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Nummer 10Ü. Kerasprecher: «ml »enden 2120 Sonnabend, den 5. September 1914 Fernsprecher: Amt Druden 2120 27. Jahrgang. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Ins er are kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., für aus- . wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen * 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. reu in getriebener Arbeit bildlich zeigt. Mit diesem Geschenke, — Großes Hauptquartier, 2. Septbr. (Amtlich). Die Nur Nad uns fern. Rabenau, den 4. September 1914. Schleswig werden wieder frei gelassen werden. — Die r u ssische Regierung hat in Cherson (Krim) Betroffenen berichtet: Ich führte in Domörowa seit 1911 eine Wirtschaft. Am 11. Inti begannen größere Truppen- zusammenziehuugen. Als ich zur Bank lam und mein Gut haben von 14 000 Mk. abhcben wollte, wurde ich mit deu Worten abgewiesen, daß den deutschen Schweinehunden uichis mehr ausgezahlt würde. Am 18. Juli kam der Ausweisungs befehl. Noch wahrend meines Aufenthaltes in Dombrowa wurden meine Schwägerin und die beiden Brüder meiner Frau von Kosaken erschlagen und meine Frau mißbraucht. Zwei Kosakeu zwaugeu auch, dem zuzuseheu, indem sie mir einen Säbel auf die Brust und einen in den Rücken setzten. — Gegen R e i m s ist der Angriff eiugeleitet. Die Kavallerie des Generaloberst v. Kluck streift bis Paris. — Das Westheer hat die Ais ne-Linie überschritten und setzt den V o r marsch gegen M arne fort. Einzelne Vorhuten haben sic bereits erreicht. Der Feind befindet sich überall im Rückzug auf und hinter die Marne. Vor der Armee des deutschen Kronprinzen leistete der Feind im An schluß au Verdun Widerstand, wnrde aber nach Süden zu rückgeworfen. Der Kronprinz von Bayern und General oberst v. Heeringen haben immer noch starken Feind in be festigten Stellungen in Französisch-Lothringen. — Im Osten ernten die Truppen des Generalobersten v. Hindenburg weitere Früchte ihres Sieges. Die Zahl der Gefangenen wächst täglich, sie ist jetzt auf 90000 gestiegen. Anscheinend sind nicht 2 sondern 3 Kommandierende russ. Generäle gefangen genommen worden. Wie viele Geschütze und Siegeszeichen noch in den preußischen Wäldern und Sümpfen stecken, läßt sich noch nicht übersehen. Generalquarticrmeister v. Stein. — Der zum Papst gewählte Kardinal Della Chiesa war bisher Bischof von Bologna und hat den Namen Bene dikt XV. angenommen. Der „Lvkalauz," meint: Wem fällt dabei nicht das Wort ^Friedrichs des Großen ein: Mit solchem Gesindel müssen Wer schenkt Strickwolle? Die Mädchen an der Schule zu Rabenau möchten ihre Vaterlandsliebe gern durch die Tat beweisen. Sie haben sich deshalb erboten, Strümpfe und Pulswärmer für unsere tap feren Krieger zu stricken. Hierzu soll ihnen im Nadclarbeits- unterrichte und zu Hause Gelegenheit gegeben werden. Aber es fehlt an Wolle! Wer ist bereit, diese Opfcrwilligkeit unserer deutschen Mädchen zn unterstützen, ihre Arbeitsfrendigkeit und ihre Schaffenslust zu fordern? Wer schenkt Wolle? Alle Gebenden würden den Mädchen große Freude be reiten und auch mithelfen an dem großen allgemeinen Liebes werke und nicht zuletzt am Werke der Jugenderziehung! Wer zu geben bereit ist, wolle gcfl. Mitteilung ev. auch Zusendung in die Wohnung oder in das Amtszimmer dem Unterzeichneten zukommen lassen. Znr Verfügung gestellte Wolle wird gern abgeholt. Die S ch u l d i r e k t i o n. Dir. Reinicke. deutsches Privateigentum beschlagnahmt. — Die Schlußabrechnung der diesjährigen Bayreuther Festspiele ergab infolge des durch deu Krieg bedingten Aus falles r>vu zwölf Vorstellungen einen Fehlbetrag von 400 0)0 Mk, In dem Konkursverfahren über das Vermögen des schnitt- und Materialwareuhändlers Karl Robert Martin ui - p e ch t r i tz wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden an dem sich außer den Vorstandsmitgliedern auch die Herren Geheimen Kommerzienräte Bienert und Dietel beteiligten, hat der Genossenschaftsvvrstand seine Hochschütznug und seine Anerkennung der großen Verdienste des Herrn Amtshmipt- mann vr. Streit als staatlicher Kommissar um das hochbe deutsame Kulturwerk im allgemeinen zum Ausdruck gebracht und zugleich auch gebührende Dankbarkeit für die dem Vor stande bei Erfüllung der oft schwierigen genossenschaftlichen Aufgaben jederzeit geleistete wertvolle persönliche Unter stützung erwiesen. — Die Sächsische Bank hat deu Wechseldiskont auf 6 ^o/g und den Lombardzinsfuß auf 7 */, o/g herabgesetzt. — In der Parochie Seifersd 0 rf findet am Sonn tag, den 6. September das Erntedankfest statt. Der Fest- gottesdienst wird mit dem Frühgoltesdienst verbunden sein. — Die Maul- und Klauenseuche ist nm 31. August d. I. im Königreich Sachsen in 9 Gemeinden und 24 Gehöften amtlich festgestellt worden. Der Stand am 15. August war 6 Gemeinden und 23 Gehöfte. — In Potschappel scheute ein Pferd des Stein bruchbesitzers Koch und stürzte in der Nähe des Steinbruchs in die Weißeritz. Das Pferd mußte infolge der erlittenen Verletzungen erschossen werden. — Vor dem Landgericht Dresden wurde gegen den 57 Jahre alten, aus Mohorn gebürtigen, in Radeberg woh nenden Arbeiter Emil Julius Lehmann wegen Unzucht mit Kindern verhandelt. Der Angeklagte ist wegen gleichen Ver brechens bereits mit 1 Jahr 0 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Zuchthaus vorbestraft. Nach dem Ergebnis der nicht öffentlichen Beweisaufnahme wurde Lehmann für schuldig erkannt und deshalb zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 jährigem Ehrenrechtsverlust verurteilt. — Dreißig Jahre vollenden sich in diesen Tagen, daß der allseitig beliebte Stationsvorsteher Meißner in S ch mied e- berg angestcllt wurde. Herzlichste Glückwünsche wird man ihm aus diesem Anlaß entgegendringeii. — lieber russische S ch e u ß l i ch k c i t e n gegen deutsche Landsleute wird dem „Lvkalauz." von einem der Parochie das^wir nns herumschlageu! ! — Gr 0 ßes Ha u P tquartie r, 3. September. Am — Auf dem Felde der Ehre ist Herr Rechtsanwalt Dr. jur. Gottfried Wei ßba ch, Leutnant der Res., gestorben. Er war der jüngste Sohn des verstorbenen Pfarrers Weiß bach, der lauge Jahre hier amtierte. — Am Sonntag wird in hiesiger ß Er u te dankfest gefeiert werden- Der Festgottesdienst findet! - , - - . .. nachmittags 2 Uhr statt. Wir leben in einer tiefernsten Zeit. 2. September, dem Sedaulage, trafen sich Se. Majestät der Da haben wir alle in besonderem Maße Anlaß, dem gütigen Kaiser und der Kronprinz bei Sorbey, südlich von Longuyon. Gott zu danken, daß er in diesem Jahre Fekd und Garten Der Kaiser fuhr dann im Kraftwagen wieder heim. An das in so reicher Weise gesegnet hat. Königs - Grenadier - Regiment Nr. 7, dessen Kommandeur , , — Bei der Gemeiudeverbandssvarkasse Sei fers do rf Prinz Oskar ist, richtete der Kaiser eine Ansprache, die mit mittlere Heeresgruppe der Franzosen (etwa 10 Armeekorps) wurden im Aug.49 Einzahlungen im Betrage von 17 004,83 M. einem begeisterten Hurra nud dem Absingen der National-wurde zwischen Reims und Verdun von unseren Truppen bewi'kt dagegen erfolgten 66 Rückzahlungen im Betrage von Hymne schloß. Glutrot ging währenddessen die Sonne unter, z u rü ck g e w 0 rfen. Die Verfolgung wird fortgesetzt. Ein 4 821,4 l Mk. ' und von Verdun her rollte der Donner der Kanonen. Es sranz. Vorstoß aus Verdun wurde abgewiesen. Se. Majestät — Wie opferwillig unser Volk ist, beweisen die ver-ffvar ein erhebender Moment von weltgeschichtlicher Bedeutung, der Kaiser befand sich wahrend des Gefechts bei der Armee schiedensten Erzählungen der kleinen Sammler anläßlich dem Angesichts der ununterbrochenen Siegesnachrichten kann er- des Kronprinzen ».verblieb die Nacht inmitten der Truppen. Dresdner HanSsammlung. Selbst in den Arbeiterfamilien,!»eut versichert werden, daß bisher keinerlei Mißerfolg der , Generalqnaiticrmeister v. Stein, in denen ost der Vater und der Sohn im Felde draußen deutschen Truppen eingetreten ist, der etwa verschwiegen wor- — Wien, 2. Sept., amtl. Die einwöchige er kämpfen legten die Zurückgebliebenen ihr Scherflein auf dem chcn wäre. Es ist unmöglich, die durch die Schlag auf Schlag bitterte Schlacht im Raume Zanoso - Tyffoweze Altäre des Vaterlandes nieder. Lue.2l. l-4. Marc-12, 41-4 ^folgende» Kämpfe eingetreteneu beiderseitigen Verluste gleich- führte z. vollständigen Siege der Armee Auffeu- — Die iu Schutzhast genommenen Dünen in Nord- zeitig mit der Nachricht über den Ausgang des Kampfes berg. Scharen von Gefangenen n. bisher 1V0 - - > < - - . , - . ^auch nicht in der ungefähren Größe bekanntzugeben. Fest Geschütze wurden erbeutet. Die Russe» besin- steht jedenfalls, daß die feindlichen Verluste an Toien und den sich im Rückzüge Über de« Bug. Auch bei Verwundeten bedeutend größer sind als die unsrigen. Dazu der Armee Danll, die nun Lublin angreift, sind kommen für die Gegner die Verluste, die sie an Gesaugcnen Uttttnterbrochene Erfolge zn verzeichnen. In erleiden. Die Zahl dieser Gefangenen steigert sich von Tag Ostgalizien ist Lemberg noch in unserm Besitze, zu Tag. Das Beispiel der großen Schlachten in Ostpreußen Gleichwohl ist dort die Lage gegenüber dem star- zeiqt, daß sich erst nach einiger Zeit der wahre Umfang ei- ken, überlegenen rnss. Borstost sehr schwierig, ner großen Niederlage erkennen läßt. Bis zum 3. Septbr. Hofer, Generalmajor, sind untergebracht in Lagern, Festungen usw. Franzosen! — Präsident P 0 iucarö und die Regierung 283 Offiziere und 153 232 Mann, von R us, c n 70 Ossi- Haben nachts P a ris verlassen und sich nach Bordeaux begeben, ziere und 10126 Mann, von Belgiern (?) Offiziere und! — Die belgische Königin ist mit ihren Kindern in 12 351 Mann. Hierzu kommen noch Engländer, ins-London eiugetroffen. Neueste Meldungen. Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über besondere die sich auf dem Transport befind!, bei St. Quen- (Amtlich). Großes Hauptquartier, 3. September. nicht verwertbaren Vermögcnsstücke der Schlußtermin auf tin gefa n gcne n u. schließlich die rund 90000 gefangenen Bei der Wegnahme des hoch im Felsen gelegenen d^n 23. Sept. 1914, uachm. halb 3 Uhr vor dem Amtsgericht Russen aus der Schlacht bei Ncidenburg. Sperrforts G i v ?t haben sich ebenso wie im Kampfe um Dippoldiswalde bestimmt. ! — Die R ü ck w ärts bewegung des englisch-französisch. N a m u r die von Oesterreich zngesandten schweren Motors " Eine besondere Ehrung wurde dieser Tage Herrn Flügels dauert fort und biegt weiter nach Westen ab; die battericn durch Beweglichkeit, Treffsicherheit und Wirkung m t s h a u p t m a u n vr. S t r e i t zn teil, indem ihm Bahnverbindung Paris-Amiens ist unterbrochen. vortrefflich bewährt. Sie haben ausgezeichnete Dienste geleistet, der Vorstand der Weißeritztalsperreu-Geuosseuschast anläßlich — Der russische Botschafter Iswolski hat Paris - - — l- ------- n,. " „ 8<>1- srmwnk»»" u." E.l,.'..^^ssen und sich nach einer neutralen iDtadt begeben. — Die Sperrbefestignugen Hirson, Les Ayrelle's, Can' der glücklichen Vollendung der Talsperrenanlage» bei Maller dö, Lasvre und Laon sind ohne Kampf genommen wor-ch . Klingenberg einen künstlerisch schönen, sill'ernen Tasel- dcn. Damit befinden sich sämtliche Sperrbefestigungen imB"ll^ überreichte, der auf de» beiden Breitseiten diese ^per- nördlichen Frankreich außer der Festung Ma ubenge, in deutschen Händen. — Das Bombardement der belgischen Stadt Mecheln richtete große» Schaden an; König Albert wnrde durch ei» Graiiatstück au einer Hand verwundet. — Ei» englischer Flieger wnrde in der Nähe von Ostende von Deutschen heruntergeschossen. — Für das geplante englis ch e Freiwilligen-Heer von 500 000 Mann haben sich bis jet.t höchstens 90 OOO Mann gemeldet, — Der russische Oberbefehlshaber Großfürst Nikolai Nikolajewitsch warnte di e P v l e n vor der Bildung Pol nischer Freikorps. — Zum stellvertretenden preußischen Kriegsmiuister wurde der bisherige Gouverneur der Festung Köln, General- lentnaitt v. Wandel, eriiamit. — Der Korrespondent des „Giornale d'Jtalia" berichtet aus Lille: Die Einberufenen fanden keine Uniformen u. Führer. Bei dem fluchtartige» Abzug der Garnison aus Lille hat die Artillerie ihre Kaminen einfach liegen taffen. Die Erbitterung im Volke über diese Verlotterung wächst mit jeder Stunde. — Der japanische Botschafter in London teilte mit, daß die Blockade der Küste von Kiautsch ou am 27. Angnst morgens 9 Uhr begonnen habe. — Wie dem Deutsch-Amerikanischen WirtschaftSverband mitgcteilt wird, beabsichtigen die Deutsch-Amerikciiicr, durch ihre Organisationen einen Fonds von 2 Millionen Dollar aufzubringen zur Unterstützung der Hinterbliebenen der deut sche» Gefallenen. Diese Summe soll auf die einzelnen Städte der Vereinigten Staaten je nach dem Verhältnis des in ihnen vertretenen Deutschtums umgelegt werden. — Der österreichische Genera! Anffenberg setzt die Verfolgung der Russe«! miauSgesevt fort, während die Armee Dankt die russischen Stellungen bei Lublin belagert. Die dänischen Reeder beschlossen, wegen der schweren Unfälle in der Nordsee während der letzten Tage die Schiffahrt nach England vollständig wieder einzustellen. — Nus London wird berichtet: Eine rasche Er oberung von Kiautschou durch die Japaner sei nicht vvrauszusche n. Die Japaner suchten mit möglichst wenig Verlusten dnrchzukommen. Zunächst würden sie eine Reihe strategischer Punkte besetzen. — Nach einer Meld n n g des französis ch e n Kriegsmiinsterinms ist Prinz Ernst von Sachsen Bk einingen und Hildburghausen bei Manbenge schwer verwundet und in das Hospital von Mau- beugc gebracht worden. — Augenzeugen melden, der Zcppelin- rreuzer, der Antwerpen überflog, habe weit größeren S ch a d e n angerichtet, als offiziell zugegeben wird. Das Luftschiff zerstörte durch Bombemverfeu den Berchenschen Bahnhof an mehreren Stellen, die Eisenbahn- und die Tele graphenleitung und beschädigte den Militärschlachthof bei Schietscholcl, Die dortige Bevölkerung flüchtete in wilder Panik, zum Teil in Nachtkleidern, »ach der Innenstadt. Wie verlautet, bombardierte der Zeppelinkrenzer die Leuchtgas danks bei Borgerhout und verwundete 12 Personen. Durch Aushang veröffentlicht. 10 frauz. Armeekorps zurückgeworfen und verfolgt.