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Hrankenberger Tageblatt Amtsblatt für die König!. AmtshaiiptMamischasl Mha, das Königs. Amtsgericht und den Stadtrat zn Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. B. Roßberg in Frankenberg k. S«. 11S Sonntag de« 19. Mai 1918 77. Jahrgang Dachkupfer und BTitz «pleiter. Nachdem die Frist zur Ablieferung der bei öffentlichen und privaten Bauwerken zu Blitz- lLuhanlagen und zur Bedachung verwendeten Kupfermengen einschließlich kupferner Dachrinnen, Abfallrohre, Fenster- und Gesimsabdcckungen, sowie einschließlich der an Blik'chutzanlagen befind lichen Platinteile abgelaufen ist, werden die Säumigen hlerdurch nochmals aufgefordert, ihrer Ablieferungspflicht zur Vermeidung ihrer Bestrafung nunmehr bi» »pslv»«»»» »um LV. VI«i Vivo«» nachzukommen. Nach diesem Zeitpunkt wird zwangsweise Einziehung erfolgen. Flöha, am 16. Mai 1918. — Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmannfchaft. Pfer-eausfuhr betreffend. Nachdem im hiesigen Bezirk die Pferdeaushebung beendet ist, wird das mit Verfügung des Stellvertretenden Generalkommandos xn unterm 17. April 1918 mit Geltung für den hiesigen Bezirk ausgesprochene Besitzwechselverbot von Pferden hierdurch ausgehoben. Flöha, den 15. Mai 1918. Die Königliche Amtshauptmannfchaft. Auslosung Frankenberger Stadtschuldscheine Nachdem am 14. Mai 1918 I. von unserer 4°/oigen Stadtanleihe vom 1. Mai 1879 die Schuldscheine: Serie VI Nr. 132, 140, 293, 328, 343, 377, 406, 612, 615, 651, 777, 778, 780, 782, 839, 849, 856, 878, 924, 992 zu je 200 Mark; II. von unserer 4°/oigen Stadtanleihe vom 1. Juli 1891 die Schuldscheine: Serie V» Nr. 49, 127, 155, 209, 210, 240, 246, 274, 303, 321, 352, 378, 382, 396 zu je 500 Mark; Serie VIII Nr. 10, 23, 33, 64, 114,124,156,193, 212, 229, 271, 304, 336, 363, 398, 445, 500, 574, 606, 640, 681, 733, 791, 867, 922 zu je 200 Mark; IIL von unserer 4°/» Ligen Stadtanleihe vom 1. Junk 1992 die Schuldscheine: Serie IX Nr. 57, 141, 204, 266, 317, 345, 403, 477, 552 zu je 1000 Mark; Serie X Nr. 29, 65, 110, 155, 219, 275,316, 365, 419, 475, 549, 669 zu je 500 Mark; Serie XI Nr. 73, 195, 253, 345, 404, 461, 553, 623, 709, 854, 989 zu ie 200 Mark ausgelost worden sind, werden den Inhabern dieser Schuldscheine die betreffenden Darlehns- beträge hiermit dergestalt gekündigt, daß sie solche vom 15. Dezember 1918 ab gegen Rückgabe der Schuldscheine nebst den dazu gehörigen Zinsleisten und Zinsscheinen bei der Stadthauptkasie hier erheben können. Die Verzinsung der ausgelosten Schuldscheine hört mit dem 31. Dezember 1918 auf. Frankenberg i. Sa., am 16. Mai 1918. Der Stadtrat. NährmittelverteituRg betreffend. 3n den nächsten Tagen, alsbald nach Eingang in den einzelnen Gemeinden, werden auf die grüne Nährmittelkarte des Kommunalverbandes, und zwar auf Feld Nr. 39: 159 Gramm Graupen zur Verteilung gelangen. An Personen, die eine Hauptmahlzeit in Bolls- oder Betriebsküchen einnehmen und deren Nährmittelkarten einen entsprechenden Aufdruck, tragen, wird nur die Hälfte der obenbezeichneten Menge abgegeben. Flöha, den 17. Mai 1918. Der Kommunalverband. Bekämpfung der Obstvaumfcbädttnge. Die Besitzer der Obstbäume werden hiermit ausgefordert, soweit noch nicht geschehen, bis zum 15. Juni 1918 die Obstbäume mit Fanggürteln zu versehen. Wegen der Art der Anlegung wollen sich die Odstbaumbesitzer an die von der Königlichen Amtshauplmannschast in den einzelnen Ortschaften des Bezirkes bestellten Vertrauensleuten für Gemüse- und Obstbau wenden. Die Vertrauensleute sind beauftragt, die Anlegung der Fang- gürtel nachzuprüsen und zu diesem Zwecke berechtigt, die Obstgärten zu betreten. Den Weisungen der Vertrauensleute ist Folge zu leisten. Die Amtshauplmannschast ihrerseits wird die Befolgung der vorstehenden Vorschriften von dem Obstbauwanderlehrer Herrn Oberlehrer Dr. Bode (Chemnitz) nachprüfen lasten. Säumige Odstbaumbesitzer können mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft werden. Flöha, den 17. Mai 1918. Die Königliche Amtshauptmannfchaft. Die Kriegsschreibstude des Albertzweigvereins Flöha-Land bleibt am 1. Pfingstfeiertag geschlossen. i Der Geburtstag Sr. Majestät des Königs soll in diesem Jahre von seiten der Stadt am Sonnabend, den 25. Alai, abends von 8 bis y'/s Uhr durch eine Alarktfeier festlich begangen werden. Die Feier wird in einer Ansprache und in Musik- und Gesangsvorträgen der Kapelle der Kgl. Unteroffizierschule und des Männerchores des Kgl. Ersatzbataillons (06 bestehen. Die Einwohnerschaft wird hierdurch zu recht zahlreicher Beteiligung an diesem Feste und um eine allgemeine Beflaggung der Häuser gebeten. Bei ungünstiger Witterung findet das Fest von abends S Uhr an im Kaisersaale , statt. Der Eintritt in den Saal ist frei. Frankenberg, am (8. Mai M8. Der städtische Ausschnk für vaterländische Veranstaltungen» l I. V.: Stadtierarzt Richter. — ! Zuckerkarten-Ausgabe. : Am Dienstag, den 21. Mai 1918, Bormittag 8 bis 12 Uhr und Nachmittag 3 dl« 5 Uhr für den 1. Bezirk, am Mittwoch, den 22. Mai 1918, Vormittag 8 bis 12 Uhr und Nachmittag 3 bis 5 Uhr s für den 2. Bezirk, am Donnerstag, den 23. Mak 1918, Vormittag 8 bis 12 Uhr und Nachmittag 3 Lis 5 Uhr für den 3. Bezirk, ! am Freitag, den 24. Mak 1918, Vormittag 8 bis 12 Uhr und Nachmittag 3 bis 5 Uhr für den 4. Bezirk ! gelangen die Zuckerkarten für die Zeit 2«. ss-i d>» SI. ISIS v) m unserer »«Snttigen — Markt 14 — zur Verteilung. Die Aushändigung der neuen Zuckerkarten erfolgt nur gegen Rückgabe der Stammkarten der verbrauchten Zuckerkarten und nur gegen Vorlegung der Ausweiskarte. Ktadtrat Frankenberg, am 18. Mai 1918 Berkaus von Marmelade bei sämtlichen Händlern: Mittwoch, den 22. d. M., gegen Lebensmittelmarke Nr. 117 je 390 Gramm zum Preise von 92 Pfg. da» Pfund. Stadtrat Frankenberg, den 18. Mai 1918. Verkauf von Rotzfleisch Montag, den 29. d. M., vormittags von ' r7 bis V-9 Uhr bei A. Köhler, Bergstraße, an die Bewohner des 2. Brottartenbezirke» Nr. 891 bis 1900. Die Ausweiskarte ist vorzulegen. Stadtrat Frankenberg, den 18 Mai iv,8 Berkaur von Streichwurst in Dosen im Lade« des Aleischermeisters Dörr, Am Markt, Mittwoch, den 23. Mai 1918: vormittags h,9 bis 12 Uhr an die Bewohner des 2. Brottartenbezkrke»; nachmittag» 2 „ »/,6 „ „ „ „ „ I. Auf einen Haushalt von 1 bi» mit 5 Personen entfällt 1 Dose, von 6 und mehr Per sonen 2 Dosen. — Für e>ne '/g-Pfund-Dose Streichwurst sind 50 Gramm Fleifchmarten abzuaeden. — Fleischselbstoersorger und Fleischerei-Inhaber lind von der Zuteilung der Streich wurst ausgeschlossen. — flviGvksu«»««!»« »intt Die Streichwurst ist sofort zu oeibrauchen; Haltbarkeit wird nicht gewährleistet. Stadlrat Franlenberg, den 18. Mai l9i8. GemeuwevciMuvsfMrlllüt Niederwiesa 3'/» Prozent , " " '.'-'-'—«.' M I . . "Ohmen unsere Ausgabestellen, Stadt- und Landbolen, sowie Postanstalten entgegen. psingtten Von Pastor Stenz. Drei Jahre sind ins Land gegangen seit jenem Pfingst fest 1915, da Italien uns die Treue brach. Selbst der größte Optimist konnte damals den durch das Hinzukommen des neuen Feindes verschärften Ernst der Lage nicht in Abrede stellen, und aus liefinnerstem Herzen stieg wohl i» unserem Volke die Bitte zu Gott empor, daß er uns alle mit dem rechten Pfingstgeist, diesem Geist der Kraft, ausrüsten möge, der einst, am ersten Pfingstfeste, ans schwachen und ver zagten Jüngern Helden des Glaubens und der Tat geschaffen hatte. In des Geistes Wafsenrüstung waren sie ausgezogen, ihrem Herrn und Meister den Erdboden untertänig zu machen. Bergehohe Schwierigkeiten hatten sich vor ihnen aufgetürmt, Hindernisse über Hindernisse hatte die gvttfeindljche Welt ihnen i» den Weg gelegt, aber nichts vermochte den kühnen Siegeslauf des Christentums aufzuhalten. Der Geist der Reinheit, der Wahrheit, der Kraft, der Treue, der Liebe, m d m und für den sie kämpften, überwand die dunklen,, widerstehenden Mächte. Wie herrlich hat Goft auch in dem Kampfe, in dem wir jetzt stehen, die Pfingstbitte erhört, die nur vor drei Jahren, die wir in jedem Kriegsjahr aufs neue zu Ihm emporsandle». Es ist kein eitler Ruhm, sondern schlichte Wahrheit, wenn wir sagen: Noch niemals in der Weltgeschichte ist von einen, Volke solche Krcfftentfaltung und Krastanspannüng gefördert worden, wie von dem unsrigen. Fast wie ein Wunver will es uns h ute erscheinen, daß die Macht, di- erdrückende Uebermacht des Feindes im Osten zertrümmert und daß kni Westen die Front durchbrochen worden ist, auf deren Ge schlossenheit und Unerschütterlichkeit sich unsere Gegner soviel zugute taten. Wesche Tragkraft hat unser Volk auch daheim bewiesen im Blick auf di« Entbehrungen und Lasten, di« s mit jedem neuen Kriegstage wachsen. Mag in alledem ein gut Teil gesunder, urwüchsiger Naturkraft liegen, ihre notwendige Ergänzung bildet doch die Geisteskraft. Dank bar grüßen wir den Geist der Kraft, der in unsren genialen Feldherren lebt und der.sie immer wieder siegen ließ auch über zahlenmäßige Uebermacht. Dankbar grüßen wir den Gejst der Kraft, in dem so mancher Held zu Wasser, zu Lande und in der Luft Taten vollbracht hat, so kühn, so überragend, daß sein Name unsterblich geworden ist für alle Zeiten. Wir grüßen den Geist der Kraft, von dem auch der schlichte Soldat beseelt ist und der ihn, wenn Not am 'Mann ist, auch zu selbständigem Handeln befähigt. Wir erkennen und grüßen den Geist der Kraft, der auch daheim sich darin be währt, daß zahllose Frauen in stiller Ergebung das dunkle Leid tragen und überwinden, das wie ein Reif in der Frühlings nacht über sie gekommen ist. Aber der göttliche Pfingstgeist, den wir erflehen, damit es von uns heißen könne: „Denn innerlich sind sie von göttlichem Stamme, Geboren aus Gott durch sein mächtiges Wort, Es lodert in ihnen die himmlische Flamme, -Entzündet von oben^Lenähret von dort" — dieser göttliche Pfingstgeist ist vor allem auch ein Geist der Liebe- Am Pfingsttage wurde die Liebe in den Herzen der Jünger eine Großmacht. So stark wurde ihre Liebe, daß sie um des Namens Jesu willen alles erdulden, alles erleiden konnten, selbst den Märtyrertod. Wie braucht auch unsre kampfdurchtobte Gegenwart den heiligen Geist der Liebe, .der helfenden und heilende» Liebe zu den Brüder», der heißen Liebe zum Vaterlands^ die ugsre Helden jederzeit bereit sein läßt ihr Leben ihm zum Opfer zu "bringen und die, was vielleicht noch schwerer ist, ihre Lieben daheim beständig zu folchemOpfcr willig macht, der Liebe, dir nübt nur freudig und pflichtgetreu das Ihre tut, Hamit der Sieg übet dicFemde errun gen werde, sondern die dem Vaterlande helfen will, haß es auch sittlich und religiös erneuert und erstarkt aus dem Völker ringen hervorgehc. Während im Kriegsdienst mancher von der allgemeinen Dienstpflicht befreit ist, gilt diese ohne eine einzige Ausnahme im Reiche Gottes- Wir alle sind als Christen berufen, Hand anzulegcn, daß Gottes Reich in unsrem Vaterlande, das wir doppelt lieb haben, seit wir um seinen Besitz kämpfen müssen, immer mehr an Ausdehnung gewinne. Uns alle will Gott zu seinen Werk zeuge» weihen. Er hält die .herrliche Pfingstgabe, .seinen heiligen Geist, heute für uns alle bereit. Kein einziger soll leer ausgehe». Frohe Pfingsten, gesunde Pfingsten, das jst es, was wir uysren Kämpfern draußen und uns selbst wün schen. Aber das wichtigste ist doch, daß wir das Beste und Höchste darüber nicht vergessen, die inbrünstige Pfingstbitte an Gott: Und endlich, was das meiste. Füll' uns mit deinem Geiste. kntewe-Uobimg an Sie Zclnvelr Die Verhandlungen der deutschen und schweizerischen Un terhändler über de» Abschluß eines neuen Wirtschaftsab kommens 'hatten zu einer für beide Teile befriedigenden^Lü- sung geführt. Die Bedingungen und die Annahme des Ver trages waren vom schweizerischen Bundesrat am Dienstag abend einstimmig genehmigt worden, so daß der Vertrag von den beiderseitigen Delegierten am Mittwoch, 15. Mai, end gültig aufgesetzt werden konnte; es war darin den durch die französische Kohlenosferte bereits verursachten Schwierigkeiten in der Weise Rechnung getragen, daß deutscherseits auf die Kohlenvcrwendungskontrolle so lange verzichtet wurde, .als Frankreich seine Zusage auch nur annähernd in demselben