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AM/ksk Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Rauurzeile 20 Gold Pfennig, die 2 gespaltene Zeile der amtlichenBekanntmachungen40Gold- pfennig, die 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile der Zeitung 100 Goldpfennig. Nachweisunpsgebühr 20 Gold pfennige. Vorgeschriebene Er- ^77« /L fcheinungstage und Platzvor- schristcn werden nach Möglich- AM- A?. v keil berücksichtigt. Anzeigen annahme bis vormittags 1V Uhr. Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Ieder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Anzeigen nehmen auch alle Vermittlungsstellen entgegen. KMw/e VüMsMrms M AmSVüMqst, vir.««chsni.Zrittln,' erscheint tiylich nnchmittagr L Uhr f»r den folgenden T»,. «eprospreir: »ei Adholnn, in den Sefchöstoftcllen und Ausgabestellen L,— Mark im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,SO Mark, bei Postdestellung L,— Mark zuzüglich Abtrag- ^7--_r,,,edLhr. 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Reichspräsident Ebert, der den Rücktritt der Regierung in letzter Nacht entgegengenonnnen hatte, empfing heute im Laufe des Vormittags zuerst den Reichstagspräfidentcn Löbe, sodann den Führer der Fraktion der Deutschnatto nalen Volkspartci Dr. Hergt, der Bereinigten Sozial demokratischen Partei Hermann Müller, des Zen trums Fehrenbach, der Deutschen Volkspartci Dr. Scholz, der Deutschen Demokratischen Partei Koch und der Bayerischen Volkspartci Leicht zu Einzelbesprechun gen über die politische Lage und die Frage der Regierungs bildung. Wie behaustet wird, legte der Reichspräsident dem dcutschnationalen Führer Hergt mehrere Fragen vor. Diese hätten gelautet, ob er die Weimarer Verfassung schützen, ein Parlamentarisches Regime verbürgen und das Sachver ständigengutachten annehmen wolle. Die Antwort, sowie die ganze Besprechung hätten aber kein bestimmtes Resultat gebracht. Daraufhin habe der Reichspräsident sich entschlossen, dem bisherigen Reichskanzler Dr. Marx erneut die Re gierungsbildung zu übertragen. Einein Wunsche der Deut schen Volkspartei entsprechend werde Marx dabei nochmals an die Dcutschnationalen herantretcn. Diese sollen aller dings erklärt haben, daß sie nunmehr nach Kenntnisnahme der aussenpolitischen Richtlinien durch die Mittclparteien die Verhandlungen für abgebrochen ansehcn, da die kiinf"ge Re gierung dem Auslände gegenüber festgelegt sei. Dr. Marx weilte in den Abendstunden bei dem Reichspräsidenten. Wie cs heißt, wird er die Kabinettsbildung in wenig veränderter j Form vornehmen, nur soll an die Stelle des bisherigen - Innenministers Dr. Jarres der frühere Reichsjustiz' Münster Dr. Heintze lDeuische VolkSparteis treten. besonders besprochen wird eine heute veröffentlichte ^"einigten sozialdemokratischen Partei, in der die möglichst schnitze Durchführung des Sachverstän- dlgengu.achtens als einzig möglichen Weg zur Befreiung der Ruhr, zur Befriedung Europas, zur Wie derherstellung der politischen und wirtschaftlichen Sicherheit, damit zur Beseitigung der Wirt- fchgfts- und Kreditkrise nu-d zur Vermeidung neuer unge heurer Arbeitslosigkeit airsiebt. Sie werde jede Negierung bekämpfen, deren Außenpolitik durch Verzögerungen und Zweideutigkeiten Deutschland einer Katastrophe entgeaen- führen würde. — Man sieht in dieser Erklärung eine An näherung an den Standpunkt der Mittelparteien. Wsr wird Kanzler? Von einem mitten im Verhandlungsgetriebe der poli tischen Parteien in Berlin stehenden Mitarbeiter wurde uns über die Lage, wie sie sich in der Stuyde der Reichstags eröffnung darstellte, geschrieben: In der Nacht auf den 27. Mai hat das Kabinett Marr seine Demission gegeben. Den letzten Anstoß dazu Sab der Beschluß der Deutschen Volkspartei, der diesen Rücktritt verlangte und die drei volksparteilichen Minister des Kabinetts veranlaßt hat, durch die Ansage f ^ner Teildemission ihre Kollegen vom Zentrum und den j Demokraten zum Rücktritt zu bewegen. Damit ist der dritte Akt der innerpolitischen Krise ab- D/rollt, die durch die Wahlen am 4. Mai eingeleitet worden w- Der erste Akt war der Vorstoß der Dcutschnationalen durch die Einladung an die Mittelparteien, nicht über Pro- Kramme und Ziele zwischen den Parteien wochenlang zu -erhandeln, wie das bisher immer geschah, sondern eine Persönlichkeit nicht einseitig parteipolitischer Be lastung herauszustcllen, die von sich aus ein außenpoliti sches Programm bilden und damit vor die Parteien treten sollte. Der Gegenstoß der Mittelparteien war der zweite Akt: Bildung eines außenpolitischen Pro gramms und Frage an die Deutschnationalen: „Wie uellt ihr euch dazu? Nehmt ihr es an oder . . .? Und Uur wenn ihr es annehmt, können wir in eine Beratung Zwecks Umbildung der Regierung cintreten." Zentrum Und namentlich Demokratie waren allerdings überhaupt Kegen ein Zusammengehen mit den Deutschnattonalen, Kaden erst auf Druck der Deutschen Volkspartci nach. Dieses außenpolitische Programm der Mittelparteien, das sitzi auch veröffentlicht wird, betrachtet den Sachver- uänd i g e n b e r i ch 1 als Versuch einer friedlichen Lösung A Neparationsfrage, aber als ein unteilbares Kunzes. Deswegen ist der Beginn jeder deutschen Rc- ^?ativusleisttmg geknüpft an die Wiederherstellung der wirtschaftlichen und finanziellen Souveränität des Reiches Wwt sicher Verwaltungshoheit. Es seien gewisse Abänse- Nlngen nach der Richtung zu erstreben, daß der deutsche Ein stuß maßgebend bleibt bei der Umorgmnialron der Reichs bahn und in der Währungsbank; die Erfüllung der ,Khren- kunkte" (über die Ausgewiesenen und Gefangenen) wird gc- wrdert. Die Deutschnationalen sollten sich also dazu äußern und taten es auch, ließen sich auf „programmatische" Ausein- andersetzungen ein. Sie antworteten dahingehend, daß sie -Wie Türen nicht zuschlagen wollen", sie viel- "wvr entschlossen sind, sich »n der Rcvterimgsbikdung -u be- kemgen. Aon neuem nnterpremjen sie, daß die L-a)wicr!g- keiten der Krise nur beseitigt werden können, wenn die Lösung durch eine Führer Persönlichkeit in die Hand genommen wird, was wichtiger sei, als sich über parteiwirt- schastliche Formeln zu unterhalten. In -er sachlichen Frage wollen die Deutschnationalen einen Zusammenhang zwischen ver bisherigen und der neuen, Negierungspolitik zugestehen, lehnen es aber ab, dis Unterhändler „mit gebundenen Händen" nach Paris gehen zu lassen. Mitten in dieses Hin und Her platzte nun die Demission des Kabinetts, die dem „Gegenstoß" der Mittelparteien -ie Stärke nahm und die eine ganz neue Situation schuf. Oder vielmehr — gar keine Situation. Sondern einen leeren Raum. Denn nun wird das eintteten, was die Deutschnationalen wollten: der Reichspräsident wird sie beauftragen, ihm eine Persönlichkeit namhaft zu machen, die als ReichskanzleMn-i-at mit einem bestimmten Pro gramm nach der sachlichen wie nach Ler personellen Seite bin vor die Parteien tritt und ihre Zustimmung zu dem Programm, zu seinem Programm verlangt. Das wird j natürlich nicht leicht sein; ob es überhaupt gelingen wird, ist mehr wie zweifelhaft. ! übrigens spricht man auch von anderen Möglichkeiten: / der Reichspräsident, der verfassungsmäßig dazu das Recht ! hat, soll Dr. Marx wiederum mit der Bildung eines Kabinetts betrauen. Da dies auf stärkste Opposition der Rechten stoßen würde, soll er sich nach links wenden, wo ihm dieSozialdemokratie in außen- und innen politischen Fragen ein weitgehendes Entgegenkommen be weisen würde. Denn diese Partei ist um ihre Stellung in Preußen besorgt, weil naturgemäß ein Bürgerblock im Reiche unter Führung der Rechten das Ende der Großen Koalition in Preußen bedeuten müßte. Mittlerweile ist der Reichstag zusammengetreten und im Hause wird der Namensaufruf der 472 Volksboten vor genommen. Es ist die höchste Zeit, daß der Krisenzustand ein Ende findet. — Werden wir den neuen Kanzler und mit ihm die neue Regierung schon in den nächsten Stunden sehen? Das ist die Frage, von der vieles, wenn nicht alles aübängt. Eröffnung des Reichstages. Reichstag ohne Regierung. Starke Tumultszenen. Berlin, 27. Mai. Nachdem die Negierung Dr. Marx in letzter Nacht ihren Rücktritt erklärt hatte, trat heute nachmittag der neu- gewählte Reichstag zu seiner ersten konstituierenden Sitzung zusammen. Als der Alterspräsident, der soziali stische Abgeordnete B o S, die Sitzung eröffnen wollte, kam es zu außerordentlich heftigen Szenen. Die Komm«, n i ft sn v-rkanzteu stünttsch die Frcil^ssu..g der peNNs» Gefangenen. Der Kommunist Katt betrat trotz des lamc-i Widerspruches des Hauses die Tribüne und hielt eine An sprache an das Haus, die aber unter dem allgemeinen Tumult zugrunde ging. Als das Haus sich etwas beruhigt hatte, konnte die Sitzung beginnen und der Präsident die provisorischen Schriftführer ernennen. Dann begann der Namensaufruf. Zu einein langen Tumult kam es dann wieder, als der Name Ludendorff aufgerufen wurde. Auch der Name des preußischen Innenministers Severing und des Großadmirals von Tirpitz übte bei der äußersten Linken einen ähnlichen Einfluß aus. Der Namensaufruf ergab die Anwesenheit von 449 Mitgliedern, so daß das Haus beschlußfähig war. - Von kommunistischer nnd von nationalsozialistischer Seite war eine Reihe von Anträgen eingelaufen, die über einzelne ihrer Mitglieder verhängten Gefängnisstrafen auf- zuhebeu und sie in Freiheit zu setzen. Hierüber entspann sich trotz des Widerspruchs des Hauses eine sehr ausführ liche und außerordentlich erregte Geschüftsor-nungsdebatte. Schließlich wurde aber Las Haus auf morgen vertagt, um die Präsidentenwahl vorzunehmen und dann über die gestellten Anträge Entschluß zu fassen. * Lm parlamenishause. (Von unserem ständigen Mitarbeiter.) ^ LV. Berlin, 27. Mak. L-chon in den Vormittagsstunden, in denen für die Ab geordneten in den katholischen und evangelischen Kirchen Gottesdienst abgehalten wurde, war das Gebäude von zahl reichen Menschenmassen umringt, von denen viele versuchten, noch eine Eintrittskarte zu erlanaen. Aber fede Mühe war vergebens, da über die Zuschauerplätze schon seit Tagen ver fügt war. Das Halls war streng abgesperrt, und eine strenge Kontrolle wurde ausgeübt. Vor dem Hause hatten säh zahlreiche Photographen emgefunden, die die hervor ragenden Mitglieder rmd die bisherigen Mi nister bei ihrem Eintritt im Bilde festhalten wollten. Es war kein Wunder, daß die Tribünen schon lange vor Be ginn überfüllt waren. Der Sitzungssaal selbst hatte einige Veränderungen erfahren, indem für eine ganze Reihe neuer Mitglieder neue Plätze geschaffen werden mußten. Die! Sozialdemokraten sind infolge Les Anwachsens der k o in n: u n i st i s ch e n Sitze mehr nach der Mitte zu ge drängt worden, wie man die N a tio n al s o z i a l istis chtz Freiheits Partei, allerdings gegen ihren Willen, zwischen den Deut sch nationalen und der Deut schen Volkspartei untergebracht hat. Die letztere ist dadurch ebenfalls mehr nach Ler Mitte zu gedrängt worden.' An dem Zwammenschrumpfen der Demokratischen Partei und dem Zusamenrücken der übrigen Parteien nach der Mitte zu bekommt man am besten ein Bild über Len Ge winn, den -ie Flügelparteien der äußersten Rechten und Lin ken bei -er letzten Wahl gemacht haben. Die Diplo matenlogen und -ie Logen -er fremden Vertretungen wiesen ebenfalls einen stattlichen Besuch auf. So fiel be sonders der englische Botschafter auf, der in der äußersten Ecke in -er vordersten Reihe Platz genommen hatte. Das Hauptinteresse lenkte sich auf -ie Neulinge im Reichstage, so vor allem auf Admiral v. Tirpitz un- General Ludendorff und den jungen Fürsten Bis marck. Der Saal selbst war bis auf den letzten Platz be setzt. Die Rvgierungsbänke waren jedoch leer, da die Minister innerhalb ihrer Fraktionen Platz genommen hatten. Anscheinend von kommunistischer Seite hatte man sich -en schlechten Spaß gemacht, auf den Tisch -es Hauses einen' blutbefleckten Blumenstrauß mit einem Zettel „Für Lu-cn- dorff", eine blaue Brille und einen beschädigten Handschuh mit der Anweisung „Die verdorrte Hand Scheidemanns" niederzulegen. Der alsbald ausbrechende Skandal und Anträge -er Extremen von links und rechts dehnten die Zeit für die Bewältigung des knappen Programms/ das eigentlich nur im Namensaufruf bestand, etwas aus. Dann ging man nach Hause, um sich für die morgige Präsidentenwahl zu rüsten. Dr. Am mil der NeiiöildW des Mine!!; bmstWi (Eigener Fe rnfprech dienst der ,-S a ch s en-Z ei tung") Berlin, de« 28 Mai. Der Reichspräsident hat de« bisherigen Reichskanzler Dr. Marx er neut mit der Kabinettsbildung beauftragt. Dr Marx hat augeuommep und wird versuchen, ein Kabinett auf breitester Grundlage zu bilde« Die Verhandlungen im Ruhrkonflikt. (Eigener Fernsprechdienst der „S a ch s e n ° 8 e it ung") Berlin, 28. Mai. Die D.A.Z. berichtet: Die Verhand lungen, die am Montag und Dienstag im Reichsarbeitsmini sterium über den Ruhrkonflikt stattfanden und die sich außer ordentlich schwierig gestalteten, sind gestern in den späten Abend stunden abgeschlossen worden. Lieber das Ergebnis können erst im Laufe des heutigen Tages nähere Mitteilungen gemacht werden, da die Verhandlungsteilnehmer sich verpflichtet haben, den Schiedsspruch bis zur Entscheidung über Annahme oder Ab- z lehnung durch die Parteien geheim zu hallen. Für den heutigen ; Tag sind im Ruhrgebiet Revierkonferenzen einberufen worden, ' die zu dem Ergebnis der Verhandlungen Stellung nehmen werden. Der türkisch-französische Zwischenfall. Zürich, 28. Mai. Der „Corriere della Sera" meldet aus Konstantinopel: Die Regierung hat Truppenverstä'rkungen nach der syrischen Grenze geschickt. Turktiek, der türkische Grenz- vrk, hat durch die französische Beschießung großen Schaden er litten. 8n Turktiek wurde eine türkische Artillerieabteilung statio niert. Die Note an Frankreich verlangt Wiedergutmachung, Entschädigung und Zurückziehung der französischen Truppen in 50 Kilometer Umkreis der türkisch-syrischen Grenze. Japanischer Protest Neuyork, 29. Mai. Nach Meldungen aus Tokio hat der Ministerpräsident einen besonderen Kabinettsral auf Mittwoch cmberufen, um das amerikanische Ausschlußgesetz zu beraten. Es Verlautet, daß Japan einen formellen Protest an die Washing toner Regierung einreichen will. Anerkennung Rußlands durch Japan. London, 28. Mm. Aus Tokio wird gemeldet: Die japa nischen Blätter kündigen den bevorstehenden Abschluß eines rus sisch-japanischen Handelsvertrages an. Japan werde auf sämt liche Schulden Rußlands an Japan verezichten und die An-- s erkennung der Sowjetregierung de jure aussprechen.