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Frankenberger Tageblatt - Bezirks- Anzeiger Amtsblatt für die König!. AmtshaHtmamischast MG bas König!. Amtsgericht Md den Stadttat zn Frankenberg / Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen- tu Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von T. B. Roßberg in Frankenberg i. S«- 77. Jahrgang Freitag sm 26. April 1918 96 M Verordnungsgemäß ist am I. Mal ds. Js. eine ArbeiterMlung vormnehmen. Den hierbei in Frage kämmenden hiesigen Gewerbeunternehmern werden durch die Echutzmanmchast rechtzeitig Zählkarten behändigt werden, die vmlckriltsmäßig am 1. Mm ds 2s. auszufullen. hiernach aber npSteat«»« «isn S. Ms- ü. im Rathaus. Zimmer Nr. 13, abzugeben sind, Frankenberg, am 25. April 1918. Der Stadtrat. Die amerikanische Hilfe ist von unserer Heeresleitung keineswegs sorglos unterschätzt worden. Wenn jedoch wirklich 1 Million Mann herüberkommen sollten, so würden sie eben sowenig, wie die 4Vs Millionen Italiener, das Kriegsgeschick wenden können, abgesehen davon, daß die notwendigen 6 Mil lionen Tonnen Schiffsraum für diesen Transport nicht zur Verfügung stehen und unsere Unterseeboote, die jetzt aus den rumänischen Oelquellen wieder reichlich mit Brennmaterial versehen sind, dabei ein gewichtiges Wort mitsprechen würden. Angesichts dieser riesenhaften Erfolge auf allen Fronten und des erstaunlichen Durchhaltens der Heeresleitung, der Truppen und der Heimat, trotz aller schweren Stunden und Rückschläge erhebt sich immer erneut die Forderung, daß jeder Deutsche das Deutschbewußtsciu und das Größcnbewutztsein — gegenüber dem Größenwahn unserer Feinde — pflege und befestige. Das deutsche Pfliichtgefühl und die monarchische Staatsform sind dis moralischen Kräfte, die sich allen Gegnern überlegen gezeigt haben und aus denen unsere Kraft entspringt. In diesem GMe werden wir zu einem Frieden gelangen, der Deutschlands Zukunf^ficherstellt und vor allem den deut schen Arbeiter davor schützt, zum englischen Jndustriesklaven zu werden, (z.) Vie WegUsge Ain Dienstag nachmittag hielt Hauptmann Runkel vom Kriegspresseamt im AuMärungsausschuß einen Vortrqg über die Kriegslage, den er mit der Zusammenfassung ein- lcitcte: Wir haben gesiegt, und zwar auf der ganzen Linie. Der Redner gab einen klaren Ueberblick über die Entwicklung der gesamten Krirgsereignissc bis zu ihrem heutigen Stande. Wir heben daraus folgendes hervor: Im August 1914 stand das deutsche Heer zwar auf der inneren Linie, jedoch nach beiden Seiten einem überlegenen Gegner gegenüber. Der freiwillige Abbruch der siegreich ver laufenen Marncschlacht erfolgte aus zwei Gründen, einmal, weil die Russen mit ihrem Aufmarsch schneller fertig waren, als wir erwartet hatten, und zweitens, weil andernfalls Joffre in die Lage gekommen wäre, uns mit seinem starken Heere festzuhalten und uns seinen strategischen Willen aufznzwingen. Seh» schwer war die Lage Anfang Mai 1915, als Italien in den Krieg eintrat und den Feind durch 4Vs Millionen neuer Streiter verstärkte. Unsere Heeresleitung hat aber auch in dieser schwierigen Lage, als die Türkei fast abgeschnürt war, nicht verzagt. Den Bulgaren soll es unvergessen bleiben, daß sie sich in so schwerer Stunde an unsere Seite ^stellt Haden, denn mit ihrer Hilfe kannte Mackensen die Pforte zum Balkan aufbrrchen. Dem großen allgemeinen Angriffe, welcher im Frühjahr 1916 von unseren Feinden geplant war, kam der Angriff der Kronprinzenarmee aus Verdun zuvor. Dadurch wurden 53 französische Divisionen gefesselt. Die Engländer mußten infolgedessen ihren Angriff verschieben und stießen erst vier Wochen nach dem Brussilowschen Angriff vor. Ob wir einem gleichzeitigen Angriff aller Feinde voll ge wachsen gewesen wären, muß fraglich erscheinen, und insofern . wäre es durchaus ungerechtfertigt, das deutsche Verdununter nehmen als einen Fehler zu bezeichnen. Die russische Revo lution, welche uns mit ihren Folgen im Osten sreimachte, ist nicht eine Folge der englischen Politik, sondern der deut schen Siege. . Nunmehr wußte alle Welt, daß die große Abrechnung mit dem Feinde im Westen beginnen mußte. Der Angriff vom 21. März begann in drei Teilen. Im Norden kämpfte die Armee Below, im Süden die Armee Hutier und in der Mitte die des Generals v. d. Marwitz. Im Norden bol Arras starken Widerstand und deshalb bog die nördliche Armee nach Südwesten aus und schob eine» Keil vor, während die. südliche Armee einen zweiten Keil gegen Amiens Vortrieb. Dadurch wurde der Mitte das Vorjchreiten über das Somme schlachtfeld erleichtert. Die Armee Hutier hatte inzwischen f'cstgcstellt, daß Fochs Reservearmee von 25 Divisionen nord östlich vM Paris massiert stand. Foch war im Zweifel, ob er Lompiegne und damit Paris decken oder dem englischen Hilfe ruf nach Asnirns folgen sollte. Hutier verließ in diesen, Augenblick die schützende Oise und bot der Armee Fochs ab sichtlich eine offene Flanke. Dadurch ließ sich der Gegner ver anlassen, nur wenige Truppen nach Amiens zu schicken und selbst den 'Angriff'auf die Armee Hutier zu unternehmen. Damit hatte der deutsche General erreicht, daß, Foch die Ver wendung seiner Reservearmee nach unserem Willen festlegtc. Sein Angriff sand übrigens keineswegs eine offene Flanke, sondern eine eiserne Front, die selbst zum Gegenangriff über ging. Dir Atempause, die nunmehr in den Kämpfen eintrat, war zur Nachbringung der schweren Artillerie unumgänglich notwendig. Der Lehrsatz des alten Kriegsmeisters v. Clause witz, daß ein Angriff aufh'öre, wenn er kulminiert, trifft für heutige Verhältnisse nicht mehr zu. Auch bei dem großen Durchbruche von Gorlice trat bald eine vierzehntägige Pause Verkauf von Kleinheringen Freitag, den 28. d. M., an die Bewohner des 4. Brotkartenbezirks bei Gläser, Hofmann, Friedrichstraße, Walther, Konsumverein n- Ein Haushalt von 1 bi« 3 Köpfen erhält '/«Psd., von 4 bis 6 Köpfen V, Md , von mehr , Köpfen Pfd. Heringe. — Die Answeiskarte ist vorznlegen, worauf vom Händler der Ver kauf einzutragen ist. V, ^tavtrat Franken»««, den 25. April 1918, Bestellung^ auf -ns Tageblatt (für daS Vierteljahr 2 M. 70 Pf., für den Monat 90 Pf.,) nehmen alle Ausgabestellen und Austräger in Stadt und Land, ebenso alle Postanstalten des Deutschen Reiches jederzeit entgegen. s Spitze zu halten. Heber unsere Tanks kann gesagt werden, daß sie den s fenidlichen, besonders an Geschwindigkeit, überlegen sind. vieZcdlacbt von Zeebriuge »nck Mencke ! (z.) Reuter meldet aus London: Im Unterhaus« gab i der erste Lord der Admiralität Sir Erich Geddes folgende j Erklärung ab: Der unerwartete Angriff unserer Sccstreitkräfte gegen ! Zeebrügge und Ostende erfolgte unter Leitung des Komman- > deucs von Dover, Vizeadmiral Roger Keys. Französische . Torpedoboote arbeiteten mit unseren Streitkräften zusammen. I Die veralteten britischen Kreuzer „Brillant", „Sirius", „Jphi- genia", „Jntrcpid", „Thetis" und „Vindictive", alle 29 bis > 30 Jahre alt, beteiligten sich an dem Angriff. Diese Schiffe, die mit Beton gefüllt waren, mußten in der Fahrrinne öder in der Hafeneinfahrt versenkt werden. „Vindictive" und zwei Hilfsschifse, die früher Dampffähren in Liverpool gewesen waren, hatten die Landuiigstruppen an Bord, welche den Hafendamm voll Zeebrügge stürmen mußten. „Vindictive" war mit Landungsbrücken ausgerüstet und führte Flammen werfer mit sich; alle Mannschaften jener Sturmabteilungen, Matrosen und Mannesoldatrn, hatten sich freiwillig gestellt. Es herrschte ein reger Wetteifer, sich an diesen! Unternehmen zu beteiligen. Leichte Seestreitkräfte unter dem Befehl des Ahmirals Tyrwhitt deckten die Operationen von Norden her. Eine große Anzahl von Monitoren, Motorschaluppen, Küstcnmotorbooten beteiligte sich an den Operationen. Der Plan ging dahin, nach einem heiligen Bombardement des Hafens von Zeebrügge durch „Vindictive" die Monitoren und zwei Hilfsschiffe zunächst auf den Hafcndamm von Zce brügge zuzusteuern und dort die Sturm- und Vcrnichtungs- truppen zu landen. Mittlerweile würden drei Blockierungs- schifse, d. h. alte Kreuzer, nach der Einfahrt des Hafens damp fen, dort auf Grund gehen und dann gesprengt werden. Zwei alte, wertlose, mit Sprengstoffen gefüllte Tauchboote sollten gegen das Pfahlwerk anlaufen, um den Hasendamm von der Küste abzuschneiden. Bei Ostende waren die Operationen einfacher. Dort mußten zwei Blockierungsschiffe in der Hafeneinfahrt ans Grund gehen und gesprengt werden. Soweit bekannt, sind die Ergebnisse der Operationen folgende: In Ostende sind zwei Blockierungsschiffe auf Grund gelaufen und versenlt worden. Bei Zeebrügge erreichten zwei der drei Blockierungsschiffe das Ziel. Sie wurden an der Mün dung des Kanals versenkt und planmäßig gesprengt. Das dritte fuhr früher auf Grund. Kanonenfeuer und Torpedo- ver Im Hauptausschuß sagte auf Anfrage des Abg. Müller- Meiningen Kriegsminister v. Stein: Die Zahl der Amerikaner in Frankreich ist nicht bekannt, die der gefangenen Amerikaner ist gering, daraus ist zu schließen, daß vorläufig noch wenig Amerikaner in vorderster Linie eingesetzt sind. Die hohen/-Preise in der Ukraine sind leider Tat sache, doch ist durch Gewährung von Zuschüssen und Schaffung von gemeinsamen Küchen Vorsorge getroffen, daß dir Mann- schastell weiter ausreichend Md billig verpflegt werden. Als die Nachricht von Greueln in rumänischen Lagern bekannt wurde, reiste eine neutrale Rote Kreuz- Kommission dorthin, dir Greuel lagen jedoch schon weit zu rück, der Schuldige war der tschechische Kommandant, der aber zu jener Zeit nicht mehr in Stellung mar, daher sind bei dem Besuch Klagen nicht mehr vorgebvacht worden. Der Gaskampf ist kein Ergebnis dieses Krieges. Schon früher hat man im Festungskrieg zur Bekämpfung der Grabenwehren Gas verwendet. Unsere neuen Pulver sorten entwickelten alle Kohlenorydgas. Die Benutzung dieses Gases wurde von uns organisiert und der Gegner folgte bald. Cs kam die Leit der Gasangriffe durch Ablassen von Gas, vorn Feinde besonders auch in der Somm^schlacht ange wendet, wo dank unserer vorzüglichen Gasmaskeg dir Erfolge der ausgedehnten feindlichen Gasangriffe gleich Null waren. Die zur Verhütung von Waldbränden erlassenen Vorschriften werden zur Beachtung nach stehend erneut zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Flöha, am 22. April 1918. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 1. Zur Verhütung von Waldbränden wird hiermit erneut auf die Vorichriften in 88 309, 368 Ziffer 6, 7 und 8 des Neichsstrafgesehbuchs, sowie 8 31 des Forst- und Feldstrafgesehbuchs vom 26. Februar 1909 hingewiesen, wonach die Inbrandsetzung eines Woldes durch leichtfertiges Gebaren mit Feuet, sowie ferner die unvorsichtige Handhabung und das Wegwerfen und Follen- lassen brennender oder glimmender Gegenstände km Walde oder in gefährlicher Nähe des Waldes mit Gefängnis, Hast oder Geldstrafe bedroht ist. Gleichzeitig werden alle Eltern und Vormünder hierdurch anermahnt, streng darüber zu wachen, daß ihren Kindern und Pflegebefohlenen Zündhölzer möglichst unzugänglich gemacht werden. Hierbei wird auch noch darauf hingewiesen, daß zur Hilfeleistung bei Waldbränden nicht nur die Feuerwehren, sondern gesetzlich auch alle sonst anwesenden Personen verpflichtet sind, und daß sich ,edei nach 8 360 Ziffer 10 des Reichsstrafgesetzbuchs beziehentlich 8 32 des Forst- und Feldstrafgesehbuchs strafbar macht, der diese Hflse zu leisten sich weigert. . Wahrgenommcne Waldbrände sind schnellstens bei dem nächstgelegenen Gemeinde« oder Forstamt oder einer tonst geeignet erscheinenden Stelle zu melden. Flöha, am 13. Mai 1914. Die Königliche Amtshauptmannschaft. - , ?- Zur Verhütung von Schadenfeuern wird mit Zustimmung des Bezirksausschusses folgendes bestimmt: 1. Streichhölzer und Zündwaren aller Art sind in den Haushaltungen stet» so aufzu bewahren, daß Kinder nicht dazu gelangen können. 2. Gegenstände solcher Art dürfen an Kinder unter 12 Jahren nicht verkauft oder sonst ver abreicht werden. 3. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden, soweit nicht die geltenden Strafgesetze Anwendung finden, init Geldstrafe bis zu 150 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. 4. Den Ortsbehörden wird die Durchführung dieser Anordnung, für deren Verbreitung in den Gemeinden tunlichst Sorge zu tragen ist, besonders zur Pflicht gemacht. 5. Die Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha vom 15. März 1888, das Gebaren mit Zündhölzern betreffend, wird hiermit aufgehoben. Flöha, den 20. Juni 1914. Dis Königliche Amtshauptmannschast. l ein, denn die moderne Kriegführung lehrt, daß nach dem I Später traten ersten Schlage zum neuen Heben des Schwertes Zeit gehört, j Verluste bei u Im weiteren Verlauf der Schlacht haben wir unsere Truppen näher an Amiens herangeschoben, jedoch den Angriff auf dir Vimyhühen vermieden, weil er zu viel Opfer ge kostet hätte. Dafür begann am 9. April am La Bassee-Kanal ein neuer Angriff, der abermals in zwei Teilen stattfano. Armentieres wurde nördlich und südlich durch zwei vorge- > die Gasgranaten in Erscheinung, die einige uns brachten, da nicht immer gleich erkennbar war, ob Gasgranaten verwendet werden. Jetzt ist unsicht bares Gas von uns hergestellt. Der Feind ist gegen uns zurückgeblieben, unsere Verluste durch Gas sind gering. Die Angaben über die Schrecken des Gaskampfes sind stark über trieben, die Wirkung liegt einmal an der Nervenerschütterung - — —— ' der Gegner, die meist rückwärts flüchten, wenn sie mit Gas- schobene Keile in die Zange genommen und zur Uebergabe granaten beschossen werden. Erkrankte in den Lazaretten sino gezwungen. Der Angriff in dieser Gegend sott den schwer -- --- '' >-- — befestigten Vimyrücken von Norden umgehen. Daß uns dabei der Ppernbogen in die Hand fallen wird, ist für die gesamte Lage nicht von ausschlaggebender Bedeutung. Wenn jedoch der Vimyrücken umgangen ist, liegt die ganze englische Front offen vor uns und der Vormarsch auf Calais kann dann vom Feinde nur noch schwer aufgehalten werden. meist wohlauf, haben jedenfalls keine dauernde Schädigung ihrer Gesundheit zu befürchten. Jahrelang ist auch gegen die Verwendung von Gas nichts eingewendet worden; das ge schah erst, als unsere Offensive bevorstand. Die menschliche Intelligenz kann Schutzmaßnahmen erfinden, unsere Gelehrten haben Masken geschaffen, die absolut sicheren Schutz geben. § Ein Verzicht auf die Verwendung von Gas wird von keinem ' Lande emgegangen werden; daher ist es notwendig, daß un sere Gelehrten fortdauernd weiter arbeiten, um uns an der Verkauf von Notzfleisch Freitag, den 26. d. M., vormittags 8 bis 11 Uhr bei A. Köhler, Bergstraße, an die Bewohner des 1. Brotkartenbezirke» Nr. 301 bi» bOO. . Die Answelskarte ist vorzulegen. Stadtrat Frankenberg, den 25. April will . Nichtbaukwürdtges Rindfleisch gelangt Sonnabend, den 27. d. M., von vormittags 9^ Uhr ab an Minderbemittelte des . 2. Brotkartenbezlrkes Nr. 1 bi» 330 in der hiesigen Freibank zum Verkauf. — Die Halste der an sich erforderlichen Flsischmarken sind abzugeben. — Die Auswelskarte lst vorznlegen. > Stadtrat Frankenberg, den 25. Avril 1»18.