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«Md!« ii, MW Tharandt, Wassen, Sieöentehn und die Wmgegenden. Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruffs sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde «tt Landberg, Hühndorf, Kaufbsch, Kefselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, OberhermSdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1M. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 15 Pfg. pro viergespaltene LorpuSzeile. Druck und Verlag von Markin Berger in WWdrufi. — Berankwortlich sür die Redaktion Marlin Berger daieW. No. 63. Donnerstag, oen 4. Juni 1W3. 62. Jahrg. Vorträge. Heute, Mittwoch, Vormittag treten die Maje stäten ihre Reise nach Frankfurt a. M. und Wiesbaden an, um dem Sängerwettstreit und den Festspielen im Wiesbadener Hoftheaier beizuwohnen. Das deutjche Geschwader unter PrinzHeinrich von Preußen hat die westspanische Hafenstadt Vigo am Pfingstmontag wieder verlassen und die Heimfahrt nach Kiel angetreten. Vorher hatte Prinz Heinrich den Be hörden von Vigo ein Abschiedsfrühstück gegeben. In den Wiener Regierungskreisen beginnt man anläßlich der jüngsten antiösterreichischen Demon strationen in Italien nervös zu werden. Das offiziöse Wiener „Fremdenblatt" unterzieht dieselben einer scharf abfälligen Besprechung, in welcher der Jrredenta gehörig der Text gelesen wird, und erklärt zuletzt unzweideutig, ein etwa weiter fortgesetztes antiösterreichisches Treiben in Italien könne leicht eine Gegenströmung der Völker Oester reich-Ungarns Hervorrufen; dann würde es auch der öster reichisch-ungarischen Regierung schwer fallen, bei Regelung der mit Italien schwebenden Fragen das nöthige Ent gegenkommen zu beweisen. — Jedenfalls wird man an den maßgebenden Stellen Roms gut thun, dieser nicht unberechtigten österreichischen Empfindlichkeit Rechnung zu tragen und den irredentistischen Schreiern im Lande ent gegenzutreten. Möglicherweise ist auch die aus Wien ge meldete Demission des italienischen Botschafters Grafen Nigra als eine freiwillige Genugthuung Italiens an die Adresse Oesterreich-Ungarns wegen der jüngsten Zwischen fälle zu betrachten. Die 200jährige Feier der Stadt Petersburg hat zu einem neuen Telegrammwechsel zwischen dem Kaiser Nikolaus und dem Präsidenten Loubet von Frankreich Anlaß gegeben. Beachtenswerth ist hierbei, daß Herr Loubet in seinem Sympathietelegramm an den Zaren anläßlich der Petersburger Jubelfeier nur seinen persönlichen Empfindungen Ausdruck verleiht, indeß es der Zar für nöthig gehalten hat, in der Antwortdepesche an das Staatsoberhaupt Frankreichs das russisch-fran zösische Bündnißverhältniß zu betonen. — In Petersburg fand im Zusammenhang mit der städtischen Jubelfeier ein von der Stadtvertretung gegebenes glänzendes Fest mahl im alten Menschikoff'schen Palais statt. Bei demselben sprachen u. A. Deville-Paris und Oberbürgermeister Kirschner-Berlin. Die zur Theilnahme an der Jubelfeier nach Petersburg gekommenen deutschen Bürgermeister haben sich ungemein anerkennend über die ihnen von der Peters burger Stadtvertretung bereitete liebevolle und gastfreie Aufnahme ausgesprochen. In der bulgarischen Hafenstadt Burgas fand am 31. Mai die feierliche Einweihung des neuen Hafens in Gegenwart des Fürsten Ferdinand statt. Bei einem nachgefolgten Festmahl hielt der Fürst eine Rede, in welcher er die große kommerzielle Bedeutung des neuen Hafens hervorhob. Bei Kliß im mazedonischen Distrikte Dschuua spielte sich ein heftiger Kampf zwischen einer bulgarischen Bande und türkischen Truppen ab. Die Insurgenten wurden ge schlagen, sie verloren 4 Todte und zahlreiche Verwundete. Die Verhältnisse im algerisch-marokkanischen Grenzgebiete spitzen sich immer bedrohlicher zu. Jetzt ist von den Marokkanern sogar auf den neuen General gouverneur von Algerien, Jonnart, selber, der sich mit Eskorte auf einer Jnspektionstour an der marokkanischen Grenze befand, ein Angriff unternommen worden. Der selbe erfolgte vor Figig, dem Hauptorte der gleichnamigen Oase, und hatte einen erbitterten Kampf der Schützen- und Spahis-Eskorte des Generalgouverneurs mit den an greifenden Marokkanern zur Folge. Letztere sollen hierbei Herr Bezirksthierarzt Haubold in Meitze« ist vom 5. Juni bis 12. Juli DS. ^s. beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn Bezirksthierarzt llr. Göhre in Grotze«hai« vertreten. Meißen, am 29. Mai 1903. Hs Aonigliche Amtshauptmannschaft. I. V.: 578 L.vr. Heerklotz, Reg.-Ass.Urb. 2. 3. 4. Zu 0r. Heerklotz, Reg.-Ass. Hk. Etwaige Anträge von Gemeinden oder Privaten auf Absteckung von Ladeplätzen sind bei der Königlichen Straßen- und Wasser-Baninspektion Meißen ! zu stellen. .Meißen, am 26. Mai 1903. königliche Anrtshaiiz-tnrannschaft alsLlbstrsmamt. Das Basen,n ser Mve betreffens. Die Königliche Amtshauptmannschaft als Elbstromamt findet sich veranlaßt, Folgendes zur Nachachtung bekannt zu machen: 1. Das Baden in der freien Elbe darf nur an besonders abgesteckten Orten stattfinden. Die Badenden haben ausnahmslos Badehosen zu tragen. Niemand darf ohne Begleitung einer Gondel über den Elbstrom oder größere Strecken als vom oberen Ende der am rechten Elbufer bei Meißen und bei Promnitz ausge stellten Schwimm- und Badeanstalten bis au die am unteren Ende der letzteren an gebrachten Leitern schwimmen. Dem ZuruK des Schwimmlehrers oder Aufsichts- sührenden ist Seiten der Badenden sofort Folge zu leisten. Das Abschwimmen der Badenden von den Schwimmanstalten nach der Schifffahrts straße ist nur in einer Entfernung von höchstens 20 m von den Schwimmanstalten ab gestattet. Das Betreten des Ufers und Hinlaufcn an demselben in Badehosen ist nicht gestattet. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden mit Geldstrafe bis 60 Mark oder entsprechender Haft geahndet. Die Ortspolizeibehörden der an der Elbe gelegenen Ortschaften des hiesigen Mbstromamtsbezuks haben nicht nur die Befolgung obiger Anordnungen durch die mit der Aufsichtsführung beauftragten Personen überwachen zu lassen, sondern auch an den ihrer Aussicht unterstehenden Elbbadeplätzen diese Anordnungen mittels Tafelanschlags (Plakat) noch besonders bekannt zu machen. MMjltUMg WmAer MalchchMl. Gasthof zur Tanne in Tharandt, Mittwoch, den 1«. Juni 1903, Vorm. 1« Uhr: 6 h. u. 1403 w. Stämme, 1 tu u. 78 w. Klötzer, 2500 w. Reis ¬ stangen, 1 rm h. Nutzscheite, 14,5 rm h. u. 34,5 rm w. Brennscheite, 19,5 rin h. u. 57,5 rm w. Brennknüppel, 2 rm h. Zacken, 5,5 rm h. Neste, 401,5 rm w. Stöcke; Kahl schlagshölzer der Abt. 14,49 und Einzelhölzer der Abt. 18, 21, 23, 24, 33 u. 50. Kgl. Forstrevierverwaltung u. Kgl. Forstrentamt Tharandt, am 29. Mai 1903. Grotz. Morgenstern. Bekanntmachung. Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie an der neuen Straße von Niederwartha über Wildberg nach Gauernitz und an der Straße von Neugauernitz nach Hartha liegt bei den Postämtern in Meißen l und Cossebaude (Eldlhal) aus. Dresden-A., 30. Mai 1903. kaiserliche Ober-4)ost-irektisn. I. V.: Gräper. Aussehuüversanttttlung des Gemeinde-Arankenkassenverbandes Wilsdruff. Zu der Freitag, den 12. Jmü dss. Jhs., Nachmittags 4 Uhr, ini Hotel zum weißen Adler in Wilsdruff stattfindenden Ansschnszversanrmlnng werden die Herren Mitglieder und Krankenhausdeputirten ergebenst eingeladen. Tagesordnung: 1. Geschäftliche Mittheilungen. 2. Prüfungsergebniß der 1901er Jahresrechnung und ev. Justifikation. 3. Vortrag der Rechnung für 1902. Wilsdruff, am 2. Juni 1903. Der Dorstand des Arankenkaffenverbandes. Kahlenberger, Bürgermeister, Oslitische Rundschatt. Das Pfingstfest hat keinerlei bemerkenswertheren Vorgang auf dem Gebiete der inneren deutschen Polilik gezeitigt. Der bayerische Ministerpräsident V. Podewils ist am Pfingstsonntag Abends von seinen Antrittsbesuchen in Berlin und Dresden wieder nach München zurückgekehrt. Er wurde am nächsten Vormittag vom Prinz-Regenten Luitpold zum Vortrag empfangen, wobei Herr von Pode wils zweifellos Anlaß genommen haben wird, sich nament lich über den ihm in Berlin gewordenen so herzlich und auszeichncnden Empfang auszulassen. Eine wichtige Ent- scheidung des preußischen Oberverwaltungsgenchts ist zu verzeichnen, nämlich diejenige, daß die Polizei nicht berechtigt ist, politische Versammlungen wegen Gebrauchs der Polnischen Sprache aufzulösen. Bisher hatte das Oberverwaltungsgericht diesen Grundsatz nur für die öst lichen Provinzen aufgestellt, die jetzt getroffene Entscheidung bezieht sich aber auf die Polenversammlungen in Westfalen, ^vm ^^ch°uationalen Standpunkte aus kann dieses Zu- preußischen Oberverwaltungsgerichts an das Polenthum jedenfalls nur bedauert werden. Von der rnmlsterwllen „Berl. wird die bekannte An ¬ gelegenherl des Druckfehlers in der vom Reichstage ange nommenen Novelle zum Krankenkassengesetz besprochen Das Blatt erklärt, daß dieser Druckfehler- es W betreffenden Stelle „Höhe" statt „Hälfte" — völlig be langlos sei und daß überhaupt die vom Reichstagspräsidenten vollzogene Ausfertigung der Reichstagsbeschlüsse zur ge dachten Novelle den richtigen Wortlaut bereits enthalte. Der Kaiser, der mit seiner Familie das Pfingstfest w gewohnter Weise feierte, ritt am Dienstag mit dem Prinzen Eitel-Friedrich, Adalbert und Oskar bei Potsdam spazieren. Später hörte der Monarch Militär- und Marine