Presse wird nocb immer die falsche Nachricht verbreitet, daß Preußen in den von ihm militärisch besetzten Ländern Kriegscontri- butionen eintreibr und Recrutirungen vornehme. Wir sind zu der wiederholten ausdrücklichen Erklärung ermächtigt, daß diese Nachricht jedes Anhalts ent behrt. Kriegscontributionen sind von Preußen in den occupirten Staaten als Strafmaßregel wegen Wider setzlichkeit, insbesondere wegen Unterstützung des Fein des lediglich angedroht, aber weder in Sachsen, noch in Kurhessen oder Hannover irgendwo wirklich verhängt worden. An eine preußische Recrutirung in diesen Lan den ist nirgends gedacht, vielmehr sind die gefangenen Mannschaften regelmäßig in die Heimath entlassen wor den. Dagegen bat man gegen die Recrutirung des Feindes in den occupirten Staaten strenge Verbote er lassen. — Die einzige Last, welche Sachsen, Kurhessen und Hannover auserlegt worden, besteht in der Unter haltung der preußischen Besatzungstruppen, für welche die Landesbehörden nach einem mit denselben getroffenen Ablommendie erforderlichen Summen aufzubringen haben. Bei Erfüllung dieser im Kriegsrecht wohlbegründeten Anforderung, wird von den preußischen Gouverneuren in den besetzten Staaten den Landesbehörden alle nur mögliche Erleichterung gewährt — Die „N. A. Z." schreibt: „Als heute Vormit tag die ersten Nachrichten von den Siegen unsrer Waf fen in Böhmen und von der Eapitulation der hannö verschen Truppen eingetroffen waren (vgl. unter Kriegs nachrichten), bedeckten sich schnell die Gebäude unter den Linden, in der Wilhelmsstraße und in andern Stadtgegenden festlich mit Flaggen, und Tausende von Menschen sammelten sich unter den Linden, namentlich in dichten Massen vor dem königlichen Palais. Man stimmte begeistert die preußische Nationalhymne und daS Prcußenlied an und brachte Seiner Majestät wie derholt stürmische Lebehochs, bis Se. Majestät der Kö nig in Begleitung des Kammerherrn v. Hülsen auf dem Balcon erschien und durch Lctztern die eingegan genen Siegesnachrichten verlesen ließ. Stürmischer Ju bel und tausendfältige Hochs folgten dieser Scene und wollten kein Ende nehmen, selbst nicht, als Se. Maje stät der König an der Hand der Königin sich wieder deres ist, als dal „tastende Geben" des Griechen, weil wir Alles flach, nur mit dem Auge des MalerS, al» bunte Zeichnung sehen und uns Ausdruck, Bewegung und Farbe mehr anzicht als die Größe und Schönheit der Form, als der Wohllaut der Linien und Verbält- nisse und überhaupt der Rythmus deS Ganzen. Dem heutigen Menschen fehlt die Ruhe und Geschlossenheit der Seele; ein ewiges Abweichen vom Gegenstände und Suchen nach dem daneben und dahinter Befindlichen läßt ihn zu keiner reinen Formenfreude kommen. DaS Werk der Bildncrkunst, in sich abgeschlossen, sucht de« Beschauer nicht, es will gesucht sein; und nur wenn wir die ernsteste Hingabe mitbringen, schaut unS daS in dem Marmor pulsirende Leben befreundet an. Eben so treffend als schön sagt ein berühmter Aesthetiker: „Die Statue will wie eine charaktervolle und tief« weibliche Natur erst verstanden sein, ehe sie geliebt wird." Der Weg zu diesem Verständniß bietet sich in dem Studium der antiken Bildwerke an der Hand der Kunstgeschichte. Aber auch dies Studium setzt wieder gewisse Vorkenntniffe voraus, die man sich vielleicht am besten im Umgänge mit Künstlern erwirbt, vor Allem einen Einblick in die Technik des Bildhauers. Die queren Fragen und naiven Ansichten, die man nach dieser Richtung hin hören kann, zeigen, wie e» damit bestellt ist. Während der Crayon und der Marder-, wenn nicht gar der Borstpinsel sich heutzutage in allen Händen, auch den jüngsten und schönsten, befindet, wis sen Tausende in der gebildeten Welt nicht, wie ein Meißel auSsieht oder waS ein Modellirholz — heißt. Mit einem Worte, die Technik de» Bildhauer» ist dem großen Publicum ein inneres Afrika, von dem e» kaum dir Producte kennt. E» dürfte daher vielleicht nicht unwillkommen sein, wenn an dieser Stelle in einigen Artikeln versucht wird, die Thätizkeit de» Bildhauers Feuilleton. Die Technik der Plastik. Die Aufgabe der Plastik: den Menschen in seiner vollen natürlichen Schönheit hinzustellen, fand in der griechischen Kunst ihre vollkommene Lösung; mit Ge setzeskraft für alle 'Zeiten spiegelt sich in letzterer daS ganze Wesen der Plastik wieder. Nur der glücklich organisirten Natur des Griechen, dessen Lebensaufgabe e» war, Seele und Körper in gleichmäßiger Pflege zur harmonischen Einheit, zur Schönheit, auszubilden, war ein so hohe» Ziel in der Kunst vergönnt. Mit dem Ehristenthume rückte die Malerei an die Stelle der Skulptur und ward der adäquateste Ausdruck alles Kunst- lrben». Der Christ sah.im Olymp die Hölle und in den griechischen Göttergesqichten nur Spuk und Teufel, und in der Scheu vor der dem Heidenthume so theuern Kunst ging der plastische ßinn unter. Zudem war die neue Bevölkerung deS christlichen Himmels von einer zu übersinnlichen, geistigen Art, al» daß sie sich sowie die heidnischen Typen ohne Ueberschuß in eine feste Form hätten gießen lassen. War Schönheit des Körpers dem Griechen eine Tugend gewesen, so wurde den Christen Reinheit der Seele Tugend und Schönheit und höchste- Ziel der Kunst. E» galt somit, besonder- in das Antlitz, in da» Auge, als den durchsichtigsten Spiegel deS Seelen leben», sich zu versenken und so die Eigenheit de» In dividuum» in seinem geistigen Ausdruck herauSzuarbei- 1r»; indem man zugleich dir übrigen weniger sprechen den Theile der Gestalt fallen ließ, letztere, insofern sie durch ihren sinnlichen Reiz von der Hauptsache abzog, zu verhüllen, oder doch in ihrer Wirkung zu dämpfen suchte. Da» willigste Darstellungsmaterial, die warm und tiefbewegte Innerlichkeit, die mystische Gluth de» Herzen» durch di« Form leuchten zu lasten, fand man sammelte Volk sprach, verhallten unter dem endlosen Rufen der Menge, so daß der tiefgcrührte Monarch sich schließlich darauf beschränken mußte, wohlwollend und dankend mit der Hand zu winken. — Von dem k. Palais bewegte sich die Menge nach dem Hotel des auswärtigen Ministeriums, um dem Grafen Bismarck eine Ovation zu bringen. Der Herr Ministerpräsident dankte aus dem Fenster für die Theilnahme, welche man den preußischen Waffen bezeige. Auf die Frage eines der Versammelten: „Wie ist's mit den Hanno veranern?" antwortete er, daß dieselben capitulirt hätten. „Wo ist der König und der Kronprinz von Hannover?" fragte eine zweite Stimme. „Sie haben mit capitulirt, und es ist ihnen die Wahl ihres Aufent halts außerhalb Hannover frcigestellt." „Wie ist es mit den Offizieren?" war die dritte Frage. Der Graf antwortete: „Nachdem dieselben ihr Ehrenwort gegeben, in diesem Kriege nicht gegen Preußen zu kämpfen, sind sie mit Beibehaltung des Degens entlassen. Die Sol daten sind in die Heimath geschickt." Als Graf v. Bismarck um 2 Uhr aus dem Palais kam, um ringten ihn wohl Tausende, Alle aufs Freudigste grü ßend. Nur mit Mühe gelang es ihm und einem höher» Offiziere, zu verhindern, daß das Volk ihm das Pferd ausspannte, um den Wagen zu ziehen, wozu schon Hand angelegt war, und was nur deshalb nicht so schnell zu bewerkstelligen war, weil das Pferd durch das Hüteschwenken scheu wurde und Niemand an sich ZUferatenannatime «»««SN«: kl. ömvirir^i», LowwixitollLr ä«i vr««än»e ^ouruil«; «ksoä»».: kt. Loui» Loi»; S^daiU LorU»- ».U.: LmmrilN t Vool.«»; Viril»: 6ior>v. ttuelik., kmirrii'» Hureiu; »r««.»: L 8o»l.c»»ri; l,. 8viiaii'»Xnnolio«ubvr«»o, Irin i« LtiiioiLviii, krinllsott ». Zl.: öuedk.; LSI» . Lzvim; Um«, t.mli», Lvl.l.n» tLo., (8, klic« äs I« üour»»); VriU: k», L»»i.iv»'i Üuobb.; Vt«»: -tl.. Ornl.l». ttzrrau^edrr: Lvulgl. LlpeäiUüo 6«, vr««ä»«e ^ourntl, tliri.ilitr»«^ Uo. 7. jenigen, Welche es angebt, hiermit zur öffentlichen Kennt- niß gebracht. Dresden, am 26. Juni 1866. Ministerium de« Innern Für den Minister: Kohlschütter. llebersicht Tlgrbgeschichte. - Dresden: Sächsische Soldaten ein- grbracht. — Leipzig: Militärbosvital. — Löbau: Feldlazareth abgegangen. Gefangene Oesterreicker. Aushebung von Pferdtcn. — Pesth: Vom ungari schen Landtage. — Berlin: Abreise des Königs nach dem Kriegsschauplätze. Gouverneur für Kurhessen. Keine Kriegscontributionen und Recrutirungen in den besetzten Ländern. Eindruck der ersten Sieges- nachrichten. — Köln: Landwehr zweiten Aufgebots einberufen. — Karlsruhe: Gesandter aus Florenz abberusen Amtsversetzung. — Gotha: Vertagung des Landtags. — Frankfurt: Bundestagssttzung. — Bremen: Bündniß mit Preußen. — Brüssel: Hofnachricht. — Konstantinopel: Ernennungen. Aegyptische Angelegenheiten. Cholera. — Buka rest: Flüchtlinge. Omfr Pascha. — Montevideo: Vom Kriegsschauplatzes Schleswig-Holstein. (Maßregeln gegen ein Flugblatt. Die preußische Flotte Kiel verlassen.) KrirgSnachrichte«. (AuS Böhmen, Hannover, Hohen- zollern, Bayern, Hessen, Frankfurt und Italien.) Dresdner Nachrichten. Proniazialnochrichtev. (Leipzig.) Stilistik u. BolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. Tageskalender. vörsennach- richten. > t „ lb biovitilck:— „ 1b „ Limvlu« Hummen«: 1 „ AmtUchrr Theil. Bekanntmachung. Die Handdarlehne betreffend. Der Zinsfuß der in Folge der Bekanntmachung des Finanzministeriums vom 1l. dieses Monats an die Fi nanzhauptkasse eingezablten und noch eingehenden Hand darlehne wird hiermit auf sechs Procrnt auf's Jahr erhöht. Nach diesem Betrage werden die Zinsen der bereits ring,zahlten Handdarlehne auch auf die seit der Ein zahlung schon abgelaufene Zeit berechnet und gewährt. Dresden, den 26. Juni 1866. Finanz - Ministerium. kommen ließ. Graf Bismarck benutzte da», um sich der Ovation zu entziehen." Köln» 28. Juni. (K Bl.) Während des heutigen Vormittags sind die EinberufungSordreS den Land- wcbrleuten zweiten Aufgebot- hier und in der Umgegend zugestellt worden, denen gemäß die Einbe rufenen schon übermorgen auf den bestimmten Sammel plätzen sich zu gesielten haben. Unter denselben befinden sich Leute, die schon mit dem Jahre 1850, also vor 16 Jahren, ihre Dienstpflicht im stehenden Heere angetreten batten. Mit welcher außerordentlicher Raschbeit jetzt die Formation der preußischen Truppen betrieben wird, mag man daraus entnehmen, daß, nachdem vor wenigen Tagen die Bildung eines neuen (9.) Jägerbatatl- lons, welche in Berlin bewerkstelligt wird, verfügt worden ist, rin Kommando dieses neuen Bataillon- sich schon heute hier befindet, um die betreffenden Mann schaften aus der Nheinprovin; dafür abzuholen. Karlsruhe. 28. Juni. (W. T. B.) Der badensche Gesandte in Florenz, Baron v. Schweitzer, ist ab berusen worden. — (K. Bl.) Ministerialrat- Jolly wurde seiner Stelle enthoben und zum Mitglied des VerwaltungS- gerichtshoss ernannt. Er ist ein bekannter Anhänger norddeutscher Politik. Gotha, 25. Juni. (G Z.) In der heutigen Nach- mittagssitzung des gemeinschaftlichen Landtags wurde auf den herzoglichen Erlaß, die Mobilisirung de» hie- figen Kontingents und den Abschluß des Bündnisses mit dem Königreich Preußen betreffend, eingegangen. Nach langer Debatte wurde schließlich der, namentlich vom Abg. Streit bekämpfte Commisstonsantrag (Berichter statter Abg. Rückert aus Koburg) mit großer Majorität angenommen. Derselbe lautete dahin: Der Landtag wolle l) seine Genehmigung ertheilen, daß die herzogliche Slaatsregierung auf den in der Beilage des De- crets vom 1". d. M. mitgetheilten Grundlagen, welche mit einem baldigst eiaznbcrufcndeu Parlamente näher zn berathen und zu vereinbaren sind, in ei» Bündniß mit Preußen trete und die Bereitwilligkeit dazu erklären, an der Berufung des Parla ments Therl zu nehmen, sobald diese von Preußen erfolgen werde; 2- sein Einverständniß damit aussprechen, daß der Deutsche Bund als tvatsächlich ausgelöst zu betrachten sei; 3) seine Zustimmung ertheijen, daß das Continzent der Herzog- thümer Koburg und Gotha auf de» Kriegsfuß in der bcSyer gesetzlichen Kriegsstärke gesetzt und für die Dauer des Krie-eS in mobilem Zustande erhalten werde: 4) den hierzu nach Maß' gäbe der Miutärconvention vom I.Jun 1801, beziehungsweise des Dekrets vom IS. Juni 1861, erforderlichen Credit verwilll-en. Nachdem der Präsident Berlet hieraüff den Wunsch ruseratenprelse: Lür ä«u kium «Io«r ueipilteoeo Lell«: t ktgr. Valor äi« Loll«: S ktxr. Erscheine«: 7'lxllck, mit ^vevibm« äer 8«mu- uuä Leierti««, «b«uä» kür cleu kolgeoäeu Tagesgtschichte. Dresden, 30. Juni. Heute gegen Mittag passirte unter militärischer Bedeckung (2 Ulanen) aus der Alt stadt kommend, ein Postwagen über die alte Elbbrücke, in welchem mehrere sächsische Soldaten in Uniform sich befanden. Wie wir hören, sind diese Soldaten auf dem Marsche von Dresden nach Böhmen erkrankt und in der Gegend von Dippoldiswalde zurückgeblieben, um geheilt zu werden, jetzt aber, nachdem letzteres geschehen, von den preußischen Truppen an die hiesige Stadtcom- mandantur eingeliefert worden. Leipzig, 29. Juni. (L. Ztg.) Glaubwürdigem Ver nehmen nach ist in Bezug auf das in unsrer Stadt zu errichtende große Militärhospital nunmehr entgil- tig beschlossen worden, daß zu den Zwecken desselben drei verschiedene Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden sollen: das Waisenhaus, das neue Armenhaus und das Militärhospital (am Erercirplatze). Wie schon früher erwähnt, sollen Diakonissen, resp. barmherzige Schwestern zur Pflege der hier unterzubringendrn Kran ken verwendet, das gesammtc Lazarcth aber unter die Obhut des Johannitcrordens gestellt werden, als dessen Vertreter gestern Graf Kleist, von Dresden hierher ge kommen, mit der bekanntlich aus 5 Stadträthen und 5 Stadtverordneten bestehenden Lazareihcommission hier- selbst eine Besprechung hatte. 0 Löbau, 29. Juni. Auf unserm Bahnhöfe herrscht Tag und Nacht ein zehr bewegtes Leben; ungeheure Züge theils mit Militär, theils mit Fourage und Le bensmitteln für die preußischen Truppen bewegen sich unausgesetzt nach Zittau und Reichenberg zu. Das seit einigen Tagen noch hier befindlich gewesene schwere preußische Feldlazareth ging am 27. d., früh nach 6 Uhr, infolge per Telegraph eingegangener Ordre nach Reichenberg ab. In der Nacht vom 27. zum 28. d. ging hier ein Zug mit ca. 500 Mann Oesterreicher, die bei Turnau in Böhmen von den Preußen gefan gen genommen worden, durch. Angeblich kommen die selben nach der Festung Küstrin. — Infolge einer Re quisition des k. preußischen 2. Armeecorps fand gestern Mittag auf dem hiesigen Viehmarkte eine Aus he bung von Pferden statt. Es waren zur Gestellung 120 Stück aus den Gerichtsamtsbezirkcn Löbau, Bernstadt, Herrnhut, Ebersbach und Weißenberg ausgeschrieben worden, welche auch bis a Stück, die jedoch nach beendigter Aushebung ykamen, eintrafen. Bon diesen 110 Stück wu;»^^ r nur 14 Stück dienst tauglich befunden, so 0' wegen Erfüllung' Vcr re- quirirtcn 60 Pferde H Anberaumung eines zweiten Aushebungstermins für morgen nothwendig gemacht hat. — Vergangene Nacht ist wiederum ein Zug mit circa 100 gefangenen Oesterreichern hier durch nach Preußen gegangen. Auch passirte von Bautzen her ein preußi sches schweres Feldlazareth des 8. Armeecorps die Stadt und ging nach Zittau zu. Pesth, 28. Juni. (K. Bl.) Die Commission für die gemeinsamen Angelegenheiten hat ihren Be richt veröffentlicht. Es werden darin nur die auswär tigen und militärischen Angelegenheiten als gemeinsame anerkannt. Die Finanzen für diese beiden Departements solle» durch gemeinsame Ministerien und Delegationen der beiderseitigen Parlamente geführt werden. Ungarn würde einen Theil der Staatsschuld übernehmen und an den gemeinsamen Creditoperationen und Handelsverträ gen sich betheiligen. Berlin, 29. Juni. (B. Bl.) Se. Majestät der Kö nig gedenken morgen früh um 8 Uhr nach dem Kriegs schauplätze abzureisen. Die Generäle v. Roon und v. Moltke, v. Alvensleben, die Flügeladjutanten, das Militär- und Civilcabinet rc. werden zugleich mit Sr. Majestät abreisen; Graf Bismarck etwas später. Auch Se. königliche Hoheit der Generalfeldzeugmeister Prinz Karl wird sich, dem Vernehmen nach, morgen nach dem Kriegsschauplätze begeben. — Zum Gouverneur des Kursürstenthums Hessen ist der General der Infan terie v. Werder ernannt worden, der früher das erste
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite