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D Anzeiger Bezirks- Mittwoch, »e« 11 April 1817 76. Jahrgang tnt^gm. Verlag de» Araukenberger Tageblatte». werde. Nach den gewaltigen Leistungen des ganzen Volkes gröberen Verbrauchergemeinden zuleiten undhier in gerechter in diesem furchtbaren Kriege ist nach Meiner Ueberzeugung Weise zu verteilen. Jede Gemeinde wird «ine bestimmte tige^r und hochentwickelten Volk das Vertrauen «ritgegenbringe. das es verdient. Ich beauftrage Sie, diesen Erlab alsbald bekannt zu geben. ., Trotzes Hauptquartier, 7. April 1917. Wilhelm, I. N. An den Reichskanzler und Präsidenten des Staats- ministeriume. geboten werden. Zu diesem Zwecke möchten wir die Mahnung ausspreche», alles für Schlachtung geeignete und verfügbare Vieh anzubieten, damit nicht bei ungenügender Bereitstellung von Schlachtvieh die Enteignung eintreten mutz. Bor allem gilt es aber auch, Magermilch und Quark, mehr als es bisher geschehen ist, zu erfassen, um sic in die Arbeitsnachweis völlig kostenlos für Arbeitgeber und Arbeitnehmer aller Bernfe durch den Bezirksarbeitsnachweis bei der Königlichen Amtshauptniannschaft Flöha und dessen bei sämtlichen Gemeinde- Bezirks bestehenden Nebenstellen, NirchbefteMmftew auf das Tageblatt (fürdas Vierteljahr 2 M, 10 Pf., für den Monat 70 Pf) nehmen alle Ausgabestellen und Austräger in Stadt und Land, ebenso alle Postanstalten des Deutschen Reiches jederzeit sozialen Ausstieg des Volkes in allen seinen Schichten zu för dern, ist von Beginn Meiner Regierung an Mem Ziel ge- ' Mesen. Bestrebt, m fest bewahrter Einheit zwischen Volk und Monarchie dem Wohle der Gesamtheit zu dienen, bin Ich entschlossen, den Ausbau unseres inneren politischen, wirt schaftlichen und sozialen Lebens so, wie es di« Kriegslage gestattet, ins Werk zU setzen. - , Noch st«hen Million«» Volksgenossen im Felde. Noch mutz der Austrag des Meinungsstreites hinter der Front, der bei einer eingreifenden Verfassungsänderung unvermeidlich ist, im höchsten vaterländischen Interesse verschoben werden, bis die Zeit dir Heimkehr unserer Krieger gekommen ist und sie selbst am Fortschritt der neuen Zeit mit raten und taten kön nen. Damit aber sofort beim glücklichen Ende des Krieges, das, wie Ich zuverlässig hoffe, nicht mehr fern ist, das Nötige und Zweckmäßige auch in dieser Beziehung geschehen kann, wünsche Ich, daß die Vorbereitungen unverweilt abgeschlossen werden. Mir liegt die Umbildung des preußischen Landtages und , di« Befreiung unseres gesamten innerpolitischen Lebens von dieser Frag« besonders am Herzen. Für die Aenderung des Wahlrechtes zum Abgeordnetenhaus sind aüf Meine Weisung schon zu Beginn des Krieges Vorarbeiten gemacht worden. Ich beauftrage Sie nunmehr, Mir bestimmte Vorschläge des Staatsministeriums vorzulegen, damit bei der Rückkehr un serer Krieger diese für die inner« Gestaltung Preußens grund legende Arbeit schnell im Wege der Gesetzgebung durchgesührt , Mr das Hiaffenwahlrecht in Preußen kein Raum mehr.» Der Gesetzentwurf wird ferner unmittelbar« und geheim« Wahl der Abgeordneten vorzuseh«n haben. Die Verdienste des Herrenhauses und sein« bleibende Be deutung für den Staat wird kein König von Preußen ver kennen. Da» Herrenhaus wird aber den gewaltigen Anforde rungen der kommenden Zeit besser gerecht werden könnest, wenn es in weiterem und gleichmäßigerem Umfange als bis her aus den verschiedenen Kreisen und Berufen des Volkes an- ber aus den verschiedene» Kreisen und Berufen des Volkes führende, durch die Achtung ihrer Mitbürger ausgezeichnete Männer in seiner Mitte vereinigt. Ich hqndele nach den Ueberlteserongen großer Vorfahren, wenn ich bei Erneuerung wichtiger Teil« unseres festgefügtes, und sturmerprobten Staatsweftn» einem treuen, tapfere», füH- Menge, die sich nach der Zahl der Kühe und der Höhe der Milcherträge richtet, an Sammelstellen, zu deren Einrichtung hoffentlich überall die landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine hinzugezogen werden, zu liefern haben. Wenn eine Gemeind« diesen Verpflichtungen aber nicht nachkommt, werden schärfere Maßnahmen ergriffen und gegebenenfalls Anordnungen ge troffen, die gesamte Vollmilch eines Ortes durch Molkereien verarbeiten zu lassen. > Es darf mit Bestimmtheit erwartet werden, daß es keilte Gemeinde zu diesen Maßnahmen kommen läßt, datz vielmehr alle Erzeugnisse, soweit sie zum Durchhalten unbe dingt erforderlich sind, freiwillig abgegeben werden. Not- wendM ist vor allem auch, die freiwerdenden Molkereierzeug- nksse m «ine Hand zu bringen, damit sie an die Verbraucher gleichmäßig verteilt werden können. Den unberechtigt«, Auf- Wagen- «n- Gefpannanfnähme Unter Bezuaauknahms auf die anaeordnet« allgemeine Bestandsaufnahme aller nicht dauernd in Benutzung befindlicher, zur Güterbeförderung geeigneter Wagen und Gespanne, werden alle hier wohnhaften Eigentümer bez. Pachter, Nutznießer, Mieter oder sonstige Besitzer von bene« Wagen und Gqxannen hiermit anfgefordert, diese nach ihrer Art, Und ihrem gewöhnlichen Standort und der Dauer wie her Weise ihrer 10 lyrer ranftigen möglichen Benutzung sofort schriftlich bei dem unterzeichneten ^anzumelden O^ere^BerMderunggUNverzüglich anzuzeigen. -Irn Ueorigen wird aus den Wortlaut der oben bezeichneten Bekanntmachung, auch wegen . der Strafbestimtnustgen, besonders hingewiesen. Frankenberg, am S. April 1917. Der Stadtrat. käufern auf dem Land«, die zum Teil di« Waren mit Wucherpreisen Weiterverkäufen, ist das Handwerk zu legen. Der Landeskulturrat hat immer den Standpunkt ver treten, daß man die Tätigkeit des Landwirts so wenig als irgend möglich dürch Verordnungen erschweren soll, um die natürliche Erzeugung der Nahmngsmittel so wenig als möglich zu hemmen. Ganz ohne Eingriff« geht es freilich sticht ab. Der ? Ernst der Zeit verlangt gebieterisch, datz niemand mehr Nahrungsmittel verbraucht, als ihm nach den behördlichen Vorschriften zukommen. Das ist auch ein Gebpt der Nächsten liebe. Der Landeskulturrat gibt sich erneut der Hoffnung hin, daß die sächsische Landwirtschaft alles aufbieten wird, um ihrerseits mit dazu beizutragen, die schwere Zeit der nächsten Monate zu überwinden. Jeder möge freudigen Herzens ab geben, was in d«r eigenen Wirtschaft nicht unbedingt erforder- lich ist. Nur durch Einigkeit und freudige Hingabe an das Vaterland werden wir den schweren Kampf bestehen. Landeskulturrat für das Königreich Sachfen. Rnaenvelte stegelimg an Srot-, Medl- «na Fleilkbverlotgaag Im amtlichen Teil« der heutigen Nummer unserer Zeitung sind verschiedene für die Allgemeinheit und die in Betracht kommenden Handwerke besonders wichtige Bekanntmachungen des Kommunalverbandes Flöha enthalten.' Einem Ersuchen der Kommunalverbandsvertretung entsprechend empfehlen wir den Inhalt der Bekanntmachungen auch Unsererseits noch aus drücklich der genauesten Beachtung aller unserer Leser. Der ungünstige Ausfall der Vorratserhebung an Brot getreide und Mehl von Mitte Februar dieses Jahres hat leider für das ganze deutsche Reich eine- Neuregelung der Brot- und Mehlzuteilung nötig gemacht. Wenn die zurzeit im Deutschen Reiche vorhandenen Brotgetreide- und Mehl vorräte bis zum Ende des Erntejahres ausreichen sollen, so ist das nur im Wege der neuen Brot- und M«hlzuteilung und bei in jeder Beziehung pfleglichster Behandlung aller, auch der kleinsten, Vorräte an Brotgetreide und Mehl möglich. Die Zuteilung von Brot und Mehl, wie sie sich im Kom munalverbande Flöha gestalten wird, ist aus 8 S der in unserer heutigen Zeitung enthaltenen amtlichen Bekanntmach ung, überschrieben „Regelung des Verkehrs mit Mehl und Brot im Kommunalverbande Flöha", zu ersehen. Gewiß, die teilweise recht erhebliche Verkürzung der Brot rationen wizd vor allen Dingen von der schwerarbeitenden Bevölkerung und unseren Hausfrauen außerordentlich hart empfunden werden, aber unter dem Zwang der Verhältnisse muß sie ertragen werden. Es geht eben um Sein oder Nicht sein unseres Vaterlandes. All die Blutopfer würden vergeb lich gebracht sein, wenn wir daheim.in das Unvermeidliche uns nicht fügen wollten und damit gleichsam unserem tapferen Heere, das unsere Heimat vor dem Eindringen der morden den Und brennenden feindlichen Scharen schützt, in den Rücken fallen würden. Deutschland muß, so groß die Beschränkung in unserer Ernährung auch sein mag, durchhalten bis zum siegreichen Ende. Ein Frieden, wie ihn unser« Feinde wün schen und wie st« ihn uns auch sicherlich auferlegen würden, wenn wir daheim wirtschaftlich nicht durchhalt«», würde die Existenzbedingungen aller von uns, auch di« des einfachste« Arbiters, vernicht«». Das muß sich bei der neuen Verbrauchs- regelung «in jeder von uns Vorhalten! Aber auch dos muß sich jedermann jetzt immer und immer wieder sagen: Nicht etwa bestimmt« Stände »der Beruf« oder Zar die Behörden tragen die Schuld an der gegenwärtigen Lebensmittelknapp heit. Die Hauptschuld tragen di« Engländer mit ihrem teuf lischen Aushungerungsplan. Eine» jeden Pflicht ist es des halb, statt auf seine eigenen Landsleute und di« Behörden zu schelten, diesen Plan unseres Erzfeindes England durch geduldiges Ertragen der mm einmal unvermeidlichen Ent behrung.» zunichte zu machen! Im einzelnen sei zu den neuen Bestimmungen noch das Folgende ausgeführt: Die Bestimmung, daß in Zukunft gegen los«, also von den einzelnen Brotkarten abgetrennte Mark«» Brot und Mehl nicht mehr «ntnommen und abgegeben wer den darf, die schon zu Beginn der Brotregelung einmal be stand, mußte, da insoweit leider Durchstechereien vorgekommen sind, wieder «ingeführt werden. Wer also Brot oder Mehl erwerben will,' muh neuerdings wieder das ganze Brotheft, di« MnerpttMkcdt ktasräamg Berlin, 7. April. (Amtlich.) Sein« Majestät der Kaiser und König hat an den Reichskanzler und Präsidenten des Staatsministertums Dr. von Bethmann-Hollweg folgenden Erla^ gerichtet: Noch niemals hat sich das deutsch« Volk so fest gezeigt, wie in diesem Kriege. Das Bewußtsein, daß sich das Vater land in bitterer Notwehr befand, übte «ine wunderbar ver söhnende Kraft aus, mio trotz aller Opfer an Blut draußen im Felde und schwerer Entbehrung daheim ist der Wille uner schütterlich geblieben, für d«n siegreichen Endkampf das Letzt« einzusetzen. Nationaler ustd sozialer Geist verstanden und vereinigten sich und verliehen uns ausdauernde Stärke. Jeder empfand: was in langen Jahren des Friedens unter manchen inneren Kämpfen aufgebäut war, das war doch der Ver teidigung wert. . Leuchtend stehen die Leistungen der gesamten Nation in Kampf und Not vor Meiner Seele. Die Erlebnisse dieses Ringens um den Bestand des Reiches leiten mit erhabenem Ernste eine neue Zeit ein. Als dem verantwortlichen Kanzlet des Deutschen Reiches und «rst«n Minister Meiner Regie gierung in Preußen liegt es Ihnen ob, den Erfordernissen dieser Zett mit den rechten Mitteln und zur rechten Stund« zur Erfüllung zu verhelfen. Bei verschiedenen Anlässen haben Sie dargelegt, in welchem Geiste die Formen unseres staat lichen Lebens auszubauen sind, um für die frei« und freudige Mitarbeit aller Glieder unseres Volkes Raum zu schaffen. Die Grundsätze, die Sie dabei entwickelten, haben, wie Sie wissen, Mem« Billigung. Ich bin Mir bewußt, dabei in den Bahnen Meines Großvaters, des Begründers des Rei ches zu bleiben,.der als K-nig hon Preußen mit der Militär organisation und als Deutscher Kaiser mit der Sozialreform monarchische Pflichten vorbildlich erfüllte und die Voraus setzung«» dafür schuf, daß das deutsche^ Volk m einmütigem, m grimmigem Ausharren diese blutige Zeit überstehen wird. Die Wehrmacht als wahres Volksheer zu erhalten, den Rn aie käclMcde IsnäMtscbskt Die immer weiter zunehmenden Schwierigkeit«» der Ver sorgung der großstädtischen Bevölkerung und der Jndustrie- bezirke sind allgemein bekannt und werden auch von he» Landwirten richtig gewürdigt. Die schlechte Kartoffelernte des Jahres 1916 sowie die geringen Brotgetreidebestände haben aber neuerdings di« Sachlage ungemein verschärft. ' Vor dem Krieg wurden jährlich für annähernd 1200 Millionen Mark Futtermittel aus dem Auslande nach dem Deutschen Reich« eingeführt und für ungefähr 200 Millionen Mark stickstoffhaltig« Düngemittel, insgesamt also für 1400 Mark Futter- und Düngemittel. Der Wert der unmittelbar für die menschliche Ernährung aus dem Ausland« eingeführtest Waren betrug auch Hunderte von Millionen Mark. Das alles fehlt uns jetzt! Zwar hat die Reichsregierung bereits im Jahre 1915 umfangreiche Fabriken eingerichtet, um aus der Luft Stickstoff zu gewinnen und stickstoffhaltige Düngemittel herzustellen. Leider aber ist die Versorgung der Landwirtschaft mit diesem unentbehrlichen Dünger nur in einem sehr unvollkommenen Maße möglich gewesen, weil einesteils der Bau großer An lagen sehr viel Zeit beansprucht, und andererseits die Anfor- derung von Stickstoff durch die Heeresverwaltung sich in steigendem Maße bemerkbar macht. Es kommt weiter hinzu, daß der Mangel an eiweißreichen Futtermitteln die Füt terung der landwirtschaftlichen Haustiere mit genügend eiweiß reicher Nahrung unmöglich gemacht hat und daß dadurch auch wieder der Wert des tierischen Düngers — Stalldünger und Jauche — 'ein geringerer geworden ist. Die natürliche Folge davon ist wieder, daß die Fclderträge gesunken sind. Der Landeskulturrat hat immer und immer wieder in dringendster Weise datauf hingewiesen, daß die Versorgung mit genügendem Stickstoff zu Düngezwecken einzig und allein das Durchhalten ermöglichen wird. Trotz aller großen Schwierigkeiten haben die deutschen Landwirte und vor allem die Kriegerftauen den Acker so gut als möglich bestellt und di« Viehzucht betrieben. Die Vor würfe, die dem deutschen Landwirt ans Verbraucherkreisen gemacht werden, sind ungerecht und beruhen nur auf dem ungenügenden Verständnis der landwirtschaftlichen Verhält nisse. Keinem Zweifel kann es jedoch unterliegen, daß die Er nährungsschwierigkeiten größere geworden sind. Die maß gebenden Stell«» haben sich infolgedessen entschließen müssen, schwerwiegende und für die Landwirte bedeutungsvolle Maß nahmen zu treffen. Es muß die Brotration gekürzt und der Kartoffelverbrauch weiter eingeschränkt werden. Um einen Ausgleich zu schaffen, soll der Bevölkerung etwas mehr Fleisch Amtsblatt für die Aömgl.AmlshlMptmamschllstMha, das Königs. Amtsgericht nud den Stadtrat zn Frankenberg NN MW.».. i . r Berantwortiichre Redakteur: SrnI Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck »ad Vwlag »oa E. L. Roßberg in Kraakenbrrg i. Sa, , Verkauf von Zuckerwaren Frettaa, den 13. d. M., Vormittag 8 Uhr bi» Nachmittag 2 Ahr, bei A. Johne, Schloßstr., an dieBewdhner des 2. Brotkartenbezirks. — Auf einen Haushalt entfällt 1 Paket für ävPfg. > — Die Bezahlung hat abgezählt mit Kleingeld ohne Briefmarke^ zu erfolgen. — Fleischausweis- ' karten sind vorzulegen. ' Stadtrat Frankenberg, den 10. April 1917.